Literaturgefluester

2012-03-28

Veröffentlichtes und Unveröffentlichtes von Julian Schutting und Marianne Gruber

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:25

Neue österreichische Literatur in der Herrengasse, nämlich die Präsentation des neuen Buchs von Julian Schutting „Theatralisches“ und dann noch eine Lesung aus einem Work in Progress von Marianne Gruber.
Als ich in den zweiten Stock kam, war die Gesellschaft für Literatur noch ziemlich leer, nur Ingeborg Reisner kauft gerade das Buch am Büchertisch und da ich bei einer Schutting Lesung schon einmal ganz hinten gestanden bin und dann noch von Edith Ulla Gassner gemahnt wurde, mich nicht vorzudrängen, war das ganz angenehm, seine Jacke in die zweite Reihe zu deponieren und dann an dem Tisch zu schmökern, wo es ein Sparschwein und einen ganzen Haufen Bücher, zu entnehmen gegen eine freie Spende gab, so daß ich mit Inge Reisner raten konnte, welche Autoren wir kennen und ich kenne ja nicht zu wenige davon. Peter Campa zum Beispiel und dann gab es „Damals und dort“ von Reinhard Wegerth, den ich schon einmal um das Buch gefragt habe, einen alten Gedichtband von Waltraud Haas, ein Ritter Buch von Karin Ivancsics und dann „Ein besonderer Mensch – Erinnerungen an Hermann Hakel“, einer der literarischen Förderer, der Fünfziger und Sechzigerjahre und temporärer Ehemann der Erika Danneberg.
Mit einer Tasche voller Bücher also in den Saal gegangen, wo immer noch sehr wenige Leute waren, aber Angelika Kaufmann, Gabriele Petricek, Christl Greller waren da, ein paar ganz junge Leute und ein paar ältere Paare. Ein paar der alten Damen blätterten in dem Schutting Buch, dann erschienen Julian Schutting und Marianne Gruber, die sich offenbar eine Begrüßung im Duett ausgedacht hatten, die etwas mißlang, weil gerade das Mikrophon einen Quitschton abgab und dann begann Marianne Gruber mit ihrem Work on Progress, einer unveröffentlichten Erzählung mit dem Titel „Die Bombe“, bei der sie, wie sie erzählte, sich nicht entscheiden konnte, ob sie die Heldin überleben oder sterben lassen soll und dann wird es nicht fertig. Es ging um eine Fotografin, die offenbar einen Anschlag in London überlebte und dabei das Gedankenlesen lernte, jetzt kann sie in die Zukunft sehen, wenn sie den Menschen ins Gesicht schaut und das soll ja nicht gut tun und den CIA oder FBI hat sie sich dadurch auch auf den Hals gehetzt und weil sie einiges aus ihrer Jugend klären will, weiß Marianne Gruber nicht, wie sie die Geschichte ausgehen lassen soll?
Marianne Gruber, die Leiterin der Gesellschaft für Literatur, hat ja, glaube ich, noch ein fertiges Werk, nämlich ein bei Haymon erschienenes Buch „Erinnerungen eines Narren“, das demnächst in der Alten Schmiede vorgestellt wird und ist sicher eine interessante Schreiberin. Hat sie ja Kafka fertig oder umgeschrieben und ich kenne sie, weil sie diesen Wettbewerb zum nicht -rollenspezifischen Kinderbuch „Mädchen dürfen pfeifen Buben dürfen weinen“, aus der Ära Dohnal, dem Staatssekretariat für Frauenfragen, damals auch gewonnen hat und ich kann mich erinnern, daß sie mir, als ich sie damals bei irgendeiner Präsentation getroffen habe, Veröffentlichungstipps gegeben hat. Einige Bücher hat sie geschrieben, ich glaube eines heißt „Die gläserne Kugel“ und ich habe es mir in den Achtzigerjahren gekauft und gelesen und dieser Text war erstaunlich lakonisch und erstaunlich realistisch und birgt, wie offenbar in vielen Gruber Werken interessante Fragen, was ist, wenn ich in die Zukunft schauen kann, kann ich dann überleben oder geht es mir dann eher schlecht?
Julian Schutting folgte und las im Duett mit einer Dame theatralische Gesänge um den Liebestod der Königin Dido. Ich kenne mich in der griechischen Mythologie ja nicht aus, aber Julian Schutting hat auch noch die Nibelungen hineingebracht und ich glaube noch ein paar andere neuzeitliche Anspielungen und hatte dann noch eine Glosse über die Intelligenztests „Streichen Sie heraus, was nicht in die Reihe passt, Löwe, Tiger, Büffel, Adler“.
Adler würde ich sagen, aber Julian Schutting hatte eine ganze Reihe von Voschlägen, was und wie und warum, die wahrscheinlich eine großes bürgerliches Wissen erfordern und das neue Buch enthält noch ein paar andere Stücke, wie er statt der Diskussion erzählte, unter anderen geht um um die Logik und die Mengenlehre und daraus hat er in Tirol gelesen, aber in diesem Rahmen nicht.
Ich habe ja schon vor eineinhalb Jahren ein bißchen über Julian Schutting geschrieben und auch die Bücher aufgelistet, die ich von ihm gelesen habe und so war es ein sehr interessanter Abend und ich habe jetzt wieder Lesestoff in Hülle und in Fülle und muß nur das Rätsel lösen, wie ich das alles am besten bewältigen soll.

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