Nach zwei sehr intensiven Praxistagen, am Montag habe ich zwischen drei und sechs meine Psychotherapieabrechnung vorbereitet und ein paar Briefe auf die Post gebracht, am Dienstag hatte ich um zwölf eine Diagnostik, inzwischen köchelte die Suppe mit dem Leberknödel in der Küche. Den Befund habe ich zwischen den Nachmittagsstunden geschrieben, danach die Diagnostikrechnungen elektronisch an die Krankenkassen geschickt und war um halb neun fertig in die Osterferien zu fahren, um in Harland zwar nicht die ukrainische Mafia zu finden, am Samstag aber beim Osterspaziergang am Viehofener See aus dem „Haus“ vorzulesen und heute mit dem Rad zum „Lidl“ Zitronen kaufen, denn leider habe ich mir eine ziemliche Verkühlung mit rinnender Nase und kratzenden Hals zugezogen und als ich am Samstag in Richtung Herzogenburg gefahren bin, habe ich nicht nur Schneeglöckchen gefunden, sondern auch einen Patschen erwischt. Zum Glück gibts in der Garage das Rad der Schwiegermutter, das sie zur Pensionierung bekommen hat, aber nicht mehr damit fährt.
Die letzte Woche war mit der Lesung, den Veranstaltungen und dem neuen Buch auch sehr anstrengend und es waren einige Kleindetails zu erledigen.
So die Buchaussendung, der alten Schmiede habe ich wieder eins geschickt und der Eva Riebler fürs etcetera, dem Janko Ferk, der immer so schöne Artikel für die Presse schreibt, dafür habe ich auf den Helmut Schönauer vergessen, das muß ich noch nachholen und die Universität Leipzig will auch meine Bücher haben. So habe ich am Montag nicht nur die „Sophie Hungers“ nach Kärnten geschickt, sondern „Novembernebel“, „Haus“ und „Radiosonate“ nach Leipzig, denn die warten immer bis die Nationalbibliothek meine Bücher erfaßt und melden sich ein Jahr später.
Es geht also auch mit dem Selbstgemachten weiter, wenn man nur geduldig ist, was zwar nicht meine größte Stärke ist, mir aber nichts anderes über bleibt. So hat mir Stefan Gmünder, als ich schon dachte, er wär der Mann gewesen, der im Amerlinghaus soviel fotografierte, nach der Lesung ein liebes Mail geschickt, daß sich das Kommen leider doch nicht ausgegangen ist, ich ihn aber über weitere Veranstaltungen informieren soll und da gibt es einiges in der nächsten Zeit. Siehe „Frühjahrslesungen“ und das Bloggen ist wirklich interessant, das habe ich vorige Woche merken können, die Tageszeitungen lassen die literarische Berichterstattung zwar ziemlich aus, dafür gibts aber zur Lyrik im März noch von ConSens einen schönen Stimmungsbericht und bei baerenpost@myblog.de kann man Franz Hütterers Gedicht „Der Morgen – Die Angst – Der Winter“ finden.
Jetzt aber Osterferien, die Dekorationen sind herausgeholt, der Lindt Goldhase vom Alfred steht schon in seinem Nest, der Bärlauch ist gepflückt, bei Anni Bürkl gibs ein Rezept für Pesto alla Prekaria. Ich mach mir gern ein Süppchen oder wie Spinat mit Rösti und Spiegelei.
Vor allem will ich aber am Roman arbeiten, denn da habe ich mir wieder vorgenommen, mir diesmal viel Zeit zu lassen, damit die Handlung und das Neue entstehen kann. Zwar nicht vielleicht zehn Jahre, wie Ursula Haas, aber vielleicht doch mehr als die sechs Wochen, die ich üblichweise für den Rohentwurf brauche.
Bis jetzt habe ich mich zwar noch nicht sehr daran gehalten, sondern fast recherchelos dreiundvierzig Seiten oder 24. 598 Wörter im März geschrieben.
Bei www.down-syndrom.at habe ich zwar öfter nachgesehen und das ist ein informativer Blog, wo man viel über das Leben der Betroffenen erfahren kann. So daß sich die Mimi ganz gut entwickelt hat, der zweite Handlungsstrang, der des Elitestudenten Günther, der seine behinderte Schwester vor seiner Freundin verstecken will, ist dagegen noch nicht so weit, da habe ich zwar drei Essensszenen, aber noch keine Ahnung, wie ich das weiter mache. Der dritte Faden ist die Plagiatsgeschichte, um den Dichter Johannes Staudinger und als Verbindungsglied dient der offene Bücherschrank mit seiner selbsternannten Betreuerin Frau Tunichtgut bzw. Martha Rottenfeld. Damit sind die dreiundvierzig Seiten ziemlich flott entstanden, viel weiter weiß ich nicht.
Wenn ich das nicht in einer Kurzgeschichte enden lassen will, muß ich wirklich recherchieren und über meinen Schatten springen. Das ist vielleicht die Schwierigkeit, die ich derzeit habe, über das primär Vorhandene weiter den Tellerrand hinauszuschauen. Das was ich noch lernen muß. Da ich in den letzten siebenunddreißig Jahren einiges gelernt habe, bin ich zuversichtlich es zu schaffen, umso mehr da es viel Schreiberfahrungsmaterial bei den anderen Bloggern gibt.
Bei schriftsteller-werden.de z.B. als aktuellen Blogeintrag „Plot- und planlos zum Roman“ und da fühle ich mich angesprochen.
Also aufgepasst und Wetten abgeschlossen, wie gut es mir gelingen wird, meinen Vorsatz ein paar Monate oder länger am Rohentwurf zu schreiben und nicht nach sechs Wochen den Rest des Jahres Rechtschreibfehler suchen, die mir eigentlich egal sind?
Zwei Osterspaziergänge gibt es auch und am übernächsten Montag gleich zwei Einladungen zu Besprechungen zur selben Zeit. Nämlich um drei ins Amtshaus Margareten zur zweiten Margareten Art und um halb vier ins Parlament, wo ich mit den neuen Ohrenschmaus Jurymitliedern anstoßen soll, die kenne ich zwar schon, aber mit Barbara Rett bin ich noch nicht wirklich in Kontakt gekommen, obwohl sie schon drei Jahre Jurymitglied ist. Die anderen sind außer Heinz Janisch verschwunden. Vielleicht kann es Franz Joseph Huainigg verschieben, damit ich teilnehmen kann, sonst werde ich Andrea Stift vielleicht im Amerlinghaus sehen, denn da ist ja der Andreas Unterweger bei den Wilden Worten und dieses Buch würde ich sehr gern besprechen, habe bei der Buch-Wien aber versäumt, den Max Droschl darauf anzusprechen.
Ja und die „Mittleren V“ mit Hilde Schmölzer, Ilse Kilic, Gabriele Petricek, Margit Koller und wenn es sich noch ausgeht, Marietta Böning, sind schon eingereicht.
2010-03-31
Nachrichten aus den Osterferien
2010-03-29
Literarische Recherche
Unter diesen Titel fanden heute in der alten Schmiede die Textvorstellungen statt. Ursula Haas aus München, Dorothea Macheiner aus Salzburg, Manfred Wieninger aus St. Pölten, moderiert von Renata Zuniga, der Exfrau von Stephan Eibel Erzberg.
