Literaturgefluester

2010-08-30

Neidgefühle

Filed under: Uncategorized — jancak @ 12:45

Das ist jetzt keine Besprechung von Elfriede Jelineks beühmten Internetroman, sondern die Beschreibung einiger Gefühle, die in mir hochgekommen sind, als ich in den letzten Wochen, die Einladungen zu den Lesungen anderer erhalten habe.
So gab es im August wieder diese berühmte Sommerlesereihe des Literaturkreises Podium und da haben, bzw. werden vom 12. August bis 3. September u. a. Dine Petrik, Hilde Langthaler, Judith Gruber-Rizy, Christl Greller, Gabriele Petricek, Mechthild Podzeit-Lütjen, organisiert von Christa Nebenführ zum Thema „Mütter und Töchter“ lesen.
Voriges Jahr gab es darüber große Aufregung, weil Christa Nebenführ über die GAV eingeladen und dann sehr energisch ihre Vorauswahl getroffen hat, diesmal ist alles viel diskreter vor sich gegangen und hat mich, als mir Gabriele Petricek und Judith Gruber-Rizy, die Einladung dazu schickten, trotzdem sehr getroffen, denn ich habe zum Thema Mütter – Töchter einiges geschrieben und schreibe auch genausogut wie… nun ja.
Am Donnerstag kam dann das Programm der städtischen Büchereien und da lesen am einundzwanzigsten September in der Pannaschgasse auch Judith Gruber-Rizy und Monika Giller präsentiert vom Lesetheater. Ich werde hingehen und bei der Lesetheaterfestveranstaltung am Mittwoch wirke ich auch mit und werde als Punkt achtzehn des offiziellen Programms über den Osterspaziergang und verschiedene andere Lesetheaterveranstaltungen interviewt.
Hat mich Manfred Loydolt ja schon beim Osterspaziergang darauf angesprochen, sonst fühle ich mich oft übergangen und das trifft dann halt ein bißchen und wenn ich einmal zu einer Lesung eingeladen werde, wie am Samstag zu der offenen Bücherkastenlandschaft am Siebenbrunnenplatz und ich wegen Terminkollisionen absagen muß, ist das auch nicht leicht. Das sich damit Auseinandersetzen hilft ein bißchen und dazu ist das Literaturgeflüster auch da, ansonsten läuft alles wie geplant.
Am Mittwoch ist die Lesetheaterveranstaltung, am Wochenende das Volksstimmefest, da lese ich ebenfalls und das habe ich gestern Hilde Schmölzer, als sie mich darauf aufmerksam machte, daß sie dort und bei der Poet Night lesen wird, auch geantwortet. Die Poet Night ist am 11. September, da hat mir Axel Karner schon das Programm geschickt und die Woche darauf wird nun doch „Rund um die Burg“ stattfinden.
Das offizielle Programm gibt es, glaube ich, noch nicht, nur der Seite des Hauptverbandes des Buchhandels kann man entnehmen, daß Susanne Aujoub lesen wird und mit der hatte ich 2004 Schwierigkeiten, als ihr Roman „Engelsgift“ erschienen ist und ich sie bei der Präsentation von Anita C. Schaubs Frauenbuch bei Buch und Wein ein bißchen ungeschickt darauf angesprochen habe.
Es ist nicht so leicht, wenn immer alle anderen lesen und man das auch gern tun würde. Ansonsten sind die Bücher gekommen, die ich mir bestellt habe, um nicht immer nur das Alte aus den Bücherschränken zu besprechen.
So am Donnerstag O.P. Ziers „Mordsonate“ und heute habe ich Eva Rossmanns neuen Krimi im Postkasten gefunden und die Leseproben zum deutschen Buchpreis sind auch gekommen.
Diesmal ging das ganz problemlos und unbemerkt vor sich und ich glaube, daß Michael Köhlmeier, Doron Rabinovici und Peter Wawercinek auf die Longlist gekommen ist, hat sich auch noch nicht so ganz herumgesprochen. Zumindest wurde das nicht erwähnt, als Peter Wawercinek vorige Woche im „Tag für Tag“ war und das Buch ist auch ein bißchen dünner.
So gibt es von jedem der Favoriten ein paar Seiten Leseprobe und ein Bild des Autors, der Autorin und vorher eine Seite Einleitung mit einem Foto der Jury, das sind die ganzen Hintergrundberichte.
Interessant ist es trotzdem und so beginnt langsam der Herbst mit viel Lesestoff und den ersten Veranstaltungen und ich arbeite weiter so gut ich es kann und habe auch ein paar Lesungen vor mir, auf dich ich mich schon freue.

