Literaturgefluester

2009-09-08

Augstein

Filed under: Uncategorized — jancak @ 12:10

Wieder eine Besprechung eines meiner Buchlandungs-Ein-Euro-Bücher. Nämlich Ulrich Greiwes Biografie „Augstein – Ein gewisses Doppelleben.“ Biografien lese ich zwar nicht sehr oft, aber manchmal doch sehr gerne und so habe ich mich gestern und heute mit dem Leben des streitbaren Spiegel-Herausgebers, der 1923 geboren und 2002 gestorben ist, in der Badewanne beschäftigt und das war sehr interessant. Denn Rudolf Augstein muß sowohl eine extravertierte, als auch eine charismatische Persönlichkeit gewesen sein, der mit seinem berühmten Nachrichtenmagazin das deutsche Nachkriegsleben prägte.
Fünfmal war er verheiratet, seine Kinder Jacob und Franziska führen die Zeitschrift weiter, während Sohn Stephan heute als Sabine Maria Augstein Spezialanwältin für Lesben und Schwule ist.
Er bezog in Hamburg-Nienstedten eine vierunddreißig Zimmer Villa und besaß noch ein paar andere Häuser, in denen öfter eingebrochen wurde. So wurden ihm auch seine Kokoschkas und Beckmanns geraubt. Er schrieb Gedichte, mischte in der Kultur- und Theaterwelt mit, war mit Günter Grass und Uwe Jonsen befreundet, schwärmte für Wagner und Tschechow, war für die Wiedervereinigung und gegen Franz Josef Strauß, was ihn ins Gefängnis brachte.
Martin Walser hat er nach einer Laudatio umarmt, davon gibt es Fotos, genauso, wie von dem blinden alten Tausendfüßler, der ständig über seine eigenen Füße stolpert, auf denen er sich aus seiner Zeitschrift vorlesen läßt.
Klein und dick war er ebenfalls und hat trotzdem ein großes Stück deutsche Nachkriegsgeschichte geprägt und ich erinnere mich, daß ich 1973 mit meinem Vater, kurz nach der Matura und mitten drin in meiner philosopischen Phase, am Graben spazierenging und er mir bei einer Buchhandlung aus einer Abverkaufskiste, um wahrscheinlich damals dreißig Schillinge, ein Buch mit Spiegel-Rezensionen kaufte, da waren die Bücher der bekannten Namen drinnen, mit denen Augstein befreundet oder verfeindet war und die mich sehr interessierten, obwohl ich mit dem Namen Augstein damals sicher nicht viel anfangen konnte.
Soweit die Lektüre am Alphabetisierungstag und da gab es im Morgenjournal einen Bericht über die Google-Bucherfassung und ein Interview mit Marlene Streeruwitz und Clemens J. Setz, das ist der, der auf der Longlist steht, darüber und im Kurier gibts die Bilder von vier Wiener Buchhändlerinnen, nämlich Petra Hartlieb, Anna Jeller, Elisabeth Seidl von Kuppitsch, die am Donnerstag und am Freitag den 220 Buchhandlungsgeburtstag feiert und Brigitte Salanda.
Es wird das dichte Netz der Wiener Nahversorgung mit dreihundertzwanzig Buchgeschäften, hundertvier davon in der Innenstadt, gelobt.
Damit komme ich zu meinem Korrigierbericht, damit gehts ganz gut, denn das Ganze ist schon ziemlich glatt, mit nur mehr ein paar holprige Stellen. Viel habe ich zwar auch diesmal nicht daran verändert und heute werde ich auch nicht sehr damit weiterkommen, muß ich ja meinen Lesungsmartahon, der mich in den nächsten zwei Wochen erwartet, vorbereiten.
Den „Wunderbaren Tintentraum“, meine Bachmannpreissatire, für die Poet Night abstoppen. Neun Minuten darf ich lesen, ich glaube, ich brauche nicht so lang, sind es ja nur ein bißchen über tausend Worte.
Für die Buchpräsentationen, werde ich bei den „Wilden Worte“ wahrscheinlich den Prolog aus der Erzählung und aus dem Roman das erste Kapitel lesen.
Also wieder und das ist eine Warnung, für die, die das nicht mögen, ein bißchen über den Literaturbetrieb jammern und klagen, wie schlecht es meiner Heldin Elsa Eisenstein darin geht.
Und Montag darauf im read!!!ing room, wo ich fünfzig Minuten lesen soll, werde ich noch Xaxer Maria Mayerhofer und Amanda Silberkandl in je einem Kapitel vorstellen, damit man sieht, daß ich auch etwas anderes schreiben kann.
Ja und Mike Markart hat mir geschrieben, daß Ende September im Braumüller Literaturverlag sein Roman „Calcata“ erscheinen wird, vielleicht bekomme ich ein Rezensionsexemplar.
Und Hurra, das Lesebuch zur Longlist des deutschen Buchpreises 09 ist da. Anette Knoch vom Droschl Verlag hat es mir geschickt. Vielen, vielen Dank!

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