Im Moment gehts mir ein ein bißchen ambivalent. Auf der einen Seite rase ich fast manisch dahin, schon fünfzig Seiten an dem neuen Buchprojekt, zwei Bücher in Vorbereitung, wo im Moment mehr oder weniger weitergeht und ich, wenn sie fertig sind, dreißig sogenannte Indie-Bücher, wie das ja jetzt heißt, präsentieren kann. Mit dem Literaturgeflüster bin ich mit den drei oder vier Kategorien, die ich gar nicht wirklich habe, auch sehr schnell unterwegs, warten ja schon viele Bücher auf der Leseliste, meistens habe ich auch einen straffen Veranstaltungsplan und ein oder zweimal in der Woche will ich auch über mein (erfolgloses) Schreiben bloggen. Das heißt, ich bin, wenn ich nur täglich einen Artikel schreiben will, ziemlich ausgeplant und habe meistens einen Artikelvorrat in Planung, das ist ja auch etwas, das zum Thema passt und gerade höchst aktuell ist, will ich mich ja auch immer mit der politischen Situation beschäftigen.
Im Moment befinde ich mich in Harland und mache Osterferien, das heißt ich fahre mit dem Rad nach Herzogen- oder Wilhelmsburg und lese die Bücher meiner Harland-Leseliste und bin da gerade mit den „21 neueren rußischen Erzählern“ am Fertigwerden.
Nach Ostern werde ich eine intensive Praxis-Woche mit wahrscheinlich viel Diagnostik haben, dann feiert die Anna ihren Geburtstag, da werde ich wahrscheinlich zwei interessante Alte Schmiede Termine ausfallen lassen und dann fahren wir ja bald zur Lesung mit Margot Koller, Wolfgang Kauer und Josef K. Uhl nach Salzburg. Danach fährt der Alfred mit dem Karli nach Australien und dann wird wieder ein bißchen still und ich habe Zeit für mein neues Projekt, aber da bin ich ja derzeit ziemlich abgestürzt und habe das Gefühl, ich stehe an.
Bei einem so manisch intensiven Schreiben, wie ich das ja jetzt schon mehrere Jahre betreibe, eigentlich natürlich, daß einmal die Luft ausgeht und wahrscheinlich, günstig stehenzubleiben, sich umzuschauen und sich zu orientieren, wo bin ich jetzt?
Ich bin da aber ein bißchen skeptisch und scheine große Angst zu haben, daß ich, wenn ich loslasse, nichts mehr weitergeht, auf der anderen Seite scheine ich mich aber ohnehin derzeit auf dem Rückzug zu befinden und habe Thomas Wollinger vor einigen Tagen kommentiert, daß das Literaturgeflüster mein Ein- oder Ausstieg aus dem Literaturbetrieb ist.
Der Ausstieg? Wohl nicht, da man dort, wo man nicht drinnen ist, nicht aussteigen kann! Andererseits wenn ich mir die über tausend Literaturgeflüsterartikel so durchlese, sehe ich, daß ich in der Zeit, in der ich blogge, einiges verloren habe. War ich 2008 zum Beispiel in der Jury für die Buch-Prämien des BUMUKs und jetzt kämpfe ich herum, von denen Einladungen zu den Preisverleihungen zu bekommen, habe noch den „Tag der Freiheit des Wortes“ organisiert und die Frauenlesung, die ich eigentlich nicht mehr machen will, weil so wenig positives Feedback zurückkommt und sich scheinbar so keiner für mein Schreiben interessiert und wenn das so ist, muß ich mich nicht aufdrängen und immer mit Zetteln herumlaufen „Schaut her, da habe ich eine Lesung!“, zu der dann niemand kommt. Da hatte ich ja auch eine ziemliche Schockerfahrungen vor ein paar Monaten im Cafe Amadeus. Aber die Zahl der Lesungen sind schon vorher zurückgegangen. Ich muß nicht überall lesen und ich muß nicht schreiben. Aber das will ich ja. Trotzdem bin ich am Dienstag mit dem Laptop auf den Knien auf der Wiener Terrasse gesessen, habe meine vierzig Seiten korrigiert und gedacht, ich stehe an. Solche Erlebnisse hatte ich schon früher, daß ich nicht mehr weiterwußte. Die Lösung war dann immer weiterzuschreiben und es ist auch irgendwie gegangen. Trotzdem bin ich nicht sicher, ob ich über meine Grenzen kann und die wenigen Kommentare, die diesbezüglich kommen, behaupten auch das Gegenteil. Irgendwie stehe ich an, schon wieder oder immer noch. Ich habe in Wien auch eine blaue Mappe, wo die Kritiken drinnen stehen, wenn ich mir das durchlese, bin ich ebenfalls ambivalent. Denn einerseits habe ich ja sehr viel geschrieben. Andererseits schummle ich mich vielleicht schon um meine Schwächen herum und so stehe ich jetzt vor der Frage, wie mache ich mit der Paula Nebel weiter?
Im Augenblick spüre ich keine große Lust dazu, denke, ich sollte die fünfzig Seiten so lassen. Dann denke ich wieder neu anfangen und aus dem was ich habe, etwas Neues und Besonderes machen? Wie geht das aber? Obwohl ich schon glaube, daß das Beschreiben einer neunzigjährigen Frau interessant sein kann. Dann bin ich aber von der Demenz und der Einsamkeit sehr schnell in einen Alltag mit einer dreizehnjährigen Wahltochter, die einen Platz an einer Elitehauptschule bekommen hat und einem gemobbten Hausmeister geglitten. Paula kocht ebenfalls etwas manisch und die Schwester vom sozialen Stützpunkt rät immer „Aufzupassen und vorsichtig sein!“
Da kann man vielleicht schon einiges daraus machen, wenn man nicht, wie ich, im Moment ansteht, Widerwillen empfindet und denkt, ich kann es nicht! Ich denke dann inzwischen, du mußt ja nicht. Du kannst im Literaturgeflüster jammern oder auch Kurzgeschichten schreiben. Zeitlassen, schreibe ich ja immer, Kraft holen und nachtanken, weil eine, die jahrelang manisch einen Text nach dem anderen schreibt, naturgemäß einmal ein wenig ausgepowert ist. Vorgestern habe ich gedacht, ich bin in den vierzig Schreibejahren kein Stück weitergekommen. Dann denke ich wieder, das stimmt nicht und eine, die so viel schreibt, muß es schon ein bißchen können und man kann auch aus der „Paula Nebel“ einen interessanten kurzen oder längeren Text machen.
Ein bißchen schwierig ist es ja auch mit den Feedbacks. Da habe ich zum Beispiel am Montag die Literarische Soiree gehört und da sagte Katja Gassner, daß sie, seitdem sie in Karenz und junge Mutter ist, nur mehr gute Bücher lesen würde. Was bitte ist darunter zu verstehen? Was ist gute Literatur? Cornelia Travniceks „Chucks“, das in dieser Sendung ziemlich verissen wurde, ist ja ein gutes Beispiel, für ein spannendes Stück neuer Literatur. Da wurde aber die Jugendlichkeit bemängelt und sogar gesagt, daß man nicht über den AIDS-Tod schreiben soll, weil es den nicht mehr gibt und so viel Jugendlichkeit vertragen, die älteren Kritikerinnen offenbar nicht.
