Der Literaturkreis Podium feiert dieser Tage sein vierzigjähriges Bestehen, das war aber nicht der Anlaß der montägigen Alte Schmiede Veranstaltung, das wird ab Mittwoch groß im Literaturhaus gefeiert und ob ich da hingehe, steht noch in den Sternen, werden da doch gleichzeitig im Radio Kulturhaus die „schönsten Bücher Österreichs“ vorgestellt und da habe ich mich zur Kartenvergabe angemeldet, mal sehen, ob ich eine bekomme. In der Alten Schmiede werden jedenfalls die neuerschienenen kleinen Lyrikhefterln, der Reihe, die es seit 2001 gibt, Gedichte mit einem Vorwort von einem Schriftstellerkollegen oder Kritiker vorgestellt. Band 1 war Doris Mühringer gewidmet inzwischen ist schon das sechzigste Heft geplant. Heft 50 bis 55 und dann noch den Gerhard Ruiss gewidmeten Band Nr 59 wurden vorgestellt. 56 – 58 befinden sich in Arbeit, der 58. Band wird E.A. Richter gewidmet sein. Außerdem sollen 2011 noch die Gedichte von Waltraud Haas und Gregor Lepka erscheinen. Hannes Vyoral moderierte. Mit Band 50 ist etwas Besonderes gelungen, nämlich der erste Gedichtband, der überhaupt von Hans Lebert 1919-1993, bekannt als Autor der „Wolfshaut“ erscheinen ist.
Jürgen Egyptien ein Hans Lebert Spezialist hat die Gedichte ausgewählt, daraus gelesen und erzählt, daß zu Lebzeiten Leberts drei Gedichtbände geplant waren, den ersten hat der Krieg verhindert, die beiden anderen sind auch nicht zustande gekommen, so sind zwar Gedichte von ihm in dem berühmten „Plan“ von dem ich ja erst letzte Woche etwas hörte, sowie in den „Neuen Wegen“ herausgekommen, aber keine ganze Sammlung. Jürgen Egyptien hat aus den achtundvierzig erschienen Gedichten siebenunddreißig ausgewählt und das Vorwort geschrieben. „Das Meer“, „Kindlicher Herbst“, „Hafenserenade“ und „Ausfahrt“ hat er gelesen.
Dann folgten vier Frauen, drei davon Elisabeth Schawerda, Elfriede Bruckmeier und Christl Greller sind 1940 geboren. Elisabeth Schawerda hat das Vorwort für Elfriede Bruckmeier und umgekehrt geschrieben. Den Namen Elisabeth Schwawerda kenne ich, glaube ich, aus der Literaturzeitschrift Podium, sie lebt in Wien und in Venedig und hat eingie Gedichte zum Frauentag vorgetragen, eine weißhaarige Dame mit halblangen Haaren, die Elfriede Bruckmeier, die eine ähnliche Frisur in grau hatte, ziemlich ähnlich sah. Ihr Ton war aber etwas herber. „Kirche 2000“ beispielsweise „Lautes Geläute der Glocken und kleinlaut huschen einige alte Frauen zum Altar“. Elfriede Bruckmeier war mir völlig unbekannt, ich bin aber schon vor der Lesung mit ihr ins Gespräch gekommen, als sie mich freundlich anlächelte, während ich mich Eleonore Zuzak unterhielt, die als nächste an die Reihe kam und die 1925 geborene Eleonore Zuzak, die immer in Begleitung ihres Bruders auftritt, kenne ich schon lange. Aus den späten Siebzigerjahren und aus den Anthologien, wo wir gemeinsam unsere Texte hatten. Eleonore Zuzak ist eine sehr bemühte Schreiberin, Kinderbuchautorin, Spieleerfinderin. Beim Stern-Preis hat sie einmal den ersten Preis gewonnen, als ich mich mit einem der Buchpreise begnügen mußte, da hat sie gesagt „Kommt schon noch, ich habe auch lange darauf gewartet!“, als ich aber beim dritten Preis angelangt war, wurde der Preis abgeschafft. Im Schriftstellerverband, der in der Kettenbrückengasse angesiedelt ist, war sie ab 1997 ehrenamtlich tätig und ist dort jeden Vormittag mit ihren Bruder hingegangen. So hat auch Sidonia Binder, die Präsidentin, das Vorwort geschrieben, dann kam Christl Greller, die nach ihrer Pensionierung literarisch tätig wurde und viele Bücher mit Romanen, Gedichten und Erzählungen hat. Einen Krimipreis hat sie auch einmal gewonnen und bei den „Mittleren III“ gelesen und war fasziniert, wie vielfältig die verscheidenen Gedichte waren. Dann folgten zwei Herren, die jüngsten in der Runde, beide 1951 geboren, Martin Auer und Gerhard Ruiss. Gerhard Ruiss wurde sein Bändchen schon während der GV- der IG Autoren von Sylvia Treudl und Nils Jensen überreicht, der auch die Gedichte ausgewählt hat und er hat genauso politische Gedichte, wie der Kinderbuchautor Martin Auer, der bei Conny Hannes Meyer in den Kommödiaten spielte und auch als Musiker tätig war. Ich kenne ihn, weil er in der freien Hauptschule Hofmühlgasse eine Schreibwerkstatt machte, bzw. mit den Kindern ein Buch herausgegeben hat.Dann hatte er unter der Brücke in der Wipplingerstraße, wo auch der Mandlbaumverlag und jetzt diese anarchistische Bibliothek ist oder war ein Kulturzentrum, wo ich 2003 bei einer Open Mike Veranstaltung gelesen habe. Er hat sein Vorwort selbst geschrieben, weil er zu schüchtern war, jemanden darum zu bitten und hat vor allem seine politischen Aktivitäten dabei erwähnt, jüngster Demonstrant bei einer KPÖ Veranstaltung, dann wurde er einmal bei einer Demo festgenommen, weil er einen Polizisten umzingelt hat. Eine wirklich eine interessante Gedichtemischung. Ich war schon bei einigen früheren Präsentationen und habe auch einige der Bändchen, so hat mir Elfriede Haslehner ihres geschenkt und das von Hans Lebert, dessen Gedichte sehr beeindruckend sind, habe ich inzwischen auch und vor es mit oder nach den E.A.Richter Gedichten zu besprechen. Dann gibt es natürlich auch die jährliche Podiums Aktion zum Tag der Lyrik am 2. März, den Folder der diesmal Kindergedichte enthält, die beim Büchertisch neben den Einladungen zu den Festveranstaltungen auflag.
2011-03-08
Podium Portrait
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