Nachdem sich heute eine sehr aufgeregte Susanne Schneider Sorgen, um das Gelingen des Osterspaziergangs machte, es immer noch Ärger wegen einiger nicht bezahlten Honorarnoten gibt und auch die Krankenkasse einige Zuschußstunden ablehnte, ging es zu den schon lange angekündigten Textvorstellungen in einem neuen Rahmen, nämlich dem Schmiedemuseum, mit einem neuen Assistentinnenteam und einem anwesenden Kurt Neumann, was mich freute und auch ein wenig wunderte.
Es war aber nicht sehr voll. Die meisten, der sich angekündigt habenden Bekannten, habe ich vermißt, bzw. gerade ihre Entschuldigungsgründe gelesen.
Friedrich Hahn hat die Lesung sehr gekonnt moderiert. Das Thema Familie ist vielleicht ein wenig zu kurz gekommen, weil er sich in der Diskussion auch nach Schreibgewohnheiten und Verlagsvorlieben erkundigte.
Bei Christine Werners „Verdammt“, einem Roman um eine Scheidungsanwältin, die selbst geschieden wird, ist mir der negative Grundton und einige gekonnte Wendungen aufgefallen, die ich mir merken wollte, sie aber, da ich sie nicht aufschrieb, vergessen habe.
Es ging aber viel um Depression und das dachte ich, wäre mein Thema.
Ich war auch als nächste dran und habe eine Ludmilla und eine Leopold Szene gelesen und den Travnicek-Text, die, wie Christine Werner quergelesen hat, schon gekannt.
David Schalko, der erst später gekommen ist und offenbar ein bekannter Fernsehautor ist, aber nicht.
Er hat von einer SS-Uniform im leeren Kasten seiner Großmutter gelesen und davon, daß er in einem anderen Kasten, seine vor Jahrzehnten gestohlene Jeansjacke entdeckte, in dem er nackt gelegen ist, während sein bester Freund mit seiner Geliebten vögelte, da er mit ihr verheiratet ist.
Das Publikum zerkugelte sich bei dem Text, der offenbar auch „Mottenkugeln“ oder „Mottenstreifen“ hieß. Ich habe es weniger lustig gefunden, habe mit lustigen Texten aber meine Schwierigkeiten.
Dann gab es noch ein Gruppenfoto mit einer japanischen Germanistin und die Frage einer Zuhörerin, wie man an die Themen kommt, die man nicht selbst erlebt?
Man recherchiert sie oder stellt es sich so vor.
„Es lebe die Fantasie!“, rief Helma Giannone, die neben Irene Wondratsch doch gekommen ist.
Ein Buch habe ich verkauft und jetzt geht es nach Leipzig, wo heute ja der Preis der Buchmesse vergeben wurde.
Ich melde mich dann wieder.