Ich habe mir gedacht, wenn ich die „Paula Nebel“, ein bißchen fetzig hinbekomme, wäre das vielleicht gut, aber wie macht man das?
Den Anfang und das Ende schreiben, hat Cornelia Travnicek, in einem Interview gesagt und dazwischen mit Szenen auffüllen, die nicht chronologisch sein müßen. Ich schreibe eigentlich immer chronologisch und verändere dann nicht mehr viel. Vielleicht ist das, das Problem, denn ich kann mich erinnern, daß Cornelia Travnicek auch etwas von vierzig Seiten gesagt hat, die sie weggeschmissen hat. Nun werfe ich nicht viel weg und war mit fünfundzwanzig Jahren sicher nicht so weit, so souverän über mein Schreiben Auskunft zu geben. Mit Dreißig kann ich mich erinnern, daß ich über die Psychose einer Freundin schreiben wollte und nicht weitergekommen bin. Jetzt stehe ich wieder an, denke, ich mag nicht mehr, weil das ja niemanden interessiert. Aber was ist die Alternative? Richtig, ich habe keine. Denn nur meine Bücherberge auflesen, will ich eigentlich nicht. Was ist aber, wenn mit dem Schreiben nichts weitergeht? Du mußt nicht schreiben, hast keinen Anspruch darauf und brauchst es nicht, werden die Kritiker jetzt sicher mahnen. Richtig, was ist aber, wenn ich es will?
Ich kann mich noch sehr genau an meine ersten Kritiker vor fünfunddreißig Jahren erinnern. Die haben „Die Einladung zum Tee“ angeschaut und gesagt „Das ist schlecht, wir können dir aber auch nicht sagen, wie es besser geht!“ und Rudolf Blazejewski aus Frankfurt, meinte freundlich, ich solle mich an meinem Schreiben freuen und das nur für mich tun. Das ist mir zwar immer noch zu wenig, geht aber wahrscheinlich nicht anders. Was mache ich aber, wenn es nicht weitergeht? Die Freewriter raten, solange „Mir fällt nichts ein!“, zu schreiben, bis es wieder geht. Also aufhören, hinausgehen, den Bleistift mitnehmen und denken, „Du mußt nichts schreiben, kannst es aber, wenn du willst!“
So war ich am Gründonnerstag mit dem Rad in Herzogenburg und habe in der dortigen Bücherei schon „Chucks“ in der Auslage des ziemlich verschlafen wirkenden Städtchens liegen gesehen und mir gedacht, „Wow, sind die aber schnell!“
Jetzt jammere ich ein bißchen im Literaturgeflüster und dann sehen, wie es weitergeht? Inzwischen habe ich fünfzig Seiten geschrieben, neunzehn Szenen, 22.860 Worte und es passt noch nicht ganz zusammen und sollte vielleicht mindestens noch eine Verbindungsszene bekommen. Sonst denke ich aber fast, daß ich fertig bin und aus der Paula Nebel ein kürzerer Text geworden ist, der vielleicht die realistische Antwort auf Kurt Palms „Die Besucher“ geworden ist, der im Wochenendstandard seine Gedanken über Ostern und das Eiersuchen äußert. Soll und kann so sein!
„Das Haus“ war eigentlich auch nicht viel länger. Hebe ich den Text eben, wenn ich mit dem Korrigieren fertig bin auf und schreibe einen zweiten kurzen oder gebe ihn mit den anderen Kurzgeschichten, die ich schon habe, als Geschichtenband oder „Best of III“ heraus.
Ich muß ohnehin auch noch meine zwei anderen Bücher fertig machen und zum Lesen habe ich auch genug. Daraus lerne ich immer viel und natürlich muß ich nicht schreiben, will es aber und glaube schon, daß ich es ein bißchen kann!
2012-04-08
Rückzugsgedanken
2012-04-07
Karfreitag-Slam
Da ich in Wien lebe und nur manche Wochenenden und die Ferien in Harland verbringe, bekomme ich naturgemäß von der St. Pöltner Literatur nicht viel mit. Zwar habe ich einmal vor Jahren in der LitGes gelesen, eigentlich mit dem Manfred Wieninger geplant, dann aber allein und noch ein bißchen früher, habe ich ein paar Veranstaltungen für die GAV in dem schönen Haus, am Mühlweg war das, glaube ich, organisiert. Seit ein paar Jahren gehe ich auf den Osterspaziergang mit. Zweimal war ich auch im Stadtmuseum, einmal war da vorher das Höfefest. Aber die Schreibwerkstätten etc, gehen an mir vorbei und auch der Poetry-Slam der LitGes von Thomas Havlik moderiert, der heuer schon das zehnte Mal stattfand. Diesmal am Karfreitag, um zweiundzwanzig Uhr im Cinema Paradiso, wo es manchmal auch literarische Veranstaltungen gibt. Bei einigen war ich, bei einer Art literarischen Soiree, wo ein Herta Müller Buch, lange vor dem Nobelpreis vorgestellt wurde und auch prompt die Frage kam „Herta wer?“
Einmal habe ich bei der Stadtzeitung Gratiskarten für die Bilgeri-Buchpräsentation gewonnen und bei einer Manfred Wieninger Krimipräsentation mit Gratisfrühstück war ich auch einmal. Der Alfred hat mir dann das Buch gekauft und im Sommer war wegen des Schlechtwetters der Harry Rowohlt dort, statt auf dem Rathausplatz und wir haben noch einen Platz bekommen und einmal habe ich mit Brigitte Schramm dort Kaffee getrunken.
Bei der LitGes gab es freien Eintritt und bis halb zehn hätte man sich auch zum Mitmachen anmelden können. Das heißt, jeder der das will, durfte lesen, bei den ersten Poetry Slams, die ich erlebte und wo ich mich noch angemeldet hätte, bei den vom Droschl veranstalten im Cafe Stein und ich mich einmal auch beschwerte, daß man mich nicht lesen ließ, wurde man noch ausgewählt und mußte einreichen. Inzwischen ist das vielleicht ein bißchen demokratischer, es darf jeder lesen. Es gewinnen dann aber die Poetry-Slam größen und die, die irgendwelche Gedichte vorlesen, wie etwa bei der Krit Lit im November, weswegen ich bei der Alpha-Preisverleihung zu spät gekommen bin, gehen leer aus.
Denn der Poetry Slam hat inzwischen seine fixen Regeln, sein Publikum und seine Größen. In Wien sind das Markus Köhle und Mieze Medusa. In St. Pölten gibt es die natürlich auch. Ich kenne sie nur nicht, war ich ja das erste Mal dort und wurde auch von Thomas Havlik gefragt, ob ich mitmache? Nein, denn ich habe keine Poety Slam tauglichen Texten, obwowohl ich während der Veranstaltung gedacht habe, ich könnte vielleicht schon einen solchen schreiben. Aber in Poetry Slam Manier vortragen, kann ich ihn, glaube ich, nicht und Thomas Havlik erklärte auch mehrmals, daß es auf Text und Performance ankäme und Slams eine Möglichkeit sind, sich selber auszuprobieren das unterscheidet sie von den gewöhnlichen Literaturveranstaltungen, wo man nur gähnen darf.