2010-08-29

Mordsonate

Filed under: Uncategorized — jancak @ 19:42

„Sämtliche Figuren des Romans sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen ist zufällig“, steht im Vorspann von O. P. Ziers soebenen erschienener „Mordsonate“ und dann gibt es einen Führer, der im Suff in den Tod raste, einen ehemaligen Autoverkäufer und Mitglied der Feschistenpartei, der zum Vorstanddirektor des Energiekonzerns wurde, den man dort aber wieder loswerden will. Das Ganze spielt in Salzburg, nicht in Kärnten, deshalb beginnt es mit Mozarts Tränen, denn die wurden dem Denkmal mit Lack aufgemalt, exakt drei Stück und der Aufhänger der Geschichte ist die Entführung des zehnjährigen Wunderkindes Birgit Aberger, das sich gerade auf einen internationalen Klavierwettbewerb vorbereitet und da erscheint und auch wieder viel bekannt.
Denn am Morgen des Entführungstags hat sich Birgit mit ihrem Vater wegen einer Telefonwertkarte zerstritten und geschworen, nie wieder nach Hause zu kommen und um ein weißes Lieferauto gibt es auch.
Ansonsten dominiert das Erfundene, denn Birigit wird in ein Häuschen eingesperrt, das sie sehr an das Sommerhaus ihrer besten Freundin Anja, der Tochter jenen Feschisten, die mit ihr Klavierspielen lernt, aber bei der Vorauswahl nur zweite wurde, erinnert, es erinnert sie auch das Rasierwasser des Entführers an Hans Weger und der weiß auch haargenau, daß Birgits Lieblingsspeisen Nußschnecken und Pizza Margarita sind. Ansonsten verspricht er ihr ihre Finger weltberühmt zu machen, streut ihr Juckpulver in den Rücken und setzt sie an ein verstimmtes Klavier und während Birgit ihm eine Mozartsonate vorspielen muß, hält er Monologe an eine Mutter oder bekommt Vorwürfe von dieser, nicht gut genug zu spielen.
Währenddessen freut sich Hans Weger über das Verschwinden Birgits, kann ja nun seine Tochter zu dem Wettbewerb und dadurch wird er, glaubt er, für die Feschisten und den Konzern unantastbar. Er kommt indessen nicht mehr zu den Vorstandsitzungen, bzw. fängt er eine Beziehung zu der Chefsekretärin Gerlinde Brunner an, die auch ihr kleines Geheimnis hat, fährt betrunken mit dem Auto und wird von der Polizei erwischt, was an sich nicht so etwas Besonderes ist, muß man doch, erfährt man in dem Buch, mindestens eins Komma fünf Promille im Blut haben, um es in dieser Partei zu etwas zu bringen. Das passiert im ersten Satz, das Buch hat, wie die Mozartsonaten drei und im zweiten wird es ein Stück brutaler, werden da ja drei von Birgits Fingern in Salzburg verteilt, am Bahnhof, in der Sparkassenstraße, beim Landestheater. Die anderen Finger, die beispielsweise vor Mozarts Geburtshaus auftauchen sind Attrappen. Im dritten Satz wird die Musiklehrerin ermordet und wir erfahren, daß der Missetäter ein Muttersöhnchen mit narzistischer Persönlichkeitsstörung war und das Ganze ein Gesamtkunstwerk, bis wir aber dort angekommen sind, haben wir viel gelernt von der erfundenen Sumpflandschaft der Bananenrepublick Österreich, beziehungsweise der Festspielstadt Salzburg.
Einen Ermittler gibt es auch, nämlich Chefinspektor Erich Laber mit dem roten Parteibuch von Linz nach Salzburg gekommen und von der Frau Landeshauptfrau den Blauen und den Schwarzen in die Polizeiarbeit hineingesetzt.
Auch sonst ist das Buch bzw. O. P. Zier höchst politisch und von den Unsitten, die momentan bei uns herrschen erfährt man ebenfalls sehr viel. So kommen die prekären Beschäftigungsverhältnisse, wo gut ausgebildete Akademiker jahrelang aus den Taschen ihrer Onkel oder Tanten leben müssen, weil der Staat oder die Radiosender keine Fixanstellung für sie haben, vor und es laufen auch die feschen Parteisekretäre mit den gegelten Haaren herum und teilen Listen aus, auf denen die Namen derer stehen, die sie in den Vorstandsetagen bzw. im Polizeidienst haben wollen. Es gibt einen blauen Inspektor namens Sigi Koller, der beauftragt wird, den unbequemen Chefinspektor auffliegen zu lassen, sein Pech ist nur, daß dessen Mutter gerade im Sterben liegt, so daß er ihm nicht zuhört bzw. statt mitzuintrigieren nur anschreit.
O. P. Zier hat für den Roman offenbar ausgezeichnet recherchiert und kein Detail ausgelassen, so sitzen im Journaldienst Beamte, die von der Post ausrangiert wurden und die sind so gebildet, daß sie das Wort Google zwar richtig schreiben, aber es war doch ein Irrtum, beziehungsweise eine Falle.
Zwei kleine Dinge fallen mir auf, die nicht ganz zu stimmen scheinen, so dürfte die Psychologin von der Krisenintervention, die mit den Beamten mitgeht, um die Todesnachrichten zu verkünden, keine Medikamente austeilen, denn Psychologen haben üblicherweise nicht Medizin studiert und wenn sie es doch getan haben, sind sie wahrscheinlich Psychotherapeuten oder Psychiater, bzw. weiß ich nicht genau, ob es stimmt, daß man bei der Polizeieinvernahme Medikamente nur unter ärztlicher Aufsicht einnehmen darf. Ansonsten ist es packend erzählt und so spannend, daß ich mein heutiges Mittagessen erst am Nachmittag eingenommen habe, weil das Buch ausgelesen werden wollte.
In einem Interview vom 26. August wollten die Salzburger Nachrichten vom Autor wissen, ob man sich unter Chefinspektor Laber, den Kurt Wallander Salzburgs vorstellen kann? Nach dem ich das Buch gelesen habe, kann ich dem einiges abgewinnen, so könnt die Idee mit den Hinweisen, die die abgeschnittenen Finger geben, aus einem dieser Krimis stammen, ansonsten hat Erich Laber mindestens eine Eigenschaft, die ihn wohltuend von der momentan so üblichen Ermittlerszene abhebt, er kocht nämlich nicht, sondern geht ins Restaurant essen und scheint auch sehr sozial denkend zu sein. So hat er eine Lieblingsnichte, jene prekär jobende gut ausgebildete Radiosassistentin und, und das ist auch sehr ungewöhnlich für einen Kriminalroman, er veliebt sich in eine Zeugin, was ihr, allerdings nicht gut bekommt.
„Wird O. P. Zier ein Krimiautor?“, fragen die Salzburger Nachrichten und der Autor anwortet, daß man die schonungslose Gesellschaftskritik sehr gut in die spannende Handlung und die raffinierte Dramaturgie einbauen kann, so daß er Leser hat, die sich sonst nicht so für das Genre Krimi interessieren. Was für mich nicht zutrifft, lese ich ja gerne einen Krimi, auch wenn ich beim eigenen Schreiben vor der Aggressivität des Mords zurückschrecke und alle meine Leichen natürlich steben lasse.
Genau das scheint O. P. Zier bei der „Mordsonate“ gereizt zu haben, wie er in dem Interview antwortet und ich füge noch hinzu, daß ich den 1954 in Schwarzach im Pongau geborenen und in St. Johann lebenden Autor, von den Generalversammlungen der IG Autoren und der GAV, wo er ein regelmäßiger Teilnehmer ist, kenne und dort auch gern mit ihm plaudere. Ich war auch schon bei seinen Lesungen in Wien, habe ihn einmal bei Thalia Landstraße getroffen, als ein berühmter Amerikaner dort gelesen hat und einmal im Linz beim Straßenfestival. Seinen Gedichtband „Vom Diesseits der Wünsche jenseits ihrer Erfüllung“ habe ich im Literaturgeflüster auch besprochen.

2010-08-28

Altenmarkt und zwei Versuche auf den Kaibling

Filed under: Uncategorized — jancak @ 19:49
Eva, Robert, Ruth

Eva, Robert, Ruth

Nachdem sich Alfred für den Freitag Zeitausgleich genommen hat, konnten wir schon am Vormittag losfahren, um zum Wanderwochenende Sladky 17 zu gelangen.
Das ist der ehemalige Turn- und Mathematiklehrer Alfreds, der seit er in Pension ist, mit seinen ehemaligen Schülern wieder wandern geht. 2000 war die erste gemeinsame Tour. Inzwischen sind wir schon bei siebzehn, jeweils eine zu Sommerbeginn, dann gibt es eine am Ende, dazwischen den sogenannten Fototermin und wieder war es groß geplant.
Freitagabend Treffen in der Oberst-Klinke-Hütte, am Samstag Aufstieg auf den Kailbling und Sparafeld, danach Fahrt nach Gstatterboden und Aufstieg zur Ennstalerhütte, am Sonntag zum Gipfel des Tamischbachturms ect.
Alfred wollte am Erlaufsee beim Seewirt Mittag essen, das Wetter war als sehr unbeständig angekündigt und wir sind auch erst später, als geplant weggekommen, haben im Garten des Seewirts Renate Kaufmann, die Bezirksvorsteherin von Mariahilf, in Begleitung einer Nonne und einer alten alten Dame getroffen, die uns erzählte, daß sie einen Ausflug macht.
Ich fragte sie nach dem geplanten offenen Bücherschrank, der an die Ecke Gumpendorferstraße/Otto Bauergasse kommen soll, aber dafür wird noch Geld gesucht, da so ein Kasten, man glaubt es kaum, sechstausend Euro kostet, ist er ja eine Kunstaktion.
Wir haben gerade unsere Saiblinge essen und den Kaffee trinken können, dann begann es zu schütten und da Admont, wo wir hinwollten, in der Nähe von Altenmarkt, dem Sommersitz von Robert Eglhofer liegt, haben wir einen Kurzbesuch bei Ruth und Robert gemacht.
Das war sehr interessant, es gab Kaffee und Kuchen, Obst und Wein und einige News, so hätte Ruth Aspöck auch bei der offenen Bücherkastenlandschaft am Siebenbrunnenplatz lesen sollen und Robert Eglhofer lud mich für nächsten Mittwoch zu der Schreibwerkstatt der LitGes ein, aber da werde ich in Wien bei der Lesetheaterfestveranstaltung sein und Jungenderinnerungen wurden auch geweckt, denn Altenmarkt liegt in der Nähe von St. Gallen und dorthin bin ich als Studentin öfter zum Pfingsttreffen der logischen Denker gefahren.

