Langsam kommt der geplante Urlaub näher, am Donnerstag werden wir ja zwei Wochen in die baltischen Staaten nach Lettland, Estland, Litauen fahren und noch einen kleinen Abstecher nach Finnland machen, um den Norbert, einen Freund Alfreds zu besuchen, weil es uns im vorigen Jahr in den Masuren so gut gefallen hat und wir noch ein Stückchen weiter fahren wollen.
Das muß natürlich vorbereitet werden. Die schöne Tasche, die mir der Alfred aus Australien mitbrachte, lag in Wien schon lang mit den Büchern und den Broschüren der litauischen Autoren, die ich mir 2002, aus Frankfurt mitbrachte, bereit. Ernst Wiecherts „Kleine Passion“, das auf der Leseliste bald an die Reihe kommt, habe ich auch hineingepackt und dann noch die beiden Geschenkbücher vom Welttag des Buches, wo es ums Reisen bzw. um Europa geht.
Vorher habe ich noch ein paar der Herbstneuerscheinungen aufgelesen, die mir der Haymon-Verlag als Vorab- E-Books schickte und damit, als passionierte Badewannenleserin eine ganz neue Leseerfahrung gemacht. Es geht aber und man kann sich daran gewöhnen, habe ich bei den ersten Versuchen festgestellt und da man die Bücher erst im August besprechen soll, werden sie, wenn wir durch die baltischen Staaten fahren nach und nach erscheinen, wenn alles klappen sollte, so daß das Literaturgeflüster nicht ganz auf Sommerfrische geht.
Mit Jochen Jungs „Wolkenherz“, einer leichten Sommergeschichte, wie in der Beschreibung steht, die sich aber als eine Auseinandersetzung mit dem Sterben und dem Tod, entpuppte, habe ich schon begonnen. Dann wäre als nächstes Georg Haderers Krimi „Engel und Dämonen“ drangekommen, was mich besonders gefreut hätte, am Wochenende einen Krimi zu lesen, nur leider klappte es nicht ganz, das PDF zu bekommen, da ich ja keinen E-Bookreader habe, sondern am Laptop lese. Also habe ich Joseph Zoderers „Mein Bruder schiebt sein Ende auf“, auch eine Erzählung über das Älterwerden und das Sterben vorgezogen, aber vorher noch die ersten zwei Kapitel des Haderer Krimis gelesen, da man die schon im Internet und auf der Autorenseite finden kann, als kleine Einstimmung auf das Buch, das ich jetzt in Printform zu bekommen scheine.
Am Samstag in die Stadt gefahren, um den Alfred dort zu treffen, denn meine Leser wissen es wahrscheinlich, da war ich ja am Mittwoch beim Thalia und habe ein bißchen den Bücherstoß umgegraben, wo es die 3.99 Abverkäufe gibt. Sybille Lewitscharoffs „Montgomery“ gefunden, das ich einen Moment lang mit „Apostoloff“ verwechselt habe, Kafka für Eilige, Ilija Trojanows und Julie Zehs „Angriff auf die Freiheit“ und die Bücher tapfer liegen lassen, weil ich sie ja nicht wirklich brauche.
Dann hat es mich aber doch gepackt und ich habe, während der Alfred beim Friseur war, noch einmal die Stöße umgewühlt und wahre Gustostückerl darin gefunden. Jan Kossdorfs „Spam“ zum Beispiel, das ist zwar kein Taschenbuch, es gab aber einmal eine Lesung daraus in St. Pölten, vielleicht ist es von damals übergeblieben. Eva Baronsky „Herr Mozart wacht auf“, wo ich, glaube ich, einmal eine Lesung auf einer Buch-Wien hörte, Ingo Schulze „Adam und Evelyn“, ein Fast- Buchpreis-Gewinner von 2009, glaube ich. Nick Hornby „All you can Read“, Hornby über seine Bücher, auch darüber habe ich schon viel gehört. Ein, was ich erst später bemerkte, Klever-Buch Adelheim Dahimenes „Rauchernovelle“, die ich ja 1996 kennenlernte, als sie beim Bachmannpreis gelesen hat und die inzwischen gestorben ist. Matthias Frings „Der letzte Kommunist“, da habe ich in Leipzig einmal davon gehört. Ganz besonders interessant Judith Zanders „Dinge, die wir heute sagten“ 3-Satz Preis der Tage der deutschsprachigen Literatur von 2010, glaube ich. Rainhard Kaiser-Mühlecker „Der lange Gang über die Stationen“. Dann noch einen Weihnachtskrimi und zuletzt noch Markus Orths „Hirngespinste“, zehn ausgesuchte Gustostückerln. Die anderen habe ich liegenlassen, Kerstin Hensels und Kurt Tucholskys Gedichte beispielsweise u.u.u.