Es traten dann auch bald die bekannten Gesichter auf. Ingrid Reichel von der LitGes natürlich und noch eine Dame, die ich vom Osterspaziergang kenne, dann aber Tschif Windisch, die bekannte Wiener Slam Ikone und für mich eine Überraschung, der St. Pöltner Slam Star Andi Pianka, der bei jedem mitmachte und schon vier gewonnen hat.
Ich habe ihn im Sommer im Cafe Anno kennengelernt und Sara Wipauer hat ihn vor drei Wochen auch zur Frauenlesung mitgebracht. Mit Thomas Havlik moderierte Anna Maria Eder, die wie mir Robert Eglhofer, der letzten Sonntag mit Ruth Aspöck kurz zum Kaffee bei uns vorbeischaute, die Tochter Alois Eders ist und sieben Slamer hatten sich, als es losging, schon angemeldet. Thomas Havlik fragte will noch wer? Da meldete sich dann ein Kurt Obermayr, der, wenn ich mich nicht irre, seinen Kannibalensong voriges Jahr am Osterspaziergang vorgetragen hat und eine Frau, die glaube ich, Milena hieß. Dann wurde die Jury bestimmt. Da bekommt man Karten von 1-10 und darf das nicht verwechseln, wie es mir passierte, als ich mich einmal im Cafe Stein dafür meldete und die beste und die schlechteste Wertung wird dann weggezählt. Dann begann es mit der Vor- oder Aufwärmrunde. Jeder fünf Minuten, dann klingelte die Eieruhr, die Ingrid Reichel genau erklärte, wie sie einzustellen ist. Die Jury darf nicht schummeln, erklärte sie auch noch energisch. Kurt Obermayr begann, war sehr gut, wenn auch nicht vielleicht ganz Poetry Slam konform.
So rezitierte er im Sitzen, einen Text von einer Frau, die nur Schokolade, aber keine Männer mag. Der Zweite hieß, glaube ich, Elias Winter, war auch sehr gut und mit seinem „Karl“ sehr politisch, die Jagdskandale anprangernd und performte auch im Slam Manier. Der Dritte war ein Musiker und hatte einen Künstlernamen. Dann wurde gewertet und danach kam eine Frauenrunde, wo die ersten beiden Frauen keine Slamtexte hatten und daher keine Chance. Der erste war, wie Thomas Havlik in seiner Zusammenfassung für die Jury erklärte, sehr literarisch. Die zweite Frau hatte drei Gedichte zum Thema Burn Out, Aggression und Chaos und sie waren, wenn ich mich nicht irre, ein bißchen religiös angehaucht. Die dritte Frau hieß Hannah Zauner, trat, wie die Moderatoren erwähnten, das erste Mal auf und war sehr gut mit ihrem Slamtext über die Zeit. Sie hat sich nur ein bißchen dabei versprochen. Kam auch auf den vierten Platz und ist nur nachher nicht mehr angetreten, weil kein zweiter Text dabei. Dann kamen die Stars, ganz zufällig zusammen und am Schluß aus der Popkornschachtel gezogen.
Ein Sevi, der wie Thomas Havlik erklärte, ein Profi und in St. Pölten sehr bekannt. Mir war sein Text ein bißchen zu aggressiv und Tschif Windisch überzeugte mit seiner ungarischen Speisekarte, die, wie aus dem Computer übersetzt klang „falscher Hase mit echten Knödel“ Zwar nicht ganz politisch korrekt, würde ich meinen, aber brillant vorgetragen und Andi Pianka folgte mit einer Edamer Diät und einem Märchen.
Die vier Sieger, die nach der Pause drankamen waren dann auch Sevi, Tschif, Andi Pianka und Kurt Obermayr statt Hannah Zauner. Bevor sie antraten meldete sich eine Frau, nannte sich Opferlamm, performte wild von einem Baum, der am Schluß zur Asche wird und wurde sehr bejubelt.
Richtig, das habe ich noch vergessen, am Anfang gaben die Moderatoren noch eine Doppelkonference.
Dann begann wieder Kurt Obermayr mit zwei Wienerischen Texten übers Essen und den Ottakringer Kannibalen. Tschif, der Zahnschmerzen hatte, hatte vier Texte, einen über die Liebe, einen, der davon handelt, daß man bei allen Aggressionen dieser Welt am liebsten „Aus“ schreien sollte. Sevis und Andy Piankas Texte waren sehr politisch und am Schluß hat Tschif, oft angetreten aber zum ersten Mal in St. Pölten, gefolgt von Andi Pianka und Sevi gewonnen.
Dann gab es eine Siegerehrung von der LitGes. Trostpreise Kinokarten und ein Etceteraabo für alle und hundert Euro Extra für den Sieger extra, der gleich ins Tschocherl, wo die El Awadalla ihren Millionenshowsieg feierte, am 10. zum Dialekt Slam einlud und nachher noch eine Party im anderen Kinosaal zum Feiern des zehnten LitGes Slam, der möglicherweise das erste Mal am Karfreitag und in einem vollen Saal stattfand, sehr professionell und literarisch interessant war, sowie lang gedauert hat.
Slams sind ja derzeit sehr modern. Jedes Dorf, jede Stadt hat einen. So gibts am 20. auch einen in Krems, bei dem, wenn ich mich nicht irre, auch die Ruth Aspöck lesen wird, aber ob es uns dorthin verschlagen wird, weiß ich noch nicht.
Und von Thomas Havlik, einen engagierten GAV-Kollegen, der immer das Litarerna junge Literaturetcetera macht und auch ein begnadeter Slamer sein dürfte, ist noch zu erwähnen, daß er nächste Woche im Literaturhaus lesen wird.
Eigentlich eine tolle Idee an einem Karfreitag, wo außer Ratschen, Kirchgang und Fasten nichs los ist und es früher kein Kino gab, einen Poetry Slam zu veranstalten und es erhöht auch die Chance eines Karfreitagsprogramms, wo ich mich einmal erinnern kann, die frühere oder Ehrenobfrau der LitGes Doris Kloimstein besucht zu haben und die schlug den Besuch einer Messe im Dom vor, was für mich, da nicht katholisch, eigentlich nicht sehr passt.
2012-04-06
Rußland – 21 neue Erzähler
Einundzwanzig der interessantesten Autorinnen und Autoren des modernen Rußland, von denen die meisten wahrscheinlich nur Ljudmila Ulitzkaja und Vladimir Sorokin kennen werden, sind in diesem, 2003 im deutschen Taschenbuch Verlag erschienen und von Galina Dursthoff herausgegebenen Buch, versammelt, das ich bei Thalia in der Kremsergasse um einen Euro erworben und zur Seite gelegt habe. Erzählungen lese ich ja nicht und es reuig wieder aus dem Bücherregal holte, weil ich dieses Vorurteil ja spätestens seit dem Short-Cut-Festival ändern will und es scheint auch ein sehr interessantes Buch zu sein.
