Literaturgefluester

2009-11-15

Buch-Wien-Wochenende mit zwei Seminaren

Filed under: Uncategorized — jancak @ 21:34

Die Buch Wien ist vorbei und war wieder interessant, nämlich mit einem ganz eigenen Feeling. Frankfurt ist weit und teuer und für mich wohl nur mehr über das Internet erreichbar. Leipzig ist familiärer, mit der Familie Hundertmark, die Fahrt mit der Straßenbahn von einem Ende zum anderen und dann Sitzen im Wiener Cafe und viele Leute und die Buchwoche hatte die spezielle Rathaus Atmosphäre in den letzten Jahren, vorher war sie in der Hofburg und anderswo, viele Pensionistinnen und nur Bücher österreichische Verlage. Die Buch Wien ist kleiner und weil die Pensionistinnen nicht Eintritt zahlen, findet man am Nicht-Wochenende Schulklassen und Autoren, sonst eher letztere, heuer mit einem Zwischenspiel von Besuchern der Pädagogika.
Diesmal bin ich pausenlos auf Leute getroffen, wurde zweimal zum Kaffee eingeladen, das war ja das letzte Jahr ein bißchen ein Problem, habe heute mit der Margot Koller im Prater bei einem Würstlstand Käsekrainer mit Pommes Frites gegessen und an den vier Tagen viel Zeit beim Kochbuchforum, ungefähr nach dem Motto, die Autoren kann ich immer hören, Toni Mörwald, Ewald Plachutta, Colette Prommer etc. bekochen mich sonst eher selten, verbracht und mich durch alle Köstlichkeiten durchgekostet, sofern die Köche nicht zu oft mit demselben Löffel gekostet haben und heute sogar das tolle Mörwald – Wagner Kochbuch „Die süße Küche“, gewonnen, wenn Herwig Bitsche nicht so schnell seinen Stand, wo ihn Cornelia Travnicek mit der Kochschürze fotografierte, verlassen hätte, hätte ich ihn fast gefragt, ob ich es nicht gegen Clemens J. Setz „Frequenzen“ tauschen könnte oder auch wieder nicht, denn es ist wirklich schön anzuschauen und ich mag Süßes gern.
Es gab beim Kochbuchforum wirklich tolle Sachen, so wurde gestern der „Genußführer Österreich“ mit einer tollen Verkostung von alten Gemüsen, alten Weinen, Sonnenschweinwürsten und speziellen Broten vorgestellt, die man sich auch noch mitnehmen konnte.
Ich bin zwischendurch natürlich viel herumgerannt, habe mal da ein bißchen, mal dort ein bißchen was gehört, versucht meine Kommunikationsfähigkeit zu schulen und mich etwas zu trauen, weil ich diese Woche zwei Mal hören konnte, daß das für die Verlagsfindung von Vorteil ist.
Es war also gut, daß mir die Buch Wien wieder so viele Karten zur Verfügung gestellt hat und ich habe sie auch brav ausgenützt, die Gabriele Ecker von der Edition NÖ wundert sich, glaube ich, noch immer über meinen Eifer und als ich mir gestern die Nanowrimo Statistik, die Jacqueline Vellguth zusammengebastelt hat, angesehen habe, hat mich prompt das schlecht Gewissen gepackt, so daß ich in der Nacht nicht schlafen konnte und gegen halb vier eine Szene geschrieben habe.
Sie ist zwar sicher nicht die allerbeste, aber jetzt habe ich wieder tausend Worte mehr, bin immer noch der Zeit um einige Tage voraus und heute gab es zuerst die Seminare „Eigenverlagsgründung“ und „AutorIn sucht Verlag“ und sie waren, wie erwartet, interessant. Nicht, daß ich wirklich Neues erfahren hätte, außer wieviele Leute sich für die Verlagssuche und Gründung interessieren, aber das habe ich schon gewußt. Das Eigenverlagsseminar wurde von einer Frau vom Hauptverband gemacht, da war interessant, wie positiv der Hauptverband der Sache sieht, denn bei mir hat sich ja der Eindruck festgesetzt, daß das sowieso das Letzte ist, obwohl meine Bücher eigentlich sehr toll sind.
Einen Eigenverlag werde ich natürlich nicht gründen und auch weiter keine ISBN Nummer kaufen, vielleicht aber in dem Wissen, ich bin nicht allein, die Sache noch selbstbewußter angehen. Ein bißchen schön gefärbt waren die Informationen von Ulrike Hütter auch, noch mehr allerdings die von Sonja Franzke und das war die Kochbuchforum-Moderatorin, die mich durch die letzten vier Tage begleitet hat, sie war aber auch Lektorin bei Deutike und Residenz und hat das Seminar ein bißchen weniger strukturiert durchgeführt, bei einigen dachte ich auch, da habe ich mehr Ahnung, nämlich, daß man bei Volltext eigentlich keine Texte publizieren kann und bei Kolik und den Manuskripten werden die Leute, die bei dem Seminar waren, höchstwahrscheinlich nichts unterbringen können und wohl auch keine Bestseller schreiben, aber „Sprechen Sie die Leute bei Messen an, informieren Sie sich nach dem Namen der Lektoren und verweisen Sie auf das stattgefundene Gespräch, das macht guten Eindruck, auch wenn die sich nicht mehr erinnern können!“, das hat Bernhard Hennen am Mittwoch auch gesagt und dann hat sie noch aus der Schule des Deuticke Verlags geplaudert und erzählt, daß sich Daniel Kehlmann bei Martina Schmidt beschwerte, daß er keine Besprechung in der FAZ gehabt hat.
Interessant also, auch wenn es mich schon in die Halle D drängte, weil da wurde den Wortlaut Siegern ein Sony übergeben. Martin Fritz las seinen Siegertext von seinem Sony herunter und behauptete, daß das sehr leicht und angenehm gewesen war. Ich konnte mir dagegen leicht und angenehm die Anthologie von Jürgen Lagger erschnorren, der ist ja GAV Mitglied und ich war, glaube ich, in der Jury, als er aufgenommen wurde und habe wieder ein wenig mit Gabriele Ecker geplaudert, dann bin ich wieder herumgehoppelt, da einen Keks, dort eine Mandarine und immer wieder ein bißchen was gehört, beispielsweise „Narziss Goebbels“ von dem Psychiater Peter Gathmann und Martina Paul, Andreas Pittler „Ezzes“ und und und.
Am Schluß wurden die Stände schon nach fünf abgeräumt, ich konnte mir bei den Ungarn noch ein Glas Wein und ein bißchen Knabbergebäck ergattern und jetzt ist die zweite Buch Wien Geschichte.
Sie war sehr schön, vielen Dank, nun zurück zum Nanowrimowriting. Kommende Woche sollte das ja leichter gehen, obwohl zweimal Diagnostik, zwei Interviews und die Frauenlesung, mal sehen wie es mir gelingt.

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