Gestern gings aber zur Oberst-Klinke-Hütte und da waren die meisten der Wandergruppe schon da und heute morgen sind wir, wie geplant, kurz nach acht losgewandert.
Leider hat es bald zu regnen angefangen, also zurück zur Hütte und umdisponiert, wir fahren nicht zur Ennsthalerhütte, sondern bleiben hier und haben es, nach dem das Wetter wieder besser wurde, nochmals probiert. Diesmal sind wir auch ein bißchen weiter gekommen, nämlich fast zum Gipfel, dann hat es stark geregnet, ich habe mein A1 Regencape, das ich beim Kino unter Sternen bekommen habe und eigentlich auf die hohe Tatra mitnehmen wollte, herausgeholt und wir sind zurückgegangen.
Naß wurden wir trotzdem und ich hatte nur eine Hose mit, weil ich nicht so viel tragen wollte. In der Oberst-Klinke-Hütte haben wir Mittag gegessen, sehr gute Eierschwammerln auf Salat und beraten, was wir weiter tun werden, was damit geendet hat, daß wir das Unternehmen abgebrochen haben und zurückgefahren sind.
So bleibt der Sonntag, um O.P. Ziers „Mordsonate“ zu lesen, die mir der Residenzverlag freundlicherweise schickte und die auch zu schwer war, um sie ins Gesäuse mitzunehmen.
Auf zwei interessante Sachen hätte ich jetzt fast vergessen, nämlich, daß ich Otto Lambauer von der Sladky Wandergruppe kenne und daß ich auf der letzten, die Ende Juni war, in der Hütte gesessen bin und auf meinem Moleskine den Plan für die „Absturzgefahr“ konzipierte, dazwischen liegen acht Wochen, der Rohentwurf ist fertig und das erste Mal korrigiert.

2010-08-26

Frühling

Filed under: Uncategorized — jancak @ 22:03

Mit der Novelle „Frühling“ hat Thomas Lehr, steht auf der Buchrückseite, des 2001 erschienen Buches, ein literarisches Wagnis unternommen. In neununddreißig Kapiteln werden neununddreißig Sekunden im Grenzbezirk zwischen Leben und Tod in einer Sprache berichtet, die so extrem ist, wie die Situation und der Gegenstand – eine Meditation über Wahrheit und Schuld.
Das Buch beginnt mit einem doppelten Suizid, steht bei Amazon, Christian und seine Geliebte Gucia erschießen sich, bis der Tod des Protagonisten eintreten wird, dauert es noch neununddreißig Sekunden und diese neununddreißig Sekunden werden in neununddreißig Kapiteln, in drei Teilen nach Rückwärts erzählt.
Es beginnt mit den Sätzen „Helfen Sie. Mir! Glauben Sie: Ich würde niemanden. Bitte, wenn mir nicht immer:“ und schließt mit „es ist. Frühling.“
Bis zu diesem Schluß war mir nicht klar, warum die Novelle „Frühling“ heißt, nur, daß das wieder einer der Versuche ist, in dem jemand in einem Endlosmonolog, die letzte Minuten eines Lebens erzählt. Einer liegt im Koma und das Leben rauscht vorbei, wahrscheinlich kann man dann nicht mehr klar denken, daher ist alles abgerissen und durcheinander, die Sätze, die Inhalte und macht es der Leserin schwer, das Ganze zu verstehen.
Die ungewöhnliche fesselnde Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, wie der Focus schreibt, erfolgt in einer sehr künstlichen, experimentellen Sprache, deshalb ist es auch ein Buch, wo man besser nachschaut, was da eigentlich passiert, damit man nichts Falsches schreibt, denn beim Lesen kommt so viel an einem heran und vorerst wird nur klar, daß da der, der in neunundreißig Sekunden sterben wird und sein Leben noch einmal im Schnelltempo durchlebt, mit einer Angelika und einem Freund spricht, von einem Robert und einem Konstantin erzählt, die Hure Gucia kommt vor und der Vater Dr. X.
Der Protagonist, der Christian heißt, das erfährt man auch, stammt aus einer Ärztefamilie, ist aber nicht Arzt geworden, ein Pharmakongreß kommt vor, Angelika ist seine Frau, Konstantin sein Sohn, Gucia, die Geliebte mit der er sich erschießt, Robert sein Bruder, der in den Selbstmord getrieben wurde und dann stellt sich noch heraus, daß der Vater, der beiden Arzt in Dachau war.
Das alles und viel mehr rast in diesen neunundreißig Sekunden, beziehungsweise hundertzweiundvierzig Seiten, höchst surreal und stakkatoartig an uns vobei und wir haben sowohl, von der traumatisierenden Vergangenheit des vorigen Jahrhunderts erfahren, als auch das Sterben eines Menschen mitbekommen und das Ganze noch höchst kunstvoll und experimentell.
Die Literaturwissenschaft war wohl, wie der Spiegel schreibt, von dem gewagten und überwältigenden Stück Literatur, begeistert. Ich tat mir ein bißchen schwer dabei, habe ich doch beim Lesen nicht sehr viel verstanden und glaube auch nicht wirklich, daß die letzten neununddreißig Sekunden eines Menschen so ablaufen, außerdem wird bei dem Kunststück auch noch Vergangenheitsbewältigung betrieben.
Thomas Lehr ist 1957 in Speyer geboren und lebt in Berlin. 2005 ist der Roman „Nabokovs Katze“ erschienen, jetzt ist er mit „September Fata Morgana“ in dem er den 11. September 2001 in New York und ein Bombenattentat 2004 in Bagdad verbindet, auf die Longlist des deutschen Buchpreises gekommen und auch da wird die verdichtende lyrische Sprache sehr gelobt.