Mit einem Bild und Nachwort der Herausgeberin, die auf diesen mit Hut, schwarzer Jacke und einem rußischen Buch vor der Brust abgebildet ist und es gibt vor jeder der einunzwanzig Geschichten ein Bild und eine Seite Biografie des jeweiligen Autors, auf der er oder sie sich selbst beschreiben und man trotzdem nicht allzu viel erfährt. Zumindest keine Geburtsdaten oder doch natürlich, denn Sergej Nossow verrät auf seiner Seite, daß er beim Heumarkt geboren wurde und aufgewachsen ist. Das ist ein Platz in Peterburg um den herum Dostojewskis „Schuld und Sühne“ handelt und in seiner Geschichte „Tabuthemen“ spaziert der Held auch auf den Heumarkt, hat Geld in der Tasche, weil er für seine schöne Frau ein schönes Geschenk kaufen will und gerät an einem, der ihm ein Gläschen Schnaps verkauft. Getrunken wird in den neuen rußischen Geschichten überhaupt sehr viel, die Wodkaflasche spielt eine sehr große Rolle und weil der Held behauptet Geschäftsmann zu sein, will ihm Michail gleich einmal eine Leiche verkaufen. Keine gewöhnliche, sondern eine ganz besondere, bei der nicht nur den „Wortkünstlern“ die Spuke wegbleibt, denn die Leiche behandelt „Tabuthemen“ und damit befaßt sich der Erzähler nicht, wurde über sie doch schon von Majakowski, Jewtuschenko etc geschrieben. Trotzdem kauft er sie um seine dreihundert Rubel, die dann gleich versoffen werden, um sie anschließend wieder einzugraben und dann steht er da mit zitternder Hand und schwört „Ich werde es nicht verraten, nein. Niemanden. Niemand wird des erfahren. Niemand.“
Irena Deneschkina hat in „Issupow“ ein ähnliches Begehren, denn sie studiert an der Journalistischen Fakultät, obwohl sie sich nicht vorstellen kann, eine Reportage über eine lebendige Person zu schreiben, sondern nur über „Issupow“ ihren Freund, der ein Clown und ein Gaukler ist, erzählen will.
Alexander Churgin wurde als Jude in Moskau geboren und lebt in der unabhängigen Ukraine, wobei er als Schriftsteller gleich in einige Dilemmi kommt und hat in „So was Dummes“ eine sehr witzige Geschichte, wo einer aus dem Gefängnis zu seiner Frau heimfährt, die gerade auf Nachtschicht ist, dann wird gegessen und gesoffen und als sie miteinander im Bett liegen, kann er nicht, denn im Gefängnis und auf der See schrupfen ja die Pimmel ein. So geht er am nächsten Tag zu seinem Zwillingsbruder und der geht dann statt ihm nachts zu der Ehefrau, die den Schwindel aber erkennt, aus dem Fenster springt und der Held landet wieder im Gefängnis und begeht dort, glaube ich, auch einen Mord.
Ljudmila Ulitzkaja habe ich, glaube ich, einmal, bei der Literatur im März Veranstaltung im vormaligen noch unfertigen Museumsquartier, das vielleicht noch Messepalast hieß, gehört, Alexandra Millner hat sie vorgestellt und in „Rußische Frauen“ wird gleich weiter gesoffen, diesmal in New York, wo sich drei ehemalige Rußinnen treffen und über ihre saufenden Exmänner schimpfen, dann versuchen sie es miteinander und veranstalten als der Wodka ausgeht, eine Hausdurchsuchung, weil man ja nach Ljudmila Ulitzkaja in russischen Wohnungen mehr Wodka als Bücher findet und am Schluß beschließt eine der Frauen, heim zu ihrem Liebhaber zu fahren.
Der Internet affine Wladimir Tutschkow entwirft in „Die Insel der Freiheit und des Glücks“ das Modell eines amerikanischen Lebens auf sibirischen Boden, das natürlich scheitert und im Faschismus endet.
Tatjana Nabatnikowa hat die „Nationalen Bestseller“ organisiert und ist auf dem Foto bei der Überreichung einer der Preise abgebildet. In ihrer Geschichte „Das Archimedische Prinzip“ geht es um eine alte Liebe und um das Wiederhestellen des urspünglichen Zustands. Ilja Stogoff schreibt in „Einfach am Abend“ von Sex an Drugs“, da wird einer zu einer Party in einen Club geladen, soll mit einer gelangweilten Schönen Pornos drehen und als er das ausprobieren will, ruft die Ehefrau, die im fünften Monat ist an und er muß nach Hause. Anatoli Gawrilows Geschichte „Die Berliner Flöte““ spielt natürlich dort und wird von einer offebar sehr musikalischen Erzählstimme berichtet, die der Tochter eine Flöte kaufen will, aber das Geld dazu nicht hat. Jana Wischnewskaja wurde in Kiew geboren und erzählt in „Durch alle Meere und Länder“ vom Krieg und den Soldaten, die sich dabei suizidieren oder durch das weiße feine Pulver zu Tode kommen. Dann folgt Andrey Bytschkow, der von sich nicht weiß, ob er sich als Realist, Surrealist oder Avangardist bezeichnen soll und in seiner Geschichte „Saint-Michel“, die offenbar in Frankreich spielt, auch von Sex und gekaufter Liebe erzählt, während Julia Kissinas Geschichte, wieder in Deutschland spielt, wo sie auch lebt, man sieht die neuen rußischen Erzähler haben viel erlebt und oftmals auch Migrationserfahrung. Michail Jelisarow wurde 1973 geboren und schreibt in „Der Stadtteil hieß Panilowka“ von einem Jugendlichen, der mit einem Monteur „bis an den Arsch der Arbeit geht“.
Der 1961 geborene Pawel Krussanow erzählt in höchst surrealen Tönen vom rußischen Winter, der ja auch beeidruckend ist. Da fährt einer im Bus nach Haus, die Frau und der Kartoffelauflauf verlocken nicht sehr, so geht er mit einem, der wie Mephisto gekleidet ist, auf Sauftour und wird am Schluß dennoch von seiner Frau erwartet, während Irina Borissowa in „Sommer auf dem Land“ von zwei Rentnerinnen schreibt, die Blumen züchten und sich in ihrer Einsamkeit damit gegenseitig bekriegen und Andrej Gelassimow läßt uns in „Zartes Alter“ ins Tagebuch eines Jugendlichen schauen, der von Audrej Hepburn träumt, Klavierspielen lernen will, während sich seine Eltern im Schlafzimmer zerstreiten, die Mutter verläßt ihn schließlich und die alte Klavierlehrerin stirbt, da hört er zu schreiben auf. Jegor Radow erzählt in „Tagebuch eines Klons“ was alles mit der Menschheit passieren kann und wer sich als Genie entpuppt und wer sich zu Tode säuft und dann trotzdem die Organe des anderen bekommt
Höchst eindrucksvoll und zu empfehlen, die Geschichten der einundzwanzig neueren rußischen Autoren, zu denen noch Marina Wischnewezkaja, die in „Sperlingsmorgen“, die Gedanken und Erlebnisse einer Säuferin und wahrscheinlich Prostituierten sehr eindrucksvoll beschreibt, Oleg Postnows „Kornett Jergunow“,Segej Bolmats „Shopping“ und Natalja Smirnowas „Park der Steine“ gehören.
„Komisch, klug, drastisch, verblüffend“, wie am Buchrücken steht und wo eigentlich alles beschrieben und nichts ausgelassen wird.