Die Textvorstellungen werden seit einigen Jahren von sogenannten Redakteuren gemacht, die sich die Bücher aussuchen, die die Autoren an die alten Schmiede schicken und den Abenden ein bestimmtes Thema geben.
Renata Zuniga ist eine davon, bei der Generalversammlung der IG Autoren habe ich ihr 2006, die „Fluchtbewegungen“ mit dem Wunsch in der alten Schmiede zu lesen überreicht. Die Bruni stand daneben, was zur Folge hatte, daß sie das Jahr darauf gelesen hat. Ich habe Renata Zuniga noch einmal ein Buch von mir gegeben, eingeladen haben mich zwei Männer. Reinhard Wegerth, 2007 mit dem Wiener Stadtroman, Friedrich Hahn, 2009 mit „Und trotzdem“, was meine These, daß die Männer solidarischer, als die Frauen sind, verstärkte. Inzwischen ist wieder ein Buch von mir an die alte Schmiede gegangen und der heutige Abend war sehr schön. Als Überraschungsgäste habe ich Robert Eglhofer und Ruth Aspöck im Publikum getroffen.
Die literarische Recherche ist ein interessantes Thema, das jeden Autor mehr oder weniger betrifft und ein sehr weites Land, denn die Texte der drei auserwählten Autoren waren durchaus unterschiedlich. Ein sehr breiter Bogen, formulierte es Renata Zuniga und Manfred Wieninger präsentierte seinen fünften Marek Miert Krimi, der ja in einer Stadt namens Harland spielt und er an sich, wie Manfred Wieninger in der Diskussion erzählte, mehr erfindet als recherchiert. Aber diesmal war es anders, diesmal spielte seine Tätigkeit als Historiker hinein und da hat er 2005, die NS Zwangslager um die Viehofener Seen entdeckt. Ungarische und ukrainische Zwangsarbeiter bauten dort die Traisen aus und so siedelte Manfred Wieninger hinter dem Harlander Bahnhof, die Ukrainische Mafia an und erfand ein Bordell in dem die Buffmutter Marek Miert Kaffee kocht und ihn von einem seltsamen Mann erzählt, der kein Sandler ist, aber herumschnüffelt und sich über allerhand Sachen, die in diesem Harland passieren, erkundigt.
„Rostige Flügel“ heißt der Krimi und klang sehr spannend. Auf die Frage aus dem Publikum „Wie lange die Autoren an ihren Romanen schreiben!“, die alle lustig fanden, antwortete Manfred Wieninger eineinhalb Jahre.
Ursula Haas hat dagegen zehn an ihren Roman „Drei Frauen“ geschrieben, beziehungsweise recherchiert und außerdem den Nikolaus Lenau Preis für Lyrik gewonnen. Bei „Drei Frauen“ geht es in drei Strängen, um zwei historische Personen, nämlich die Schwester von Paul Claudel, die Bildhauerin Camille, die ein Verhältnis mit Auguste Rodin hatte und im Irrsinn endete, weil den Frauen vor hundert Jahren ihre Kreativität noch nicht gestattet war. Die zweite Frau ist die Fotografin und politische Aktivistin Tina Modotti, beide 1943 verstorben und 1943 kam die Ich-Erzählerin Lenka zur Welt, die sich von der Hausfrau zur Schriftstellerin emanzipiert, ihre männliche Muse hat sie aber auch und genau das hat die Langzeitrecherchiererin mit ihrem drei Frauen Roman, den sie als sehr musikalisch bezeichnete, bezweckt.
Die dritte Recherchiererin war Dorothea Macheiner, die ich vor einigen Monaten mit einem anderen Text in der Gesellschaft für Literatur hörte, diesmal wurde ihr Buch „Fra Jean – eine Vermutung“ vorgestellt und daran hat sie zwei Jahre in Malta recherchiert und drei an dem Buch geschrieben, in dem sie, wie in der Einleitung erwähnt wurde, mit wachsender Sensibilität und energetischen Schwingungen zwei Welten Maltas miteinander in Verbindung brachte, nämlich die matriachalischen Tempeln und die patriachalen Malteser Ritter an Hand ihres Großmeisters Fra Jean.
Dorothea Macheiner scheint in diese Arbeit eine große Liebe und viel Begeisterung hineingesteckt zu haben und hat das Buch auch vor kurzem in Malta vorgestellt.
Das Publikum war sehr interessiert und die Zusammenstellung der Autoren war wirklich interessant. Ein breiter Bogen und sehr penible Rechercherierer, während ich eine schnelle Schreiberin bin, die gar nicht so viel recherchiert, ein bißchen aber schon und so war es auch sehr interessant zu erfahren, wie das die anderen machen, die Geduld zehn Jahre an einem Buch zu schreiben, habe ich sicher nicht.
2010-03-28
Erinnerung an Helmut Eisendle
Der am 12. Jänner 1939 in Graz geborene und am 20. September 2003 an Speiseröhrenkrebs in Wien verstorbene Helmut Eisendle hat in seinen letzten Lebensjahren in der Schäffergasse 13/8, im Haus des ehemaligen Antiquariats und literarischen Veranstaltungsortes „Buch und Wein“ gelebt. Wenn ich von meiner Praxiswohnung durch einen Hausdurchgang in die alte Schmiede gehe, komme ich daran vorbei und werde an den steirischen Dichter erinnert, der wie ich, nur ein paar Jahre früher, Psychologie studierte und anfangs in einer freien Gruppenpraxis in Graz für Erziehungsberatung und Verhaltensmodifikation tätig war, bevor er zu einem Vertreter der sprachskeptischen und sprachkritischen Strömung der neuen österreichischen Literatur wurde, der sich in seinen Prosawerken, Essays und Hörspielen mit der Psychologie und der Kritik an ihr, immer sehr beschäftigte.
In meinen Bücherregalen gibt es mehrere Eisendle Bücher: „Exil oder der braune Salon“, „Anrufe, der Doppelgänger, die Verfolgung“, Dschungel der Liebe“, „Triest, die Stadt zwischen drei Welten“, das er herausgegeben hat und den bei Zsolnay erschienenen Roman „O Hannah“.
Den habe ich vermutlich noch vor meiner Bekanntschaft mit dem Autor gelesen, da ich mich nicht mehr genau erinnern kann, wann ich Helmut Eisendle persönlich kennengelernt habe. Hat er doch in Amsterdam und Berlin gelebt, bevor er endgültig nach Wien gezogen ist. Erinnern kann ich mich an die Verleihung des österreichischen Würdigungspreises für Literatur 1993 im Literaturhaus, an den „Tag der Freiheit des Wortes“ in Villach, bei dem wir beide gelesen habe. Da habe ich den Dichter, angejammert, daß es mir nicht und nicht gelingen will, vom Literaturbetrieb wahrgenommen zu werden und ihm auch mein 1994-1995 geschriebenes, nur in Auszügen veröffentlichtes Manuskript „Schizoprenie oder Reden wir miteinander“, ohne zu beachten, daß ein sprachkritischer Dichter mit einer realistischen Erzählung wahrscheinlich nicht viel anfangen kann, übergeben.
Helmut Eisendle war trotzdem sehr freundlich, hat sich mein Jammern, das manch andere so widerlich finden, geduldig angehört und wir haben auch ein Buch getauscht.
