Literaturgefluester

2011-03-15

Wieder Lyrik im März

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:15

Am Montag war wieder Lyrik im März, die große Massenveranstaltung, die es in der GAV neben dem Tag der Freiheit des Wortes seit den Achtzigerjahren gibt. Vorher gabs in meiner Praxis-Wohnung das Vorbereitungstreffen zur Frauenlesenung am 23. März. Ilse Kilic hatte mir zwar abgesagt und Marietta Böning, die auf der Leseliste stand, wollte zwar kommen, kam aber erst so spät von der Angewandten weg, daß wir uns gleich im Uni Campus getroffen haben. Die anderen sind gekommen, sogar Margot Koller, die ich, weil sie in Salzburg wohnt, gar nicht erwartete. Ich habe wieder den Fastenkuchen, den ich für diese Gelegenheiten meistens mache, gebacken, ein Viertel Milch, ein Joghurt, hundert Gramm gemahlenden Weizen, ein Ei, Nüße, Äpfel, diesmal war sogar ein bißchen Granatapfel dabei und die Honorarnoten geschrieben. Das Vorwort hatte ich ja schon vorbereitet, die Leselänge der zwei Absturzgefahrszenen muß ich noch abstoppen. Wir haben eine Stunde alles besprochen, sehr viel gibt es dazu ohnehin nicht zu sagen. Zehn bis fünfzehn Minuten Lesezeit, früher kommen, die Bücher für den Büchertisch mitnehmen und viel Werbung machen. Aber alle denen ich es bisher sagte, haben an diesem Tag eine Großmutter mit Geburtstag, bzw. einen Konzerttermin. Robert Eglhofer rief noch vorher an, der auf der Uni Vorlesungen besuchen wollte, nur leider war Rektorstag, so daß er wissen wollte, ob ich zum Tag der Lyrik komme. Wenn es sich ausgeht, denn da kann ich gleich der Ilse Kilic die Honorarnoten überbringen, bzw. die Flugblätter auslegen. Ich bin mit der Margot Koller hin und zwar nicht ganz pünktlich eingetroffen, aber wirklich angefangen hatte es noch nicht. Gerhard Jaschke war erst bei seinen Einleitungsworten, entschuldigte Julian Schutting und Waltraud Seidlhofer und kündigte die vierzehn Autoren und die zehn Autoren in Blöcken von jeweils fünf Lesenden an. Außerdem wurden noch die Texte von den verstorbenen Kollegen Werner Herbst, Andreas Okopenko, Bernhard C. Bünker und Adelheid Dahimenegelesen. Also eine geballte Ladung Lyrik. Das Thema war „Glück und Glas“, der GAV Präsident Rolf Schwendter hat wieder organisiert und ausgewählt. El Awadalla, die realistische Dialektautorin, las aus dem Ikea-Katalog, diese Idee hatte zwar vor ihr schon Franzobel, bei ihr war es aber sozialkritisch, zumindest das politisch korrekte Naturgedicht und das von dem Haserl, daß das Mäderl zuerst, so wie die Mutter das Kind pflegen soll, als es dann zu groß ist, wird es auf die Donauinsel ausgesetzt, seither hat das Mäderl Angst dorthin zu gehen. Marietta Böning war da viel poetischer und Manfred Chobot kam gleich mit den letzten Werten und verlautete was er sich wünschte und befürchtete, außerdem las er sein Nachruf Gedicht an Bernhard C. Bünker, der ihm anrief von seinem Krebs mitteilte und erklärte, der Leichenschmaus ist schon bestellt, es gibt Nirndln mit Reis. Und dann noch ein paar Bünker Gedichte, allerdings weil er die Kärtntner Mundart nicht beherrscht im Wiener Dialekt. Ich glaube, als ich 1989 zum ersten Preis der Arbeit nach Klagenfurt eingeladen wurde, hat Bernhard C Bünker den Preis gewonnen, Manfred Chobot und ich waren bei denen, die nur lesen durften, außerdem noch Klaus Hirtner, der inzwischen auch schon gestorben ist. Lisa Fritsch hatte schöne Gedichte zum Thema und erklärte, wie Glas entsteht, Christl Greller meinte, sie sieht das Glück in der Liebe, Waltraud Haas Gedichtband wurde sehr gelobt und Friedrich Hahn zerknüllte die Blätter nach dem er gelesen hatte und warf sie in Publikum. Eines kam zurück und eines fing Margot Koller auf, die neben mir saß. In der nächsten Runde kamen die beiden alten Damen der Literatur, respektive, wie sie Gerhard Jaschke einleitete, die zwei bedeutendsten österreichischen Lyrikerinnen, nämlich Marie Therese Kerschbauemer und Friederike Mayröcker. Dann gabs eine Pause, wo es Wein zu trinken und etwas zu knabbern gab, ich habe mit einer Menge Leute smallgetalkt und mich mit Robert Eglhofer unterhalten, der inzwischen aus dem Kulturverein etcetera ausgetreten ist und habe meine Zettel verteilt, mal sehen, wen ich nächste Woche wiedersehen werde. Es ging dann weiter mit Thomas Northoff, Peter Pessl, Ronald Pohl und Gerhard Ruiss, letzterer las wieder aus seinem Podium Bändchen. Dazwischen las noch Bischof Michael Bünker Gedichte seines Bruders auf Kärntnerisch. Es gab noch eine Runde, unter anderen mit O. P. Zier der, wie er sagte, aus seinen zwei Gedichtbänden, von denen ich einen schon gelesen und besprochen habe, sklavisch die zum Thema passenden Stellen vortrug und Rolf Schwendter, der, wie üblich als letzter las, hatte wieder eine Ballade zum Thema gemacht. Dann konnte man noch mit den Kollegen ins Wirtshaus gehen, ich bin mit Margot Koller bis zum Schottentor und dann alleine weitergegangen und verlinke für die, dies interessiert meinen Eindrücken vom letzten Jahr, wo teilweise ganz andere Leute gelesen haben.

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