Das neue Bernhard Buch hat mich von dem schon vorhandenen Tellkamp abgelenkt, denn eigentlich will ich jetzt ja mit der ostdeutschen „Strudelhofstiege“ oder „Buddenbrocks“ fertigwerden, um mit meiner Badezimmerliteratur weiterzukommen, bzw.in meine Romanstudien einbeziehen, aber dann hat mir Alfred gestern das Buch gebracht, das es doch schon gibt und ich habe kurzfristig umdisponiert und das vierte Kapitel „Die Kirche am Lemoniberg“ heute erst geschrieben und stattdessen lange in der Badewanne gelegen, denn Thomas Bernhard schreibt ja, trotz seiner Negativsequenzen, mit denen ich, wie ich schon schrieb, meine Schwierigkeiten habe, äußerst spannend und außerdem ganz ehrlich, interessiert mich das Preisgeschehen sehr.
Obwohl ich einiges schon wußte. Denn von dieser berühmten Staatspreisrede, habe ich schon gehört, als ich mich als Psychologiestudentin um Opernkarten anstellte, obwohl ich damals, glaube ich, mit dem Namen Thomas Bernhard nicht viel anfangen konnte.
Nun habe ich sie gelesen und auch die Geschichte darum herum, die Thomas Bernhard, wie in dem Buch steht, 1980 geschrieben haben soll und man versteht die Aufregung nicht.
Wieso ein Minister wutentbrannt die Faust erhebt, mit Türen knallt und mit seinem Gefolge den Raum verläßt, wenn einer sagt: „Angesichts des Todes ist alles lächerlich?“
Da hat man sich inzwischen schon daran gewöhnt und die Rede hat sicher viele Nachfolger gefunden, denn wenn ich mich recht erinnere, ist es ja modern geworden, negativ auf Preise zu reagieren, während man früher vielleicht wirklich nur „Danke, danke, danke“, sagte.
Aber interessant in den abgedruckten Reden, beginnt es immer mit „Sehr geehrter Herr Minister“ und endet mit dem Satz „Ich danke für die Ehre, die Sie mir erwiesen haben!“
Also sehr manierlich. Dazwischen folgt dann der Skandal, der schon längst keiner mehr ist und ich habe das Lesen des nicht sehr dicken Büchleins in der Badewanne wirklich sehr genossen und kann es allen an der Literatur interessierten empfehlen.
Es war auch einiges dabei, was ich nicht wußte und ich hatte auch eine Art deja vue Erlebnis, wenn man an die Provokation bei der Verleihung des Grillparzerpreises denkt, sich einfach in die Mitte zu setzen und zu warten, bis der Herr Präsident persönlich kommt.
Denn ich habe, ohne diese Vorgeschichte zu kennen, als ich 1989, nach Klagenfurt zum Preis der Arbeit eingeladen wurde, den ich ohnehin nicht gewonnen habe, etwas Ähnliches gemacht. Weil ich damals noch so schüchtern war und nicht gewußt habe, wem ich mich jetzt vorstellen soll, habe ich mich auch hingesetzt und abgewartet und es hat mich dann auch die Christine Huber erkannt und es ist ganz ohne Provokation abgegangen und ich fand es schon sehr interessant, welche Preise Thomas Bernhard bekommen kann, obwohl man das natürlich auch bei Google nachschauen kann und da steht auch ein bißchen was von der berühmten Staatspreisrede.
Also wieder ein neues Buch und habe es auch schon gelesen und ansonsten war ich dieses Wochenende sehr fleißig und kann mich nicht beklagen.
Habe ich ja gestern viel Organisationsarbeit bezüglich der zwei Lesungen, die ich für die GAV, bzw. für mich natürlich organisiere, geleistet.
Die Kollegen angeschrieben, das Vorbereitungstreffen ausgemacht und auch die beiden Flugblätter entworfen.
War auch eine interessante Arbeit, weil gleich ein paar Rückmeldungen kamen und heute habe ich bezüglich meines Romans etwas weitergebracht.
Nämlich das 4. Kapitel geschrieben und das bis jetzt Vorhandene durchkorrigiert. Womit ich das Buch „Klara“ vorläufig fertig hätte und wenn das bei den beiden anderen geplanten Büchern auch so ist, hätte das Ganze an die neunzig Seiten und wäre, nach dem letzten Roman, die „Radiosonate“ wird, wie mir der Alfred gestern mitteilte, über dreihundert Buchseiten haben, dann wieder eine kleinere Erzählung, wie der „Novembernebel“ oder „Wilder Rosenwuchs“, aber mal sehen.
Noch bin ich beim Rohentwurf, beim Materialsammeln und beim Jahr 1937 und das Ex Libris habe ich heute auch gehört und da wurde natürlich auch das neue Kehlmann Buch, der Roman in neun Erzählungen eines Berühmten besprochen und interessant, das meiste andere, das ich vor einer Woche schon bei Elke Heidenreich hörte, was also offenbar doch eine gute Sendung ist, auch wenn das Literaturcafe nicht viel davon hält und hämisch darüber spottet und noch einmal interessant, es gab auch eine Besprechung des nicht mehr so neuen Enright Buches „Das Familientreffen“, wo ich die Lesung ja während der Lesefestwoche im Sigmund Freud Museum, wegen des Ohrenschmaustroubles versäumte.
Christa Nebenführ ist aber offenbar dort gewesen, jedenfalls hat sie die Autorin interviewt und in der Büchersendung besprochen.
2009-01-18
Preisgeschimpfe
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