So knapp vor dem Nationalfeiertag gibt es die Reden zur Nation der Wiener Literaturhäuser, wo die bekannten Namen, Bodo Hell, Peter Waterhouse, Richard Obermayr, etc von den literarischen Institutionen eingeladen werden. Die Gesellschaft für Literatur lud Peter Waterhouse in den Asylgerichtshof und ich habe mich dafür angemeldet, aber ich will ja nicht gerne meinen Personalausweis abgeben und mich durch eine Sicherheitsschleuse begeben und außerdem bin ich gar kein Waterhouse-Fan und weil ich derzeit schon wieder mit meinen Buchbesprechungen und Veranstaltungsbesuchen um Tage voraus blogge, dachte ich, bleibe ich zu Hause und lasse lieber eine meiner Rezensionen erscheinen. Dann kam eine Karte mit einem bunten Fliegenpilz von Irene Wondratsch, die Kurzkrimis mit Rezepten „Schon wieder einer tot“ geschrieben hat und mich zur Präsentation in die Galerie Kadinsky einlud und ich disponierte um, umso mehr, da ich heute mit den Korrigieren von „Kerstins Achterl“ fertig geworden bin und im November beim Nanowrimo mitmache und, wie werde ich es dann mit dem Bloggen und meiner Leseliste machen?, die auch immer voller wird, denn ich habe ja Irene Wondratsch am Samstag im Gasthaus „Pfudl“ um ein Rezensionsexemplar gebeten, Ruth Aspöck hat mir inzwischen ihr „Grillparzer-Buch“ geschickt, in der Edition Zwischenwelt ist ein Briefband von Ulrich Becher erschienen und Konstantin Kaiser hat mir gemailt, daß er mir gerne ein Rezensionsexemplar schickt, also wieder die Quadratur des Kreises, um die ich mich ja zu reißen scheine. Aber ich kenn Irene Wondratsch ja schon lange, ich glaube, ich habe sie bei der Geburtstagslesung von Ruth Aspöcks fünfzigsten Geburtstag im Amerlinghaus kennengelernt und dann auch ihre zwei Bücher gelesen, die sie in der Editon die Donau hinunter hinausbrachte.
„Paris im Fieber“, lag, glaube ich, beim Volksstimmefest einmal in einer Gratiskiste der Zentralbuchhandlung und „Eine Haus, eine Spur, ein Roman“ hat mir Ruth Aspöck bei einem literarischen Buisnesslunch bei ihr übergeben und sie auch während der Dichterradkarawane in Grein im Cafe Blumensträußl daraus lesen hörte, bei den Mittleren IV hat sie gelesen und ihr Handtaschenbuch „Lippenstift und Notfallstropfen“ hat sie mir auch einmal gebracht.
Also bin in die Galerie Kandisky, die in einem Durchhaus zwischen Neustiftgasse und Lerchenfelderstraße angesiedelt ist, gegangen. Wenn ich zum Klinischen Mittag ins AKH gehe, komme ich daran vorbei und vor Jahren war ich dort auch schon bei einer Lesung, bei der sich Petra Ganglbauers Schreibgruppe vorstellte. Ruth Aspöck ist mir ganz elegant mit Hut entgegengekommen und ich habe gestaunt, wie voll die Galerie Kadinsky war, ich werde wahrscheinlich am Montag nicht so viele Leser haen, aber sei es drum und nicht neidig werden. Es gab schon im Voraus was zu trinken, der Verleger des Oktoberverlags, bei dem Irene Wondratsch schon die „Lippenstift-Anthologie“- herausgebracht hat und der eine Krimi Reihe „Mord mit Nachschlag“ hat, hat begrüßt und dann hat die 1948 in St. Pölten geborene Irene Wondratsch mit dem Lesen begonnen.
Der erste Krimi „El destino del coracon“ spielte im Ärztemilieu, da hat ein kleiner HNO Arzt, gibt es sowas überhaupt, eine enorm tüchtige Chirurgin als Ehefrau und eine Krankenschwester als Geliebte und weiß nicht, wie er von der trefflichen, die noch dazu Primaria wird, loskommen soll.
„Du mußt sie umbringen!“, rät ein Freud, dann scheint sie aber ihm das Gift ins Glas zu kippen oder steht jedenfalls teilnahmslos dabei, als ihm die Herzkrämpfe plagen, als er sie im Bett mit einem Lover ertappt.
Bei „Needles und Pins“ geht es um einen Angestellen oder Angestellte, der oder die von der strengen Chefin geplagt wird, so daß er oder sie zu einer Vodoo Puppe greift. Das Rezept dazu war Huhn in Voodoo Sauce, vorher war es das „Gespickte Herz“, die dritte Geschichte handelte in einer Galerie während einer Vernissage. Da beneidet ein erfolgloser Maler einen berühmten und malt ihn während er sich besauft, in Todespose, der Maler stirbt dann auch zufällig und der andere wird berühmt. Das Rezept dazu lautet „Schinkelkipferl“ obwohl die gar nicht in der Geschichte vorkamen, da wäre Wein oder Bier passender gewesen und die letzte Geschichte handelt von einem Koch, der von einem Fisch in die Schlagader gebissen wird oder überhaupt von aggressiven Fischen.
Siebzehn Kurzkrimis, an denen mir besonders gefiel, daß die Morde keine wirklichen waren und nachher gab es Brötchen ich habe mich ein bißchen mit den Bekannten unterhalten. So war zum Beispiel Ditha Brickwell da und eine Frau, die ich von der Schreibwerkstatt der Gewerkschaft kannte. Mit der ausstellenden Künstlerin, denn es gab in der Galerie natürlich eine Ausstellung, die gestern eröffnet wurde, habe ich mich lange unterhalten, sie ist auch Lebensberaterin und Kunsttherapeutin und hat auch Gedichte geschrieben und Ruth Aspöck, die am Montag eine Lesung in Linz hat und demnächst nach Salzburg fährt, um für ihr neues Buch zu recherchieren, ist, wie meistens, bald gegangen. Ich habe allen die „Paula Nebel“ gezeigt, die heute aus der Druckerei gekommen ist.
2012-10-25
Mord mit Nachschlag
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