Als wir am Sonntag vor zwei Wochen von dem schonen Campingplatz in Trakai, wo wir am Abend in dem kleinen Gasthaus beim See, die Familienfeiern beobachten und am nächsten Morgen auf der Terrasse gut frühstücken konnten, nach Riga gefahren sind, hat mich Alfred auf den schönen Campingplatz dort aufmerksam gemacht, von dem man gleich über eine Brücke in die Stadt gehen konnte, denn von dem in Trakai mußte nach Vilnius eine gute Stunde fahren und haben die Zufahrt auch nicht gleich gefunden.
Das taten wir in Riga, wo ich mich gerade heftig ärgerte, daß die den Mankell Krimi nicht mitgenommen hatte, als ich den Lettland-Führer durchblätterte, allerdings auch nicht. Wir kreisten auf einer Baustelle herum, fragten zuerst einen Spaziergänger, der es auch nicht wußte und später einen Polizisten, der auf Alfred Plan schaute und dann in eine Richtung wies, wo man über die richtige Brücke fahren konnte, denn der Campingplatz befindet sich auf einer Halbinsel und ich entdeckte ihn nicht gleich, denn das große Gebäude an dem wir vorüberfuhren, war eher eine Tennis- oder andere Veranstaltungshalle, mit einem großen Parkplatz, einigen Wächterhäuschen, großen Eingängen und einem kleinen Schild, das auf den Campingplatz verwies, der vom 15 Mai bis 15. September geöffnet ist. Der liegt hinter der Halle und auf einem Art Abstellplatz, der allerdings eine Wiese ist und einen eigenen Prospekt, der auf alle Facilities des Camps hinweist, gibt es auch. So ist das Klo ein Mietcontainer, das steht auf Deutsch darauf, aber vorher gibt es ein Wächterhäuschen mit einem Security, der die Quittung mustert, bevor er den Schranken hebt und eine Reception gibt es hinter einem der Zugänge auch und in der Rezeption einen Cafeautomaten, wie mir der Alfred erzählte, die allerdings erst um acht geöffnet wird. Die Klos im Mietconainer sind gleich beim Eingang, davor gibt es eine Kinderrutsche, auf die später ein paar Kinder, in schönen Rosa und Blau getrennt bekleidet, wie man es hier öfter sieht, turnen werden und auch das Damenklo hat Pissoirmuscheln.
Dafür gibt es aber ein Blatt auf dem alle Regeln aufgeschrieben sind.
„Schönen Aufenthalt und kommen Sie bald wieder!“, steht am Schluß auf Englisch und wahrscheinlich auch in Lettisch geschrieben.
Die Duschen befinden sich am anderen Ende in einem allerdings sehr geräumigen Conainer, von zwölf bis vierzehn Uhr werden die Damenduschen gereinigt und von vierzehn bis sechszehn Uhr, die der Herren, steht auf Deutsch angeschrieben. Es gibt viele Klos und Waschgelegenheiten, ein paar davon soll man zum Geschirrspüen benützen, das habe ich aber erst gelesen, als ich mich schon gewaschen hatte.
Der Weg vom Zelt zur Dusche führt in eine Art Lagerhalle, wo Fässer und andere Sachen herumstehen und auf der Wiese steht ein Campingwagen neben dem anderen, sehr viele Deutsche, Holländer, ein paar kleinere Zelte, auf der anderen Seite gibt es auch.
„Best Camp of Town?“, ich weiß nicht zuerecht, obwohl es wahrscheinlich der einzige Platz ist und der Zugang in die Innenstadt über die Brücke, auf der immer Polizisten stehen, wirklich sehr bequem. Ein bißchen fühle ich mich, wie in einem Flüchtlingslager, obwohl es dort sicher ärger zugeht und der Secuirtymann auch sehr freundlich scheint und, wie ich den Regeln entnehme, auch gar nicht, für das Eigentum verantwortlich ist, um seine Wertsachen muß man sich schon selber kümmern.
Also gehen wir nach dem Aufstellen in die Stadt, frühstücken am anderen Morgen aus dem Automaten und fahren ab nach Tallinn, wo es wieder zum einzigen best Camp geht, über dem man schon im Führer lesen kann, daß er überteuert ist und während der Alfred von der Lagerhalle in Riga begeistert war, weil alles vorhanden und ordentlich angeschrieben, wird er das in Tallinn weniger sein, denn dieser Prkplatz ist dicht am Meer gelegen und befindet sich hinter einem Hochhaus und einer Messehalle, hat kaum oder nur wenig Grün, wo wir den Anhänger jedenfalls nicht abstellen können,. so daß wirklich ein Camper neben dem anderen steht und man, wenn es auf der Rezeption nicht angeschrieben steht, nicht wüßte, daß man sich auf einem Campingplatz befindet.
Obwohl auch da alles vorhanden ist, vor dem Eingang Bänke, wo man essen und auch kochen kann, Klos und Duschen, ein Fernseher an der Rezeption und sogar eine Eiskiste und einen Getränkenkasten, die sind aber genauso leer, wie die Seifenspender über die sich der Alfred sehr ärgern wird.
Der Platz ist dicht besetzt. Viele deutsche Camper haben ihre großen Wagen eingeparkt, in die Stadt hat man eine Stunde am Meer entlang zu gehen oder kann mit dem Auto fahren, wie wir es erste Mal machten, beim zweiten Mal entdeckten wir dann den schönen großen Sportplatz mit dem vielen Grün gleich nebenan, der sich wahrscheinlich für einen Campingplatz besser eigenen würde und auch eine Pizzabude, die in der Früh aber geschlossen war. Wir sind am nächsten Tag aber ohnehin nach Finnland gefahren, haben dann noch einmal in Tallinn übernachtet, bevor es nach Saaremaa ging und dort war der Campingplatz sehr schön.
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