Der erste Adventsonntag ist vorüber, der erste Dezember, wo sich die Adventkalender öffnen und man sich mit einem Bildchen, einem Stückchen Schokolade ect auf das Fest einstimmen kann, herangekommen.
Nun bin ich kein religiöser Typ und eine Konsumverweigerin, aber keine Weihnachtshasserin. Im Gegenteil gehen mir die, die in Bernhardscher Manier „Weihnachten ist das fürchterlichste vom fürchterlichsten!“, schreien, inzwischen auf die Nerven, weil ich denke, daß man die Festbeleuchtung, die geschmückten Auslagen und die kleinen Präsente über die man allenhalben stolpert, durchaus genießen kann.
Vom Stress sollte man sich nicht anstecken lassen. Denn man muß nichts schenken, backen, kaufen, man kann es aber und das ist dann sehr schön!
Daß die Festbeleuchtung gut gegen die Winterdepression tut, ist auch eine Idee, der die Psychologin viel abgewinnen kann.
So hole ich mir Jahr für Jahr die Weihnachtsdekorationen aus dem Keller und trage sie am Ende des Monats wieder hinunter. Schmücke meine Praxis-Wohnung und weil mein literarisches Geburtstagsfest zeitgleich mit der Eröffnung der Adventmärkte stattfindet, fallen öfter einige schöne Stücke für meine Sammlung an und heuer hat der Advent für mich überhaupt schon früh begonnen und zwar mit der Literatur im Herbst, denn als ich da über die Kärntnerstraße gegangen bin, gabs schon den Adventmarkt aus dem Salzkammergut mit den ersten Lebkuchen, Weihnachtskarten und Adventkalender. Dann gabs die Gutscheine von Leiner und Kika und da fiel auch einiges an Weihnachtsdekorationen an, so daß das Fensterbrett schon geschmückt war, bevor ich am Montag in den Keller ging.
Neue Adventhäferln für den Punsch im Renntierdesign gibt es auch. Dazu einen Früchtepunsch, den ich in die Rotwein-Wasser-Orangnensaftmischung gebe, Zimt und Orangenstückchen dazu, fertig ist der Winterdrink und vom Kurier gibts einen Sonnenuhr-Teeadventkalender. Den habe ich früher meist der Anna gekauft und mir selbst einen aus den vorhandenen Teepäckchen gebastelt. Aber diesmal ist alles original. Das Kletzenbrot von der Anna Bartunek aus der Konditorei Heiner ist schon aufgegessen, eine Lebkuchenmischung gibts aber noch und dank dem offenen Bücherschrank warten auch zwei Weihnachtsbücher, die ich demnächst zu lesen beginne. Habe ich doch in den letzten Monaten David Sedaris „Holidays on ice“ und von Georges Simenon „Weihnachten mit Maigret“ gefunden.
Auf die Idee, daß man zu Weihnachten Weihnachtsbücher lesen kann, bin ich durch Elisabeth von leselustfrust gekommen und ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob der Sedaris nicht vielleicht von ihr stammt. Und die hat auf ihren Blog einen großen Adventkalender angekündigt und dafür im Oktober in einem Gewinnspiel Ideen gesammelt. Ich habe meine, die ich auf meinen Blog auch beschreiben werde, nämlich den Ohrenschmaus mit der guten Zotterschokolade, der Adventumgang alles Gute durch den siebenten Bezirk und xxxxxxx-small im Amerlinghaus, bekanntgegeben, den Büchergutschein aber nicht gewonnen. Was gut ist, denn hätte ich mir dafür eines der Bürkl-Bücher gewünscht, hätte es vielleicht Ärger beim Besprechen gegeben.
Jetzt ist Leselustfrust aber auf Blogpause gegangen und an literarischen Adventkalendern gibt es, soweit mir bekannt ist, den von Klaudia Zotzmann und den vom literaturcafe.de.
Das Literaturadventkalender anschauen, mag vielleicht ein wenig kindisch sein, gefällt mir aber sehr, seit ich das vor zwei Jahren entdeckt habe.
Bei der Buch Wien habe ich auch noch so ein kleines Heftchen gefunden, nämlich Daniel Glattauer „Der Karpfenstreit – die schönsten Weihnachtskrisen“ und da ist die „Typologie der Vanillekipferl-Esser“ enthalten, die Daniel Glattauer vor ein paar Jahren im Literaturhaus beim Adventrundgang gelesen hat.
Einen eigenen Adventkalender mit Gewinnspiel oder jeden Tag ein Buch, wird es bei mir nicht geben. Obwohl das eine Idee sein könnte, jeden Tag ein Weihnachts- oder anderes Buch zu lesen. Dafür habe ich aber keine Zeit und das Vanillekipferlbacken habe ich auch aufgegeben, seit ich aufpasse, nicht zuviel Fett an die Hüften zu bekommen. Erhalte aber regelmäßig die guten Kekse aus der Hauskonditorei meiner Schwiegereltern und der Schwiegervater ist ja gelernter Konditor.
Also in einen schönen Advent und das Nichtkonsumieren genießen. Da hat es gestern mit dem Ohrenschmaus gut angefangen und wird so weiter gehen.
Es gibt zwar derzeit einiges an Diagnostik, so daß ich gleich sagen kann, daß der Korrigiermonat kein großer Erfolg geworden ist. Dafür habe ich bei der Literatur im Herbst in Marinko Stefanovic einen Dichter kennengelernt, der mir derzeit regelmäßig seine Konsum- und gesellschaftskritischen Gedichte schickt. Eines davon hat er auf den Blog gestellt. Wer also Lust hast, es zu lesen, dem kann ich es empfehlen. Selber lese ich, bevor ich zum Sedaris komme, gerade Dan Lungu „Wie man eine Frau vergisst“, dann warten noch Christopher Stainingers Liebes- und Hassgedichte.
Ich werde also, auch wenn ich nicht jeden Tag ein literarisches Fenster öffne, mit offenen Augen durch den Advent gehen und das, was ich dabei finde, ins Literaturgeflüster stellen. Wer Lust hat mich dabei zu begleiten, den lade ich herzlich ein, denn Weihnachten ist eine schöne Zeit, wenn man nicht über den Rummel schimpft, sondern schaut und genießt und sich von nichts und niemanden zu etwas drängen läßt.
Ja und eine alternative Zauberflötenproduktion aus dem Mozart Jahr 06 habe ich auch bekommen.
2010-12-01
Adventkalender
2 Kommentare »
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Nein, der Sedaris ist nicht von mir – ich hab mir das Buch erst gestern gekauft und bin schon recht gespannt.
Schönen Advent!
Kommentar von Elisabeth — 2010-12-01 @ 15:52 |
Na, dann lesen wir das Buch gemeinsam. Ich habe nur gedacht, das würde zu Ihnen passen bzw. hatte ich gedacht, Sie hätten es im Vorjahr erwähnt.
Kommentar von jancak — 2010-12-01 @ 15:59 |