Von Elblag fuhren wir nach Olsztyn oder Allenstein, das heißt wir blieben ein paar Kilometer davor, bei der Pirat Taverna einem Hotel-Restaurant stehen, das auf einer Wiese auch einen kleinen Campingplatz hatte, direkt am See gelegen, stehen. Es war kurz vor Mittag, wir stellten das Zelt auf und fuhren los zum Mittagessen. In dem Hotel kann man das zwar auch, aber dafür war es noch etwas zu früh und der Alfred hatte auch besondere Pläne, hat er in seinen Führern doch das Schloß Hotel in Galiny gefunden, beziehungsweise vor einem Jahr mit dem Karl dort schon gegessen.
„Das ist cirka eine Stunde entfernt!“, erklärte er mir. Danach wollten wir ins Storchendorf, um zu fotografieren und die Störche zu bewundern, die es hier in großer Menge gibt und man sie in ihren Nestern auf den Dächern stehen sieht. Wir befinden uns dicht an der russischen Grenze, nahe bei Kaliningrad, das früher Königsberg geheißen hat.
Wir fuhren los, in die Richtung Bartenstein und schauten zwischendurch immer nach den Storchennestern. Dann kommt das Dorf Galiny, aber eher wir ein Schloß gefunden haben, ist es es auch schon vorbei, mir ist nur aufgefallen, daß das l einen dieser polnischen Striche hat, aber nichts dabei gefunden. Es ist schon zwei vorbei und ich bin hungrig, das Schloß finden wir nicht, erreichten aber das Storchendorf, parkten das Auto auf einem Parkplatz ab und gingen an einigen Bauernhäusern in das Dörfchen hinein, das eine kleine Kirche hat, eine Bank, einen Postkasten und einige Schautafeln, die auf die Störche hinweisen, sonst nicht viel und außer einigen Bauern sind keine Menschen zu sehen.
Auch Störche sehe ich nicht besonderns viele, zumindest keine auf der Straße, nur ein paar auf den Dächern, dafür ein Schild, das auf ein Museum hinweist, dann kommt schon ein älterer Mann, der ein bißchen Deutsch versteht, führt uns in einen Schuppen, in dem auf einigen Tischen Mappen liegen, in denen er die Anzahl der Störche verzeichnet hat, die es gegeben hat und uns auch Spiegelartikel zeigt, die über das Dorf berichten, beziehungsweise die Bilder der Prominenten, die Zykowo besucht haben. Der freundliche Mann, ich glaube, es war ein Russe oder Ukrainer, zumindest steht so etwas in dem Führer, will uns auch Kaffee kochen, ein Restaurant scheint es in dem Storchendorf aber nicht zu geben und der Alfred hat inzwischen herausgefunden, daß das Schloß in einem Galiny ohne Strich am l liegt, das vierzig Kilometer entfernt ist.
Also schnell dorthin fahren, inzwischen ist es schon fast drei, der Alfred will aber fotografieren, ich gehe zum Auto zurück, dort wartet eine Frau mit Handy, die die Parkgebphr von zwei Zloty kassiert und dafür sehr schöne kleine Zeteln mit einem Storch verteilt.
Wir fahren nach Galiny, das ein Palastkomplex mit Gutshof ist, in dem man auch reiten kann, so befinden sich in dem sehr schönen Restaurant mit einer Galerie, um halb vier noch einige Frauen mit Kindern, die Pommes frites und rote Rübensuppe essen. Der Kellner verzieht auch keine Miene, sondern bringt die Speisekarte und das Frikassee mit Champignons, das in einem Kartoffelpuffer serviert wird, schmeckt auch wirklich gut.
An der Rezeption gibt es eine Broschüre mit vielen Bildern des Schloßes, das auf die Geschichte hinweist, es hat einmal dem Grafen Eulenburg gehört, wurde im zweiten Weltkrieg zerstört, vom Staat übernommen und zu einem Erholungsheim gemacht. Der Palast und die Parkanlagen zerfielen bis 1995, bekam dann einen neuen Besitzer, der es restaurierte und einen Hotelkomplex daraus machte.
Wir sind dann noch ein bißchen in dem Areal spazierengegangen, bevor wir zurückfuhren und die Stadt Olsztyn besuchten, weil der Alfred wechseln wollte. Kantor heißen dort die Wechselstuben, sie waren aber schon geschloßen, dafür gab es in der Stadt aber jede Menge Restaurants, so daß es leicht gewesen wäre, früher zu essen, das Essen in dem Palastkomplex hat aber gut geschmeckt.
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