Literaturgefluester

2011-09-21

Von der Nationalbank zur Kriminacht

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:45

Am Dienstag wurde nicht nur Peter Roseis „Geld“ vorgestellt, es gab auch noch die Kriminacht. Zum siebenten Male findet die nun, glaube ich, schon in den Wiener Kaffeehäusern statt und wird von Wien live präsentiert.
Es gibt ein eigenes Emblem und ein eigenes Programm. Ein Kellner und eine Serviererin mit entsetzten Ausdruck und der Wein und der Cafe fallen vom Tablett.
Ich war noch nicht so oft dort, weil ich ja erstens nicht so gern ins Kaffeehaus gehe und zweitens, das mit der langen Nacht auch ein bißchen eine Mogelpackung ist, denn die meistens Veranstaltungen fangen um neunzehn Uhr an und dann kann man nur zu einer gehen.
An drei Veranstaltungen erinnere ich mich aber doch, vor 2007 war ich im Thalia in der Landstraße, was präsentiert wurde, weiß ich gar nicht mehr so genau, nur daß ich mich anmelden wollte, man sagte geht nicht, dann ging ich hin und stand eine halbe Stunde vor den für die VIPs reservierten Sitzreihen. Erst als die nicht kamen, durfte man sich setzen. Reserviert war mit Kriminacht T-Shirts, das habe ich mir mitgenommen und bin damit auf die Donauradkarawane gefahren und habe es angehabt, als ich in Vilshofen die „Donauanthologie“ der Ruth Aspöck präsentiert habe.
Dann bin ich einmal in Radiokulturcafe gegangen, da hat Thomas Raab seinen ersten Metzger präsentiert und gefragt, ob es jemanden gibt, der kein Handy hat und ich bin, da ich etwas zu spät war, hinten gestanden und habe immer die Tür auf und zugemacht, wenn jemand hineinwollte.
2009 war ich beim Morawa und habe darüber berichtet, ansonsten sind die Kriminächte eher an mir vorbei gegangen, diesmal fast auch, ich bin aber immer noch eine eifrige Leserin von Anni Bürkls Blog und da las ich Montagabend, daß sie bei der Kriminacht ihren neuen Krimi „Die Spionin aus Wien“ präsentierten wird, da habe ich mir das Programm ausgedruckt und gesehen, daß um halb zehn Eva Rossmann „Unterm Messer“ präsentiert und das ist an mir bis jetzt auch vorbeigegangen. Ich habe es zwar angefragt, aber keine Antwort bekommen und bei „Rund um die Burg“ Eva Rossmann auch nicht gelesen. Aber wenn die Veranstaltung um halb zehn im Cafe Museum ist, kann ich vorbeischauen, habe ich gedacht, denn wenn ich nach Hause gehe, komme ich ohnehin am Cafe Museum vorbei. Dann hat noch der Alfred angerufen und wir haben uns dort verabredet, so daß es inzwischen das Buch und Fots gibt. Als ich so um halb neun von der Nationalbank wegging, dachte ich, da habe ich noch eine halbe Stunde Zeit und dann stand ich diese halbe Stunde Schlange vor dem Cafe. Das ist es, was mir an der Kriminacht nicht gefällt. Daß die Organisatoren so gut und so viel Werbung dafür machen, daß alle hinwollen und man sich die Füße in den Bauch steht. So muß man zwar auch nicht konsumieren. Es war mir aber gar nicht klar, ob ich überhaupt hineinkomme, obwohl zwschendurch immer Menschen hineinströmten. Vielleicht waren das die VIPs. Ich sah Eva Rossmann eine Weile durch die Fensterscheibe signieren, dann war ich fast beim Eingang und die Türe wurde geschlossen. Ich machte sie wieder auf und ging hinein, der Security fragte mich „Was wollen Sie?“- „Zuhören!“- „Da ist kein Platz!“
„Für mich schon!“, sagte ich selbstbewußt, da gab er auf, hinter mir strömten noch Alfred und ein paar andere hinein, dann begann schon Eva Rossmann und freute sich, daß so viele gekommen waren und bedauerte nur ein bißchen, daß nicht alle hineinkönnen.
Ich habe mir auf der Website am Montag noch ein Video von Leipziger-Buchmesse angeschaut, wo Werbung für die Kriminacht gemacht wurde.
„Hinkommen, weil alles andere wäre kriminell!“, sagte da Eva Rossmann.
Nun gut, ich bin wieder mal im Stau gestanden und der neue Rossmann-Krimi handelt von Schönheitsoperationen. Eva Rossmann verwendet immer aktuelle Themen und da gab es am Montag beim Radiodoktor auch eine Sendung über die plastischen Chrirgen, bzw. darüber, daß sich jeder Arzt Schönheitschirurg nennen darf und eine Diskussion, ob Frauen, die sich verschönern lassen wollen, jetzt Patientinnen sind oder nicht?
Man kann offenbar viel Geld damit verdienen und ich wundere mich immer, daß sich soviele Frauen freiwillig unters Messer legen, um sich ihre Lippen aufspritzen oder ihre Busen kleiner oder größer machen zu lassen. Der neue Rossmann-Krimi handelt von einer Schönheitsoase und einem Prof Grünwald, der die Operationen macht, Mira Valensky will für ihr Magazin recherchieren, fragt den Schönheitschirugen, ob er das auch an sich machen lassen würde und stolpert in der Sauna über eine tote Nonne.
Vielleicht sollte ich nicht zuviel erzählen, denn das ist irgendwie Tradition, daß ich die Krimis vom Alfred zu Weihnachten oder zum Geburtstag bekam, so daß ich alle gelesen habe. Bei „Leben lassen“ waren wir vor zwei Jahren beim Thalia auf der Mariahilferstraße, wo ich auch Elisabeth von Leselustfrust, die es inzwischen nicht mehr gibt, kennenlernte
„Evelyn Falls“ habe ich als Rezensionsexemplar besprochen und „Unterm Messer“ werde ich demnächst zu lesen beginnen und meine hundert Bücherliste noch ein bißchen vernachlässigen. Es war sehr voll im neurenovierten Cafe Museum, wo es sehr viel guten Kuchen gibt, aber den hatte ich schon in der Nationalbank gegessen und eine große Konkurrenz hat es auch gegeben, so hat sogar Simon Becket gelesen, aber auch die Perutz Preisträger Koytek und Stein, Sabine Naber, Andreas Pittler, Petra Hartlieb, Lisa Lercher, Stefan Slupetzky u.u.u.
Wenn es überall so voll war und überall so viele Bücher verkauft wurden, ist die Kriminacht ein gutes Geschäft, aber Weihnachten naht und Krimis sind ja spannend.

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