Am 61. Geburtstag von Gerhard Jaschke, 7. April 1949, gab es in der alten Schmiede, die Päsentatation des 34. Jahrgangs der Literaturzeitschrift „Freibord“, die Gerhard Jaschke 1975 oder 1976 gemeinsam mit Hermann Schürrer gegründet hat.
Gerhard Jaschke, der sich seit Gerhard Koflers Tod, das Generalsekreatariat der GAV mit Christine Huber teilt, kenne ich schon lange, denn ich habe, wahrscheinlich auch seit 1975, 1976 regelmäßig und sehr schüchtern meine Texte an diversen Literaturzeitschriften geschickt, die sie meistens ignorierten, von Gerhard Jaschke habe ich irgendwann eine Antwort bekommen, daß er mich gern kennenlernen will. Da bin ich, kann ich mich erinnern, zu einer IG Autorenveranstaltung in der Volkshalle im Wiener Rathaus gegangen und habe mich ihm vorgestellt. Zwei Texte im „Freibord“ und zwar „Beboachtungen beim Postaufgeben“ in der Nummer 54 und „Herzliebster Johann“, einen Text, den ich für den Marianne von Willemer Preis geschrieben habe, in der Nummer 109/110, habe ich auch veröffentlicht.
Zu weiteren Veröffentlichungen ist es nicht gekommen, aber ich habe Gerhard Jaschke vorige Woche meine „Erinnerungen an Helmut Eisendle“ geschickt. Mal sehen, was daraus wird. Ich kenne die avantgardistische experimentelle Zeitschrift, die irgendwie eine Außenseiterposition in der österreichischen Literaturlandschaft einnimmt, ebenfalls schon lange und besitze eine kleine Sammlung der so typischen schwarz-weißen Hefte mit den experimentellen Zeichnungen.
So zum Beispiel, „Ausgezeichnet“ , das irgendwann in den frühen Achtzigerjahren, würde ich mals schätzen, mit einem halbnackten Gerhard Ruiss am Klo am Titelbild mit Texten von allen Stipendiaten des Jahres von Bumuk und Stadt Wien herausgekommen ist, in dem ich immer wieder gerne nachschlage, so hat Werner Herbst damals den Preis der Stadt Wien bekommen und unter den Stipendiaten waren Manfred Wieninger, Paulus Hochgatterer, Christian Steinbacher, Antonio Fian u. u. u.
Aber auch mit Elfriede Gerstl habe ich einmal ein Buch gegen ein Freibord Heft getauscht und ich habe noch andere Hefte, so hat mich Gerhard Jaschke, als er Generalssektretär wurde, einmal welche aussuchen lassen und mir auch später einige geschenkt.
Es ist sicher eine interessante Zeitschrift und Gerhard Jaschke ein Original, avantgardistisch im Ansatz, aber auch offen für anderes, sonst hätte ich die zwei Texte ja nicht drinnen und dann wieder sehr speziell.
Gerhard Jaschke, der gern mit Werner Herbst gemeinsam aufgetreten ist, hat vor eineinhalb Jahren einen Schlaganfall gehabt und im Vorjahr seinen sechzigsten Geburtstag gefeiert.
Jetzt gabs die Präsentation des 34. Jahrgangs und das geschah mit einer Reihe von Lesungen. So hat Herbert J. Wimmer die Lesereihe mit Gerstl Texten begonnen und zwar las er einige ihrer Postkartentexte, die auch in der alten Schmiede aufliegen und Elfriede Gerstl hat mit Gerhard Jaschke das Freibord zum Thema Traum herausgebracht. Danach kamen einige jüngere, durchaus bekannte Autoren, wie Silke Hassler, Christian Futscher, Thomas Havlik, Regina Hilber und Annette Krendelsberger. Musik und zwar recht schwarze Wienerlieder gab es von Thomas Hosja und Helmut Emersberger. Gerhard Jaschke las aus seinen Frankfurter Notaten „rund um die grüne soße“, einen Text, den ich schon vom letzten xxxxxxx-small kenne, wo er mit seinem Freibord-Buchverlag auch immer auftritt und Peter Matejka aus der Festschrift zum sechzigsten Geburtstag „ich hoffe, ich störe“ und einen Spezial guest, der nicht im Programm angekündigt war, gab es auch und zwar die lettische Dichterin Liana Langa, die gemeinsam mit Kurt Neumann ihren Gedichtzyklus „Die Unzugehörigen“ vortrug, der in der Zeitung „Der Hammer“ abgedruckt ist.
Nachher gabs ein wirklich gutes georgisches Buffet mit einer Art Geburtstagstorte und einige bekannte Gesichter, Ilse Kilic, Fritz Widhalm, Eva Dite, Silvia Bartl, die noch bis Juni im Literaturhaus ist, Thomas Northoff, Monika Giller, Christine Huber und Elfriede Haslehner, die sich wieder einmal wunderte, was ich so viel zu schreiben habe. Seit ich das Literaturgeflüster betreibe, schreibe ich ja immer mit, was für die Konzentration und zum Nachschlagen höchst angenehm ist und einige Leute wundert.
Ich weiß, ich schreibe der Elfriede zu viel und habe mich auch früher in Veranstaltungen gesetzt und dort an meinen Texten geschrieben, was ebenfalls ihren Unmut erregte, ich aber nicht mehr mache, obwohl ich denke, das das Literaturhaus und die alte Schmiede eigentlich geeignete Orte zum Schreiben sind…
2010-04-08
35 Jahre Freibord
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