2010-08-25

Vorletzte Sommerfrischenrunde

Filed under: Uncategorized — jancak @ 08:45

Als ich am Sonntag vom Rathausplatz zurückgekommen bin, wir sind der Anna wegen schon am Abend nach Wien gefahren, fand ich ein Mail von Manfred Loydolt bezüglich der Lesetheatergala am nächsten Mittwoch vor.
Ja, der Sommer geht zu Ende und die Herbstveranstaltungen winken. Ich soll ihn anrufen, denn er will mich bei der Gala über das Lesetheater interviewen und fragte an, welche Themen in Frage kommen? Am nächsten Mittwoch gibts ab vierzehn Uhr dreißig eine Vorbesprechung in der Bezirksvorstehung Landstraße.
Ich habe mich am Montag gleich weiter mit den Herbstveranstaltungen auseinandergesetzt, beziehungsweise mir die Hörprobe von Eva Rossmanns neuen Krimi „Evelyns Fall“ angehört. Da geht es um die neue Armut und um eine dicke Frau, die aus der Sozialversicherung herausgefallen ist und an der Grenze Wiens in einem sehr schäbigen Haus lebt, das man in Rumänien vermuten würde.
Ja, Eva Rossmann greift immer aktuelle Themen auf, das Buch wird am 8. September im Caritaslager Carla am Mittersteig vorgestellt, da habe ich mich gleich angemeldet und gestern zwischen meinen Stunden Besuch von Roman Gutsch bekommen, der auch bei der Caritas gewesen ist, um Bücherkästen abzuholen, denn am Samstag ist es so weit.
Da gibt es zwischen zehn und dreizehn Uhr eine offene Bücherkastenlandschaft am Siebenbrunnenplatz. Die KPÖ Spitzenkanditaten werden Texte zum Thema Armut lesen, ein offenes Mikrophon gibt es auch, so daß jeder aus gefundenen oder mitgebrachten Büchern vorlesen kann und in den Kästen wird fünfmal „Sophie Hungers Krisenwelt“ zu finden sein.
Wer es will, dem empfehle ich hinzugehen, es würde mich auch freuen, wenn jemand daraus vorliest, denn ich habe leider, was mir schwer gefallen ist, absagen müßen, da wir am Samstag zwischen zehn und deizehn Uhr auf den Kaibling steigen werden.
Jetzt bin ich wieder in meine Sommerfrische zurückgekommen. Habe vor die „Absturzgefahr“ zu korrigieren und komme ganz gut damit voran. Bei Szene dreizehn bzw. auf Seite einundfünfzig bin ich jetzt. Große Veränderungen habe ich bis jetzt noch nicht vorgenommen, eher das kleine, feine. So habe ich die Sonja Starovska auf Dominika umbenannt, es gibt ja eine Seite im Internet, wo man die beliebtesten polnischen und auch dänische Namen finden kann und die Frau mit der schwarz-rot karierten Reisetasche, die Bernhard Listringer beim Bücherschrank trifft, wird alte Brigitte Schwaiger Bücher zum Bücherschrank bringen. „Wie kommt das Salz ins Meer“ auf Chinesisch ect. Das kommt aber erst viel später. Brigitte Schweiger dürfte übrigens neben Frank Gasser, dem Bücherschrankerfinder gewohnt haben, kann man der facebook Seite doch entnehmen, daß er sie oft Maschinschreiben hörte.
Radfahren werde ich auch, heute wieder in Richtung Ochsenburg und Bürgermeister Stadler hat mir auf meinen Brief versichert, daß er mit Augenmaß auf Entwicklungen und Lebensqualität der BürgerInnen von St. Pölten achtet und selbst häufig mit dem Fahrrad auf der Traisen unterwegs ist.
Von Residenz gibt es auch Neuigkeiten, was den Bücherherbst betrifft, sind doch die Bücher von Angelika Reitzer und O. P. Zier erschienen und auf den letzteren warte ich mit Begierde, will ich die „Mordsonate“ ja gern im Literaturgeflüster besprechen, aber vorher noch Jakob Arjouni „Ein Mann ein Mord“ zu Ende lesen, der Bücherkastenfund, der im Badezimmer in der Krongasse liegt. Vielleicht habe ich nächsten Mittwoch Zeit dazu, bevor ich zu der Lesetheaterfestveranstaltung gehe.

2010-08-23

Montagslücken

Filed under: Uncategorized — jancak @ 11:16

Nach einigen Absagen bleibt Zeit mich mit meinem Korrigierplan zu beschäftigen. Bei www.schiftsteller-werden.de gibt es derzeit einige Artikel darüber, da Jaqueline Vellguth mit ihren 150.000 oder so Wörtern jetzt in einer Korrigierkrise ist und auf die Meinung ihrer Probeleser wartet.
Mit Probelesern arbeite ich üblicherweise nicht, das heißt „Tauben füttern“ und „Die begrenzte Frau“, hat mir Judith Gruber-Rizy durchgesehen und bei der „Mimi“ habe ich den Otto und die Anna gefagt, ob das Down Syndrom richtig beschrieben ist. Sonst bin ich dazu viel zu ungeduldig und auch skeptisch, ob ich sehr viele Probleleser finden würde? Üblicherweise verändert sich das Rohkonzept auch nicht mehr sehr. Ein Typ der dritten vierten Fassung, die ganz anders als das Original ist, bin ich nicht. Am Samstag habe ich aber mein schwarzes Moleskine aufgeschlagen und mir ein paar Punkte angemerkt, auf die ich schauen sollte.
Wieso ist die Lore Jelinek-Listringer so eine Männerhasserin beispielsweise. Ob ich da noch ein paar Szenen zur Erklärung einbaue? Ihr Vater ist ja eigentlich tolerant, die Großmutter sowieso, Bernd hat sie betrogen, reicht das schon, denn sie hat das ja mit Mariusz Warszinski auch getan und sich deshalb scheiden lassen.
Vielleicht gibt die Literatur Hinweise, die Arbeiten der Elfriede Jelinek, der Margit Schreiner, aber auch beispielsweise, die des Thomas Bernhards könnten sie dahin gebracht haben und das könnte, dann auch der Gag sein.
Auch ein paar andere Handlungsstränge müssen wahrscheinlich noch ausgearbeitet werden. Am Samstag habe ich bis zur Szene fünf korrigiert, danach will ich mir „Das Haus im Grünen“ gesondert vornehmen und den einzelnen Kapiteln klingendere Namen geben und wenn ich so weit bin, vielleicht nächste oder übernächste Woche, bin ich auch wieder ganz in Wien und dann ist es vielleicht eine gute Idee, die korrigierte Fassung und das Moleskine zu nehmen und mich damit in die Straßenbahn zu setzen. Thomas Wollinger probiert das auch gerade aus, er nimmt sich das Buch „20 Master Plots“, zieht sich damit vom Schreiben zurück und überlegt, was das Buch seinem Roman sagen will? Vielleicht sollte ich das auch mal machen, die Rohfassung als Materialsammlung nehmen und daraus den Roman erst machen. Bisher ist mir das zwar nie gelungen, das aber einiges noch im Vagen ist, könnte sein. Etwas ist mir beim Lesen des Buchs von Marketa Pilatova, das ich vorige Woche bespochen habe, aufgefallen, die arbeitet ähnlich wie ich, hat vier Personen bzw. Handlungsstränge und entwickelt die Geschichte daraus. Das mache ich sehr oft, nur denke ich dann manchmal, die Handlung wird vielleicht dadurch zu abgerissen, bei der Pilatova habe ich gesehen, daß es durchaus gelingen kann. Sie ist zwar viel weniger chronologisch als ich und ist auch sehr oft in die Vergangenheit abgedriftet, bei mir es es vielleicht ein Schwachpunkt, daß ich zuviel wiederhole, so etwas hat mir z.B. die Elisabeth Zoumboulakis-Rottenberg bei der „Radiosonate“ angedeutet, da wären größere Handlungssprünge ganz gut. Mal sehen, auf jeden Fall ein interessanter Gedanke zu sagen, ich bin noch nicht fertig, sondern fange jetzt an, aus meiner Materialsammlung, die ich in den letzten sechs Wochen erschrieben habe, einen Roman zu machen.
Wie weit ich damit komme, werden meine Leser sehen. Interessantes gibt es auch vom literaturcafe zu berichten. Die haben nämlich eine Sommerserie „Warum werde ich nicht veröffentlicht oder die große Manuskriptverschickung“ worin Tom Liehr in fünf Folgen schonungslos aufzeigen wird, wieswo eine halbe Million, die Deutschunterricht genossen hat, autobiografisch schreibt, damit reich und berühmt werden will, dennoch unveröffentlicht bleibt.
Mir macht der Unterton, der wieder das berühmte „Dann dürfen Sie sich nicht wundern, keine Chance, keine Chance!“, beinhaltet, zwar etwas Schwierigkeiten, interessant wird das Verfolgen der Serie aber sicher sein und ich schicke ja bekanntlich nicht mehr groß herum, meide auch die Zuschußverfolge, das große Feindbild des Literaturcafes, aber meine Art zu Veröffentlichen ist auch nicht angesehen und natürlich interessiert mich, was aus der übergebliebenen halben Million wird? Das fasziniert mich immer sehr. Da gibts eine Ausschreibung, fünfhundert schicken hin, zwanzig kommen in die Vorauswahl, was macht der Rest?
Ich habe das Problem, daß ich nur die sehe, die Erfolg haben, diese Namen und deren Texte finde ich, dann gibt es meine Freundinnen, die bei Kitab, Roesner, Arovell ect veröffentlichen und je nach Temperament auf mich heruntersehen, an jemanden, der soviel schreibt wie ich, nicht veröffentlicht und auch keinen Blog betreibt, komme ich üblicherweise nicht heran, deshalb interessieren mich solche Sommerserien und der Bedarf ist ja da, sonst würde es sie nicht geben.
Mit der Häme mit der über die berichtet wird, die in Auorenforen turnen, Schreibratgeber lesen und dann ihre Manuskripte falsch verschicken, weil sie „Drei Seiten für ein Expose“ nicht gelesen haben, tue ich mir ein wenig schwer und bin nur gespannt, ob es Cornelia Travnicek beispielsweise im nächsten Jahr mit Angela Leinens „Schreibratgeber“ gelingen wird, den Bachmannpreis zu gewinnen, denn da steht ja offenbar drin, was man nicht oder schon schreiben muß, um eine literarische Chance zu haben.
Ansonsten gibts von der Frequency eine Erfolgsnachricht, war doch am Samstag, nachdem ich, da die Anna eine Freundin am Ratzersdorfersee treffen wollte und nicht wußte, wie man dorthin kommt, mit ihr hin gefahren bin, alles so, wie ich es mir vorstelle. Die Tore offen, einmal hat der Anna ein Security freundlich gesagt, sie solle besser schieben und die Leute haben zwar am Weg Biergläser abgeschossen, uns aber in Ruhe gelassen.

