Eigentlich wollte ich gestern nahtlos weitermachen, gab es ja zwei tolle Veranstaltungen. Im Radiokulturhaus wurde der neunzigste Geburtstag von Paul Celan gefeiert und in der Alten Schmiede gab es eine doppelte Buchführung Veranstaltung mit Thomas Stangl und Inka Parei. Aber mein Körper hat nicht mehr mitgespielt, ich bin um halb sechs ins Bett gegangen und habe mir in Ö1 die Tonspuren und die neuen Texte aus Österreich angehört, die Ausschnitte aus der Exil Anthologie mit den Texten von Susanne Gregor und Hanno Millesi brachten.
Heute ging es wieder und da waren im Literaturhaus literarischen Stimmen aus Lateinamerika, Spanien und Österreich zu hören. Eine Reihe, die das GAV Mitglied Enrique Moya seit einiger Zeit veranstaltet und mich per Mail einlädt.
Ich war noch nie dort, jetzt hat aber Lidio Mosca Bustamante gelesen und den habe ich vor einigen Jahren bei einer Silvesterfeier von Hilde Schmölzer kennengelernt, ihn zu ein paar Lesungen eingeladen und ein Buch mit ihm getauscht.
„Die magische Vihuela“. Der 1947 geborene argentinische Schriftsteller, der schon lange in Österreich lebt, schreibt im magischen Realismus und „Blumen für Augustina“ hat einmal beim Volksstimmefest in einer Gratiskiste gelegen.
Außerdem hat noch die Tirolerin Irene Prugger und der aus Kolumbien stammende, in Schweden lebende Victor Rojas gelesen.
Das Literaturhaus war auch heute morgen im Leporelle, bzw. wurde auf eine Ausstellung von Vicki Baum und ihre Hotelromane „Menschen im Hotel“, „Hotel Shanghai“ und „Hotel Berlin“ hingewiesen. Anläßlich des fünfzigsten Todestags der Dichterin und das sind ja die Bücher, die sich im Bücherschrank finden lassen.
Ich habe mich in die zweite Reihe neben Herrn Blaha und Frau Mosca gesetzt, die eine eifrige Leserin meiner Bücher ist und mit Hern Blaha über die Möglichkeiten von Rezensionen im Augustin gesprochen, denn da kommt meistens keine Reaktion zurück, wenn ich ein Buch hinschicke.
Elfriede Haslehner war da und Alfred, der später gekommen ist, hat noch Hilde Schmölzer gesehen.
Dann ist es losgegangen mit der zweisprachigen Begrüßung, Enrique Moya auf Spanisch, Eva Srna auf Deutsch und die Lesungen wurden komplett in beiden Sprachen gelesen. Dadurch war es sehr lang und ein wenig einschläfernd, wenn man die Hälfte nicht versteht.
Lidio Mosca Bustamante hat jedenfalls zwei seiner magischen Geschichten gelesen. Eine hat vom Sisyphus gehandelt. Irene Prugger, die ich spätesten von ihrem Roman „Schuhe für Ruth“, kenne, hat eine Geschichte aus dem Band „Nackte Helden und andere Geschichten von Frauen“ ausgewählt und der Kolumbaner hatte drei Texte, die er einem Dichter, den er in Wien getroffen hat, der inzwischen ermordet wurde, widmete. Eine handelt von einem Schwedischkurs für kreative Emmigranten, wo er sich als „Ich komme aus Victor Royas und heiße Kolumbien vorstellt“.
Dann noch eine Geschichte, wo einer im Bingo gewinnt und sich von dem Geld einen dreidimensionalen Fernseher kauft. Bücher gab es am Büchertisch jede Menge und einen Hut für Spenden, aber keine Getränke und nichts zu knabbern, was ich bedauerte, da ich direkt von der Diagnostik gekommen bin und da hatte ich auch einen literarischen Klienten.
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