Bevor es nach Harland ins Wochenende geht noch einen Kurzbericht.
Mit dem Schreiben geht es aufwärts. Ich bin eigentlich immer sehr schnell und habe das 6. Sarah Kapitel „Pflegenotstand“ abgeschlossen.
Jetzt fehlt noch der Epilog, bei dem die zehnjährige Naomi nach der Schule im Kaufhaus Gerngross herumspaziert, den werde ich wahrscheinlich in Harland schreiben.
Den Prolog, die Hundertjahrfeier habe ich vor einem knappen Monat Anfang Jänner, auch in Harland gemacht.
Das wäre dann der Rohentwurf, der so an die fünfundfünfzig Seiten haben wird.
Wenn ich wieder in Wien bin, kommt die Entscheidung, lasse ich es kurz oder gehe ich das Ganze nochmal durch und fange mit den Einzelszenen an?
Ein Teil in mir ist für das Laissez faire, denn ich denke das Konzept ist gut und die Idee es so zu machen, auch originell.
Die Sarah Albert Geschichte ließe sich aber natürlich auch noch ausarbeiten.
Eigentlich toll, daß ich in vier Wochen den Entwurf so hinbekommen habe, wenn ich es so lassen sollte, korrigiere ich dann aber wieder einige Monate herum.
Meistens ändert sich nach dem Rohentwurf bei mir nicht mehr sehr viel und wenn ich über die Wirkung nach außen reflektiere, so ist es natürlich die Frage, ist eine Erzählung über hundert Jahre Steinhof das Neue, was der Literaturbetrieb sucht und will?
Für mich war es aber eine interessante Idee und die Arbeit bis jetzt sehr spannend und das Schreiben darüber auch sehr lehrreich.
Und dann stellt sich die Frage, wie ich damit bemerkt und gelesen werde und mehr Feedback bekomme? Die Anerkennung also mit der Christa Nebenführ so Schwierigkeiten hat, die aber doch sehr wichtig ist und das ist auch mein Problem, daß ich da unzufrieden bin. Mit dem Schreiben bin ich das nicht mehr so sehr.
Früher habe ich das Ganze kopiert und an die Verlage geschickt, an die vierzig bis fünfzig Mal.
Leider war die Resonanz negativ, so daß Alfred auch schon vor fast zehn Jahren, die Idee des Selbermachens hatte und mir das erste Buch, die „Wiener Verhältnisse“, zum Geburtstag schenkte.
An sich ist das eine tolle Idee und die Möglichkeiten des Digitaldrucks sind eigentlich sehr gut. Schnell und billig, so daß ich damit zufrieden bin, nur läßt die Reaktion, die von außen kommt sehr zu wünschen übrig.
„Was ist das? Eigenverlag? Das wollen wir nicht!“
Ohne sich die Mühe zu machen hinein zu schauen. Und das ist dann sehr frustriend und ich habe das Gefühl über zu bleiben, was ich ja nicht will und ein sehr unangenehmes ist.
Leider leider, ich weiß auch nicht warum, scheint es bei mir mit den Verlagen nicht zu klappen, ich höre aber von den Kollegen, die es bei den Kleinverlagen versuchen, auch nur Klagen, was da alles schiefgeht, obwohl alle sehr fixiert darauf sind.
So tendiere ich es bei dem Gewohnten zu belassen, weil ich das schon kenne und eigentlich ein selbständiger Mensch bin und meine Bücher auch sehr schön finde, nur sagen dann die anderen, es fehlt der Vertrieb und es ist ja auch recht schwierig zu Lesungen zu kommen, siehe beispielsweise Literaturhaus oder „Rund um die Burg“.
Ein bißchen mehr würde ich also schon gern bemerkt werden, schon um zu zeigen, daß ich es kann.
Soll ich also wieder eine Initiative starten und versuchen einen Verlag zu finden, um mir die Chance nicht selber wegzunehmen, wie ich manchmal das Gefühl habe, daß ich das mit dem Selbermachen tue, was ich ja auch nicht will?
Interessante Fragen im Zwischenschreibprozeß, denen ich wieder etwas ratlos gegenüberstehe, vielleicht hat aber einer meiner Leser eine Antwort für mich.
Ansonsten habe ich gestern Bärbel Dannebergs „Alter Vogel, flieg“, gelesen, das mir sehr gefallen hat. Hier gibt es auch drei Aspekte, die Tagebuchpassagen aus dem Alltag einer pflegenden Tochter, daneben Briefe und Erinnerungen von Kindheit und Jugend der Mutter und dazwischen sind immer wieder gesellschaftspolitische Gedanken eingeblendet.
Ein ergreifendes Buch, das ich wirklich sehr empfehlen kann.
2009-01-30
Neues von der Schreibfront
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