Vladimir Sorokin, von dem ich „Das Eis“ gelesen habe und der in seinem Vorwort davon erzählt, wie er als Kind im Arbeitszimmer seiner Eltern gegen das Heizungsrohr gefallen ist und seither phantastische Bilder in seinem Kopf hat, die er zu ebensolchen Geschichten formt, habe ich vor Jahren in einer sehr überfüllten Hauptbücherei gehört und da war auch etwas im vorigen Jahr zur noch neueren russischen Literatur. Im Bücherschrank habe ich vor kurzem Wladimir Kaminers „Schönhauser Allee“ gefunden, aber der wird, wie ich einmal auf einem Symposium im Literaturhaus hören konnte, ja nicht zu den richtigen Russen gezählt.
2012-04-05
Lesung mit Rudolf Lasselsberger im El Speta
Am Mittwoch also die Lesung im El Speta mit dem lieben Rudi, der ja das Lokal in der Hofmühlgasse als Lesungsort entdeckte und im Februar mit Christian Futscher und Hansjörg Zauner dort las und jetzt eine Gemeinschaftslesung mit mir und der dafür nicht nur extra Leseleiberl, sondern auch sehr schöne Einladungskarten drucken ließ. Ich habe ja versucht ein bißchen Werbung für die Veranstaltung zu machen. In der Osterwoche sind aber alle schon fort und nur Christiane Zintzen beklagte auf ihren Blog, daß es außer einmal Textvorstellungen in der Karwoche keine literarische Veranstaltungen gibt. Mit Ausnahme der Lesung im El Speta, zu der auch das fröhliche Wohnzimmer, sprich Fritz Widhalm, Ilse Kilic und noch ein paar bekannte Gesichter erschienen sind. Drei Herren versuchten Schach zu spielen und wurden durch uns gestört, ein Herr, der auch für You Tube mitfilmte, baute das Mikrofon auf, als ich meine Bücher auf dem Lesetisch improvisierte.
Rudi Lasselsberger hatte einen Lesehasen und eine schöne Einleitung, aus der ich erfuhr, daß Karin Schöffauer im Dezemember gestorben ist, der er die Lesung widmete, was sehr traurig ist und ich nicht wußte. Sie hat glaube ich einige Mal bei den „Freiheit des Wortes“- Veranstaltungen, als ich die noch organisierte, mitgelesen, ich habe sie auch ein paar Mal immer wieder beim Spazierengehen getroffen und einmal sind wir nach der Lesung lange in der Neubauschenke gesessen und sie hat mir auch ein selbstgemachtes sehr schönes Buch von ihr gegeben, das ich aber noch nicht gelesen habe.
Nach der Einleitung folgte wieder Musik von Stephan Brodsky an der Marimba, dann begann ich mit der „Wiedergeborenen“ dasselbe Stück aus Szene eins, das ich schon bei den Mittleren gelesen habe. Dann kam Rudi Lasselsberger mit einem Song „Ich geh noch zur Schule“, wahrscheinlich nicht von ihm und einen Gedicht auf Winnetou. Richtig Karl May ist ja vor hundert Jahren oder so gestorben, deshalb war die Lesung auch ihm gewidmet und eine Winnetou CD hat das Fröhliche Wohnzimmer, glaube ich auch und dann ein Stück aus der Erzählung „Franz in Linz“.
Dann kam eine Pause zum Luftschnappen, Klogehen, Rauchen oder Büchertisch bewundern, was nicht viele machten. Danach folgte ich mit der „Tanzstundenszene“ aus der „Frau auf der Bank“, das leider immer noch nicht fertig ist und leider habe ich beim Lesen dann das letzte Stückchen nicht mehr gefunden, obwohl ich die Seite ohnehin mithatte, aber doppelseitig Lesen ist ein bißchen schwierig, das Stück ist aber auf meiner Homepage nachzulesen und soll es ja auch bald als Buch geben. Der liebe Rudi hatte dann noch einen Text, der beim Reisestandard und im Freibord erschienen ist.
Es wurde viel fotografiert und auch noch ein bißchen diskutiert und jetzt bin ich wieder in den Osterurlaub nach Harland hinausgefahren, um den Rest der Woche dort zu verbringen. Ein wenig weiterschreiben am momentanen Work on progress und da bin ich, ich traue es mich gar nicht zu schreiben, nach meinem großspurigen Schreibbericht vor ein paar Tagen, am Dienstag prompt abestürzt, habe die einundvierzig Seiten auf knapp vierzig reduziert und gedacht, ich kann es doch nicht und das dann auch auf Thomas Wollingers Blog geflüstert. Am Mittwoch bin ich es noch einmal durchgegangen, habe es anders empfunden und gedacht, so ist halt mein Stil und dann auch noch eine Szene angefügt. Ein bißchen etwas ergänzen, kürzen oder vertiefen wird wohl noch nötig sein und ob das Ganze wirklich ein großer Roman wird oder vielleicht doch nur eine kürzere Erzählung, weiß ich noch nicht. Man kann es wahrscheinlich auch noch von ein paar anderen Seiten betrachten, ist aber so, wie ich es kann und will. Wie es jetzt in den Ostertagen damit weitergeht, wird spannend werden und in drei Wochen gibt es noch einmal, diesmal in Salzburg eine Lesung, wo ich wieder den Beginn der „Wiedergeborenen“ präsentieren will.
Und hier die Videos 2 3 4 5
2012-04-04
Sex mit 45
Weiter geht es mit den angebotenen Rezensionsexemplaren und da ist jetzt ein sogenannter „Schundroman“ respektive „gehaltvoller Liebesroman“ im bekannten Bastei-Roman Outlook namens „Sex mit 45“ – „Eine Heldin namens Lotte Zusatz-Zahl auf der Jagd nach 45 Sexabenteuern gemeinsam mit ihrem treuen Cockerspaniel Joker“, zu mir gekommen.
Hydra, respektive der Holzbaum-Verlag, der bei den „Komischen Künsten im Museumas Quartier 21“ sein Zuhause hat und von Clemens Ettenauer, der ihn gemeinsam mit Katja Kovacs, die ich vermutlich kenne, gegründet hat, herausgegeben und das zweiundneunzig Seiten Buch ist eine Gemeinschaftsausgabe von vierzehn Autoren Autorinnen namens Herbert Hammer, Konrad Gregor, Bart Ender, Peter Raritäter, Ronnie Berger, Felix Frotteur, Viienne Festfut, Julia Fuchs, Danielle B. Nutz, Philstair, Ralf C. Rosinger, Rene van Plüsch, Antonia-Aurelia-Mariea Weicher-Schanker, Bartoletto Szattolino, Linoläus Wroclawek, Sir Dick Longwood, Eduard Schwarz, Stefan Kokolores, Franz Ferdinand, Andreas Rieger und Saul Fogeltanz, wie sie alle heißen, bzw. das höchstwahrscheinlich nicht tun.
Jeder hat ein Kapitel beigesteuert und wenn ich richtig zählte, kommen keine fünfundvierzig, sondern dreiundzwanzig schicksenhafte Kapitel dabei heraus und sie sind auch nicht chronologisch angeordnet, sondern lustig durcheinandergewürfelt.
Als Herausgeber fungiert ein gewisser Curt Cuisine oder Küche und das Ganze sieht wirklich täuschend echt, wie ein Romanhefterl aus, ist nur ein bißerl dicker und ich habe, ich gestehe es, die Bastei Liebes- Fürsten- etc, Romane, als Jugendliche ganz gern gelesen und es ist auch ganz in diesem Stil mit Blumenrändchen und den vielen Werbeseiten aufgemacht.
