Sophie Hungers Krisenwelt
Die freiberuflich arbeitende Lektorin Sophie Hunger sieht sich mit der Kündigung ihres Werkvertrags konfrontiert. Um nicht in depressiven Stillstand zu verfallen, beschließt sie, die Wirtschaftskrise in einer Art literarischen Winterschlaf zu verbringen und beginnt, alle Bücher zu lesen, für die sie bis dahin keine Zeit gefunden hatte. Wenn sie nicht gerade liest, geht sie spazieren und macht auf diesen Spaziergängen interessante Bekanntschaften.
Felix Baum ist ein Postbediensteter, der im Umschulungscenter seine Zeit versitzen muss, Hertha Werner, bereits in Pension, sorgt sich bis zur Erschöpfung um ihre aus den Fugen geratene Kleinfamilie. Was die Protagonisten in Eva Jancaks Buch zusammenführt, muss der Leser selbst herausfinden, denn vor dem Hintergrund der scheinbar allgegenwärtigen Wirtschaftskrise entspannt sich ein Kaleidoskop an Schicksalen und Begegnungen und leise, ganz leise auch eine ungewöhnliche Liebesgeschichte. Die Krise ist bewältigbar, das ist es, was uns dieses Buch sagen will. Das Leben auch.
Andrea Stift
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