Am Donnerstagmorgen habe ich in der Badewanne den „Falter Bücher Frühling“ durchgelesen und bin auf einen Veranstaltungstipp gestoßen, der nicht auf meiner Liste stand.
Stefan Schmitzer liest im Museumsquartier aus seinem, bei Droschl erschienenen Roman „wohin die verschwunden ist, um die es ohnehin nicht geht“, einer filmartig erzählten Comic-Ballade mit schnellen Schnitten, unvergesslichen Einstellungen und einer äußerst ungewöhnlichen Athmosphäre, wie im Begleittext stand und ich hatte schon ein Abendprogramm.
Kenne ich doch Stefan Schmitzer, beziehungsweise habe ich ihn vor zwei Jahren beim letzten Ernst Jandl Lyrik Preis, den Paul Wühr bekommen hat, in Neuberg an der Mürz lesen gehört und ihn, wenn ich mich recht erinnere, ein bißchen später in der alten Schmiede darauf angesprochen.
Beim Volksstimmefest wurde seine „ballade vom trendscout“ vorgetragen, er selbst ist glaube ich, nicht gekommen und ich wußte, das ist ein aufstrebendes Talent, von dem ich noch hören werde, der 1979 in Graz geborene.
Die Steier haben, siehe auch Mike Markart, große Talente und publizieren in der Zeitschrift „Perspektive“ und da mich aufstrebende literarische Talente interessieren, bin ich ins Museumsquartier gegangen und habe dort lange den Raum D des Quartiers 21 gesucht, was nicht einfach war, denn in diesem Schlauch verirre ich mich immer und muß erst herumfragen.
Die Buchpräsentation fand also in einem ziemlich verborgenen Rahmen statt, ein kleiner Raum mit ein paar Sesseln und als ich Platz nehmen wollte, hat mich Stefan Eibel Erzberg angesprochen und mir einen anderen GAV-Autor vorgestellt.
Dann hat die Lesung schon begonnen und war auch interessant.
Noch vor dem dreißigsten Geburtstag zwei Preise und zwei Bücher, hat der neue Droschl-Mitarbeiter den Autor vorgestellt.
Es sind aber drei, der 2007 bei Droschl erschienene Lyrikband „moonlight in clichy“ und die bei Leykam erschienene Erzählung „vier schuss“.
Stefan Schmitzer schreibt alles klein und ist auch sonst ein steiler Typ, so saß er mit Buch und Laptop an dem Lesetischchen.
Hat abwechselnd aus seiner Romanballade und Gedichte gelesen und gemeint, er würde immer, kurz bevor die Handlung beginnt, aufhören, damit man sich das Buch auch kauft und dieses ist von beiden Seiten beschrieben, so daß man es oben oder unten lesen kann und handelt von einer Frau, die vor sechzehn Jahren ihr Kind verlassen hat und danach Männer überfällt und auf der anderen Seite von einem Lehrer und einem Jungen, die in einem Wettcafe aufeinandertreffen und während Wohnungseigentum verspielt wird, sich vielleicht als Sohn und Vater outen.
Die Sprache ist stark und ungewöhnlich, cool und gegenwartsorientiert hat der Lektor sie genannt, irgendwie erschien sie mir auch künstlich abgehoben. Sehr technisch und für mich ein wenig atemlos.
Da ich mir das Buch nicht gekauft habe, werde ich es wohl auch nicht lesen und die Handlung dieser Comic-Ballade, was immer das auch ist, Bilder sind jedenfalls keine dabei, ich habe lange in das Buch hineingesehen, nicht wirklich mitbekommen, es hat mich aber an Andreas Okopenkos „Lexikonroman“ erinnert, was ich auch dem Lektor mitteilen wollte, den mein literarisches Wissen aber offensichtlich nicht sehr interessierte.
2009-03-27
Stefan Schmitzer
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