„Lotte Romane werden in der ganzen Welt gelesen“, steht so auf der ersten bzw. zweiten Seite.
Dann gibt der derzeit frauenlose Cockerspaniel ein Geleitwort „Zum Gebell“ und der „Leckbrief“ Lotte Zusatz-Zahl mit einem kecken Bildchen folgt. Alter: 46, Familienstand: geschieden und kinderlos, Beruf: Assistenz der Geschäftsführung in einem Großhandelsbetrieb für Kunststoffrohre, Hobbys: Tanzen, insbesondere Salsa, CSI Miami schauen, Flirten im Internet, ihr Hund „Joker“ (ein Cockerspaniel), Schwimmen, Rollerskaten auf der Donauinsel, sich schick machen und ins Casino gehen. Sie mag: Abwechslung, Männer mittleren Alters, gerne aber auch Jüngere, Viennetta von Eskimo, Kino an verregneten Sonntagen, ausgedehnte Spaziergänge rund um den Kahlenberg, Kochen für Genießer. Sie mag nicht: Bill-Ramsey-Songs, faule Männer und Ausreden, Lügen, Zweireiher (mit Goldknöpfen!) Sie ist: eigentlich tolerant, lebt aber in einem bürgerlichen Milieu, sie ist weiters resolut, direkt und kann sehr wohl zwischen Liebe und Sex unterscheiden. Momentan sucht sie eher zweiteres, nimmt aber gerne auch Liebe, wenn sie daherkommt. Lieblingslied: Toto – Hold the Line“
Das ist schon einiges an Information über die schöne Lotte mit der schicken Brille und dann gehts gleich weiter mit den „Ziehungen“ Alle Lottes auf einem Blick“ sprich dem Inhaltsverzeichnis, wo die dreiundzwanzig Kapitel angegeben werden.
Es beginnt mit dem „Roten Regenschirm“, da erlebt Lotte ein Sex-Abenteuer mit einem Herrn U-Bahnaufseher. Dazwischen gibt es, wie erwähnt viele Werbeeinschaltungen.
„Ja, so etwas würde auch Lotte tragen – superschicke Untergatten vom Feinsten“ von der Marke Pampers, ein paar nackte Männerbrüste mittleren bis höheren Alters auf der Seite fünfundzwanzig. Lieselotte empfiehlt mit dem Waltraud Haas Outfit, Buchempfehlungen wie Nikolai Google „Die toten Seelen“ und anderes Witziges etc.
Die große Lotte-Fotostory gibt es in der Buchmitte auch. Migränin gegen Kopfschmerzen wird empfohlen und dazwischen erlebt die Lotte ihre dreiundzwanzig Liebesabenteuer, was für eine, die sich nicht gerade als Spezialistin in erotischen Romanen bezeichnen kann, sehr spannend zum Lesen ist.
Was mir natürlich besonders gut gefällt ist die Realistik und der aktuelle Wien-Bezug in manchen Szenen, so besucht Lotte das Donauinselfest oder fährt mit der U-Bahn dorthin und als sie beim Schuheinkaufen mit dem schönen Erwin gerade unter der Budel liegt, der auf ihr Kokain ausprobiert, erscheinen die Damen Susi Jerusalem und Maria Vassilakou und befreien sie, so daß Lotte fortan beschließt „grün“ zu wählen, weil ihr H.C.Strache ohnehin nicht gefällt und als sie morgens unter der Dusche steht, erscheint der GIS Kontrolleur um ihren unangemeldeten Fernsehapparat zu kontrollieren, einen DDR-Bezug gibt es auch.
Wie gesagt, die Bastei-Liebeshefteln, den sogenannten Groschenroman, den die Leute immer nur für die alte Tante oder Nachbarin und niemals für sich selber kaufen, habe ich ganz gern gelesen.
Anna Jeller hatte vor kurzem ein ganzes Schaufenster dieser Reihe unter dem Titel „Es muß nicht gerade Kaviar“ sein, gewidmet und ein Buch zum Schreiben von Groschenromanen gibt es auch und das soll, habe ich gehört, gar nicht so einfach sein und seine speziellen Regeln haben. Auf der anderen Seite verlockt es offensichtlich auch immer mehr Autoren an das Genre heran, um sich vielleicht auch ein bißchen lustig darüber zu machen.
Die Liebesroman Groschenheftchen sind wahrscheinlich Erfahrungen, die wir alle mehr oder weniger machten und es zugeben oder auch nicht. Mit dem Lesen von erotischen Romanen, habe ich nicht so viel Erfahrung, bzw. langweilte ich mich öfter bei der Rund um die Burg-Erotiknacht, als die da noch mit Herzmanovsky-Orlando ankamen. Inzwischen gibt es viele junge Frauen, die es sich in dem Genre versuchen und die Evi von Zwillingsleiden bzw. Cafe Uranus, wie sich ihr Blog inzwischen nennt, ist eine Leserin, der ich „Sex mit 45“ gern empfehlen würde, das mir interessanterweise ganz gut gefallen hat und einige originelle Episoden, wie zum Beispiel die, wo die Tochter mit der Mutter gemeinsam Bingospielen geht oder die von dem Sado-Maso-Cafe am Naschmarkt, wo man aus Hundeschüßeln und aus Damenschuhen trinkt und Lotte den Totengräber Christian trifft, der am Zentralfriedhof arbeitet, enthält. Mit anderen konnte ich wieder nicht so viel anfangen und am Schluß wird es vollends dramatisch. Das Finale führt Lotte im Katzenkostüm in einen Männerklub bzw. auf die Schlachtbank und am Ende weiß, sie „sie würde diesen Tag nicht überleben.“
Ja, so gehts mit den satirischen Sexromanen, ein Mißverständnis scheint aber dabei zu sein, die Bastei Hefterl waren eigentlich nicht pornografisch und die vorliegenden dreiundzwanzig Kapitel sind wahrscheinlich nicht jugendfrei.
2012-04-03
Lese- und Schreibbericht
Wie geht es weiter mit dem Lesen und dem Schreiben? Vom Schreiben habe ich ja schon am Samstag intensiv berichtet und die Geschichte um die alte Frau, namens Paula Nebel kommt auch gut voran. Da habe ich derzeit einundvierzig Seiten, fünfzehn Szenen und 18.641 Worte und noch immer keinen konkreten Plan, was und wie es werden soll? Der große Roman natürlich! Buch 31 auf meiner Werkliste und Zeit lassen will ich mir dafür. Mir den Sommer sozusagen ein Stipendium dafür geben und möglichst locker mit allen Hilfen, die ich finde, vor mich hinexperimentieren. Bis zum Oktober mit dem Korrigieren fertig, damit ich anschließend gleich den Nanowrimo beginnen kann, wäre ein konkretes Ziel und das Zeit lassen, würde herumfahren, immer wieder neu beginnen, immer wieder Szenen einfügen, etc bedeuten. Ich schreibe ja meistens chonologisch vom Anfang bis zum Ende vor mich hin und verändere nachher nicht mehr viel, sondern suche nur nach Fehlern. Deshalb bin ich auch sehr schnell und vielleicht auch zu vorschnell festgelegt. Beim letzten Projekt, „Der Wiedergeborenen“ hatte ich ja das Problem und war nahe daran, die ersten vierzig Seiten wegzuschmeißen. Diesmal scheint es aber gut zu gehen. Ich schreibe schnell, fast manisch vor mich hin. Wie das mit dem Vertiefen und etwas neuem Schaffen gehen kann, würde mich wirklich interessieren? Vielleicht gelingt es einmal. Etwas habe ich durch das viele Schreiben bestimmt gelernt, ich bin selbstbewußt geworden und die Hemmung ist weg. Die Angst vor dem leeren Blatt Papier hatte ich ja früher stark und auch einen ausgedehnten Widerwillen und eine Schreibeangst.