So daß ich sehr viel später beim Googlen die Erfahrung machte, daß ich mit einem Buch in der Wienbibliothek vertreten bin. Hat diese den Eisendle Nachlaß doch übernommen und alles getreulich Stück für Stück vermerkt. Da gibt es auch den Katalog zur 243. Wechselausstellung, die vom 19. September 2003 bis zum 27. Februar 2004 im Ausstellungskabinett des Wiener Rathauses stattgefunden hat „Die Orte des Helmut Eisendle“, den ich mir bei der letzten Buchwoche am 18. 11. 2007 bei einem Flohmarkt, um einen Euro kaufte. In fast Kafkaesker Manier, steht das am Kassa Eingangszettel Nr 359 vermerkt, als Käufername ist „Müller“ eingetragen, da ich mich verwundert zeigte, daß ich meinen Namen nennen muß, wenn ich Bücher um zwei Euro kaufen will. Der Katalog ist aber sehr interessant und reich bebildert. Bleibende Erinnerung an den Dichter, den ich ja ganz gut gekannt habe.
An die Preisverleihung 1993 im Literaturhaus, an den gerade von Berlin Zurückgekommenen habe ich ebenfalls eine besondere Erinnerung. Hat Rudolf Scholten bei seiner Würdigung doch darauf hingewiesen, daß er sich besonders kurz halten wolle, da er in seiner Funktion als Unterrichtsminister nicht verantworten könne, wenn sich der kleine Eisendle, später nicht für Literatur interessiert. Den kleinen Valentin hat das, glaube ich, nicht besonders beeindruckt, bei mir hat sich der so intensiv mit einem Puppenwagen spielende Bub, aber so eingeprägt, daß er in der Erzählung „Tod eines Jurymitglieds“ seinen Eingang fand und dort den ermittelnden Kriminalinspektor Thomas Vranek sehr verblüfft.
Valentin Eisendle ist auch, wie meine Tochter Anna, in das Kinderhaus in der Hofmühlgasse in die Kindergruppe oder zur Schule gegangen und ich erinnere mich noch an einen Abend in der alten Schmiede, wo Helmut Eisendle gemeinsam mit Gustav Ernst sein neues Buch vorstellte, in dem es um das Älterwerden ging.
Helmut Eisendle ist dann selbst sehr krank geworden, so daß ich mich mit Schrecken an seine Lesung bei der Jubiläumsfeier dreißig Jahre GAV im Literaturhaus erinnere, wo ihn der Krebs schon sehr gezeichnet hatte. Bei der darauffolgenden Poet Night im September hätte er wahrscheinlich nicht lesen sollen. Trotzdem war diese Veranstaltung sehr von ihm geprägt, kann ich mich doch an Manfred Chobots Mitteilung erinnern, daß Helmut Eisendle heute gestorben ist.
Er ist in einem Ehrengrab im Urnenhain der Feuerhalle Simmering bestattet. Bei seinem Begräbnis war ich nicht dabei, komme aber immer wieder regelmäßig, zum Beispiel wenn ich in die alte Schmiede gehe, an dem Haus in der Schäffergasse 13 vorbei, wo es leider keine Gedenktafel gibt…
2010-03-27
Plan B
„Plan B“ ist der posthum erschienene Roman, des 1909 in Jefferson City geborenen, 1953 nach Frankreich emigrierten und 1984 in Spanien verstorbenen Chester Himes, der 1928 nach einem bewaffneten Raubüberfall ins Staatsgefängnis von Ohio eingewiesen wurde. Dort hat er zu schreiben begonnen, wurde aber erst in Frankreich mit seinen Kriminalromanen, die Harlem als Schauplatz hatten und in denen zwei kompromißlose schwarze Detektive namens Coffin Ed Johnson und Grave Digger Jones die Hauptrolle spielten, berühmt.
„Plan B“ der letzte Roman dieser Serie ist aber mehr als ein schwarzer Kriminalroman sondern ein sartirisch sarkastisches Szenario, des Aufstandes der schwarzen Bevölkerung Amerikas, das in die Geschichte der USA zurückgeht und in dem es von Morden, Vergewaltigungen und Schilderungen der brutalsten Szenen nur so strotzt und wie ich Wikipedia entnehme, zu einer Zeit geschrieben wurde, wo der Autor die Hoffnung aufgegeben hatte, daß die Unterdrückung der Schwarzen durch die Weißen friedlich gelöst werden kann.
So beginnt es auch ziemlich gewaltsam, daß T-Bone Smith mit seiner Frau Tang in einer Slumwohnung in der 113. Straße in Harlem bei einem Fernseher, aber ohne essen sitzt. Es klopft und es kommt ein Bote mit einer Blumenschachtel in dem sich ein Gewehr versteckt. Die beiden verlieren kurz darauf das Leben. Die Detektive treten auf und es wird noch das soziale Leben in Harlem geschildert, bevor es mit einer Reihe von Vergewaltigungen in die Sklavengeschichte hinübergeht, um dann zu der von Tomsson Black des politischen Visionär und Wunderwuzzis zu kommen, der von den Weißen gefördert wird, obwohl es verboten ist, die kommunistischen Staaten bereist und dann wegen Vergewaltigung veruteilt wird, weil Chester Himes offenbar die Auffassung vertrat, daß alle weißen Frauen von schwarzen Männern gevögelt werden wollten, die sie nackt verführten, wofür die Männer ins Gefängnis kamen. Tomsson Black war aber nur drei Jahre dort, dann setzten sich Mister und Missis Goodfeller, Barbara Goodfeller ist die Frau, die von ihm vergewaltigt werden wollte, für seine Freilassung ein und Tomsson Black trifft sich als erstes mit Barbara, um sich von ihr Geld für seinen Plan B geben zu lassen.
Das heißt allen schwarzen Männern werden nun solche Blumenschachteln mit Gewehren für den Aufstand der Schwarzen zugestellt, was in weiterer Folge zu einer Reihe von Massakern und Unterdrückung führt, währenddessen Tomsson Black das „Black for Blacks, Inc.“ gründet, dort die schönsten jungen schwarzen Männer und Frauen einstellt und ein Sozialprojekt ausheckt, in dem mittellose Schwarze einen Arbeitsplatz bekommen sollten, damit sie nicht länger Sozialhilfe und weiße Wohlfahrt in Anspruchnehmen müßten, wofür er von der Hull-Stiftung eine Million Dollar haben will und sie nach mehreren Testgesprächen auch bekommt. Inzwischen geht das Abschlachten zwischen den Weißen und den Schwarzen lustig weiter, so daß der Polizei nichts anderes einfällt, als die beiden Detektive zur Aufklärung des Falles einzusetzen, was die auch tun und von der Polizei verhaftet werden, als sie Tomsson Black als Schuldigen angeben. Der schickt aber eine Kaution durch eine schöne schwarze Frau und läßt die beiden zu sich führen, Coffin Ed will ihn daraufhin erschießen, wird aber von Grave Digger daran gehindert und schließlich von Tomsson Black erschoßen, weil das Risiko, wie er der schönen schwarzen Frau erklärt, zu groß gewesen wäre…
So weit die bissige Satire eines Hoffnungslosen, die von ihm nicht zu Ende geschrieben werden konnte, sondern vom Herausgeber aus Entwürfen rekonstruiert werden mußte.
