Nachdem die Praxisstunden und die Wochendiagnostik so einigermaßen absolviert sind, bleibt Zeit zum Korrigieren, aber auch zum Ordnen und Weiterplanen. Da bin ich immer noch mit Buch 29 und 30 in der Endphase.
„Die Frau auf der Bank“ hat mir der Alfred zum Durchsehen gegeben, ich habe nur eine verschwundene Satzhälfte entdeckt und, daß der Alfred die Absätze bei den direkten Reden weggelassen hat, die ich gerne habe, weil es so leichter zum Lesen ist. Aber das will ich nicht mehr zurückkorrigieren, weil ichs zu mühsam finde und man vielleicht dabei auch was vergißt. Das Umschlagbild haben wir, den Text bringt Sara Wipauer zum Vorbereitungstreffen der Frauenlesung mit, dann kann ich eine Vorschau ins Literaturgeflüster stellen und mich auf das Buch freuen, das wieder sehr realistisch ist und ein Stück Leben von drei vielleicht nicht so priveligierten Frauen schildert, die sich nach vorne kämpfen und der die Verhaltenstehrapeutin ein positives Ende gönnt.
An der „Wiedergeborenen“ habe ich noch zu Korrigieren und befinde mich in der Endphase damit, das heißt, einmal denke ich, jetzt habe ichs, dann finde ich wieder Fehler um Fehler. Am Anfang hat mich das sehr genervt und sogar in ziemliche Verzweiflungen gestürzt, jetzt gehe ich damit lockerer um. Die Fotos aus den alten Schachteln, die ich von meiner Mutter erbte, haben wir am Samstag in Harland fotografiert. Ich habe sie mir zwar noch nicht angeschaut, denke aber, sie ergeben ein schönes Titelbild. Eigentlich bräuchte ich zwei Frauen die mit einem Kind in Dirndlkleidern am Wolfgangssee stehen und eines mit zwei Frauen mit einem Blumenstrauß vor der Universität, das eine aus den Dreißiger-, das andere aus den Fünfzigerjahren. Das genau habe ich nicht, aber ein Dirndlkleidfoto gibt es von meiner Tante Grete und meine Oma hält meine Schwester Ursula im Arm, das war zwar in den Vierzigerjahren, während die Marianne 1950 geboren wurde, aber wer schaut schon so genau?
Den Beschreibungstext habe ich schon geschrieben, das heißt, wenn ich mit dem Korrigieren fertig bin, kann ich die Vorschau mit den Schreibberichten auch in den Blog stellen, mich auf das Buch freuen und überlegen, ob ich, wenn ich Buch dreißig in Händen halte, eine besondere PR Aktion veranstalten will?
Dreißig Bücher beispielsweise verlosen, etc, aber die finden bei meinen täglichen hundertfünzig Lesern und gelegentlichen Kommentatoren wohl kein großes Interesse, obwohl in den nächsten Tagen, wenn mich nicht alles täuscht, der hunderttausendste Besucher zu erwarten ist. Tusch und Applaus für ihn oder sie!
Derzeit habe ich 99.700 Aufrufe und einundzwanzig Artikel muß ich noch schreiben, bis ich den tausendsten Post bekanntgeben kann. Das wird wohl in einem Monat so passieren, obwohl ich derzeit wirklich fast täglich etwas schreibe, wir werden aber am vierzehnten März nach Leipzig fahren und da nehme ich keinen Laptop mit und so werde ich die nächsten zwei Monate wahrscheinlich sehr beschäftigt sein, bevor ich mich dann langsam, langsam an das Planen des Neuen machen kann. Da aber niemand aus seiner Haut herauskann und ich das gar nicht will, habe ich schon einen Namen von einer möglichen neuen Hauptperson im Kopf. Paula Nebel könnte meine Protagonistin heißen, ich liebe ja sprechende Namen, wie man an der „Sophie Hungers“ Debatte sehen kann und wenn ich so die Morgen-oder Mittagsjournale höre, komme ich nicht umhin zu denken, daß das Nächste wieder etwas mit der derzeitigen Situation in Europa und der Wirtschaftskrise zu tun haben könnte. Darüber habe ich zwar schon oft geschrieben, über die konsumverweigernden depressiven Akademikerinnen, die im Rathauspark spazieren gehen und dort den Bürgermeister oder andere Politiker treffen, aber vielleicht finde ich eine Nische oder etwas Neues auf das ich aufspringen kann.
Ich habe also vor, nachdem ich jetzt auch meine Steuererklärung geschrieben habe, mit den beiden works in progress fertig zu werden, dann wieder einen Wohnungsputz zu machen und mich anschließend mit einem Fahrrschein oder auch zu Fuß auf Spurensuche zu machen.
Dazwischen wird die Fahrt nach Leipzig sein, da habe ich mich schon bei Gerlinde Tamerl angemeldet, sie wieder auf ihren Stand zu besuchen, die Frauenlesung, die Lesung im El Speta, die Osterferien und die Lesung in Salzburg, an die wir, da sie an einem Donnerstag ist, noch das Wochenende anhängen. Wenn ich bis dahin mit den den beiden Büchern fertig bin, kann ich mich ab Mai auf die Suche nach dem Neuen machen und eine neue Frauenlesung sollte ich auch organisieren, aber da spüre ich Widerstand, bzw. Resignation und die Frage soll ich mir das wieder noch einmal antun? Lesende suchen, Julija Rabinowich oder Angelika Reitzer könnte ich zwar einladen, Lale Rodgia-Dara habe ich schon gefragt und vielleicht sogar JuSophie oder Margit Heumann, aber dann ist das so mühsam und man weiß nicht, wie wird das mit dem Amerlinghaus? Wird es das dann noch geben und wenn ich mit meinen Zetteln herumlaufe und die Leute sagen alle, können wir nicht, denn da hat meine Großmutter Zahnschmerzen oder so und die berühmteren Lesenden nach der Lesung, was trinken gehen und die nicht so berühmten sitzen lassen, ist das auch nicht sehr motivierend, wie es das auch nicht ist, wenn ich die Daten an die Zeitschrift Buchkultur schicke und im Programm ist dann nur Dine Petrik angegeben.
Andererseits will ich eigentlich nicht aufgeben, würde das auch nicht meinen Klienten raten, habe das aber ohnehin schon so oft getan, mich nicht mehr um Stipendien beworben, meine Texte nicht mehr an die Verlage und die Literaturzeitschriften geschickt, etc….
Wo ich nicht aufgebe ist das Schreiben selbst, denn das praktiziere ich ja sehr beharrlich, dizipliniert und konsequent und so hoffe ich auch auf den großen Wurf beim neuen Projekt. Daß mir mit viel Zeitlassen endlich einmal der große Roman gelingt, der auffällt und beachtet wird, das wäre schon sehr schön und darauf arbeite ich auch hin, weil ich, ganz ehrlich, nicht so ganz verstehe, wieso das ausgerechnet mir nicht zu gelingen scheint.
2012-02-23
Gedankensplitter und Frühjahrspläne
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