Diese Woche war wieder von einigen interessanten, wenn auch nicht unbedingt literarischen Veranstaltungen geprägt. So hat es am Montag mit einer Enquette der Volkspartei zur Begabtenförderung im Volksbildungshaus Urania begonnen, am Mittwoch ist es in die Bibliothek der ungelesenen Bücher in die umgebaute AK-Bibliothek gegangen, zu deren Umbau es ein eigenes Jahrbuch gibt und für heute hat mich die Renate Sassmann zu einem Ausstellungsbesuch mit Führung des Wien Museums im Künstlerhaus „Kampf um die Stadt- Politik, Kunst und Alltag um 1930“ eingeladen.
Ein Thema das mich sehr interessiert und die anderen Orte haben auch viel mit dem roten Wien und der sozialistischen Bildungskultur zu tun. Die Bildungsenquette der Volkspartei nicht, da bin ich in den Verteiler geraten, vielleicht hat das mit dem Franz Groiss oder mit dem BÖP zu tun und die Ideen der Volkspartei zur Elitenförderung und Beschränkung des freien Hochschulzugangs sind auch nicht unbedingt das, was ich mir unter Bildung vorstelle, es hat aber auch im roten Wien der Dreißigerjahre eine Volkspartei gegeben.
Der Bogen von gestern zu heute, ist also interessant und da ich eine 1953, in einem dieser alten Gemeindebauten, errichtet aus den Mitteln der Breitnerschen Wohnbausteuer, geborene bin, hat mich der Sozialismus der Dreißigerjahre immer sehr interessiert. Selber habe ich ihn, obwohl ich bei den Kinderfreunden sozialisiert worden bin oder vielleicht deshalb, ein wenig verloren. Da waren mir die Sozialisten immer zu vereinnahmend und das war auch in der Ausstellung, in den Zimmer des roten Wohnbaus oder dem, in dem es um die Gesundheitsfürsorge ging, zu spüren. Obwohl das Wäschepaket für alle Wiener Kinder sicher wichtig war und auch das Kinderheim am Wilhelminenberg, das auf einen Bild zu sehen war, das eigentlich im Zimmer des Bürgermeisters hängt, aber noch eigentlicher allen gehört, wie der Bürgermeister bei der Ausstellungseröffnung gesagt haben soll und es soll dieses Kinderheim auch viel später von der Gemeinde verkauft und in ein Hotel umgewandelt worden sein.
Geführt wurden wir von einem freiberuflichen jungen Historiker, der leider nicht im Museum angestellt ist, aber bei der Ausstellung mitgearbeitet hat und die war sehr interessant.
Es gibt dazu ein eigenes Heft mit dem Begleitprogramm, das ich schon vor ein paar Monaten in der alten Schmiede gefunden habe und Anfang Jänner war auch eine Sendung über die Musik dieser Zeit in Ö1 und dazu gehört auch Ernst Krenek und vom Ernst Krenek Institut bekomme ich öfter Einladungen zu schönen Veranstaltungen. Da gibt es am 3. Februar in der Musiksammlung der Wien Bibliothek einen Kammermusikabend, den ich mir schon eingetragen habe und um zur Literatur zu kommen, im Stimmensaal gab es eine Originaltonaufnahme von Franz Werfel, die Bücher Hugo Bettauers lagen in den Vitrinen und was das Thema Volksbildung betrifft, gab es eine Leseliste aus der Bücherei Margareten und dort wurden die Bücher von Jack London und B. Traven am meisten ausgeborgt. Da habe ich auch einiges vom Bücherkasten meines Vaters geerbt, was ich mir immer zu lesen vornehme und höchstwahrscheinlich nie schaffen werde, denn ich habe mir, als ich an der Buchabverkaufskiste der Buchhandlung Reichmann-Edelmann vorbeigegangen bin, die ersten neuen Bücher dieses Jahrs gekauft, nämlich Donna Leon „Venezianisches Finale“, Commissario Brunettis ersten Fall und Antal Szerb „Die Pendragon Legende“ auf Deutsch. Auf Englisch habe ich das Buch schon im November bei Buchlandung auf der Landstraßer Hauptstraße aus der Abverkaufskiste gezogen.
2010-01-22
Kampf um die Stadt
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