Zwei Wochen habe ich jetzt nichts mehr über den neuen Roman berichtet, obwohl ich regelmäßig geschrieben habe. So ist „Zwillingswelten“, inzwischen auf fünfundvierzig Rohseiten angewachsen, die ich gestern und vorgestern durchkorrigiert habe. Inzwischen ist die Katharina in Linz angekommen, hat im Hotel Wolfinger Quartier genommen und ist beim Frühstück mit dem Architekten Harald Schneider ins Gespräch gekommen, der durch einen Wohnungsbrand vorübergehend dort wohnt. Die Martha Binder Geschichte ist fast fertig erzählt. Katharina hat sie reflektiert während sie Linz spazieren ging oder bei einem Chinesen zu Abend aß. Martha Binders Neffe ist aber auch Rezeptionist in dem Hotel und hat sie Martha Mutter vorgestellt. Das Begräbnis bei dem außer Katharina nur Philomena Richter mit der Siamkatze Luna war, ist vorbei, sehr viel über Katharinas Mutter und das Testament ist dabei noch nicht herausgekommen. Jetzt wird die Katharina wieder mit Harald Schneider Frühstücken, der ihr Linz zeigen will, dann könnte sie über Graz auf die Südautorbahn fahren und dort nach Trapani, wo die Schriftstellerin Lenka Schwarz-Riegler auf sie wartet und die war einmal Katharinas Betreuungsfall, das wäre also die zweite Jugendamtsgeschichte. Katharina könnte sie auf der Fahrt nach Sizilien als Road-Movie erzählen, um wieder an „Kurz nach 4“ anzuknüpfen. So weit habe ich es vor Augen. Was noch fehlt ist die Beziehung zwischen den Zwillingsschwestern, die ist sehr gut ist, Katharina schickt ihrer Schwester SMS und man erfährt, die Lisbeth, eine Germanistin und ehemalige Bibliothekarin ist zu Hause geblieben und liest ihre Bücher. Hat aber noch keine eigene Erzählstimme und ich weiß nicht genau, ob es mir gelingt, sie in die Handlung einzubauen. Eine Idee wäre ja, die ehemalige Sozialarbeiterin reflektiert auf ihrer Reise ihre Jugendamtsfälle und am Ende erfährt sie vielleicht von Lisbeths Selbstmord oder man erfährt, daß sie sich, ähnlich wie die Mutter aus dem Leben zurückgezogen hat. Wie ich das integriere, weiß ich nocht nicht. Oder sagen wir, da habe ich noch eine Hemmung, ein Blackout oder einen Widerwillen, bzw. den Gedanken, das habe ich doch schon geschrieben, das ist nicht neu.
Die Idee, das weiterzuverfolgen und in die schon vorhandene Handlung zu verknüpfen, habe ich aber noch. Jetzt kommt Katharinas Reise durch Italien und die Lenka Geschichte, vielleicht kehrt sie auch noch einmal zur Testamentserföffnung nach Linz zurück, vielleicht schickt ihr Frau Richter Tagebücher oder Briefe ihrer Mutter, die Licht in die Handlung bringen können.
Die Idee mir wirklich für den Roman Zeit zu lassen und vielleicht auf neue Wege zu kommen, verfolge ich immer noch und bis jetzt bin ich auch zufrieden, obwohl die Feedbacks mit der mangelnden Qualtität und das „Das schafftst du nicht, auch wenn du dich noch so sehr bemühst!“, immer wieder Bestätigung finden und daher nicht so leicht aus dem Kopf zu bringen sind. Obwohl ich mir inzwischen schon die Gegenfrage, „Warum nicht?“ stelle. Andere können das doch auch und, daß ich mir schon einige Hemmungen im Laufe der Jahre weggeschrieben habe und viel selbstbewußter geworden bin, glaube ich schon. Das müßte nur noch jemanden auffallen. Ich tue aber, was ich kann und da denke ich, der Anfang ist gelungen und da die Katharina ein Jahr durch Europa fahren will, habe ich auch Zeit die Geschichte zu entwickeln und der Lisbeth ihre Stimme geben oder sie auch weglassen, wenn ich denke, daß das schon in den früheren Büchern erzählt worden ist.
Das Schreiben ist aber in den letzten Wochen zwischen meinen Stunden und den verschiedenen Literaturveranstaltungen sehr schnell, fast manisch passiert.
Jetzt kommt ein Wochenende, wo Zeit zum Schreiben ist und da gibt es auch die Idee eines Lesemarathons, das ist etwas, was Lovelybooks immer wieder durchführt. Vierundzwanzig Stunden lesen und sich auf den Blogs darüber austauschen. Das habe ich bei libromanie einmal gefunden und gedacht, das würde ich auch gern tun. Vorige Woche gabs das Samstag 9 Uhr früh bis Sonntag 9. Da konnte ich aber nicht mitmachen wegen der IG-GV und da der Alfred diesen Sonntag mit dem Karli nach Spanien fährt, dachte ich, das könnte ich eigentlich für mich selbst diese oder nächste Woche machen. Lesestoff habe ich ja genug. Gegen dieses Wochenende spricht, daß der Alfred erst Sonntag früh fährt, er würde mich aber ohnehin nicht stören.
Derzeit lese ich Johanna Tschautschers „Jeanne d Arc beendet den heiligen Krieg“. Dann steht Fitzeks „Therapie“ am Programm, was sich ja für einen Lesemarathon hervorragend eignet. Es gebe aber auch die Idee mir ein paar Kurzgeschichtenanthologien vorzunehmen, da gibt es ja die „Rom-Anthologie“, das Buch der Anna Weidenholzer, die FM-4-Anthologien, die noch nicht auf meiner Liste stehen. Und die im Schrank gefundenen Chick-Lits möchte ich ja auch ganz gerne einmal lesen…
Und jetzt kommt das Wochenende langsam näher und ich merke, daß ich das doch nicht will.
Nicht den Roman ein Wochenende aufs Eis legen und stattdessen lesen. Das glaube ich, bringe ich nicht zusammen, also werde ich wahrscheinlich eher am Morgen und am Abend eine längere Badewannenlesephase einlegen und dazwischen schreiben. Denn der Roman ist ja das Wichtigste, solange mir da was einfällt und der Schreibenfluß fließt, werde ich dabei bleiben und die Abwesenheit des Alfreds eher für eine Schreibklausur nützen.
2011-03-04
Schreibbericht und Lesemarathon
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