2010-08-22

Antonio im Wunderland

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:03

„Antonio im Wunderland“ von Jan Weiler ist die Fortsetzung von „Maria, ihm schmeckt`s nicht“, der Geschichte des sizilianischen Gastarbeiters Antonio Marcipane, eines der erfolgreichsten Romandebuts der letzten Jahre, wie in der Buchbeschreibung steht.
Auf Jan Weiler, den 1967 geborenenen Journalisten und Chefredakteur des Süddeutsche Zeitung Magazins, bin ich vor zwei Jahren, das erste Mal gestoßen, als ich das Gewinnspiel zu hundert Jahre Rohwohlt Verlag ausfüllte, dann habe ich ihn ein paar Mal in Hörbuchproben CDs gefunden und dann dieses Buch im Thalia Taschenbuchausverkauf bekommen.
In den Blogs gibt es auch immer wieder Weiler Besprechungen, also es ist ein interessantes Thema dachte ich und im Vorwort zwei steht auch noch, daß es furchtbar ernst ist, so daß man möglichst unterhaltsam damit umgehen soll. Michael Niavarani hat, glaube ich, mit „Vater Morgana“ auch so etwas probiert.
Teil zwei beginnt nach zwei Vorworten mit einer Hollywoodschaukel, erzählt wird die Geschichte vom Schwiegersohn des Gastarbeiters, dessen Töchter Sara und Lorella deutsche Männer geheiratet haben und der auch ein Reiheneckhaus bewohnt.
Er geht in Rente und da wird er, weil es die Firma so will, im Arbeitsanzug in der Chefetage verabschiedet, er bekommt auch ein paar Präsente und fährt danach mit Frau, Tochter und Schwiegersohn zu der Familie nach Campobasso, dort kommt es zum Zerwürfnis zwischen Antonio und dessen jüngerer Tochter Sara, die ihre Gastarbeiterkindjugend haßt und auch den Vater, der ihr immer in seiner autoritäten Art die Kindheit verdorben hatte, nie durfte sie Freundinnen nach Hause bringen und mußte zu ihrer Sicherheit auch ein gelbes Mützchen tragen, mit dem sie ausgelacht wurde und als sie sich mit sechzehn die Pille verschreiben lassen wollte, war der Vater auch dabei. Antonio hat offenbar ein gutes Herz, ist aber ein italienischer Macho und spricht immer noch ein sehr gebrochenes Deutsch.
Er hat einen Freund Namens Benno und offenbar auch eine Mission. Er will mit Benno und dem Schwiegersohn für eine Woche ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten, um von dort den berühmten Architekten Mauro Conti, Sohn von Campobasso, dorthin zurückzuholen, um die Stadt wieder aufzubauen.
Nur weiß niemand genau, wo der wohnt und Antonio will auch nicht, daß der Schwiegersohn im Internet nach ihm forscht. Also reisen die drei Männer los und geraten prompt in alle Schwierigkeiten, über die man sich bezüglich Amerika nur lustig machen kann.
Es beginnt schon bei der Sicherheitskontolle, Antonio und Benno piepsen wie die Zeitzünder und prahlen, daß sie Bomben im Koffer haben, bei den berühmten Einreiseformularen füllen sie dann alle Fragen mit „ja“ aus und werden gerade noch von dem italienischen Polizisten Pino Carbone gerettet.
Dann gibts ein paar Tage Sightseeing, dabei gehen sie ins Naturkunde Museum, wo Benno einen Zahn vom Stegosaurus mitgehen läßt, sie werden von Pino Carbone nach Queens eingeladen und wollen mit der U-Bahn dorthinfahren. Dabei treffen sie zwei Schwarze mit Baseballkappen und Trainingsanzügen und beginnen sich vor ihnen zu fürchten, so daß sie verrückt spielen, bis die schließlich die Polizei holen. Danach geht es auf die Suche nach little Italy, das sie nicht finden, weil es von China Town verdrängt wurde und das Lokal in dem sie schließlich landen, entpuppt sich als Fäschung mit einem ungarischen Kellner und albanischen Koch. Benno will seiner Mutter unbedingt einen Rauchverzehrer mitbringen und kauft sich auch noch eine Fleisch fressende Pflanze, mit der lernen sie in einem Lokal Robert de Niro kennen, auch ein Sohn von Campobasso, der so entzückt von Antonio ist, daß er die drei in eine Luxussuite ins Penisula lädt, er verschwindet zwar, kommt aber für alle Kosten auf und schickt auch noch einen Chauffeur, so feiern die drei mit Pinos Großfamilie in der Suite eine Luxusschaumparty, zerbrechen eine chinesische Vase und fliegen außerdem noch in der Business Class zurück.
Im Reiheneckhaus in Kempen, wo gerade Lorella ihr erstes Kind auf die Welt bringt, glaubt ihnen das zwar keiner, aber das Buch ist, wie beschrieben ein Erfolg geworden und stand viele Monate auf der Bestsellerliste. Meinen Geschmack trifft es allerdings nicht zur Gänze.