Ein interessantes Buch, wenn auch für mich wegen der brutalen Szenen sehr schwer zu lesen, es wird aber in den Beschreibungen „Der Witz, die Tragik, die Sympathie, die Distanz und der fieberhafte Rhythmus des Gangsta Raps der 30er40er Jahre“ sehr gelobt und Eberhard Falcke vom norddeutschen Rundfunk, meint, daß es auch nach dreißig vierzig Jahren noch so beunruhigend und radikal wie am ersten Tag wirkt.
Ich muß gestehen, daß ich weder von Chester Himes noch von seinem im Unionsverlag erschienenen Harlem-Zyklus je etwas gehört habe. Das Buch lag in Leipzig zur freien Entnahme auf und hat mich in seiner brutalen Härte und seinem makabren Witz an Hans Weigels „Grünen Stern“ erinnert, der die Traumen des dritten Reiches auch auf eine sehr skurille Art verarbeitet hat.
2010-03-26
Richard Obermayr
Wieder ein Abend mit einem Sprachakrobaten. Kurt Neumann hat den bei Jung und Jung erschienenen neuen Roman „Das Fenster“, sogar als sprachliches Wunderwerk bezeichnet, das jetzt endlich zwölf Jahre nach dem Romandebut „Der gefälschte Himmel“, erschienen ist.
Ein paar Assoziationen zum Meister des freien Assozierens. Ich kenne, den 1970 in Ried am Innkreis geborenen Richard Obermayr schon lang. 1992 oder 1993 zeitgleich mit Franzobel hat er in der GAV um Aufnahme angesucht und ähnlich, wie Franzobel große Diskussionen bzw. Vetis gegen die Nichtaufnahme ausgelöst.
Marie Therese Kerschbaumer, die noch in der Jury war, hat, so glaube ich mich zu erinnern, von einer zu großen Sprachgewalt, des damals noch sehr jungen Mannes gesprochen, so daß sie glaubte, das ist einer, der die GAV testen will, indem er ihr einen großen Text eines anderen unterjubelt.
War nicht so und Obermayr wurde natürlich, wie Franzobel aufgenommen und hat 1996 ein Jahr später als Franzobel in Klagenfurt gelesen. Er hat nichts gewonnen, ist gar nicht so besonders aufgefallen. Dem Jochen Jung wahrscheinlich schon, denn ich glaube, es war ein Stückchen aus dem „Gefälschten Himmel“, das er gelesen hat. Damals ist mir die Bezeichnung „Wortschwaffeln“, die ich manchmal verwende, eingefallen. Ein Haufen wunderschöner Worte und es wird nichts erzählt. Zumindestens nicht linear, mit Anfang, Konflikt, Spannung und Schluß, wie es in den kreativen Schreibebücher steht und das mag ich eigentlich nicht sehr. Da werde ich schnell ungeduldig. Trotzdem habe ich mir ein paar Jahre später bei einem dieser Büchertürme „Den gefälschten Himmel“ ausgesucht und auch in der Badewanne gelesen. Da ich damals noch nicht das Literaturgeflüster und den Ehrgeiz hatte, über jedes gelesene Buch zu schreiben, habe ich sehr schnell darübergelesen und sowohl vom Inhalt als auch von der schönen Sprache nicht viel mitbekommen. Aber lineare Handlung gibt es ja keine, zumindest was „Das Fenster“ betrifft, hat Paul Jandl in der Einleitung erklärt, sondern freie Assoziationen zu dem Thema Zeit, wo es zwar einen Ich-Erzähler, einen Schuß, ein Duell, eine Familie mit einer klavierspielenden Mutter, die aus dem Fenster sieht und einen Vater, der sich seinen Imkerhut aufsetzt, gibt, aber sonst nicht viel. Ein Roman über die Zeit, für den sich der Sprachkünstler zwölf Jahre Zeit gelassen hat. Er scheint in dieser Zeit aber schon geschrieben zu haben, hat er doch 2006, den ersten Preis beim oberösterreichischen Floriana-Literaturpreis gewonnen. Sonst habe ich in der letzten Zeit nicht viel von ihm gehört, wohl aber öfter an seine wortgewalte Sprache gedacht, die sich offenbar einprägt, ob man will oder nicht. So ist jetzt der zweite Roman bei Jung und Jung erschienen und wurde auch in einem der letzten Ex Libris besprochen. Es geht um einen Schuß und um eine Jugend in Schwanenstadt, die auch der Autor dort verbracht hat. Trotzdem ist es nicht autobiografisch, hat Paul Jandl eingeleitet, auch wenn man das Bild am Umschlag für die Familie Obermayr halten kann.
Die alte Schmiede war sehr voll, eher junge Leute, die ich nicht kannte, den einen alten Lehrer, der mir einmal ein Buch abkaufte, habe ich gesehen und wenn ich mich nicht irre, Lisa Fritsch und Ferdinand Schmatz. Ein paar Kritiker saßen in der ersten Reihe und irgendwo die Lektorin Astrid Graf. Richard Obermayr hat ein längeres Stück aus dem Roman gelesen, wo es um einen Mann ging, der vorzeitig ein Theater verläßt, womit das Ich zu assozieren beginnt, von seinem Vater und der Mutter spricht und überlegt, ob die noch zu Hause sind oder er nur eine Vergangenheit einholen will, die schon vorüber ist.
Erstaulich realistisch, habe ich gedacht, zumindest mit den Worten bleibt er am Boden und man kann sich eine Familiengeschichte vorstellen, auch wenn man damit nicht weiterkkommt, denn eigentlich geht es ja, wie Paul Jandl erklärte und in dem Gespräch auch den Autor fragte, um die Dimensionen der Zeit. Da wurde dieser etwas rot und viel theoretischer, als ich den Text empfunden habe.
„Nein, eine Theorie der Zeit aufzustellen, maße er sich nicht an. Er ist aber einer, der in Bildern denkt und von solchen ausgeht. Von dem Schlachthof beispielsweise, an dem er vorüber mußte, als er als Kind in Schwanenstadt zur Schule und da ist ihm die Großmutter eingefallen, die immer zur größten Sparsamkeit mahnte und dazu, daß man kein Stück wegwerfen soll“.
So entstehen die Obermayrischen Texte, am Anfang ist das autobiografische Erlebnis, dann verläßt er die Wirklichkeit. Das Publikum hatte keine Fragen, es gab aber einen frenetischen Applaus, fast wie bei der Friederike Mayröcker und Kurt Neumann merkte an, daß es bei der Lesung am 13. April von Patrick Hofmanns „Die letzte Sau“ auch um die Verwertung der letzten Stücke gehen wird, was das Publikum interessieren könnte. Aber das ist, wenn ich es am Sonntag bei der ARD Bühne in Leipzig, richtig verstanden habe, ein ganz anderes Buch…
2010-03-25
Die Mittleren IV
Der vierte Teil der Frauenlesung, mit der ich mir meine Biografie erschrieben habe, die zum zweiten Mal im Amerlinghaus stattgefunden hat. Alles hat hervorragend geklappt, die Vorbereitung ist mir geradezu lässig gelungen, nur nachher kam der Zusammenbruch und ich war sehr erschöpft. Wahrscheinlich die Nachwirkungen von Leipzig, das ja ein wenig stressig war und das Buch ist auch gekommen. Ich habe zwar nicht daraus gelesen, konnte es aber gleich Andrea Stift übergeben, von der ja der Beschreibungstext ist und das Präsentationsfoto machen.
