Für den Mittwoch hat die Galerie Lindner anläßlich der Ausstellung „Gräser“ von Franz Gertsch zu einem Vortrag des Autors und Biologen Gregor Dietrich über „Gräser“ mit Fingerfood, Sushi und Maki eingeladen.
Jetzt geht es mir mit der Galerie Lindner ähnlich, wie mit dem Ritter Verlag, das allzu Experimentelle und Konkrete ist nicht ganz das Meine und ich sehe doch sehr schnell nur Farbtafeln an der Wand. Der höhere Sinn hat sich auch mir da noch nicht so erschlossen, wie ich vorige Woche beim Heimweg von der alten Schmiede mit der Kunsterzieherin Trude Kloiber diskutierte.
Die Sushi und die Maki waren aber sehr verlockend und so habe ich mir die blauen und die rosa Holzschnitte mit Interesse angesehen und über Gräser viel gelernt, nämlich, daß Dürer gar nicht so sehr nach der Natur gezeichnet hat und die Welt aus Gräsern und aus Bäumen besteht, die Sträucher sind erst viel höher angesiedelt.
Da ich schon länger nicht mehr in der Galerie Lindner war, habe ich auch nicht viele Besucher gekannt. Eine ehemalige Assistentin der alten Schmiede war aber da, die andere literarische Prominenz hat sich wahrscheinlich, wie Frau Travnicek zu vermelden wußte, bei der „Mauerschau“ und der Clemens J. Setz Premiere im Schauspielhaus befunden und am Donnerstag hatte ich zwar keine Premiere, aber meine zweite Lesung im reading!!!room. Wurde da ja die neue Volksstimmeanthologie „Wir retten ein System“ zum dritten Mal vorgestellt.
Es gab Wein, Kaffee, Rehrücken, Lebkuchen und Toblerone. Elfriede Haslehner, Lale Rodgarkia-Dara, Philip Hautmann und ich haben zuerst unsere Anthologietexte gelesen und da war für mich Philip Hautmanns Roman „Yorick“ besonders faszinierend. Denn der in der Anthologie enthaltende Abschnitt „Yoricks Expose über den Neoliberalismus“ war äußerst theoretisch. Einen so theoretischen Roman habe ich noch nie gehört. Nach der Pause wurde es etwas praktischer. Da las Philip Hautmann einen Abschnitt über Milliardäre und von einem ehemaligen Finanzminister mit einem nicht sehr guten Benehmen und meinte, daß man durchaus Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen erkennen könnte.
Der Roman ist noch ein Manuskript und besteht aus vier- bzw. achthundert Seiten. Philip Hautmann scheint, wie ich im Gespräch hörte, auch an die Selbstverlagsgründung bzw. an das Book on Demand Verfahren zu denken.
Roman Gutsch, der die Veranstaltung moderierte, erzählte von einer Subvention, die eine vierte Präsentation bzw. eine Eugenie Kain Gedenklesung, die ja einen Text in der Anthologie hat, am 30. Jänner nötig macht.
Da wird es ein etwas höheres Honorar, als die zehn Euro Aufwandsentschädigung geben und die sieben im Buch enthaltenen Autorinnen sind eingeladen, im Gedenken an Eugenie Kain ihre Texte vorzutragen.
Sehr erfreulich, ich werde darüber berichten. Als wir noch im Vorraum herumstanden und mit Lale Rodgarkia-Dara über ihre Erfahrungen mit dem St. Pöltner Festspielhaus plauderten, läutete Alfreds Handy. Es war Robert Egelhofer, dem das schöne Foto, das Alfred um den Silvester auf der Rudolfshöhe aufgenommen hat, nicht gefallen hat.
Für etcetera muß es schon etwas Literarischeres sein.
Da kam die Lesung gerade richtig und so hat Alfred das Lesungsfoto, das auch hier zu sehen ist, nach St. Pölten geschickt. Mal sehen, ob es ankommt und wie es gefällt?
Bezüglich Clemens J. Setz gibt es noch zu berichten, daß er unter 651 Einsendungen für den Wartholzer Literaturpreis in der Schloßgärtnerei Wartholz in Reichenau an der Rax ausgewählt wurde, der im Februar vergeben wird. Unter den anderen Finalisten befinden sich auch Christian Steinbacher und Katharina Tiwald.
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