Die Veranstaltungen gehen weiter, da hatte ich, ich glaube, es war 2000 oder 2001, die Zeit in der ich die „Dora Faust“ schrieb, eine Zeit, wo ich nicht oder wenig zur Literaturveranstaltungen ging, um nicht vom Schreiben abgelenkt zu werden.Nach einigen Monaten habe ich damit aufgehört, ein paar interessante Veranstaltungen versäumt und nicht mehr als sonst geschrieben und auch meine derzeitige Rückzugstendenzen scheinen nicht die Veranstaltungen zu betreffen, denn die interessieren mich ja sehr, obwohl ich manchmal darunter leide, daß immer nur die anderen lesen dürfen oder Leute, wenn ich sie grüßen will, gerade in diesen Augenblick zufällig wegsehen. Aber heute war wieder eine Dicht-Fest-Veranstaltung in der Alten Schmiede und es ist ja auch eine Folge des Literaturgeflüsters, daß ich mich ein bißchen genauer mit der Lyrik und den Lyrikveranstaltungen beschäftigen, eine Schreibform, die ich ja nicht betreibe und da gibt es Christine Huber, die mehrmals jährlich solche Veranstaltungen in der Alten Schmiede macht, immer jeweils sechs Autoren dazu einlädt, ein Thema bzw. eine Überschrift dazu auswählt und die Einleitung macht. Drei oder vier Veranstaltungen gibt es pro Jahr, bei ein paar davon bin ich gewesen, nicht bei allen, denn so besonders interessiere ich mich, ich gebe es zu, nicht für das Gedicht und ich war offenbar auch nicht bei der im Dezember, wo lauter Frauen gelesen haben, daher gibt es keinen diesbezüglichen Artikel und heute waren die Männer dran und lauter interessante. Die meisten habe ich gekannt, was bei einer, die seit Jahrzehnten mehrmals in der Woche zu Literaturveranstaltungen geht, nichts Ungewöhnliches ist.
Den 1942 geborenen Franz Xaver Hofer aber nicht und der hat seinen Gedichtband seinem Hund Leo gewidmet und, daß das Überthema Bewegungen ist, hat Christine Huber in ihrer Einleitung erwähnt. Der Autor geht also mit seinem Hund spazieren und schildert die Landschaft durch die er geht, schildert seltsame Begegnungen und am Schluß hat er den Hund verloren und bleibt alleine über. Sehr interessant und ein äußerst originelles Thema für einen Lyrikband.
Peter Paul Wipplinger, der nachher folgte, kenne ich natürlich, noch von den Zeiten, da er ein engagiertes PEN-Mitglied war, jetzt ist er in die GAV gewechselt, ich war mit ihm einmal in einer Jury und wunderte mich, daß wir die gleichen Vorschläge hatten, sehe ihn meistens bei der GV der IG Autoren und auf der Buch-Wien und seit neuesten spricht er mich auf meine Internet-Tagebuchberichte an, wenn ich ihn sehe und gemeinsam haben wir einmal auch einmal um die goldenen Margarete gelesen. Er sehr schöne antifaschistische Gedichte und der unsensible Veranstalter unterbrach ihn mittten im Lesen mit einer Glocke. Jetzt hat er über Venedig gelesen und ich war überrascht, wie lyrisch seine Sprache und wie modern seine Gedichte waren und sprachgewaltig, fast für einen Slam geeignet. „Venezianische Notizen“ ich glaube, noch als Manuskripten vorhanden, es gab aber viele Bücher am Büchertisch von ihm. Christoph Janacs kenne ich natürlich auch, nicht nur durch die ziemliche Namensgleichheit, was zur Folge hatte, daß ich, als ich meine Texte noch für die BUMUK Stipendien einrechte, eine Mappe mit überklebten Namenspickerl zurückbekommen habe. Nein er schickt mir auch regelmäßig die Einladungen zu seinen Veranstaltungen und hat auch genauso regelmäßig am „Tag der Freiheit des Wortes“ teilgenommen, als ich den noch von 2001 – 2009 organisierte und er hatte auch sehr schöne Gedichte in Bewegung, nämlich von einer Reise in die Provence „Die Stille von Loumarin“ und erklärte auch genau, was sie mit seinen Lieblingsdichtern zu tun haben.
