Jetzt gehts bald in die letzte Ferienwoche, dieses Sommers, der ja trotz aller Hektik, bezüglich der Pflege von Alfreds Vaters, sehr schreibintensiv war und ich korrigiere auch gerade an der Wiedergeborenenen, habe mir „Kerstins Achterln“ neu ausgedruckt und für das Literaturgeflüster-Texte-Buch sind auch ein paar neue Texte hinzugekommen, das ich ja als nächstes fertig machen will und während ich in Harland weitab vom literarischen Geschehen geruhsam auf der Terrasse sitze und alte Bücher lese, als nächstes steht noch eine Villon-Biographie von Fritz Habek an, bevor ich mir aussuchen werde, ob ich Georg Haderers „Engel und Dämonen“, als E-Book oder in Printform lesen werde, denn der Alfred hat mir jetzt einen neuen E-Bookreader installiert, so daß ich die Auswahl habe, hat um mich herum die Herbstproduktion angefangen und da erlebe ich derzeit meine Überraschungen, gibt es ja nicht nur die zwanzig Langlisttitel für den deutschen Buchpreis, auf der auch Clemens J. Setz „Indigo“ steht, das überall sehr gelobt und gelesen wird, obwohl es noch gar nicht richtig erschienen ist. Den neuen Krimiskandal mit den verschiedenen Meinungen über Schlüßelromane, schlechte Bücher und das Verwenden von Pseudonymen gibt es auch und das ist ja eine sehr widersprüchliche Geschichte mit einer angeblichen Übersetzerin und einen schwedischen Originaltitel, den es nicht gibt, einer Hunderttausendstückauflage und dazu einen Autor, der keine Interviews gibt, scheinbar sehr naive Journalistenfragen und dann die sehr schnelle Abklassifizierung als schlechten Roman. Interessant ist auch, daß das Buch, auf einer Vorableseliste war und als die Diskussion begann, hat es der Verlag von dort wieder hinuntergenommen und den ausgewählten Vorablesern ein anderes Buch versprochen.
Daß man sehr viel tun muß, um ein Buch unter die Leute zu bringen, habe ich schon begriffen, deshalb bin ich nicht erfolgreich, denn ich schreibe ja sehr unbemerkt vor mich hin und bringe meine selbstgemchte Fünfzigstückauflage kaum an.
Dann höre ich aber Ex-Libris und da wird ein bei DVA erschienenes Buch eines Martin Horvath „Mohr im Hemd oder wie ich auszog um die Welt zu retten“ vorgestellt, ein Roman über die sehr wichtige Asylfrage, von einem Autor, von dem ich noch nie etwas gehört habe und ich kenne mich in der Literatur ja ganz gut aus und glaube auch Bescheid zu wissen, wie der Betrieb läuft.
Es gibt aber eben immer wieder Überraschungen und Senkrechtstarter und das trifft bei Marjana Gaponeko gar nicht zu, denn die hat ja 2009 bei Residenz „Annuschka Blume“ herausgebracht und jetzt bei Suhrkamp „Wer ist Martha“ und die 1981 in Odessa geborene Autorin, scheint auch eine Zeitlang in Wien gelebt zu haben, zumindestens spielt ihr neuer Roman dort.
Also Neuerscheinungen, wo hin man sieht, wenn man da nur auf die Buchpreisliste fixiert ist, bekommt man vieles nicht mit. Ich lese aber Blogs und da wird derzeit auch Vea Kaisers „Blasmusikpopp oder wie die Wissenschaft in die Berge kam“ viel besprochen und auch diese Autorin war mir unbekannt, wurde 1988 geboren und hat in Wien studiert. Ihr Debut ist bei Kiepenhauer und Witsch erschienen und sie scheint schon in Hildesheim Schreiben zu unterrichten oder dort zu coachen.
Wow, wie machen das die anderen nur? Da könnte man ja neidisch werden. Wenn man auf You Tube geht, sieht man eine schöne junge Frau, die beim Burgtheater mit der Straßenbahn fährt und den Unterschied zwischen dem euporischen und dem manischen Schreiben erklärt.
Da kenne ich auch beide Phasen ganz gut und würde sie auch als sehr ähnlich empfinden. Also nicht abschrecken lassen und weitermachen, im Literaturgeflüster und mit meinen Buch-Projekten und da kann ich auch flüstern, daß sich schon Ideen für das nächste Work in Progress sammeln, an dem ich ich erst nach dem Literaturgeflüster-Texte-Buch schreiben will und dazwischen die „Paula Nebel“ und „Kerstins Achterl“ korrigieren, wenn ich mit der „Wiedergeborenen“ fertig bin.
Zu lesen habe ich auch sehr viel, bin ich jetzt ja in der Haymon-Vorableseliste und da warten noch zwei Krimis auf mich und Ingrid Führer, die mich im März angeschrieben hat und mir einige Krimis zum Rezensieren angeboten hat, hat mich zum Leo Perutz Preis eingeladen, der am 12. 9. im Hauptverband vergeben wird.
Da wäre ich zwar ohnehin hingegangen, lese ich ja regelmäßig http://www.buecher.at, aber vielleicht macht sie auch die Pressearbeit für den Alpha Literaturpreis, das wäre ja sehr schön und da habe ich gerade nachgesehen, ist Marjana Gaponeko mit „Annuschka Blume“ im letzten Jahr, wo sie mich nicht hineingelassen haben, auf der Shortlist gestanden.
Jetzt gibts noch ein paar Ferientage mit zwei Büchern und viel Korrigierarbeit, bevor es zum Volksstimmefest geht und dafür habe ich mir den „Langen Brief an den Herrn Kurz“ schon ausgedruckt. Zur Erinnerung, ich werde am Samstag als Dritte lesen. Als erster wäre Manfred Bauer dran gewesen, aber der ist am 11. August ganz überraschend verstorben und hat auch politische Krimis geschrieben, die vielleicht nicht so bekannt geworden sind.
2012-08-28
Letzte Sommerfrischenwoche und neue österreichische Literaturtalente
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