Frauen lesen Frauen des ersten Lesetheaters gestalteten im Amerlinghaus einen Abend aus Judith Gruber-Rizys Bücher „Über das Rosarückschauen in die Familienvergangenheit“, die Bruni hat den Abend verantwortet und die Einleitung gesprochen. Heidi Hagl, Elfriede Haslehner, Erika Parovsky, Angelika Raubek, Gabriele Schmoll und Hilde Schmölzer haben aus den Texten gelesen. Judith Gruber-Rizy, die am 1. November Geburtstag hatte, ist in der ersten Reihe gesessen und, wie sie erzählte, sehr nervös gewesen.
Vier Bücher hat sie geschrieben „Aurach“, „Zwischenlandschaft“, „Einmüdung“, „Drift“ und eine Dissertation über Franz Kain.
Außer „Einmündung“ habe ich alle gelesen. Das Besondere ist, daß bei den Romanen „Aurach“, „Einmündung“ und „Drift“, die Protagonistin Rosa heißt. So daß ich noch immer nicht genau weiß, ob es sich dabei um eine Trilogie handelt oder ob, wie es, glaube ich, Judith Gruber-Rizy erklärt, dabei um die Urform der Weiblichkeit geht.
Es geht jedenfalls, um eine Mutter Tochter Großmutter Geschichte, in „Aurach“ und „Drift“, in „Einmündung“ kommt, glaube ich, nur die Tochter und die Mutter vor und, daß Rosa mit der Mutter und der Großmutter in einem Boot zum Fischen auf den See fährt, wird auch in mehreren Büchern erwähnt.
In „Aurach“ ist die Mutter eine Hexe und Rosa wächst eine Drächinnenhaut, der Groß-oder Urgroßvater spielt auch eine Rolle.
„Einmündung“ beginnt mit dem Satz „Die Wahrheit ist, daß Rosa immer gerne reiste“, sie tut das nach Grönland und in die Wüste Gobi bis sie an dem Fluß entlanggeht, wo sie als Kind war und zu dem Dorf kommt, in dem die Großmutter in der Nähe lebte und sich auf diese Art und Weise der Vergangenheit und der ihrer Mutter, die in der NS Zeit Karriere machte, stellt.
Bei den Wilden Worten im September 2008 habe ich die Lesung aus dem Buch gehört und „Drift“ habe ich vor einem Jahr gelesen, wo die Rosa wieder mit der Mutter und der Großmutter mit der sie mit der Tante in einem Frauenhaus lebt, auf dem See zum Fischen fährt, bevor der Vater, der fremde Mann in der Mutter Bett, in dieses eindringt, die Mutter wegholt und der Großmutter, die Vogelköpfe von dem schönen Holzbett schneidet. Rosa also der Urbegriff des Weiblichen oder doch die Trilogie, in der Gegenüberstellung erscheint auch das plausibel und eine kurze Lesung aus den Landschaftstexten gab es auch.
Judith Gruber-Rizy, die 1952 in Gmunden geboren wurde, in Attnang und in Altmünster aufwuchs und in Wien Germanistik studierte, kenne ich schon lang. Arthur West hat sie mir einmal bei einer Lesung in dem berühmten Kirchwegerhaus vorgestellt, von der GAV und von der Frauen lesen Frauen Gruppe, die einmal Anita C. Schaub gründete.
2002 war das und ich bin am Anfang öfter hingegangen, erschien mir das ja als Möglichkeit meine Texte zu präsentieren. So habe ich auch 2003 und 2004 jeweils eine Lesung mit eigenenen Texten organisiert, im WUK und im Literaturhaus und bei den „Mittleren I“ außer El Awadalla auch einige Frauen eingeladen, die damals dabei mitmachten. Judith Gruber-Rizy, Mechthild Podzeit Lütjen und Marlen Schachinger.
Da ich mir aber lieber Lesungen anhöre und darüber schreibe, als die Texte anderer zu lesen, gehe ich nicht mehr zu den Jour fixes, habe aber einmal noch unter Anita C. Schaub bei einer Lesung im Amerlinghaus, die Erika Parovsky verantwortete, mit Judith Gruber-Rizy, die ein Stück aus „Aurach“ las, die „Die Verwechslung“ gelesen, ansonsten war der Abend einer Frau aus Baku gewidmet, deren Texte Erika Parovskys Tochter, übersetzt hat und im little Stage hat einmal Rolf Schwendter einen Abend meiner Texte organisiert.
Es war ein interessanter Abend mit Blumen für die Lesenden und Judith Gruber Rizy, einem Buffet und ein paar Gesprächen.
Hilde Schmölzer mahnte wieder, nicht soviel vor mich hinzuschwatzen. So ganz gehaltlos ist das Literaturgeflüster aber, denke ich, nicht, vor allem schärft es die Erinnerung und man kann nachlesen, was man sonst vergißt. Ein bißchen werde ich auch frühere Artikel verlinken. Nicht vollständig, denn ich habe schon öfter über Judith Gruber- Rizy geschrieben, die auch auf den Volksstimmenfesten und bei den Poetnächten liest und bin sehr gespannt, ob es ein viertes oder fünftes Rosa Buch geben geben wird.
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