Mit der großen Büchertasche kurz vor sechs in Richtung Amerlinghaus marschiert. Das Geld für Anderea Stift hatte ich in der Tasche, Cornelia Travnicek wollte es überwiesen haben, Ruth Aspöck und Susanne Schneider saßen schon vor der Tür. Die Sessel aufgestellt und den Büchertisch hergerichtet. Langsam trafen die Leute ein, eher jüngere und nur wenige, die ich kannte. Der Travnicek-Stift Freundeskreis, Susanne Schneider hat auch ein paar Leute mitgebracht. Von mir kam die ältere Dame, die bei der Mariahilfer Frauenwochenlesung lesen wird und mein lieber Kollege Wolfram Huber. Es waren gar nicht so wenige Leute, zumindestens hatten wir anfangs nicht genug Sessel aufgestellt. In der dritten Reihe saß ein Herr, der ununterbrochen fotografierte und der Alfred ist dann auch gekommen.
Ich las die Einleitung, Ruth Aspöck den Text von ihrem Arbeitsstipendium, das sie 2007 in Gmunden hatte, wo sie, glaube ich, sich für ihre Radtour vorbereiten wollte, dann ging sie aber beim Theater über die Straße, um Brot zu kaufen und wachte erst wieder im Krankenhaus auf, weil sie ein Auto niedergefahren hatte.
Ein Text, den ich schon kannte, mich aber trotzdem sehr berührte. Dann folgte mein Marathon über das Schreiben, ein Stück vom Nanowrimo Schreibergebnis, das in der Szene als nicht professionell gilt, dann professioneller, meine Parodie über den Bachmannpreis. Detail am Rande, im Publikum saß Linda Stift, die ja davon betroffen war und bei diesem Lesen nicht gut weggekommen ist. Susanne Schneider hatte drei Texte in ihrer flotten direkten Sprache, nämlich den über ihre Beziehung zu den Meistern, chinesische Impressionen auf der Rotenturmstraße, die ich auch schon gekannt habe und sehr berührend, eine kurze Geschichte über das Altern und das Aufgeben eines geerbten Grabes, weil man sich die Geühr nicht mehr leisten kann, aber trotzdem für seine Entsorgung zahlen muß.
Andrea Stift las „Ich Bagatelle“ und „Die Augenblicke des letzten Mals“ und Cornelia Travnicek, die auch erschöpft aus Leipzig zurückgekommen ist, zwei Geschichten aus „Fütter mich“, die Titelgeschichte und den Beginn vom Tod ihrer Urgroßmutter, über die wir im Amerlingbeisl noch sehr heftig diskutierten. Es gab auch noch ein Gruppenfoto und das waren die Mittleren IV.
Am Donnerstag wird es im Literaturhaus „Zeichensetzung.Zeilensprünge IV“, geben. Unter diesen Titel haben die Autoren Thomas Ballhausen und Regina Hilber erstmal im Frühjahr 2008 junge österreichische Autoren und Autorinnen präsentiert und dafür den Holfeld-Tunzer Preis gewonnen.
Ein Schicksal, das ich nicht teilen werde, die Veranstaltung war aber trotzdem interessant und wurde als sehr professionell gelobt.
2010-03-24
Lyrik im März
Die Lyrik im März ist die zweite große GAV-Veranstaltung, begründet in den Siebziger-oder Achtzigerjahren, ich weiß es nicht so genau, es gab sie jedenfalls immer, seit ich bei dem größten österreichischen Autoren Autorinnenverein Mitglied bin, die es neben dem Tag der Freiheit des Wortes gibt.
Wieder eine Massenlesung, wo an die dreißig Autoren und Autorinnen im fünf Minuten Tempo jeweils ihre Gedichte vortragen. Wie der Tag der Freiheit des Wortes hat die Veranstaltung einmal im großen Hörsaal I im neuen Institutsgebäude stattgefunden. Lange Zeit hat sie Heidi Pataki organisiert und ich erinnere mich noch gut, an ihre langen Gedichte, die sie stehend am Podium vortrug.

Traude Korosa, Krista Kempinger, Marie-Therese Kerschbaumer, Ilse Kilic, Christian Katt, Gerhard Jaschke
Eine Monsterlesung und ein Schnellkurs in die Lyrik vorgetragen von den größten Dichter und Dichterinnen Österreichs . Sehr viele sind inzwischen schon gestorben. Ernst Jandl, Gerhard Kofler, Gerald Bisinger, Heidi Pataki, Gert Jonke, Elfriede Gerstl. Im Todesjahr von Gerhard Bisinger, den auch ich sehr gern mochte und ein großer Fan seiner Gedichte war, die eigentlich immer nur aus einem einzigen Satz bestanden: „Sitze im Zug, trinke Rotwein und denke an Karl August“ und das in hunderten Varianten, so ein Satz muß einem erst einmal einfallen, hat irgendwer, vielleicht war es Gerhard Kofler, ein Gedicht von ihm gelesen, daß so makaber war, daß es mich sehr erschüttert hat und ungefähr so lautete: „Besuche zu Allerheiligen den Ottakringer Friedhof und frage mich, ob ich mich im nächsten Jahr oberhalb oder unterhalb der Erde befinden werde?“
Das Begräbnis fand, wie das von Gerhard Kofler am Ottakringer Friedhof statt. Vorher hat Gerhard Bisinger den Würdigungspreis für Literatur und ich noch die Einladungen dazu bekommen. Ich ging hin und dachte, die Stimmung ist irgendwie komisch, nicht, weil alle schwarz angezogen waren, das ist man oft bei Preisverleihungen, ich war es, glaube ich, auch und den Bisinger habe ich nicht gesehen, dann kommt der Ministerialrat Unger, der inzwischen ebenfalls gestorben ist und erklärt, daß dieser Preis auf Wunsch Gerhard Bisingers posthum an seine Eva Maria vergeben wird.
Aber ich wollte von der Lyrik im März schreiben, die seit dem Tod der Heidi Pataki von Rolf Schwendter organisiert wird. Jetzt war ich schon länger nicht dort, weil es sich ein paarmal mit Leipzig überschnitten hat, ich manchmal nicht weggekommen bin, weil ich eine Diagnostik hatte und eine bin, die Befunde ungern liegen läßt.
Seit einigen Jahren findet die Veranstaltung im Uni Campus statt und dort war ich noch nie. Es gibt ein Thema, früher gab es eine Einführung in die Lyrik, wenn es das heute auch gegeben hat, habe ich sie verpasst.
Die Veranstaltung fand nämlich, wie mir Christine Huber mailte, wegen Studentenproteste im Hörsaal d, gleich hinter der Pathologie statt und ich ging und ging den Pfeilen nach, bis mich eine junge Frau ansprach und hinführte, gleich neben dem Narrenturm und so hatte Gerhard Jaschke gerade die Einleitung beendet, als ich den Hörsaal, der noch dazu sehr verwinkelt war und ein paar Leute waren zu begrüßen und Zetteln aufzulegen, Ruth Aspöck war allerdings schon vor mir da, erreichte.
„Die Angst, der Morgen, der Winter“, lautete das Thema und das Motto, drei Begriffe, die wie man meinen sollte, nicht sehr viel miteinander zu tun haben.
