Literaturgefluester

2010-06-16

Neue Texte in der Hauptbücherei

Filed under: Uncategorized — jancak @ 23:22

Am Bloomesday wo die ganze Welt James Joyce und den „Ulysses“ liest, in Wien zum Beispiel im Cafe Korb und einige Unentwegte höchstwahrscheinlich auch zu Hause in ihren Schlaf- und Wohnzimmern, bin ich in die Hauptbücherei marschiert, denn da präsentierte die mit fm4 Patrick Findeis „Kein schöner Land“. Zita Bereuter moderierte und das hat mich interessiert, hat der 1975 in Heidenheim geborene und in Berlin lebende, doch vor zwei Jahren in Klagenfurt gelesen und da hatte ich den Eindruck, da wird wieder einer zum Preis gepusht.
Den Hauptpreis hat bekanntlich Tilman Rammstedt gewonnen, für Patrick Findeis ist sich nur der 3Sat Preis ausgegangen, seither habe ich nichts mehr von ihm gehört. Es gibt aber diese Hauptbücherei Lesereihe und da habe ich vor einigen Monaten Finn Ole Heinrich kennengelernt, wo neue gute Texte vorgestellt werden und das hat diesmal in der Zeitschriftenecke in diesen orangen Stühlen stattgefunden.
Es waren nicht besonders viele Leute da. Jessica Beer hat eingeleitet, dann gabs ein Gespräch zwischen Zita Bereuter und Patrick Findeis, bei dem ich erfahren habe, daß Patrick Findeis am Leipziger Literaturinstitut studiert hat. Zuerst wurde er dort nicht aufgenommen und hat Zahntechniker gelernt, bevor er Komparatistik, Psychologie und Kommunikationswissenschaften studierte und es doch mit Leipzig klappte. Dann hat er den Heimatroman „Kein schöner Land“ geschrieben, über den sich, wie er erzählte, kein Verlag drüber traute, so daß ihm eine Freundin empfohlen hat, damit nach Klagenfurt zu gehen, was er tat, weil er Burkhard Spinnen kannte. Wenn das immer so einfach wäre. Das Buch ist bei DVA erschienen, handelt vom Landleben, der Mutter Angelika und ihrem Sohn Uwe.
Otto Lambauer, mit dem ich mich in der Hauptbücher verabredete, um ihm „Die Heimsuchung“ zu übergeben und mit ihm über „Mimis Bücher“ zu sprechen, war vom Thema nicht so sehr begeistert. Hat er ja die „Schönen Tage“ schon gelesen, es war aber ein interessantes Gespräch in dem Dachcafe der Hauptbücherei. Wir sind bei zwei Portionen Bauernknacker zusammengesessen, dann bin ich mit dem Otto, weil die Hauptbücherei in der Nähe der Brunnengasse ist, zum neuen Bücherschrank gegangen, der anders, als der in der Zieglergasse ist.
Um das Problem, daß man warten muß, wenn auf jeder Seite einer sucht, zu umgehen, gibt es den neuen, schlank und rank in drei Ebenen. Man muß ihn aber hochklappen und den Deckel mit einer Hand festhalten, was etwas unbequem ist. Vielleicht ist das Gewöhnungssache, obwohl ich mich nicht so sehr daran gewöhnen werde, da ich wahrscheinlich öfter in die Gumpendorferstraße und in die Zieglergasse, als auf den Brunnenmarkt komme. Der Otto hat sich einen Kafka mitgenommen, den er schon lange lesen wollte und ich hatte von der Zieglergasse Marlen Haushofers Erzählungen „Begegnung mit dem Fremden“ in der Tasche, da die Freizeitbibliothek der österreichischen Nationalbibliothek entrümpelt wird. Für alle, die es wissen wollen, habe ich dafür ein Doppelexemplar von Erich Pogats „Licht in der Nacht“, mit dem er 1952, den Büchergilde Gutenberg Preis gewonnen hat, hingebracht und meine Volksstimmefestanthologien gibt es auch noch, schön mit den weißen Streifen überklebt, zu holen.
In Ottakring fand ich Peter Danzingers historischen Roman „Die gefiederte Schlange“ mit einem Autogramm des Autors. Da war ich einmal im Volkstheater bei der Buchpräsentation, weiß, daß er dafür ein Staatsstipendium bekommen hat und den Ausdruck „erfolgsfrei schreiben“, habe ich damals auch aufgeschnappt.
Trotz strömenden Regen und nasser Jacke, also ein Erfolg, obwohl ich die angepriesene fremdsprachige Literatur nicht so sehr gefunden habe, da gibts in der Zieglergasse mehr tschechische und ungarische Literatur.

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