Literaturgefluester

2011-11-24

Erich Fried Special

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:37

Im Literaturhaus finden wieder die Erich Fried Tage statt. Das ist eine Veranstaltungsreihe der Erich Fried Stiftung, die jährlich den Erich Fried Preis vergibt, jedes zweites Jahr findet noch zusätzlich ein Symposium statt, laut lauter lyrik ist das 2009 beispielsweise gewesen und eine Veranstaltung zu Erich Fried scheint es auch jedesmal zu geben. Früher war auch Heide Heides Fried Portrait zu diesem Anlaß ausgestellt, seit das Literaturhaus sein neues Design hat, ist das offenbar weggefallen. Heuer ist „Short cuts“ – Kurze Prosa das Thema und das Erich Fried Special hat sich auch mit der Fried Prosa beschäftigt.
Am 22. November 1988 ist Erich Fried gestorben, im Mai wäre er neunzig geworden und Heinz Lunzer, der ja glaube ich ein Gründer der Erich Fried Gesellschat ist, hat das Symposium eröffnet, eine Gesellschaft die sich ihre Mitglieder aussucht, wie ich weiß, seit ich einmal mit Volker Kaukoreit für Radio Orange interviewt wurde.
Heinz Lunzer hat auch schöne Worte für die Eröffnungsrede gefunden und Erich Fried mit Georg Kreisler verglichen, der ja vor zwei Tagen gestorben ist. Der Eröffnungsvortrag wurde von Walter Hinderer gehalten und hatte den Titel „Mit einem Wort, jedes Wort zuviel wäre heller Wahnsinn. Einübung in Erich Frieds Prosastücke“ und ein bißchen in die Fried Prosa eingeführt, die Marcel Reich Ranicky nicht gefallen hat und hat auf diese Art und Weise, die Stücke erklärt, die August Zirner später gelesen hat. Autobiografische Erinnerungen an die Großmutter aus Wien, die dort ein Zuckerlgeschäft hatte, offenbar sehr gut fluchen konnte und dem kleinen Erich wahre Schaudergeschichten erzähltee, was mit einem passierten kann, der ein bisser onaniert, sie ist im KZ umgekommen, was Erich Fried sehr belastet zu haben scheint. Dann gab es einen Text zur Sprache und zu Wörtern, auf den sich auch das Eingangszitat bezieht und einen über Kain und Abel. Danach gab es einen Film, den Klaus Fried über seinen Vater gedreht hat und interessant, der 1969 geborene spricht nicht Deutsch und erzählte, daß das sein Vater nicht mit ihm gesprochen hat. 1965 hat Erich Fried, der ja nach England emigrierte, Catherine Boswell geheiratet, die ebenfalls anwesend war und, ich glaube, auch 2009 nach Wien gekommen ist. Erich Fried ist 1988 in Baden-Baden gestorben, da ist Klaus Fried offenbar das erste Mal nach Deutschland gekommen und jetzt das erste Mal nach Österreich. Erich Fried hat in Deutsch geschrieben und ist, glaube ich, oft nach Deutschland gereist, um seine Lyrik vorzutragen, warum er mit seinen Kindern nicht Deutsch gesprochen hat, ist interessant.
Ein bißchen habe ich mich mit diesem Thema ja auch in meinen „Wiener Verhältnissen“ beschäftigt. Dort hat Jakob Mandelbaum, die deutsche Sprache auch nicht an seine Kinder weitergegeben, obwohl sein Enkel Germanistik studierte, er hat allerdings auf Englisch weitergeschrieben und das ganze ist ein 1999 entstandener Roman von mir.
Nachher gab es wieder was zu Knabbern und zum Trinken und auch sehr viel literarische Prominenz im Publikum. Gustav Ernst, Robert Schindel, Barbara Frischmuth, etc, obwohl es eigentlich nicht sehr überlaufen war und ich habe es auch sehr interessant gefunden, gehe ich ja gerne zu den Erich Fried Veranstaltungen, kann mich aber nicht erinnern, den Meister live erlebt zu haben, obwohl er in den Achtzigerjahren öfter in Wien war.

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