2010-08-20

Aktueller Schreibwerkstattbericht

Filed under: Uncategorized — jancak @ 10:26

Wie zu erwarten, bin ich mit dem Rohkonzept fertig geworden. Ich bin eine schnelle und fleißige Schreiberin und habe nun schon siebenunddreißig Jahre Schreibroutine und fünfundzwanzig Bücher, die darauf hinweisen. Es sind, wie ebenfalls erwartet 122 Rohseiten und 68.447 Worte geworden und jetzt beginnt das große Korrigieren, das mich vermutlich bis Jahresende beschäftigen wird, bis dann Buch Nummer sechsundzwanzig erscheinen kann.
„Mimis Bücher“ liegt immer noch unkorrigiert auf Alfreds Schreibtisch, das ist vielleicht das siebenundzwanzigste Buch, so genau, weiß ich das selber nicht und mit der „Absturzgefahr“ bin ich, wie ebenfalls erwähnt, recht zufrieden.
Zwar habe ich die zweite Hälfte erst einmal korigiert, das heißt, die Handlung ist noch sehr uneben und fehlerhaft, so daß letztendlich nicht nur die berühmten zehn bis fünfzehn % Wort und Sinnwiederholungen wegfallen werden, sondern ich vielleicht wirklich einiges einfügen werde, beziehungsweise was abbändere, das anders wurde, als ich am Anfang dachte.
Es ist die Geschichte der Fritzi Jelinek, der fünfundzwanzigjährigen Studentin, die in einem Haus mit ihrer Mutter und dem Großvater lebt, Psychotherapeutin werden will, schon eine Lebensberater und eine Schreibtrainerausbildung hat, beziehungsweise bezüglich letzter, gerade ihre Diplomabeit schreibt. Am Schluß geht sie nach Linz zu ihren Vater und läßt einen polnischen Priester, in dem sie sich ein wenig verliebt hat, zurück und der ist der Sohn des Pilotens, der bei einem Flugzeugabsturz mit einem Präsidenten ums Leben kam. Das war ja der Ausgangspunkt der Geschichte, das muß ich noch ein wenig bearbeiten, um die Realität mit der Fiktion glaubhaft zu verbinden und die Männerfeindlichkeit der Lore Listringer-Jelinek ist, glaube ich, auch noch nicht genug ausgearbeitet. Ansonsten ist es, glaube ich, wieder ein bißchen flüßiger, als die letzten Texte geschrieben.
Meine Themen sind enthalten, der Realismus der Familienbeziehungen, die man als Therapeutin jeden Tag erzählt bekommt und natürlich spielt der offene Bücherschrank eine große Rolle, denn, daß der mich fasziniert wissen meine Leser.
Nun zu den technischen Details, da man über die quantitativen Einzelheiten am besten schreiben kann. Die Qualität muß der Leser beurteilen und das wird ja nicht vor dem nächsten Jahr geschehen.
Aber das Wortzählen, das ich durch das Nanowrimoschreiben gelernt habe, hilft enorm. Früher war ich mir immer sehr unsicher und habe gedacht, das, was ich schreibe ist viel zu kurz und zu wenig, um ein richtiger Roman zu sein und habe nicht bedacht, daß die Rohseiten doppelte Buchseiten werden. Es ist bezüglich Nanowrimo immer die Frage, sind fünfzigtausend Worte ein richtiger Roman? Die Amerikaner sagen nein und ich lese in den Blogs immer von den Fantasyschreibern, die von ihren hundertfünfzig bis zweihunderttausend Wortgeschichten berichten. Siehe beispielsweise schriftsteller.de. Das ist sehr interessant. Nun ich habe in meiner eigenen Schreibgeschichte ein wenig nachgesehen und das war auch sehr lehrreich, denn „Die Radiosonate oder das einsame Jahr“, mein umfangreichstes Werk, wirkt in der Buchform, wie ich es drucken lasse, sehr umfangreich, da würde die doppelte Menge den Rahmen sprengen, hat 166 Rohseiten, 328 im Buch und 90.301 Worte und die beiden in der Länge wahrscheinlich vergleichbaren Werke, wie „Sophie Hungers Krisenwelt“ an dem ich vor einem Jahr gearbeitet habe und „Und Trotzdem“ von 2007 bzw. 2008, haben 112 Rohseiten, 220 im Buch und 59.908 Worte bze. 113 Rohseiten, 223 im Buch 62.216 Worte und soviel wird es bei der „Absturzgefahr“ wahrscheinlich auch werden.
Das Nanorimowerk die „Heimsuchung“ hat in der Endfassungfassung 83 Rohseiten, 170 im Buch und 46.346 Worte und bei der „Heimsuchung“ sieht man auch, wieviel letztlich wegfällt, denn wenn man auf das Naowrimologo im Literaturgeflüster klickt, steht da immer noch 50.687 und da waren schon Schreichungen dabei.
Soviel zur Statistik, was man sonst sieht, ist, daß ich schneller geworden bin und jetzt nicht, wie bisher zwei Sachen im Jahr, ein kürzeres und ein längeres, sondern in diesem Jahr drei herausbringen werde. Die „Sophie Hunger“, die „Heimsuchung“ und „Mimis Bücher“.
„Absturzgefahr“ wird wohl im nächsten Jahr erscheinen. In den letzten Jahren war es so, daß ich in der Sommerfrische immer ein Werk in der Rohfassung beendet habe, 2007 „Und Trotzdem“, 2008 war es „Die Radiosonate“, 2009 „Sophie Hungers Krisenwelt“, alle drei habe ich ungefähr im März zu schreiben begonnen. 2010 habe ich im März mit der „Mimi“ begonnen und war zu Ostern mit der Rohfassung fertig, aber das ist eine sehr kurze Erzählung, nämlich 70 Seiten und 37.810 Worte.
Mit der „Absturzgefahr“ habe ich Ende Juni begonnen.
Also sehr schnell und das ist fein, obwohl ich jetzt natürlich wieder schreibe, daß ich mir mit dem Überarbeiten Zeit lassen, an der Sprache und den literarischen Kriterien arbeiten werde, aber ich kann auch akzeptieren, daß ich so bin wie ich bin und so schreibe, wie es wird.
Das war mein Bericht zur Schreibwerkstatt, nach Herzogenburg kann ich, wie ich mir nach Beendigung des Rohkonzeptes, wegen der Geschehnisse, die sich bei der Frequency abspielen, nicht fahren.
Also werde ich mit dem Korrigieren beginnen und wie geschrieben, da habe ich viel vor und bin noch lange nicht fertig.