„Ich kann es nicht, ich kann es nicht!“
Meine Leser wissen es, denn das habe ich einige Male beschrieben. Jetzt denke ich, ich kann es, aber wie bemerken es die anderen?
Das weiß ich leider nicht und habe keine Idee, wie ich die anderen auf mich aufmerksam machen könnte, da es mit dem Literaturgeflüster, wie ich es eigentlich dachte, nicht zu gehen scheint. Aber es schreiben ja sehr viele Leute und das finde ich sehr gut und bin da auch sehr neugierig und sehr offen, für das, was sich die anderen so erdenken.
Da bin ich schon beim Lesen und da könnte ich eigentlich, wenn man es so will, einen Mißerfolg vermelden. Weil ich, wie es scheint, mit meinen Leselisten nicht ganz klarzukommen scheine. Das Angebot ist da zu groß, könnte man meinen und wenn man auf meine Leseliste schaut, merkt man, daß sich mein Leseverhalten eindeutig gesteigert hat. Von 45 auf 90 und dann auf 114, weil die Zahl von 2008 nicht objektiv und nicht vollständig ist. Im Vorjahr bin ich durch ein paar Blogs auf die „Hunder-Bücher-challenge“ gekommen und das war der Anfang meiner Leseliste. Jetzt führe ich schon eine für das Jahr 2013 und habe da die ersten sechzig Bücher, die ich nächstes Jahr lesen will, schon angegeben und bei der von 2012 halte ich auch schon bei neunzig Bücher. Dabei wollte ich nach den ersten sechzig nur jede Woche ein neues Buch angeben, damit ich in keinen Lesestreß gerate. Hundertzwanzig Bücher lassen sich im Jahr wahrscheinlich lesen. Zehn im Monat, mehr kann und will ich nicht. Denn das Schreiben ist mir ja das Wichtigste und dann habe ich auch noch Familie und einen Beruf. Jetzt gibt es aber so viele Bücher und so viele offene Bücherschränke und wenn ich auch nicht extra hingehe, komme ich doch mehrmals in der Woche vorbei, wenn ich Einkaufen oder ins Literaturhaus gehe und dann bleibe ich stehen und finde meistens etwas.
Der in Margareten ist ja sehr oft sehr gut gefüllt, weil in diesen Bezirk offenbar bibliophile Menschen wohnen, die sich auch gern von ihren Büchern trennen und wenn ich dann Paula Köhlmeier oder Marlene Streeruwitz finde, kann ich nicht widerstehen und da ich auch einige Rezensionsexemplare angefordert haben, um auch ein bißchen aktuell zu lesen und einiges so bekomme, ist meine Leseliste für 2012 schon ziemlich aufgefüllt. Zu Weihnachten und zum Geburtstage wünsche ich mir auch meistens drei aktuelle Bücher und da habe ich jetzt alles vom vorigen Geburtstag und von vorigen Weihnachten aufgelesen. So daß ich meine Liste bald wieder abwärts lesen kann. Aber für Harland brauche ich eine eigene Leseliste und da hat mir der Alfred, war es jetzt noch im Dezember oder schon im Jänner vom Thalia-Abverkauf fünf Bücher gekauft, die ich jetzt auch auf die Liste gesetzt habe. Die werde ich dann im Sommer lesen und wenn ich im Herbst wieder nach Wien zurückkomme, kann ich ja vorsichtig mit den 2014 Büchern anfangen, weil ich das, was ich nicht auf die Liste schreibe, kaum lesen kann, also nicht ansammeln sollte!
Es gibt aber auch immer wieder tolle Abverkäufe, wie beim Morawa oder auch in der Buchhandlung Kuppitsch und da denke ich mit Recht, wenn ich da nicht zugreife, bekomme ich das Buch nicht mehr. Es ist also schwierig sich als Bibliophile zu begrenzen und darüber ist es jetzt auch bei der Klappentexterin geschrieben, daß sich die Leute bei ihr über ihre Buchempfehlungen beschweren.
Wann soll ich das alles lesen? Wenn man will, bringt man schon einiges zusammen. Ich bin auch sehr diszipliniert und konsequent und freue mich wirklich über die vielen schönen Bücher, die ich umsonst bekomme und die ich für ein Geschenk des Himmels betrachte und natürlich auch über die dreißig oder einunddreißig eigenen, die ich höchstwahrscheinlich bald haben werde.
2012-04-02
Brave Mädchen morden nicht
Weiter geht es mit den Krimis aus dem Kehrwasser Verlag. Da habe ich ja zwei zugeschickt bekommen und bei „Brave Mädchen morden nicht“ von Thomas Hartl, handelt es sich um einen „ziemlich harten Justiz-Krimi, von einem geschrieben, der das Milieu sehr gut kennt.
Dabei fängt alles wieder eher harmlos an, ein Mann verläßt seine Freundin nach einer intensiven Liebesnacht und schiebt ihr ein Briefchen durch die Tür, sie soll ihm am Abend mit einem Bier und einer Decke an der Mörderbrücke erwarten, denn da wurde eine Frau ermordet und Tom soll der Täter gewesen sein, hat aber von Linda, einer zwanzigjährigen Kellnerin ein Alibi bekommen, seither sind sie befreundet und am Abend geht Tom in Lindas Wohnung, wird aber von einem Rechtsfanatiker erwartet, der als Herr Rat angesprochen werden will und ihn ermordet und während Linda an der Brücke auf ihn wartet, schlägt sie einen Obdachlosen eine Bierflasche an den Kopf und geht nach Hause um sich auszuschlafen. Sie betrinkt sich auch dabei und wird am Morgen von der Polizei geweckt, die alles bei ihr findet Blutspuren, etc. So kommt es zu einem Mordprozeß und Linda wird für den Mord ihres Freundes verurteilt, als das geschehen ist, kommt der Richter zu ihr und flüstert ihr etwas ins Ohr, daß sie ihrer Strafe nicht entgehen wird und sie entwedet der Polizistin die ihr Handschellen anlegen will, die Pistole, nimmt einen Journalisten als Geisel und flieht mit ihm durch den Kanal. Der Journalist, ein Gelegenheitsschreiber namens Markus Wolf, der schon ein paar unverlangte Romane geschrieben hat, wittert seine Chance und bringt sie zu seinem Freund Joe, der eine Szenelokal betreibt, der vermittelt sie in eine Jagdhütte und wird ebenfalls ermordet und die Zeitungen sind voll von Sensationsartikel über die schöne Mörderin, vor der niemand sicher ist. Wolf macht sich indessen zu ihrem Verteidiger auf und beschattet mit ihm den Richter, den sie verdächtigen und der im Wald in einem Stollen, eine andere Geisel gefangen hält, hier entgleitet der Roman etwas und die Spannung läßt nach, werden doch sowohl der Verteidiger als auch der Journalist von dem Richter gefangen genommen und zu einem Geständnis erpresst, am Schluß siegt aber doch die Gerichtigkeit, Wolf kann seinen Bestseller schreiben, bekommt die schöne Frau, die doch unschuldig ist und hat auch den fanatischen Richter gerichtet.
