Literaturgefluester

2009-11-29

Erich Fried Preis 09

Filed under: Uncategorized — jancak @ 19:27

Der Höhepunkt der Erich Fried Tage, die seit Donnerstag im Literaturhaus stattfanden, war um elf die Verleihung des Preises an die 1952 in Hessen geborene und in Berlin lebende Autorin Esther Dischereit, die sich wie in Wikipedia steht, besonders für die deutsch jüdische Assimilation einsetzt, Setzerin und Journalistin war und neun Gedicht- oder Erzählbände geschrieben hat, die durch zum Teil sehr originelle Titel auffallen. Wie zum Beispiel „Im Toaster steckt eine Scheibe Brot.“
Es ist der zwanzigste Preis, der seit 1990 jährlich vergeben wird, wie Heinz Lunzer, der ehemalige Literaturhausleiter, der inzwischen Präsident der Erich Fried Gesellschaft geworden ist, in seiner Eröffnungsrede betonte.
Der Erich Fried Preis zeichnet sich dadurch aus, daß er von einem einzigen Juror entschieden wird, diesmal war das Josef Winkler, der wieder mit einem rosa orangen Hemd aufgetreten ist und dessen Laudatio „Worte in gläsernem Sarg – Poetologische Reisenotizen beim Lesen des Gedichtbandes „Rauhreifiger Mund oder andere Nachrichten“ von Esther Dischereit auf der Fahrt durch Kroatien“ im Wochenend-Standard abgedruckt ist.
Heinz Lunzer wies in seiner Rede auf die Verantwortung, die der einzige Juror mit der Auswahl des Preisträgers hat, aber auch auf die Vorteile einer solchen Vorgangsweise hin und zählte ein paar der bisherigen Preisträger und Juroren auf.
Bei Google läßt sichs nachlesen. Von der vorjährigen Preisverleihung an Alois Hotschnig habe ich schon im Literaturgeflüster berichtet, den hält Janko Ferk für den nächsten Büchner Preisträger, ich weiß aber nicht, wie ernst das gemeint war, vor zwei Jahren hat ihn Peter Waterhouse bekommen und 1999 Elfriede Gerstl.
Ich gehe schon seit einigen Jahren zu den Erich Fried Veranstaltungen und es war auch sehr festlich. Der ORF hat mitgefilmt, Josef Haslinger hat sich in letzter Minute neben mich gesetzt, die musikalische Umrahmung kam von „African/American/European and me“, das ist eine Gruppe, die sang und rappte und sich aus Esther Dischereits Familie zusammensetzte.
Auf ihre Familie wies die Autorin auch in ihrer Dankesrede hin und übergab ihr neues Buch und eine Schachtel Pralinen an Friederike Mayröcker, die in der ersten Reihe saß.
Es war sehr voll. Viel Prominenz und Stammbesucher und einige Kinder, die geduldig ausgeharrt haben, wahrscheinlich wars die Großmutter, die geehrt wurde.
Claudia Schmied, die Josef Winkler in seiner Rede als Bundeskunstministerin bezeichnet hat, hat den Preis übergeben und freundlich darauf hingewiesen, daß sie in diesem schönen Rahmen der schönen Literaturhausblibliothek sich auf ihr Seminar „Literatur und Wirtschaft“ vorbereitet hat, als sie noch nicht Bundeskunstministerin gewesen ist.
Dann gabs Wein, Wasser, Sekt und Jour Gebäck und den üblichen Small Talk. Das heißt ein paar schöne Gespräche unter anderem mit Michaela Falkner, bei der ich mich genauer erkundigte, wie man das schafft, tagelang bei einer Performance im Museum liegen zu bleiben, sie hat mir sehr freundlich Auskunft gegeben und gemeint, das wäre nicht so schlimm, weil das Museum nach acht Stunden schließt.
Ich habe mich noch einmal fotografieren bzw. mich von Judith Pfeiffer bedichten lassen und das ist interessant. Das Bild ist gleich, das Gedicht ganz anders „im herz ein sprühen zu den gliedern so imaginär“ und habe mit Robert Huez die „Radiosonate“ gegen die Begleitanthologie „laut lauter lyrik“ getauscht und da ist das im vorigen Geflüster zitierte Gedicht von Sonja Harter auf Seite 44 enthalten.
Also viel gelernt in Bezug auf moderne Lyrik und viele Erinnerungspunkte bekommen.
Anschließend habe ich den Weltspartagsgutschein der Bank Austria eingelöst und mir im Kunstforum die Highlights der Uni Credit Group Collection angeschaut und jetzt werde ich, weil es ja wirklich gut zum Thema passt, mit „Herzzeit“ in die Badewanne verschwinden, damit ich den berühmten Briefwechsel möglichst bald für den Otto, aber auch für alle anderen, die es interessiert und für mich selbst natürlich, besprechen kann.

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