2010-08-19

Zu Doris Kloimstein durch die Hochsicherheitszone

Filed under: Uncategorized — jancak @ 16:09

Heute habe ich mich mit Doris Kloimstein, der Ehrenobfrau der literarischen Gesellschaft von St. Pölten und Etcetera Begründerung im Cafe Schubert, der ehemaligen Schubert Buchhandlung getroffen.
Die 1959, in Linz geborene, kenne ich aus der Zeit, als wir in St. Pölten wohnten, da bin ich einmal zu einer Regionalversammlung der IG Autoren in das ehemalige Neugebäude gegangen und kann mich an eine GV im Literaturhaus erinnern, wo wir gemeinsam mit dem Zug zurückgefahren sind. Doris Kloimstein, die wie sie sagt, von der Musik herkommt und auch, glaube ich, Theaterwissenschaft studiert hat, jedenfalls hat sie am Landestheater von St. Pölten gearbeitet, ist eine sehr offene Person und auch sehr engagiert, in der Litges beispielsweise, die sich einmal, glaube ich,in ihrer Wohnung befunden hat, sie ist PEN Mitglied und hat einige Bücher veröffentlicht. Das Heftchen „Stricharten“ beispielsweise, das sie mir einmal zu meinem literarischen Geburtstagsfest in der Reinprechtsdorferstraße mitbrachte, dann gibt es noch die „Fingersätze“.
Dann hat sie in Ruth Aspöcks Edition den Roman „Kleine Zehen“ herausgebracht, der sehr interessant ist, wird da nämlich eine Karriere nach unten beschrieben. Ich habe es zu einer Zeit gelesen, als ich noch Rezensionen für Thalia schrieb, die das im Kleinverlag Erschienene natürlich nicht veröffentlichte, so habe ich den Text Ruth Aspöck gegeben, die ihn sehr interessant gefunden hat und ihn der Rezension von Mechthild Podzeit- Lütjen für den Schriftstellerverband, die etwas weniger damit anfangen konnte, gegenüberstellen wollte.
Zu der geplanten Diskussionsveranstaltung ist es aus finanziellen Gründen nicht gekommen und Doris Kloimstein hat sich auch von der LitGes zurückgezogen. Ist nach Brasilien gegangen, um dort Schulprojekte zu veranstalten, da sind die in der Edition Innsalz die Erzählungen „Blumenküsser“ erschienen, die ich mit ihr während eines Vorbereitungstreffen zu Ruth Aspöcks Radkarawane getauscht habe. Denn auch da ist Doris Kloimstein dabei gewesen und hat, glaube ich, in Krems aus den „Kleinen Zehen“ gelesen.
Ein kleines Problem hatte ich mit ihr auch, das mich damals sehr getroffen hat, so konnten die „Wiener Verhältnisse“, die ich ihr 2000 für eine Rezension gab, nicht in Ecetera besprochen worden, wegen Eigenverlag und so und weil dann alle kommen könnten…
Diese Vorurteile haben sich, wie ich hoffe, inzwischen etwas verändert, so hat Robert Eglhofer den Wiener Stadtroman dafür besprochen, erschienen ist es wenigstens im Internet und in dem Vierviertelheft gibt es das schöne Interview von mir, wo es auch um meine Veröffentlichungen geht.
Jetzt leitet Doris Kloimstein die Fachstelle für Ehe und Familie der Pastoralen Dienste der Diözese St. Pölten und ist sehr erfolgreich damit, literarisch ist sie, wie sie mir erzählte, aber immer noch im musikalischen Bereich tätig, so schreibt sie an einer Erzählung über Schuberts „Lazarus“.
Was sehr spannend war und überhaupt war diese literarische Begegnung im Rahmen meines Sommerfrischenprogramms sehr interessant, denn im Schanigarten des Cafe Schuberts zu sitzen ist Stadtflanerie pur. Ich leiste mir das ja nicht sehr oft, bzw. habe ich das Cafe überhaupt das erste Mal betreten. Doris Kloimstein ist mehrmals von vorbeigehenden Bekannten gegrüßt worden, eine Dame, die ich vom St. Pöltner Osterspaziergang kenne, war auch dabei. St. Pölten ist ein Dorf, aber wenn ich mit der Anna auf die Mariahilferstraße gehe, passiert mir das auch. Interessanterweise führten sehr viele Leute ihre kleinen Rassehunde aus, die sich dann energisch ankläfften. Danach bin ich zum Lutz gefahren, denn da sollte es angeblich zum Jubiläumsfest ein halbes Grillhendl um 1. 90 geben. Leider war nur die Verkäuferin da, weil der Liferant im Stau stecken geblieben ist. Ob das mit der derzeit stattfindenden Frequency zu tun hat, weiß ich nicht, es würde mich aber nicht wundern, denn das war wieder eine Spießrutenfahrt durch die Hochsicherheitszone.
Ich habe schon über meine Erlebnisse im Vorjahr berichtet, daß man sein Rad schieben mußte, die jungen Leute einen anfeuerten oder in die Luft starrend, mitten am Radweg saßen. Man konnte aber an der Security vorbei passieren. Heuer ist das anders. Daß die Steine und die Kinderspielplätze schon am Sonntag eingezäunt waren, habe ich auch geschrieben und der Weg war schon bei der Hinfahrt zu.
„Kann ich da nicht durchfahren, das ist doch noch immer ein öffentlicher Weg?“, habe ich gefragt und der Sicherheitsmann hat mir „Wenn Sie schieben schon!“, geantwortet und aufgemacht. Am Rückweg war das anders, da habe ich fünf Minuten lang mit dem Herrn in der Leuchtjacke hinter dem Gitter diskutiert und gesagt, er soll mich durchlassen oder seinen Chef rufen, bis er mich besorgt, mit dem Hinweis, daß das nur ausnahmsweise geschehe, fahren bzw. schieben ließ. Später habe ich seine Besorgnis verstanden, denn die jungen Leute teilweise mit Taucherbrillen oder Gasmasken im Gesicht haben sich sehr ausgelassen gebärdet.
„Das ist nicht eine von uns, die ist nicht echt!“, haben sie geschrieen und der Brillenmann hat sich über meinen vom Lidl vollgepackten Einkaufskorb gebeugt und „Moment, junge Dame, was haben Sie denn da!“, gerufen. Als ich ihn höflich aufgefordert habe, mich bitte in Ruhe zu lassen, ist er verschwunden und der mit der Wasserspritze, hat auch gleich „Natürlich!“ gesagt, als ich ihn gebeten habe, mich nicht anzuspritzen. Es ist mir auch nichts geschehen, beim Ausgang, da war der Securitymann verschwunden und das Gitter nur so weit offen, daß ich mit meinem vollbepackten Rad Schwierigkeiten hatte, hat mir sogar ein junger Mann von sich aus geholfen. Und alle meine Champignons, Gurken und Corn Flakes habe ich auch noch, wenn es aber etwas später gewesen wäre und der Prozentsatz von Spirit oder Drogen im Blut ein wenig höher, wäre ich mir nicht so sicher, so daß ich einer Frenqency, wo die Bevölkerung ausgesperrt wird, weil sich die jungen Leute drinnen, ausgelassen auf alles Fremde, Ältere oder Andere stürzen, sehr differenziert gegenüberstehe. Auch wenn es wirtschaftlich ein Erfolg werden sollte, verstehe ich das nicht unter Freizeitkultur und halte es auch für bedenklich, Feste zu machen, die von Sicherheitsdiensten und Videos überwacht werden müssen, von dem Dreck, der wahrscheinlich wieder überbleiben wird, ganz zu schweigen.

