Der Krimi ist ja, höre ich immer, eine Literaturgattung, die die Leute lesen und die Autoren demnach auch sehr gerne schreiben, weil man da man einen Verlag und auch seine Leser findet, man kann ein bißchen sozialkritisch sein und angeblich haben wir ja alle eine dunkle Seele in uns, die morden würde, wenn sie könnte….
So gibt es den Regionalkrimi und in letzter Zeit vermehrt den historischen Kriminalroman, auf den ich vor kurzem gestoßen bin. Eigentlich durch Andreas Pittler oder dem Buch, das ich bei Klaudia Zotzmanns Gewinnspiel zu Weihnachten 2010 gewonnen habe oder noch eigentlicher schon früher 2005, 2006 oder 2008. 2006 habe ich, glaube ich, bei dem Festwochenliteraturwettbewerb der Bücherei Pannaschgasse mitgemacht und einen Thalia Buchgutschein gewonnen mit dem ich auf die Mariahilferstraße spazierte und dort unter anderen Evelyne Polt-Heinzls bei Milena erschienenes Buch „Zeitlos“ neun Portraits unbekannterer Frauen, von der ersten österreichischen Krimiautorin bis zur ersten deutschen Satirikerin, erstand. Die Krimiautorin war Auguste Groner von der ich damals das erste Mal hörte.
Dann habe ich Anni Bürkls Blog entdeckt, meinen eigenen erfundenen und 2008 gab es bei Anni Bürkl, die sich ja auch mit Kriminalromanen beschäftigt und inzwischen ebenfalls einen historischen „Die Spionin von Wien“ geschrieben hat, einen Hinweis auf eine Internetseite, wo man sich Auguste Groners Romane finden konnte. Da habe ich mir dann, glaube ich, zwei ausgedruckt und gelesen, offensichtlich habe ich sie vergessen in meinen Katolog einzutragen, was ich eigentlich ziemlich penibel tue, aber vielleicht habe ich es vergessen oder mich verschrieben, jedenfalls kann ich die Eintragung nicht finden. Ich erinner mich aber den Roman über das Warenhaus auf der Mariahilferstraße, war es der Gerngroß oder der Herzmansky, gelesen zu haben. Ob ich den „Roten Merkur“, den berühmtesten ersten Kriminalroman mit dem ersten Serienaufklärer Josef oder Joe Müller, gar nicht, ganz oder nur angelesen habe, weiß ich nicht genau, denn leider habe ich 2008 noch nicht jedes gelesene Buch besprochen, so daß ich nur auf meine Andeutungen verlinken kann.
Jedenfalls hat Traude Korosa, die ich 1987, als ich zu einer Schreibwerkstatt nach Linz eingeladen wurde, kennenlernte, vor kurzem in der Edition Mokka herauszugeben begonnen bzw. die Frauenedition Ada gegründet und Judith Gruber Rizy hat mir zum letzten Geburtstag den „Roten Merkur“ mitgebracht, die erste Buchausgabe überhaupt, denn 1910 ist es nur in Fortsetzungen erschienen und um weiter chronologisch zu berichten, 2010 habe ich bei Claudia Zotzmann einen der Pittler Romane um Mayor Bronstein gewonnen und war begeistert, denn ich interessiere mich ja für das alte Wien, wohne jetzt in Margareten, in Hernals aufgewachsen und zur Schule gegangen.
Anni Bürkl berichtete dann weiter von ihrem historischen Roman und vor kurzem ist Edith Kneifls, mit der ich Psychologie studiert haben muß, obwohl ich mich nicht an sie erinnern kann und sie erst kennenlernte, als sie im Wiener Frauenverlag publizierte, „Der Tod fährt Riesenrad“ erschienen und da war ich dann erstaunt, auf den Namen Auguste Groner zu stoßen.
Jetzt gab es eine gemeinsame Präsentation im Literaturhaus mit Traude Korosa und Edith Kneifl und als ich am Vormittag ein bißchen dafür recherchierte, nämlich mir die Polt Heinzl Anthologie und den „Roten Merkur“ hervorholte, bin ich darauf gestoßen, daß Edith Kneifl das Vorwort für das Groner Buch geschrieben hat.
Eine gemeinsam geplante Veranstaltung um beide Bücher nahezubringen, von denen ich eines besprochen und das andere zumindest angelesen habe und ich bin im Literaturhaus auch auf Bekannte gestoßen.
So war die B. da und Hilde Schmölzer, Auguste Groner habe ich bei meiner Recherche herausbekommen, war eine Freundin von Auguste Fickert und die war wieder mit Rosa Mayreder befreundet, zu der ja Hilde Schmölzer forschte und dann gibt es auch noch die Connection zu der Frauengruppe des ersten Wiener Lesetheaters, da ja Traude Korosa dort gelegentlich mitliest.
Traude Korosa hat in ihrer Einleitung ein bißchen über Auguste Groner erzählt. 1850 in Wien geboren, 1929 gestorben, Volksschullehrerin mit einem Schriftsteller und Redakteur verheiratet, der das „Interessante Blatt“ herausgegeben hat, in dem ihre Kurzgeschichten und Fortsetzungsromane und auch Rätseln erschienen. Kinderbücher und Schauerromane gab es auch und eine Connection zu Sherlock Holmes, bzw. Sir Conan Doye. Traude Korosa hat ein paar Stellen gelesen, wo ich mir wieder sicher war, ich kenn das Buch.
Das Fräulein Anna findet die Leiche der Tante und die hat einmal Briefmarken, darunter den „Roten Merkur“ ein ganz besonders rares Stück verkauft und das Fräulein wohnt dann, bei dem inzwischen schon pensionierten Polizeiermittler, der auch eine kriminelle Vergangenheit hat.
Dann gings gleich weiter mit dem schönen Gustav von Karoly, der ebenfalls das Gesetz durchbrochen und auch eine Tante hat, die Artikeln schreibt und Frauenrechtlerin ist.
Edith Kneifl, die 1954 geborene Psychoanalytikerin und erfolgreiche Krimiautorin, die einen ganzen Bücherberg am Büchertisch liegen hatte, erzählte, daß sie einmal in eine großen Wohnung im ehemaligen Messepalast, wo die kaiserlichen Reitstallungen waren, wohnte und sie diese Wohnung zum Vorbild für die der Tante und des Neffens nahm, die mit dem ehemaligen Kindermädchen dort leben. Sehr interessant, auch daß Edith Kneifl, auf die Fehler aufmerksam machte, die ihr beim Schreiben passierten, so hat sie zum Beispiel diese Illustrierte, für die die Tante, aber auch Auguste Groner arbeitete, anders genannt. Nachher gabs wieder ein paar Gespräche bei einem Glas Wein. Eva Geber war noch den Bekannten und Traude Korosa hat inzwischen auch noch einen anderen Band herausgegeben, nämlich Max Winters Sozialreportagen „Die Steigeisen der Kopflaus“ und da kann ich mich erinnern, daß ich einmal einen Band Sozialreportagen von den Wiener Kinderfreunden zu meiner Jugendweihe oder so bekommen habe, den ich auch nicht in meinen Bücherkatolog finde.
2012-04-19
Vergangenes Morden
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