
Büchertisch

Eva Jancak
Heute bin ich, nachdem ich einen großen Teil des Tags mit Recherchen über die Antipsychiatriebewegung beschäftigt war, dabei auf ein paar tolle Gedichte von Ernst Kostal gestoßen bin und bei google.books.de, wovon Gerhard Ruiss, der Geschäftsführer der IG-Autoren, am Abend noch sehr viel gesprochen hat, bei der „Deutsche Stilkunst“ hängengeblieben bin, von der nicht ganz klar ist, ob sie nun von Eduard Engel oder Ludwig Reiners ist, bzw. wieviel Ludwig Reiners übernommen hat, nach sechs Uhr mit ein paar Büchern ins Kulturzentrum Siebenstern zur Präsentation der Anthologie „Linkes Wort am Volksstimmefest- Aus dem Bilanzbuch des zwanzigsten Jahrhunderts“ gegangen.
Manfred Bauer, Judith Gruber-Rizy, Helmut Rizy, Rolf Schwendter und Gerhard Ruiss und ich haben dort gelesen.
Ruth Aspöck hat uns die rosa Handschuhe gezeigt, die bei der Silvesternacht in Linz verteilt wurden und ist immer noch mit ihren Tagebuchprojekt beschäftigt, dann waren noch Helga Eichler, Susanne Schneider und außer den Herausgebern und Alfred, noch zwei Personen da.

Rolf Schwendter
Es wurde aber, glaube ich, nicht besonders viel Werbung gemacht und die Diskussion, die Ruth Aspöck anregte, war wirklich interessant.
„Wie habt ihr 1968 erlebt?“, wollte sie von den beiden jungen Männern wissen und Gerhard Ruiss wußte viel von der Aufbruchstimmung zu erzählen, die er damals erlebt hat. Ö3 der tolle Sender und dann gab es mit der AZ und der Volksstimme noch zwei politische Tageszeitungen.

Im Gespräch
An Christoph Kepplingers Bemerkungen wurde gut die Stimmung klar, in der die Studenten heute leben, vom Bildungszugang abgeschnitten, mußt du dir dein Studium durch prekäre Jobs verdienen, da bleibt nicht viel Zeit für die politische Agitation, obwohl Rolf Schwendter bezweifelte, daß es vor 1968 viel besser war.

Gerhard Ruiss
Ich habe 1968 als Schulmädchen erlebt und von den politischen Veränderungen nicht viel mitbekommen, bzw. mich nicht sehr dafür interessiert, während durch die Wirtschaftkrise heute und den Neoliberalismus in dem wir stecken, die politische Aufbruchstimmung auch sehr überdeckt wird, bzw. wie Gerhard Ruiss meinte, in Wellenbewegungen kommt und dann wieder schnell verschwindet, aber Gerhard Ruiss war ohnehin durch die Google Pläne, die ganze Bücherwelt für sich zu beanspruchen, sehr beschäftigt, so daß er viel davon gesprochen hat.
Es gab eine intensive literarische Diskussion im kleinen Kreis und da ich mit meinem zweiten Buch gerade auch bei 1968 angekommen bin, habe ich gut aufgepasst und kann sicher vieles brauchen.
Nachher sind wir mit den Freigetränken, die es statt Honorar gegeben hat, im Lokal gesessen, ich habe mit Rolf Schwendter über den Osterspaziergang des Lesetheaters besprochen, weil da vielleicht der 4. und 5. Bezirk begangen wird, wo ich etwas beitragen kannte, weil ich ja einiges über die literarischen Ereignisse bzw. Bewohner weiß und dann noch mit Christoph Kepplinger über die Buchproduktion und den Literaturbetrieb diskutiert.
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