Spannend dieser Insiderkrimi, der viel vom Gerichtsleben erzählt, denn der Autor Thomas Hartl ist gelernter Jurist, hat seinen Beruf aber längst an den Nagel gehängt und ist seiner Berufung dem Schreiben gefolgt. Spannend auch was alles an spannenden Themen in kleinen Verlagen oft sehr unbemerkt erscheinen kann und noch mals spannend wie viele Leute schreiben und was und wie man sich alles ausdenken kann.
2012-04-01
Die sieben Raben
„Wiege das Versagen auf! Entwirre die korrupten Zusammenhänge mit einem Wunder“, steht auf der Rückseite der „Sieben Raben“ von Johanna Tschautscher, 2007 bei Albatros erschienen, die damit, glaube ich, mit der Hörspielfassung auch unter die besten Hörspiele gekommen ist.
Und es beginnt mit einem Märchen, dem Märchen, der sieben Raben, wo der Vater die Brüder für die Nottaufe der Schwester um Wasser schicken, die verschütten es, der Vater verwünscht die Brüder in Raben, die Schwester strickt dann Hemden und schweigt um sie zu erlösen.
Das hat man wohl der kleinen Giovanna oder Savariella, wo da der Unterschied liegt, habe ich nicht ganz verstanden, aber das Buch ist sehr rasant geschrieben und bietet sehr viel Inhalt an, dem man gar nicht so leicht folgen kann, als sie mit ihren Eltern in Florenz aufwächst, so vorgelesen. Dem Vater, der aus Sizilien von seiner Mafiafamilie dorthin geschickt wurde, um die Gelder reinzuwaschen und die Mutter, die seit zwei Seitensprüngen, im Rollstuhl sitzt. Mit dem schiebt der Vater Sonntags die Mutter durch die Stadt und die kauft der kleinen Tochter dann zwei Grillen, die sie in einem Käfig sperrt, traurig ist, daß sie nach ein paar Tagen sterben, vorher hat sie sie ihren Puppen vorgestellt. Der Dame Papagei und der Dame Regenschirm. Die hat die Mutter ihr genäht, die in Sizilien Gambe spielte, dann hat man ihr diese aber gegen eine Nähmaschine eingetauscht, sie verheiratet und gesagt, daß sie, solange ihr Mann studiert, nähen müße, um sein Studium zu verdienen.
päter diktiert der Vater alles der größer gewordenen Tochter. Da tauchen auch die sieben Söhne auf, die offenbar in Sizilien geblieben, die Mafiastruktur fortführen, aber einer, Antonino taucht immer vor der Gartenpforte auf und hält einen Frosch in der Hand.
Träume und Realität wird in dem Buch ja lustig durcheinandergemischt, das in seinem ersten Teil sehr stark und beklemmend an die Romane Moravias erinnert. Da rauben und stehlen die Männer ja auch für ihre Frauen, um ihnen Schmuck zu kaufen, mit denen sie sich dann schmücken. Und als Savariella achtzehn ist, geht sie mit ihren Eltern in ein Konzert, dort bekommt sie Blumen von einem Bankdirektor, der wie sich herausstelt, ihr Vater ist, ist sie blond und nicht schwarzhaarig, wie die Sizilianer. Später wird sie dessen Chauffeurin, studiert aber nebenbei noch Kunstgeschichte und der Sekretär des Direktors scheint sich auch in sie zu verlieben. Der Bankdirektor reist ab, steckt Siavorella aber vorher einen Scheck in die Tasche, wo schon die Abschriften des Vaters stecken und sie geht nach Haus. Dort trägt man drei Leichen heraus. Hat es doch einen Brand gegeben, den offebar Antonino gelegt hat und die dritte Leiche ist Savariella selbst.
In Teil zwei reist sie nach Sizilien, springt auf die Fähre und erlebt dort Sachen, wo ich, die ich ja auch einmal eine Reise nach Sizilien und eine Überfahrt beschrieben habe, nur neidisch werden. Es kommt zu einem Überfall. Zwei Männer springen ins Wasser und werden getötet und Savariella wird von einem ihrer Brüder Pietro, der ein Marionettenbauer ist, gerettet und in ein Haus gebracht. Dort erfährt sie etwas von den Geschäften der Brüder. Antonino schmuggelt Rauschgift über Schafsdärme und zum Organhandel werden Asiaten in das Land gebracht. Ein Rumäne namens Karatsch taucht auf, an dessen Tankstelle Sivariella bedienen soll. Sie kommt dann auch in eine Pizzeria und muß der Hure, die dort arbeitet, das Essen servieren.
Dann taucht noch ein Staatsanwalt auf, der offenbar das zweite uneheliche Kind der Mutter und der Bruder Savariella ist. Dichtung und die Wahrheit werden in diesem Buch rasant durcheinader gemischt und der Leserin raucht der Kopf und sie kennt sich nicht immer aus.
Dann gibt es den letzten, sehr kurzen Teil und da wird die Geschichte wieder etwas zurückgedreht, denn Teil zwei war offenbar nur ein Traum. Wir befinden uns wieder vor oder auf der Fähre. Savariella trägt den zerknitterten karierten Rock und die weiße Bluse, mit denen sie vor ein paar Wochen oder waren es Tage, vor dem Haus der Eltern stand, als ihre Leiche hinausgetragen wurde und der Sekretär des Bankdirektors steht neben ihr, erklärt, daß er ihr Verlobter ist und sie unterschreiben soll, daß zwei Männer aus der Fähre, auf die sie aufgesprungen ist, ins Wasser gefallen sind. Auf der Fähre sieht man auch die Schafe und die geschmuggelten Asiaten, die jetzt wieder in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden und Savariella hat den Staatsanwalt, der auch dort ist, das Leben gerettet, in dem sie ihn in das Auto des Bankdirektors stieß und dieses zu Schrott fuhr.
„Unterschreib!“, drängt Camillo, dann kommt es aber doch zu einer Begegnung mit dem Staatsanwalt, der sie als seine Schwester erkennt und der die mafiaösen Zustände aufklären soll und will und am Schluß taucht noch ein Beamter auf.
„Signorina, würden Sie uns ein paar Fragen beantworten?“
Der Beamte öffnete die Türe des Wagens. Das Auto war leer!“
Wirklich sehr phantastisch der Roman, der 1968 geborenen Johanna Tschautner, die im Vorjahr in die GAV aufgenommen wurde, zu phantstisch vielleicht, wie ich einigen Reaktionen entnehmen konnte. Im Vorjahr habe ich schon „Jeanne d`Arc beendet den heiligen Krieg“ , gelesen, den mir Walter Bavo auf der Buch-Wien 2010, mit einigen anderen seiner Verlagsproduktionen zur Verfügung stellte und ich bleibe auch nach diesem Buch, sehr beeindruckt, wenn auch ein wenig hilflos zurück. Denn es stimmt ja, daß man mit der Phantasie zwar manches beschreiben, aber die Wirklichkeit nicht verändern kann.