Wie geht es weiter mit dem Lesen und dem Schreiben? Vom Schreiben habe ich ja schon am Samstag intensiv berichtet und die Geschichte um die alte Frau, namens Paula Nebel kommt auch gut voran. Da habe ich derzeit einundvierzig Seiten, fünfzehn Szenen und 18.641 Worte und noch immer keinen konkreten Plan, was und wie es werden soll? Der große Roman natürlich! Buch 31 auf meiner Werkliste und Zeit lassen will ich mir dafür. Mir den Sommer sozusagen ein Stipendium dafür geben und möglichst locker mit allen Hilfen, die ich finde, vor mich hinexperimentieren. Bis zum Oktober mit dem Korrigieren fertig, damit ich anschließend gleich den Nanowrimo beginnen kann, wäre ein konkretes Ziel und das Zeit lassen, würde herumfahren, immer wieder neu beginnen, immer wieder Szenen einfügen, etc bedeuten. Ich schreibe ja meistens chonologisch vom Anfang bis zum Ende vor mich hin und verändere nachher nicht mehr viel, sondern suche nur nach Fehlern. Deshalb bin ich auch sehr schnell und vielleicht auch zu vorschnell festgelegt. Beim letzten Projekt, „Der Wiedergeborenen“ hatte ich ja das Problem und war nahe daran, die ersten vierzig Seiten wegzuschmeißen. Diesmal scheint es aber gut zu gehen. Ich schreibe schnell, fast manisch vor mich hin. Wie das mit dem Vertiefen und etwas neuem Schaffen gehen kann, würde mich wirklich interessieren? Vielleicht gelingt es einmal. Etwas habe ich durch das viele Schreiben bestimmt gelernt, ich bin selbstbewußt geworden und die Hemmung ist weg. Die Angst vor dem leeren Blatt Papier hatte ich ja früher stark und auch einen ausgedehnten Widerwillen und eine Schreibeangst.
„Ich kann es nicht, ich kann es nicht!“
Meine Leser wissen es, denn das habe ich einige Male beschrieben. Jetzt denke ich, ich kann es, aber wie bemerken es die anderen?
Das weiß ich leider nicht und habe keine Idee, wie ich die anderen auf mich aufmerksam machen könnte, da es mit dem Literaturgeflüster, wie ich es eigentlich dachte, nicht zu gehen scheint. Aber es schreiben ja sehr viele Leute und das finde ich sehr gut und bin da auch sehr neugierig und sehr offen, für das, was sich die anderen so erdenken.
Da bin ich schon beim Lesen und da könnte ich eigentlich, wenn man es so will, einen Mißerfolg vermelden. Weil ich, wie es scheint, mit meinen Leselisten nicht ganz klarzukommen scheine. Das Angebot ist da zu groß, könnte man meinen und wenn man auf meine Leseliste schaut, merkt man, daß sich mein Leseverhalten eindeutig gesteigert hat. Von 45 auf 90 und dann auf 114, weil die Zahl von 2008 nicht objektiv und nicht vollständig ist. Im Vorjahr bin ich durch ein paar Blogs auf die „Hunder-Bücher-challenge“ gekommen und das war der Anfang meiner Leseliste. Jetzt führe ich schon eine für das Jahr 2013 und habe da die ersten sechzig Bücher, die ich nächstes Jahr lesen will, schon angegeben und bei der von 2012 halte ich auch schon bei neunzig Bücher. Dabei wollte ich nach den ersten sechzig nur jede Woche ein neues Buch angeben, damit ich in keinen Lesestreß gerate. Hundertzwanzig Bücher lassen sich im Jahr wahrscheinlich lesen. Zehn im Monat, mehr kann und will ich nicht. Denn das Schreiben ist mir ja das Wichtigste und dann habe ich auch noch Familie und einen Beruf. Jetzt gibt es aber so viele Bücher und so viele offene Bücherschränke und wenn ich auch nicht extra hingehe, komme ich doch mehrmals in der Woche vorbei, wenn ich Einkaufen oder ins Literaturhaus gehe und dann bleibe ich stehen und finde meistens etwas.
Der in Margareten ist ja sehr oft sehr gut gefüllt, weil in diesen Bezirk offenbar bibliophile Menschen wohnen, die sich auch gern von ihren Büchern trennen und wenn ich dann Paula Köhlmeier oder Marlene Streeruwitz finde, kann ich nicht widerstehen und da ich auch einige Rezensionsexemplare angefordert haben, um auch ein bißchen aktuell zu lesen und einiges so bekomme, ist meine Leseliste für 2012 schon ziemlich aufgefüllt. Zu Weihnachten und zum Geburtstage wünsche ich mir auch meistens drei aktuelle Bücher und da habe ich jetzt alles vom vorigen Geburtstag und von vorigen Weihnachten aufgelesen. So daß ich meine Liste bald wieder abwärts lesen kann. Aber für Harland brauche ich eine eigene Leseliste und da hat mir der Alfred, war es jetzt noch im Dezember oder schon im Jänner vom Thalia-Abverkauf fünf Bücher gekauft, die ich jetzt auch auf die Liste gesetzt habe. Die werde ich dann im Sommer lesen und wenn ich im Herbst wieder nach Wien zurückkomme, kann ich ja vorsichtig mit den 2014 Büchern anfangen, weil ich das, was ich nicht auf die Liste schreibe, kaum lesen kann, also nicht ansammeln sollte!
Es gibt aber auch immer wieder tolle Abverkäufe, wie beim Morawa oder auch in der Buchhandlung Kuppitsch und da denke ich mit Recht, wenn ich da nicht zugreife, bekomme ich das Buch nicht mehr. Es ist also schwierig sich als Bibliophile zu begrenzen und darüber ist es jetzt auch bei der Klappentexterin geschrieben, daß sich die Leute bei ihr über ihre Buchempfehlungen beschweren.
Wann soll ich das alles lesen? Wenn man will, bringt man schon einiges zusammen. Ich bin auch sehr diszipliniert und konsequent und freue mich wirklich über die vielen schönen Bücher, die ich umsonst bekomme und die ich für ein Geschenk des Himmels betrachte und natürlich auch über die dreißig oder einunddreißig eigenen, die ich höchstwahrscheinlich bald haben werde.
2012-04-03
Lese- und Schreibbericht
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