Das Thema Angst ist mir in meinem Zweit- oder Erstberuf sehr vertraut. Denn da gibt es die Panikattacken, die Exsistenz- und Zukunftsangst und auch die Gewalt, die die Angst erst erzeugt. Davon hat Ruth Aspöck ein sehr beeindruckendes Gedicht von Kindern gelesen, die ihre Eltern lieben sollen, müßen, die sie schlagen, mißhandeln, vergewaltigen…
Vorher gab es noch zwei Gedenklesungen nämlich die von Herbert J. Wimmer mit Elfriede Gerstl Gedichten. Ingrid Ahers hat aus den neuen Gedichtband von Gert Jonke gelesen. Dann fing er an, der Reihen und der Marathon der österreichischen Gegenwartslyrik und es saßen einige sehr bekannte Namen und Gesichter im Publikum oder Vortragspult. Es war wieder eine sehr interne GAV- Veranstaltung, wo die meisten Zuhörer Mitglieder waren, würde ich mal schätzen. Die großen Namen und Gesichter aber durchaus sehr beeindruckend. Julian Schutting, Robert Schindel, Marie Therese Kerschbaumer, Ferdinand Schmatz und Bodo Hell in einem Saal. Es haben aber siebenundzwanzig Lyriker und Lyrikerinnen gelesen. Friederike Mayröcker, die, wie es Gerhard Jaschke erklärte, den poetischen Reigen eröffnen sollte, mußte krankheitshalber absagen und Richard Wall war ebenfalls verkühlt. Sonst sehr viele bekannte und unbekannte Autoren. Dietmar Füssel ist aus Oberösterreich gekommen, um seine lateinamerikanischen Gedichte der Leidenschaft vorzustellen. Franz Hütterer hat mich ebenfalls sehr beeindruckt: „Die alten Nazis haben damals von nichts gewußt, wie sollen sie sich heute erinnern können? Die neuen Nazis wissen noch immer von nichts. Wie sollen sie sich davon distanzieren?“
Aber auch Ilse Kilic, Fritz Widhalm, Traude Korosa, Christian Katt, Mechthild Podzeit-Lütjen, Monika Giller, Ludwig Laher, Rolf Schwendter und viele andere haben ihre Gedichte zur Angst, dem Morgen und dem Winter gelesen. Ilse Kilic brachte das Kunststück zusammen einen lyrischen Comic vorzustellen. Enrique Moya hat sein Gedicht Silvia Bartl gewidmet. Bodo Hells Litanei war beeindruckend, Robert Schindels Gedichte habe ich schon vor einer Woche gehört und Rolf Schwendter hat wie üblich den Reigen mit einer Monsterballade beendet.
Es gab einen Büchertisch und in der Pause ein bißchen Wein und Brot und natürlich interessante Begegnungen und der Alfred hat ein paar schöne Fotos gemacht.
2010-03-23
Föhnlage
„Föhnlage“ von, wie auf der Buchrückseite steht, bekannten Münchner Musikkabarettisten Jörg Maurer, ist ein Alpenkrimi mit Athmosphäre und schwarzen Humor.
Ich habe ihn vor ein paar Wochen im offenen Bücherschrank gefunden und mir gedacht, das passt als Lektüre für eine Reise durch Bayern nach Sachsen.
Das Buch dessen Titelbild und jedes Kapitel ein näckisches Hirschgeweih ziert, spielt in einem idyllischen bayrischen Alpen-Kurort und beginnt mit der Einleitung, daß den Menschen wegen des Föhneinfluß alles zuzutrauen ist und sich das auch strafmildernd auswirken muß und hat…
Dann kommt das Begräbnis eines Frantisek Hovorcovicka und ein Kurkonzert der Skandalpianistin Pe Feyninger zu dem der Trainer Ingo Stoffregen joggt, um sich dort mit einer Gaby zu treffen. Er kommt zu spät, wird von dem sächsischen Platzanweiser Eugen Liebscher zu seinen Platz geführt, der dann aber, weil er von der Dachluke eine Kalaschnikow hinunterzielen sieht, die zwar nur eine Anscheinwaffe ist, auf das Dach verschwindet, um von diesen auf Ingo Stoffregen zu stürzen und ein Blutbad zu entfachen. Das Konzert wird unterbrochen und weil sich im Saal die gesamte Ärzteschaft des Klinikums befindet, beginnt eine langatmige Schilderung der Verwirrung, in der sich die HNO-Kur und Chefärzte auf die Verletzten stürzen und nicht wissen, wie sie helfen sollen. Dr. Bianca Wallmeyer verliert sogar den Verstand dabei.
Dann gibt es noch das Ehepaar Grasegger vom Beerdigungsinstitut Grasegger, das sich ihr Geld, um die zwei Kinder auf Eliteschulen zu schicken, durch Doppelbeeerdigungen, beziehungsweise dem Verschwinden von Leichen verdient.
In dieses Wirrwarr kommt Kommissar Jennerwein der an einer seltsamen Bewegungsstörung leidet mit der Polizeipsychologin Maria Schmalfuß um den Fall aufzuklären und tut das sehr bedächtig.
Die Dachluke aus der der sächsische Platzanweiser stürzte und ein USB-Stick mit verschlüsselten Daten spielen auch noch eine Rolle.
Es kommt zu einer Verfolgungsjagd mit einem falschen Trachtler und am Ende stürzt Komissar Jennerweil, der eine falsche Fährte legen wollte, aus der Luke während eines zweiten Konzerts.
Man erfährt auch anderes bei der bedächtig skurillen Erzählweise des bayrischen Kabarettisten, nämlich, daß Richard Strauss in Garmisch-Partenkirchen lebte und im Anhang ist der Text des berühmten Liedes vom Wildschützen Jennerweil abgedruckt.
Der Fall wird aufgeklärt, das Beerdigungsinstitut brennt ab und der unauffällige Kommissar, den inzwischen alle kennen, erfährt zwar nicht, was es mit seiner Bewegungsblindheit auf sich hat, beschließt aber doch, sich Maria Schmalfuß anzuvertrauen und einen Tisch für zwei Personen im Restaurant Pinocchio zu bestellen, was am am Anfang der Geschichte schon Ingo Stoffregen für sein Rendezvous mit Gaby machte.
2010-03-22
Leipzig liest
Nun kommt vermutlich, da ich es verabsäumte, den Laptop nach Leipzig mitzunehmen, der längste Eintrag im Literaturgeflüster, denn Leipzig war sehr intensiv und hat auch den Ruf viel Leserorientierter, als die Messe in Frankfurt zu sein. Ich weiß nicht genau, wie oft ich schon dort war, so an die fünf bis sechsmal, würde ich schätzen, weil wir die Familie Hundertmark kennen, die so freundlich ist, uns bei sich wohnen zu lassen.
Das erste Mal war ich, glaube ich, 1999 dort. Da haben wir in der Straßenbahn ein paar Linzer getroffen, die mich am Stand mit Kaffee und Linzer Törtchen bewirtet haben. Es gab noch die von Walter Baco organisierten Österreich Lesungen und irgendwo habe ich den Milo Dor getroffen, der mich nach der diesbezüglichen Halle fragte.
2003 habe ich die Christa Wolf fotografiert und den Günther Grass gesehen, 2007 war die Lyrik im März in Leipzig, da war die Ute mit uns im Ring-Cafe und von Rolf Schwendter sehr begeistert, vom Ernst Jandl weniger, aber der war ohnehin nicht dort.