Jetzt habe ich also wieder zehn neue Bücher, meine Leser werden denken, sie kann es nicht lassen und ich habe keine Ahnung, wie ich sie auf meine Leselisten bringen, denn da habe ich ja inzwischen einiges Alte daraufgesetzt, so daß gar kein Platz ist, für diesen oder die nächsten Sommer. Aber da muß man doch zugreifen oder?
Ich mußte jedenfalls und werde es schon irgendwie unterbringen und interessant war noch etwas, denn während die Evi vom Cafe Uranus oder Zwillingsleiden noch vor einer Woche oder so beklagte, daß es dieses Kultbuch dieses Sommers „Shades of Grey“ nicht zu kaufen gibt, liegen jetzt große Stöße davon auf den Tischen und die Leute sprechen auch davon. Es gibt sogar einen Artikel darüber im Wochenend-Standard und der wurde, das ist ganz besonders interessant, von Nadine Kegele geschrieben, der Literaturwissenschaftlerin und Autorin, die ich am Volksstimmefest kennenlernte und inzwischen auf einigen ihrer Lesungen war. Sie habe ich übrigens sehr oft bei meinen Suchanfragen der letzten Tage, wo ich ja auch schon einmal einen Artikel daraus machte und auch Sandra Gugic wird viel bei mir gesucht bzw. gefunden und das ist wahrscheinlich deshalb, weil sie auf die Longlist des fm4-Preises gekommen ist. Was ich meinen Lesern auch noch mitteilen wollte, bevor es in den Urlaub geht und auch, wie ich ergooglet habe, daß sie inzwischen nicht mehr in Wien, sondern in Leipzig studiert. Die anderen der Ausgewählten kenne ich nicht, werde aber vielleicht noch von ihnen hören und da die „Vorschau der Wiedergeborenen“, was mich sehr freut, inzwischen auch erschienen ist, kann ich ziemlich unbelastet mit meiner Büchertasche losfahren. Manuskripte nehme ich nicht mit. Da korrigiere ich weiter, wenn ich zurück bin, nur ein Heft für Reiseeindrücke, denn vielleicht werden wieder ein paar Texte entstehen und nach dem Urlaub weiterlesen und weiterschreiben. Die Sommerlöcher werden dann auch geschlossen sein, denn dann wartet schon die Longlist des dBp auf mich und vielleicht ein weiteres Vorablesen. Anna Weidenholzers Buch will ich mir noch bestellen und mich sonst mit dem Begnügen was mir Haymon schickt und das ist ja genug, wenn man soviel Altes hat, was auch noch nicht gelesen ist. Ob ich dann ruhiger geworden bin und weniger schreibe, weiß ich nicht, aber wahrscheinlich wird es dann erst recht viel zu Veröffentlichen geben und die Lesung am Volksstimmefest, zu der ich alle, die Lust dazu haben, recht herzlich einlade, gibt es auch.
Dazwischen gab es noch einen kleinen Mailwechsel mit Dine Petrik wegen ihrer Veranstaltung im Jänner über die ich ja berichtet habe und der das Bild, das der Alfred von ihr machte, nicht gefiel. Leider haben offenbar nicht alle Kollegen so großes Vergnügen, wie ich am Literaturgeflüster, das ja der Versuch ist, mich in diese Literaturbetrieb sichtbarer zu machen.
„Wer schreibt bleibt!“, hat mir meine liebe Psychologie-Kollegin Irmgard am Samstag auf meine Jammerartikel auch geschrieben, bei mir ist aber das „Recht zu schreiben“, wie Cornelia Travniceks Volltext-Text mit dem sie als Bachmannleserin vorgestellt wurde, heißt, offenbar nicht nicht so eindeutig ausgeprägt. Zumindest stoße ich überall auf Grenzen, als ob man nicht über Lesungen, die man besucht, die Bücher, die man liest, etc berichten darf. Einen kleinen Teilerfolg kann ich aber schon vermelden, da es inzwischen vorkommt, daß sich Kollegen, die mich auf Veranstaltungen übersahen, anschließend bei mir gemeldet und entschuldigt haben.
Jetzt gibts eine kleine Literaturgeflüsterpause, für alle, die sich darüber freuen und für die, die es vermissen, nachher die Reiseimpressionen.
2012-08-01
Reisevorbereitungen
1 Kommentar »
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ahh, nach laaaaannnger zeit wieder da vorbeigeschaut. schöne reise. wir sehen uns ja am volksstimmefest. liebe grüße! rudi
Kommentar von rudolf lasselsberger — 2012-08-02 @ 13:35 |