Dann kam eine Pause mit ein bißchen Smalltalk. Christl Greller hat mir einen Artikel aus der Presse über die Litblogs und das literarische Bloggen im Internet gegeben. Eine Frau am Klo wollte von Christine Huber wissen, wie Paul Jaeg aussieht und Joseph K. Uhl mit dem ich ja in zwei Wochen in Salzburg lesen werde, erkundigte sich bei mir, wo die Lesung stattfinden wird?
Danach folgte Friedrich Hahn und den kenne ich auch, weil er vor Jahren einen meiner Texte in einer Literaturzeitschrift veröffentlichte, mich einmal zu den Textvorstellungen einlud und diese auch fleißig moderiert. Die nächste wird am Montag mit Emily Walton, Helmut Schönauer, Marlen Schachinger und Christa Nebenführ sein, aber da werden wir ja mit Anna Geburtstag feiern. Bezirksrat im neunten ist er, glaube ich, auch und er war auch in der Jury, die Emily Walton zur Bezirksschreiberin machte und veranstaltet auch die „dichte meile“ in der Porzellangasse, ein literarischer Spaziergang, der wieder am 3. Mai stattfinden wird und er hat auch sehr viele Bücher, zwei davon habe ich vor zwei Wochen in der Gesellschaft für Literatur gefunden, den neuesten Gedichtband „und besorgte mir stufen für meine Schritte“ präsentierte er heute und er tat das auch durchaus performistisch, ähnlich wie Rudi Lasselsberger, der ja manchmal seine Leiberln wechselt oder Mozartkugeln ins Publikum schmeißt.
Friedrich Hahn hatte ein kleines Schlagzeug mit, um das Ende seiner Gedichte anzuzeigen, weil der Fredi Kolleritisch einmal drei seiner Gedichte in einer Endlosschleife in den Manuskripten veräffentlicht hat und das letzte Endlosgedicht knüllte er nach der Lesung zusammen und warf es in das Publikum. Der Herr vor mir sammelte drei in seinen Hut, eines hat er nicht erwischt, das habe ich bekommen und darf zitieren „wie bitte fragt der forscher – ich bin doch kein taschendieb“.
Danach folgte wieder ein Bekannter, nämlich der Kärtner Josef K. Uhl, der auch einen meiner Texte in seiner „Unke“ veröffentlicht hat und mit dem ich, wie erwähnt in zwei Wochen lesen werde. Er brachte, wie er meinte, seine frechen „101 Gedichte- Rockn roll des Herzens“ bei Kitab erschienen, mit, in denen es viel um die Liebe, aber auch ums Kino geht.
Dann folgte Paul Jaeg vom Arovell Verlag, der manchmal auf meinen Blog kommentiert und der einige Gedichtbände in deutschen Verlagen, den letzten aber selbstverlegt hat und daraus gelesen hat.
Dann gab es wie Christine Huber schon in der Einleitung erwähnte, eine Überraschung, nämlich ein Glas Wein und was zu Knabbern, so daß ich mich noch ein bißchen mit Dagmar Fischer unterhalten habe, die vielleicht demnächst beim Dicht-Fest lesen wird.
Christine Huber, die einige Zeit Generalsekretärin der GAV war, kenne ich durch die GAV und auch durch den Preis der Arbeit, der 1989 in Klagenfurt vergeben wurde, wir waren beide eingeladen und sie hat einen der kleineren dabei gewonnen.
2012-04-11
Dicht-Fest mit sechs Männern
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