2008 ging es sich nicht aus, denn da waren wir in Vorarlberg bei den Mittleren II und im vorigen Jahr nur sehr kurz, weil ich am Donnerstag in der alten Schmiede gelesen habe und wir daher erst Freitag fahren konnten. Diesmal habe ich die Mittleren IV um eine Woche verlegt, so daß wir schon am Mittwoch fahren konnten. Am Dienstag habe ich mit Jacqueline Vellguth von schiftsteller-werden. de bezüglich eines Treffens am Samstag gemailt und mir den Blogeintrag von Anni Bürkls Autorenstammtisch ausgedruckt.
Dann sind wir losgefahren mit dem Jörg Maurer „Föhnlage“-Krimi, ein Fundstück aus dem offenen Bücherschrank, im Handgepäck, in dem ich während der Fahrt durch Bayern gelesen habe und am Donnerstag ist es losgegangen. Wir hatten die Dauerkarten im Internet bestellt, daher freie Frahrt durch Leipzig und das geht eine Stunde lang quer durch die Stadt. Dann bin ich ziemlich planlos mit dem Vorsatz nicht jedes Prospekt einzupacken, herumspaziert. Ein Vorsatz, der sich nicht ganz durchführen ließ. Denn es gab sehr schöne Bücher zur freien Entnahme. So z.B. Kafkas „Die Verwandlung“ als librix.eu Sonderdruck, wenn man seine Mailadresse hinterließ. Aber auch zwei Bücher aus dem Alexander Verlag und eines vom Unionsverlag. Der Zuschußverlag Frieling legte in ein Körbchen kostenlose Leseexemplare und ich kam ins Gespräch mit Anka Küß von King of fool publishing. Zu Mittag habe ich den Alfred in der unteren Glashalle getroffen, da waren schon die Stühle für den Preis der Leipziger Buchmesse aufgestellt und es lief nonstop ein Film über die fünfzehn nominierten Bücher.
Ich dachte mir, ich bleib gleich sitzen und begann Chester Himes „Plan B“ zu lesen. Als ich mir überlegte, wie ich es mit der Besprechung machen sollte, begannen die schwarzgekleideten Herren vom Ordnungsdienst alles abzusperren und forderten mich auf, später durch den Eingang zu gehen, aber da konnte man nur mit Einladung hinein.
Logisch und unlogisch zugleich, weil ohnehin alles einsichtig war, nur hätten die VIPs dann keinen Platz gefunden, also sah mich die Halle 4 schon ein bißchen früher. Es gab gerade einen Empfang bei den Serben mit Cevapcici, süßen Schnitten und Milchreis. Weinflaschen standen herum, aber keine Gläser, ich mußte mir erst einen Becher organisieren und ging in die Glashalle herunter, wo es ein paar Sesselreihen im nicht abgesperrten Bereich gab und ich das Glück hatte, den letzten freien Platz zu erwischen. Neben mir nahm auf dem Boden der Helene Hegemann Fanclub Platz und stellte Mutmaßungen an, wer den Belletristikpreis gewinnen wird.
„Wer glaubst du?“, fragten sie herum um als Antwort „Ich weiß gar nicht, wer nominiert wurde?“, zu bekommen. Inzwischen strömten die VIPs herein, ich kannte nur Josef Haslinger. Die Preisträger waren bei der Übersetzung Ulrich Blumenbach für „Unendlicher Spaß“ von David Foster Wallace an dem er sechs Jahre gearbeitet hat. Ulrich Raulffs „Kreis ohne Meister“ über Stefan George in der Sachbuchkategorie. Bei der Belletristik wurde es der Bachmannpreisträger Georg Klein mit seinem „Roman unserer Kindheit“, weil die Jury, wie Verena Auffermann später sagen sollte, Helene Hegmann nicht mit diesen Preis belasten wollte. Ich habe aber gehört von „Axelotl Roadkill“ wurden schon eine Million Bücher verkauft. Um 17 Uhr wurden die Preisträger beim blauen Sofa vorgestellt und aus war der erste Messetag.
Es gab zwar am Abend die lange Lepziger Lesenacht mit den jungen Wilden in der Moritzbastei und am Vortag habe ich im Fernsehen gehört, daß György Dalos den Leipziger Literaturpreis für europäische Verständigung bekommen hat und mir für Freitag ein Programm gemacht.
Das begann beim blauen Sofa mit Kaffee und Wasser, denn da wurde der Preisträger der Literaturhäuser Thomas Kapielski vorgestellt, der seinen Geldbetrag mit je einer Lesung in den österreichischen, deutschen und schweizer Literaturhäusern abarbeiten muß. Das Literaturhaus Wien steht nicht auf der Liste.
„Warum?“ habe ich Silvia Bartl vor Jahren einmal gefragt, die es mir nicht beantworten konnte. Danach bin ich vom 3 sat Stand zum Berliner Zimmer herumgehüpft. Bei 3 Sat gab es die Alissa Walser und den Moritz Rinke, im Berliner Zimmer wurde der Kurt Wolff Preis an Klaus Wagenbach vergeben. Dazwischen habe ich die Anni Bürkl gleich zweimal getroffen, die Lesung der Kathrin Röggla versäumt, dafür aber wieder in Halle 4 herumspaziert, bei einigen Empfängen genascht und mich nach einem Buch von Rolf Schwendter erkundigt, da sich die Ute dafür interessiert. Den Wein und die Brezeln gab es am Abend beim blauen Sofa und noch ein bißchen blaue Brause, weil es sein zehnjähriges Jubiläum feierte. Martin Walser schimpfte in seinen Tagebüchern über Marcel Reich-Ranicki und ich hatte für den Abend eine Einladung zur Party der jungen Verlage in der alten Hauptpost am Augustusplatz bekommen, die sich nicht als das, was ich besuchen wollte, entpuppte, ich bin aber ein bißchen in die Innenstadt gekommen und das war ich in den letzten Jahren nicht.
Am Samstag tauchten die Verkleideten der Cosplay-Szene auf und bei dem Gewurrel habe ich die Mitglieder der Schreibwerkstatt, die sich um elf beim Eingang treffen wollten, nicht gefunden, dafür sind wir am Abend ins Gohliser Schlösschen gefahren, weil dort Rainer Kunze gelesen hat. Wir waren da schon einmal bei einer Rainer Kunze Lesung, denn die Ute ist ein Fan von ihm und hat mit ihm Briefe gewechselt und Rainer Kunze, der im September den Thüringer Literaturpreis bekommen hat, war am Sonntag noch zweimal auf der Messe.
Ich bin am Sonntag nochmals hin, der Alfred hat schon den Samstag verweigert und ist mit Andreas Rad gefahren, es gab aber noch genug zu hören und sehen. Das neue Buch von Hans Ulrich Treichel „Grunewaldsee“ z. B. und das von Kristof Magnusson „Das war ich nicht“ u.u.u.
Der Alfred hat sich am Freitag das Buch der Nina Hagen gekauft und ich habe am Samstag Else Buschheuer kennengelernt, eine der ersten Bloggerinnen, die ursprünglich aus Leipzig kommt, die sich darüber beklagte, daß die Damenklos so voll sind, daß man zu spät zu seinen Auftritten kommt, Cornelia Travnicek, die am Sonntag im Wiener Kaffee gelesen hat, beim Milena Stand gesehen, als ich zur Rainer Kunze Lesung gegangen bin, Andrea Winkler habe ich am Freitag gegrüßt und ein bißchen was von der Andrea Grill Lesung mitbekommen, ansonsten war ich nicht soviel im Wiener Kaffeehaus und die Taschen waren auch nicht so voll, es gibt aber noch ein tolles Buch von Focus in dem fast alle Preise und Preisträger von 2009 stehen und die Heimfahrt war ebenfalls sehr angenehm.
