Heute war der zweite Abend der glorreichen Kleinstverlagschau des fröhlichen Wohnzimmer, edition ch, edition die donau hinunter, edition exil, edition zzoo, freibord und herstpresse, die schon seit vielen Jahren im Advent im Amerlinghaus stattfindet. Drei Abende mit Buchverkauf und Lesungen der Wiener Kleinstverlagszene. Ein Ereignis und eine Art Familienfest und ich gehe als literarische Außenseiterin regelmäßig hin. Eine Zeitlang habe ich meine Bücher neben die der Ruth Aspöck ausgelegt, dann ist sie in Pension gegangen, heuer hat sie eine Art Restabverkauf gemacht und gestern auch gelesen.
Da bin ich, wie beschrieben durch den Bezirk gezogen. Also erst heute zu der Lesung von Gerhard Jaschke, Ilse Kilic und Andreas Leikaufs Film „Werner“ mit Livemusik gekommen und Ruth Aspöck, Fritz Widhalm, Günther Vallaster und Nikolaus Scheibner versäumt, dafür bin ich heute ein bißchen früher gekommen, um mir die Bücher in Ruhe anzusehen und das war sehr interessant, denn es gab viel Neues.
Bei Gerhard Jaschke beispielsweise, der im Vorjahr krankheitshalber ausgefallen ist. Jetzt gabs das neue Freibord und besonders interessant ein Buch über die Frankfurter Buchmesse von der Edition Thurnhoff „Rund um die grüne Soße“ mit Verlagssplittern und Fotos von Gerhard Jaschke aus dem er auch gelesen hat und dann aus „Hirngeplapper“, wo er sich mit seinem Insult auseinandersetzte. Am Büchertisch lag noch die Festschrift zum sechzigsten Geburtstag von Gerhard Jaschke und ein Heft über Friederike Mayröcker, die am 20. Dezember ihren fünfundachtzigsten Geburtstag hat.
Sehr interessant sich das alles anzusehen, hinein- und durchzublättern. Interessant dasselbe beim fröhlichen Wohnzimmer zu tun. Denn auch da gabs viele Neuerscheinungen, zum Beispiel eine Anthologie mit dem Arbeitstitel „POP“, deren Belegexemplare verteilt wurden, deshalb war es auch so besonders voll. Silvia Bartl hat übrigens auch eine künstlerische Arbeit drinnen. Es gab auch neue Ilse Kilic Comics, an einen übers „Altern“ kann ich mich besonders erinnern und an ein Hefterl über „Angst“. Für eine Psychologin besonders interessant.
Es gab auch einen umfangreichen Verlagskatalog, beziehungsweise Leseheft, das ich mir ergattern konnte. Das gibt wieder Lesestoff aus der fröhlichen Wohnzimmer Edition und Ilse Kilic hat aus vier Publikationen gelesen. Märchen, Gedichte und auch aus visuellen Texten. Es gibt da eine große Auswahl, denn sie hat ja eine große Produktion und einen bemerkenswerten Satz gelesen, daß nämlich der Sinn ihres Lebens sie selber ist, während es bei dem Film von Andy Leykauf um Gedichte von Werner Herbst ging, die ich schon gekannt habe, denn die hat er bei den früheren xxxxxxx-small Veranstaltungen auch gelesen. Bevorzugt, wie ich mich erinnern kann, mit einigen dieser amerikanischen Weihnachtsmännern, die er dabei aufgezogen hat.
Bei dem Film handelte es sich um Aufnahmen aus Werner Herbsts Wohnzimmer. Er hat die Gedichte mit starker Stimme vorgetragen, das Gesicht war dabei eher verschwommen, weil, wie Fritz Widhalm bemerkte, die Leselampe offenbar zu stark geleuchtet hat.
Es waren also starke Impressionen und starke Begegnungen in einem sehr vollen Amerlinghaus und mit vielen Bekannten. Smalltalk mit Ruth Aspöck, die mir noch ein Donauanthologie Belegexemplar zum Verschenken und ein booklet, die Literaturbeilage der Furche, in dem Heinz Janisch über den Ohrenschmaus berichtet, übergeben hat.
Ich habe mich sehr lange mit Monika Giller und Thomas Havlik unterhalten, der mir heute einen Kommentar geschrieben hat und die fehlenden Jury-Mitglieder der LitArena 4 beim etcetera ergänzte. Sophie Reyer hatte ich dabei vollkommen übersehen, aber die ist in dem „Fröhlichen Wohnzimmer Leseheft enthalten“ und zwar mit einem Abdruck eines Presse-Artikels, in dem sie berichtet, daß sie „Das Wort als schöne Kunst betrachtet“, von Ilse Kilic liest, wobei sich der Bogen von St. Pölten wieder ins Amerlinghaus zieht und ich habe in den Gesprächen viel über mein Schreiben erzählt, habe aber auch wieder viel versäumt.
Friederike Mayröcker nämlich, denn die war heute im Hörspielstudio und im Akademietheater wurde auch der Dokumentationsfilm „Das Schreiben und das Schweigen“ über sie gezeigt. Der Ö1 Club hat dafür Karten vergeben, die ich nicht bekommen habe, also wars es ein schöner xxxxxxx-small Abend und den dritten werde ich versäumen, denn da kommt erstens Alfred aus Patagonien zurück und zweites gibts das Podiumsgespräch über die Literatur der Fünfzigerjahre im MUSA und das habe ich mir schon lange vorgemerkt.
2009-12-15
xxxxxxx-small 09
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