Literaturgefluester

2010-09-28

Literaturhausstart mit Hanno Millesi

Filed under: Uncategorized — jancak @ 21:57

Die Herbstsaison im Literaturhaus habe ich mit der Präsentation von Hanno Millesis neuen Luftschachtbuch „Das innere und das äußere Sonnensystem“ begonnen. Das Literaturhaus hat sich seit Sommer optisch sehr verändert und ein neues Design bekommen. So sieht das Programm jetzt ganz anders aus, ist grün-weiß und viel breiter geworden. Ein aufgeschlagenes Buch mit zwei Zacken scheint zum Design zu gehören. Das Programm wird nur mehr von Barbara Zwiefelhofer geplant. Die Eröffnungsausstellung wurde von elffriede gestaltet und eine Zusammenarbeit mit dem Institut für Sprachkunst soll es auch geben, sowie eine mit der Zeitschrift „Datum“ die dort aufliegt.
Ansonsten scheint das Programm, das ja schon seit 2004 oder 2005 umstrukturiert wird, nicht so viel anders. Weniger Veranstaltungen, hat mir die Silvia Bartl im Frühjahr gesagt, soll es geben, das wäre mir eigentlich nicht aufgefallen. Interessant ist, daß ich Hanno Millesi von dem von Ernst Kostal organisierten Wahnssinssymposium kenne. Dort hat er seine beeindruckenden Kindergeschichten gelesen, vorher ist sein Name schon ein paar Mal bei den Stipendiaten des Staatsstipendkiums gestanden, als ich mich noch darum beworben habe. Ernst Kostal macht die Veranstaltung nicht mehr im Literaturhaus und ich bewerbe mich nicht mehr um das Staatsstipendium.
Neu war auch, daß es Bier bei den Getränken gab. Das Publikum hat hauptsächlich aus zwischen Dreißig- und Vierzigjährigen bestanden. Klaus Nüchtern habe ich gesehen, Daniela Striegl, Ann Cotton, aber auch Brigitta Falkner, die ein bißchen älter ist.
Von den elf Geschichten, die von Barbara Zwiefelhofer mit einem Vortrag über das Sonnensystem eingeleitet wurden, habe ich schon zwei gekannt. Eine von den Textvorstellungen in der alten Schmiede, die andere wurde von Hanno Millesi im Literaturhaus gelesen. Es sind mit einer Ausnahme, wie Barbara Zwiefelhofer erläuterte, Geschichten mit männlichen Ich-Erzählern, meist Schriftstellern, die in das Reich der Kunst aufbrechen und mit einer ähnlichen Beklemmung, wie die Geschichten der Kinder, die mit ihren Eltern abrechnen, von dem Protagonisten berichten, der mit der Welt irgendwie nicht zurecht kommt, beziehungsweise sich als stoischer Nachahmer an die großen Vorbilder der Vergangenheit hält.
„Als blinder Passagier reist der Autor durch eine Historie aus Kunst, Kino und Literatur“, steht im Luftschachtprogramm.
Bei „Essentielles“ verwendet der Ich-Erzähler kein eigenes Notizbuch als Merkmal des Schriftstellers, sondern bezieht sich auf das seiner Vorbilder, zitiert Sätze, die er darin findet und vergleicht sie mit der eigenen Unfähigkeit, während er sich in seinen vier Wänden betrinkt, mit dem Zwerghasen Joschi seiner Nachbarin experimentiert, den er sich zur Überwindung seiner Einsamkeit in seine Wohnung holt und ihn über seine Schreibmaschine hoppeln läßt. Das Ergebnis schmeißt er aus dem Fenster in den Suppentopf der Benützer des Schanigartens und läßt die darüber rätseln, in welcher Sprache der Text geschrieben ist.
Es dürfte das fünfte Luftschacht-Buch des 1966 in Wien geborenen sein. Gelesen habe ich noch keines, wohl aber die Bachmannpreis Geschichte und war bei einigen Lesungen, so daß mir der Autor, der inzwischen einen Bart trägt, durchaus vertraut ist, seine stark distanzierte Sprache beeindruckt mich auch sehr.
Ansonsten gibt es zu vermelden, daß ich mit dem Korrigieren von „Mimis Bücher“ fertig bin. Der Rückseitentext ist auch schon gekommen und heute habe ich die Leseliste für mein Geburtstagsfest, das am 12. 11. stattfinden wird, zusammengestellt. Ruth Aspöck, Lidio Mosca-Bustamante, Hilde Schmölzer und ich werden lesen. Vielleicht lade ich auch noch Ilse Kilic ein.

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