Literaturgefluester

2010-12-17

Weihnachten mit Maigret und Kaffeehausrätsel

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:05

Auf meinem Weihnachtsbücherstoß liegt ein Georges Simenon Sammelband „Weihnachten mit Maigret“, zwei Romane und eine Erählung. Die Erzählung dürfte die Titelgeschichte sein und ich habe nur ein paar Maigret Romane gelesen. Hin und wieder stoße ich auf einen und ich kann mich auch an die Fernsehkrimireihe aus den Sechzigerjahren erinnern und beim Bücherturm der Literatur im März gab es einmal einen Roman über den Kommissar Maigret, aber an den kann ich mich nicht mehr sehr erinnern, obwohl ich ihn gelesen habe.
Weihnachten kommt immer näher, also habe ich mir die Erzählung vorgenommen. Eine Geschichte von fünfundsiebzig Seiten, sie spielt am Weihnachtstag in Paris. Am frühen Morgen in der Wohnung von Kommissar Maigret. Madame Maigret möchte ihn mit dem Frühstück und frischen Croissants überraschen, aber er ist schon aufgestanden und bekommt auch gleich Besuch von zwei Damen, die in dem Haus gegenüber wohnen. Madame Martin und ihre Nachbarin, die erzählen, daß die kleine Nichte von Madame Martin in der Nacht den Weihnachtsmann gesehen hat, der ihr eine Puppe brachte und in den Fußbodendielen etwas suchte. Die Puppe gibt es als Beweis, daß wirklich jemand da war. Monsieur Martin ist Vertreter und hat Weihnachten außerhalb verbracht und Madame Martin geht einkaufen, obwohl ihr Kühlschrank voll ist, während sich der Kommissar mit der kleinen Colette unterhält. Offenbar haben in Paris die Geschäfte am Weihnachtstag offen und Kommissar Maigret beginnt zu ermitteln, obwohl er keinen offiziellen Auftrag hat. Auch keinen von Madame Martin, die scheint eher unwillig und wurde nur von der Nachbarin zum Kommissar geschleppt. Der ruft in seinem Büro an, offenbar sind dort die Assisenten im Dienst und bekommt von Madame Martin heraus, daß sie früher Verkäuferin bei einem Antiquitätenhändler war, der verschwunden ist. Maigret läßt nicht locker, erfährt, daß Madame Martin mit zwei Taxis herumgefahren ist und einen Koffer kaufte, schickt die Taxifahrer und den Lederhändler zu ihr und erfährt, daß in den Dielen, das Geld von ihrem früheren Chef versteckt war, der einen Kunden umbrachte und dann von der geizigen Madame aus ärmlichen Verhältnissen hingehalten wurde, es sich aber holen wollte. Ein bißchen verwirrend die Geschichte, ein wenig antiquiert und gar nicht weihnachtlich, aber ich bin kein Maigretfan. Die Krimis, die ich sonst lese, sind eher sozialkritisch und die Kommissare lange nicht so autoriär und damit möchte ich wieder zu Klaudia Zotmanns Adventkalender hinüberleiten, bei dem ich nun schon vierzehn Tage begeistert herauszufinden versuche, wo sich das kleine Schaf versteckt und das Kaffeehaus dann nicht erkenne. Obwohl ich das als Wienerin ja sollte. Als Studentin bin ich regelmäßig ins Cafe Sperl und ins Jelinek gegangen, aber auch in die Cafe Konditorei Adia in die Neubaugasse zu einem kleinen Brauen und einer Kolatsche gegeangen, ich habe ja damals in der Otto Bauergasse gewohnt. Mir das ins Kaffeehaus gehen aber inzwischen abgewöhnt. So habe ich das Cafe Hummel und das Cafe Schwarzenberg, nachdem man vorige Woche suchen mußte, nicht erkannt, obwohl ich in beiden schon war. Im Cafe Schwarzenberg vor vielen Jahren, als wir uns noch mit dem Arbeitskreis schreibender Frauen und der Valerie dort trafen. Ins Cafe Hummel hat mich vor ca zweieinhalb Jahren die Ditha Brickwell eingeladen, weil sie etwas wegen einer Lesung besprechen wollte, die nie stattgefunden hat und der Osterspaziergang des Lesetheaters durch die Josefstadt hat auch dorthin geführt. Man muß auch nicht immer Kaffeehäuser erraten, es gibt auch Hinweise mit einer Verlinkung, so daß man nur nachzuschauen braucht, wieso das Cafe Korb Cafe Korb heißt und wann das Sperl gegründet wurde? Daß Elfriede Gerstl Stammgast im Cafe Korb war, hätte ich auch ohne Nachzuschauen gewußt. Manchmal gibt es auch eine Schreibaufgabe, dann beteiligen sich gleich viel weniger Leute und man kann Schreibprogramme, Gutscheine und Bücher dabei gewinnen, so z.B. die beiden Krimis von Anni Bürkl, einer kommt noch an die Reihe, Hinweis für die, die mitmachen wollen und Andreas Pittlers „Chuzpe“, habe ich heute gewonnen, was mich freut, da ich bei der Buch Wien im vorigen Jahr auf einer Andreas Pittler Lesung war, wo sein historischer Krimi um den Major Bronstein „Ezzes“ vorgestellt wude. „Chuzpe“ ist die Fortsetzung und das Ganze spielt in Wien nach dem ersten Weltkrieg. Und als ich vorige Woche fasziniert über die Kaffeehausbegeisterung von Klaudia Zotzmann war, die mit ihrem Schaf von einem Traditionscafe zum anderen zieht, habe ich im offenen Bücherschrank auch ein Kaffeehausbuch gefunden. Nämlich Georg Kövarys „Träume deutsch mit ungarischen Untertiteln“.
Das hat mir am nächsten Tag auf der Suche nach dem Cafe Schwarzenberg zwar nicht sehr geholfen, in dem Buch des 2009 in Wien gestorbenen Georg Kövary, der 1922 in Budapest geboren und 1956 nach Wien gekommen ist, gibt es aber sowohl Ansichten von ungarischen, als auch von Wiener Kaffeehäuser zu bewundern und dazwischen immer wieder Kaffeehausgeschichten. Also passend zu Klaudia Zotzmanns Adventkalender, bei dem es noch eine ganze Woche etwas zum Raten und zu Gewinnen gibt.

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