2010-08-18

Diesseits von Eden

Filed under: Uncategorized — jancak @ 21:15

„Diesseits von Eden“ habe ich beim letzten Gewinnspiel auf Dietmar Füssels Autorenseite gewonnen. Denn dahin bin ich vor ca zwei Jahren über das Autorenlexikon des Autorenhausverlages gekommen und mache seither regelmäßig bei den Gewinnspielen mit und habe auch ziemlich oft etwas gewonnen, denn der 1958 in Wels geborene und in Ried im Innkreis als Schriftsteller, Läufer und Bibliothekar lebende Dietmar Füssel, aktualisiert jedes Monat seine Homepage, stellt eine Gewinnfrage und gibt an den Ersten, der sich meldet, eines seiner Bücher oder eine Literaturzeitschrift, in der ein Text von ihm enthalten ist, aus. So habe ich auf diese Art und Weise schon fast alle seiner Bücher, das bei Resistenz erschienene „Rindfleisch“ habe ich hier besprochen und den Gedichtband „Unterwegs“.
Es gibt auch noch ein Kinderbuch „Gelsomina“, das nicht habe und Veröffentlichungen von „Log“ bis „Rampe“, denn Dietmar Füssel ist sehr fleißig, schreibt derzeit an einem historischen Roman, gewinnt gelegentlich einen kleineren Literaturpreis und berichtet jedes Monat über sein Schreiben.
Ich habe ihn über den oberösterreichischen Literaturpreis zur Arbeitswelt kennengelernt, wo ich in den Achtzigerjahren eifrig teilnahm, nie etwas gewonnen habe, aber einmal in die engere Auswahl gekommen bin und 1987 an der Schreibwerkstatt teilgenommen habe. In dieser Zeit hat er einen der Hauptpreise gewonnen und seither ist mir sein Name bekannt, später hat er einmal bei der von mir organisierten Lesung im Literaturhaus „Zustand und Abstand“ zur Präsentation der Österreichausgabe der deutsprachigen belgischen Literaturzeitschrift „Krautgarten“, die ich 1991 mit Arthur West herausgegeben habe, gelesen.
Dann ist der Kontakt abgerissen, 2008 habe ich ihn über die Gewinnspielschiene wieder aufgenommen und ihn seither bei den GAV GVs gesehen. Am Anfang habe ich immer etwas gewonnen, dann weniger, ich hatte die Bücher auch schon, den Roman „Diesseits von Eden“ hätte ich aber gern gehabt, geht es darin ja um einen erfolglosen Schriftsteller und das interessiert mich sehr. Leider war ich, als er ausgeschrieben war, nicht die Erste und Dietmar Füssel hat ihn, weil er auch verkaufen muß, nur einmal verlost. Aber jetzt habe ich ihn bekommen, weil es beim vorletzten Gewinnspiel Schwierigkeiten mit der Gewinnfrage gegeben hat. Gefragt war etwas anderes, als man glaubte und dann war ich nur die zweite, aber jetzt hat es geklappt und ich halte Dietmar Füssel für einen der fleißigen Schreiber, die unermüdlich vor sich hinschreiben und deren Bücher in den kleinen Verlagen, in denen sie erscheinen, nicht sehr wahrgenommen werden. Darüber habe ich schon vor ein paar Tagen geschrieben und da mich das nicht so erfolgreiche Schreiben, weil ich selbst davon betroffen bin, sehr interessiert, habe ich den Roman gleich gelesen, er ist aber anders als ich dachte. Nämlich eine Satire und Eden ist eine kleine Stadt , die einmal Waldburg hieß, sich aber durch den reichen Onkel aus Amerika, 1925 von Österreich abtrennte, an der Grenze einige Schutzwälle errichtete und jetzt laufen die Bewohner in Fußballdressen herum und es gibt einen Denunizanten namens Willy und einen Kulturstadtrat, der sehr faul ist und weder sein Amt noch die Bibliothek jemals betreten hat und einen Stadtratsvorssitzenden, der über alles wacht und seine Bürger zur Strafe in die Psychiatrie einweisen läßt. Es gibt auch keine technischen Geräte im schönen Eden, nur einen stinkenden Wecker, weil man nicht faul sein darf, obwohl das offenbar die meisten sind und auch einen Haß auf die Ausländer jenseits von Eden. Trotzdem gibt es eine Ausschreibung für einen Stadtschreiberposten, die zwar offenbar ein Irrtum war, die Hans Pribil gewinnt, weil der Stadtratsvorsitzende gerne Experimente macht. So wird er vom Kulturstadtrat persönlich abgeholt, der ihm verspicht, daß man in der Zeit seiner Abwesenheit die Miete seiner Wohnung bezahlt und weil die Bewohner von Eden alle Ausländer hassen, wird er von zwei Irrenwärtern begleitet und ein Besserungskomitee, das aus dem Pfarrer, der Nutte und dem Denunizanten besteht, gibt es auch.
Hans Pribil, der nach Eden seinen Computer nicht mitnehmen durfte, bekommt auch keine Gelegenheit zu Lesungen und soll nach Willen des Stadtratsvorsitzenden sein schönes Amt nicht mehr verlassen, so spaziert er mit den Irrenwärtern in der Stadt herum, besucht die Bibliothek, in der es dreitausendmal dasselbe Buch mit nur drei Kapiteln gibt, nämlich der Geschichte, wie der Staatsgründer den idealen Staat gegründet hat, sein Leben und noch eine philosphische Abhandlung darüber. Da Hans Pribil eher phlegmatischer Natur ist, passt er sich der Diktatur an, was dem Stadtsratvorsitzenden wieder nicht recht ist, so daß er zwar zu keinen Lesungen, aber zu öffentlichen Reden kommt und mit seinen Gleichnissen, die dummen Bürger so gut unterhält, daß ihn der Stadtratsvorsitzende doch ausreisen läßt.
Was auch nicht gut geht, hat man doch seinen Paß vernichtet und die Miete seiner Wohnung nicht bezahlt, so daß der Computer und die ganzen Manuskripte verschwunden sind, der Phlegmatiker zum Toben beginnt und dem Gericht, die Geschichte von der Diktatur in Eden erzählt, die man ihm nicht glaubt. So wird er in den Steinhof eingewiesen und hört zu schreiben auf.
Soweit die Satire. Die Geschichte ist flüßig erzählt und man kann sie auf vielfältige Weise deuten. Der Vergleich zu der DDR drängt sich auf, aber auch der Ausländerhaß und gewisse Parolen der F Partei und natürlich läßt es sich als Satire über den Literaturbetrieb Schreiben verstehen. Vielleicht ist es das Manko des Romans, das er sich nicht eindeutig festlegen läßt, so daß man am Ende ein wenig ratlos zurückbleibt, sich beim Lesen gut unterhalten, aber nicht wirklich viel Neues weiß.

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