Literaturgefluester

2010-03-14

Anita Garibaldi

Filed under: Uncategorized — jancak @ 21:34

Bei „Anita Garibaldi“ von Gloria Kaiser, 2001 bei Haymon erschienen, handelt es sich um die Biografie, der 1821 in Laguna, Brasilien, geborenen, dunkelhäutigen Frau des italienischen Freiheitskämpfers Guiseppe Garibaldi, die, wie in der Literaturhaus Rezension steht, zu Unrecht in Europa kaum bekannt ist.
Es gibt aber in Rom ein Denkmal von ihr, wo sie mit erhobener Pistole in der einen Hand, den kleinen Menotti in der anderen, auf einem Pferd sitzt und für die Freiheit reitet. Sie ist auch dreiunddreißig Jahre vor Guiseppe Garibaldi gestorben und muß, wenn man der Biografie glauben darf, eine ungewöhnliche mutige starke Frau gewesen sein.
In Laguna aufgewachsen, mit fünf Jahren wurde sie von ihren Eltern in ein Kloster gegeben, weil der Vater keine Mädchen wollte, vorher hat sie sich noch sehr gewehrt, als ihr die dunklen Locken abgeschnitten wurden.
Trotzdem hat sie in diesem Kloster lesen und schreiben gelernt und eine starke Beziehung zu Pater Augusto aufgebaut. Als sie sechzehn ist, wird sie nach Rio de Janairo verheiratet, mit achtzehn lernt sie Garibaldi kennen, der ja 1833 wegen revolutionärer Tätigkeit zum Tode verurteilt und nach Brasilien geflohen ist, verläßt ihren Gatten, um mit Garibaldi in Männerkleidung zuerst durch Brasilien, später auch nach Rom zu reiten.
Daß sie eine sehr gute Reiterin war und das viel besser, als die Männer konnte, wird in dem Buch mehrmals erwähnt. Trotzdem hat sie Garibaldi vier Kinder geboren, von denen eines frühzeitig gestorben ist. Sie wird auch als liebevolle freidenkende Mutter beschrieben, überläßt aber die Kinder bald der Großmutter um mit Garibaldi für die Freiheit Italiens zu kämpfen. Für Literatur und Gedichte soll sie sich auch sehr interessiert haben.
Soweit die Beschreibung des Buchs, der 1950 in Köflach geborenen, in Graz und in Brasilien lebenden Gloria Kaiser, die schon mehrere historische Romane geschrieben hat, von denen viele in Brasilien spielen, bzw. brasilanische Persönlichkeiten zum Gegenstand haben.
Zuletzt ist vor ein paar Monaten, „Barbara“, erschienen, in dem es um eine Heilige, 300 Jahre nach Christus geht. Die Rezension des Buches, bzw. die Lesprobe auf Ö1, hat mich dazu gebracht in meinem Bücherregal zu wühlen, denn da steht ja seit 2003 „Anita Garibaldi“, das ich vom ersten Bücherturm, der Literatur im März, nach Hause brachte.
Daß es ein historischer Roman über die brasilanische Frau eines berühmten italienischen Freiheitskämpfers ist, hab ich gar nicht gewußt, den Namen Gloria Kaiser aber gekannt. Seit den späten Siebzigerjahren, glaube ich, denn damals habe ich meine Sachen zu dem noch existierenden Walter Buchebner Preis nach Mürzzuschlag geschickt, den einmal, wenn ich mich nicht falsch erinnere, Gloria Kaiser, ein andereres Mal Felix Mitterer gewonnen hat.
Namen, die ich damals beide nicht kannte. Von Felix Mitterer war seither viel zu hören, von Gloria Kaiser weniger, so habe ich zum Beispiel nicht gewußt, daß sie Forschungsbeiauftragte in Brasilien war und offenbar dort lange lebte.
Im Nachwort und in der Zeittafel gibt es viel über die historischen Daten von Anita und Guiseppe Garibaldi zu lesen, das Buch selbst ist nicht chronologisch geschrieben, sondern springt im Anitas Lebensraum herum, man erfährt viel über die brasilanische Geschichte und es ist, wie ich dem Klappentext entnehme, eine Mischung zwischen historischen Fakten und literarischer Fiktion.

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