„Föhnlage“ habe ich auf der Rückfahrt ausgelesen, bei der Raststation „Bayrischer Wald“, wo wir gegessen haben, haben wir den Novum Bus und ein Auto mit St. Pöltner Nummer stehen gesehen und als wir ausstiegen, fragten uns zwei junge Leute mit großen Rucksäcken, ob wir sie in Richtung Wien mitnehmen können? Sie wollten zwar eigentlich nach Magdeburg, haben aber umdisponiert und wollten wissen, ob wir den Bodensee kennen würden….
2010-03-16
Zum Tag der Lyrik 2010
Hans Weigel hat, so hat Marianne Gruber, die Veranstaltung in der Gesellschaft für Literatur eröffnet, den ersten Mittwoch im März, zum Tag der Lyrik erklärt, um für die Lyriker, die die allerärmsten unter den Schriftstellern sind, ein Zeichen zu setzen. Die Gesellschaft für Literatur setzt aber im gesamten Monat März mit mehreren Veranstaltungen Zeichen, einige davon habe ich bereits versäumt, zu der mit Barbara Hundegger, Christoph W. Bauer und Robert Schindel, der die beiden für den Priessnitz Preis vorgeschlagen hat, moderiert von der Haymon Pressereferentin Gerlinde Tamerl, bin ich gegangen.
Es gibt noch nächste Woche, die Lyrik im März GAV-Veranstaltung im Universitätscampus und der Literaturkreis Podium gibt zu diesem Anlaß seit Jahren einen Folder mit Gedichten seiner Mitglieder heraus, den ich mir regelmäßig hole und auch nach Leipzig mitnehmen werde. Ich habe in meiner Büchersammlung einige ungelesene Lyrikbände, die ich endlich lesen sollte, wie Axel Karners „Lissabonner Gedichte“, der auch in der Podiumsbeilage enthalten ist, Mircea Lactatus „rund um meine eltern eine burg“, den mir Christa Stippinger freundlicherweise letztes Jahr geschenkt hat oder O.P.Ziers „Vom Diesseits der Wünsche jenseits ihrer Erfüllung“, von einem dieser Büchertürme, was ich mir zwar immer vornehme, dann aber igendwie nicht schaffe. Ich bin eben nicht nur eine Prosaschreiberin, aber an Literatur generell interessiert, mit einem Blick über den Tellerrand…
Es war im Palais Wilczek nicht sehr voll, als ich meine Lesungszettel ausgelegt habe, Marianne Gruber hat mich freundlich begrüßt. Barbara Hundegger kenne ich aus der GAV und von den Fried Tagen 2009, der Name Christoph W. Bauer war mir auch bekannt, daß beide Priessnitz Preisträger sind, war mir nicht bewußt, obwohl ich in den letzten Jahren ziemlich regelmäßig zu den Preisverleihungen gehe, er ist aber, glaube ich, kein reiner Lyrikpreis. Den Namen Gerlinde Tamerl kenne ich ebenfalls, denn dorthin habe ich vor einigen Wochen gemailt, als ich Ludwig Lahers Buch haben wollte. Seither bekomme ich die Haymon Einladungen und Haymon und Skarabaeus gehören offenbar zusammen, denn Barbara Hundegger „schreibennichtschreiben“ ist bei Skarabaeus, Christioph W. Bauers „Schweben im Kopf“ bei Haymon erschienen.
Aber der 1968 in Kärnten geborene Christoph W. Bauer hat aus einer Menge Gedichtzyklen gelesen und eine sehr poetische Sprache. Barbara Hundeggers Lyrik ist dagegen sachlich klarer und bei „schreibennichtschreiben“ geht es über ihren Schreibprozeß. So hat sie sich in der Einleitung sehr gesellschafts- und sozialkritisch geäußert und beklagt, daß es speziell Dichterinnen schwer haben, weil die zwanzigjährigen Ziehsöhne, den Wert der Lyrik nicht so sehr verstehen und verlangen, daß man immer Zeit habe, wenn sie sie brauchen, sie sonst aber eh immer schreiben könne. Und bei einem Poet Congress in Bratislava lauter arme Dichter zu treffen, ist auch kein erhebender Anblick, wie es auch der nicht ist, zu einer Lesung eingeladen zu werden und dann sitzt niemand im Publikum, als ein paar Verirrte, Mitgekommene, heimlich Schreibende und der Veranstalter.
Diesmal war es nicht so arg, da hat Ludwig Laher weniger Zuhörer gehabt und außerdem habe ich einige Bekannte, wie Andreas Renoldner, Sabine Gruber und den Lehrer gesehen, der nachher immer zum Signieren kommt. Gerlinde Tamerl hat sehr interessante Fragen gestellt, die, wieso man schreibt, zum Beispiel, was eine Frage ist, die Cornelia Travnicek nicht mag. Diese Dichter hatten damit kein Problem und sie auch beantwortet. Robert Schindel damit, daß er damit erklärt, warum er da ist und wenn dann ein paar Leute etwas davon haben, ist das auch sehr schön und das Schreiben ist für ihn die Erlaubnis, sich von den Kommunikationsangeboten dieser Welt zurückzuziehen. Er setzt sich mit einem Block ins Cafe und ist für die anderen unansprechbar, während sich Barbara Hundeggers Ziehsohn nicht an dieses Signal hält. Der Bezug zu Priessnitz wurde von den Priessitzpreisträgern erfragt, worauf Barbara Hundegger meinte, daß sie dadurch dem Dichter nähergekommen ist. Priessnitz und auch der Lavant, die sie erst dadurch verstanden hat, vorher hat sie sie für eine bigotte Dichterin gehalten. Da muß ich natürlich ätzen, daß dann vielen die Chance, die Dichter zu verstehen, genommen wird, außer sie gehen zu den Lyrikveranstaltungen und hören als heimlich Schreibende zu und das Gedicht, hat Robert Schindel, die letzte Frage noch beantwortet, ist kein Gewinnst und kein Gedummst.
Nachher noch die Bücher am Büchertisch durchblättert und nun geht es nach Leipzig, wo ich wahrscheinlich auch einigen Lyrikern begegnen werde.
Cornelia Travnicek liest am Sonntag dort, allerdings aus „Fütter mich“, vorher ist sie noch im Stift Melk bei einer Buchpräsentation des Altabts exklusiv eingeladen. Jacqueline Vellguth und die Schreibwerkstatt treffen am Samstag in der Glashalle zusammen. Anni Bürkl teilt am Freitag mit ihrem Autorenstammtisch um 15.30 bei der Fantasyinsel Süßigkeiten aus und hat mich gebeten, daß ich auf ihren Krimiworkshop nächsten Dienstag in Lhotzkys Literaturbuffet, weitere Informationen auf: www.texteundtee.at, hinweisen soll.
Ansonsten werde ich mich wahrscheinlich im Wiener Kaffeehaus aufhalten und Leute treffen, die ich auch hier sehen könnte, vielleicht aber auch beim blauen Sofa sitzen, ect.
Eine Woche gibts jetzt kein Literaturgeflüster, dann werde ich davon erzählen.