Und wieder einmal Ohrenschmaus – Literatur für Menschen mit Lern bzw. intellektueller Behinderung, das sechste Mal, das der von Franz-Joseph Huaningg initiierte Preis vergeben wurde und das fünfte Mal fand die Veranstaltung im Museumsquartier statt.
Vorige Woche war Michael Chalupka, der Direktor der Diakonie in den „Gedanken für den Tag“ zu Gast, gab Einblicke in die Texte der vergangenen Jahre und machte auf die Preisverleihung am Montag in der Ovalhalle aufmerksam und wieder einmal war es sehr feierlich und sehr gefüllt.
Ruth Aspöck war von meiner Seite gekommen.
Dani Linzer und Ronny Pfennigbauer moderierten und stellten zuerst die Ehrenpreisträger vor.
Die Schauspieler Seraphine Rastl und Markus Hering lasen die Texte, die in die engere Auswahl gekommen waren, wo es in der Abteilung Prosa in Peter Gstöttmaier, dem vorjährigen Lebensberichtpreisträger einen alten Bekannten gab, jetzt ist er mit „Bamal stöhln“ auf die Ehrenliste gekommen.
Brigitte Kral war mit „Dem winzig kleinen Koffer“ auch noch darauf, Susanne Fleischacker und eine Gruppenarbeit von Jugend und Werk, die mit einer Neuadaption von „Hänsel und Gretl“ vor allem Andrea Stift und mir sehr aufgefallen ist.
Bei den Lebensberichten erzählte Elisabeth Klaus „Wie sie ihren Lebensalltag bewältigt“ und Helmut Trojer besang „Das olte Haus, das olte Zimmer“, während bei der Lyrik Herbert Schinko einen trefflichen Text über Amerika hatte.
Einen Bach gibt es in Amerika. Die Bäume sind dünn, ich weiß nicht wie sie heißen.
Sie reden Englisch, das ich, glaube ich, nicht gut kann“ und noch Martin Gasgeb, Irene Geringer und Herwig Hack auf die Liste gekommen sind.
Es gab ja ein Thmema „Zu zweit ist weniger allein“, das viele Texte zum Vobild nahmen und Felix Mitterer der literarische Schirmherr der Veranstaltung überreichte die Urkunden, die Schokolade und das „Ohrenschmaus-Buch“, das voriges Jahr, zum fünfjährigen Jubilääum herausgegeben wurde.
Dann gings schon zum Lyrik Preis, den der 1969 geborene Michael Wilhelm mit seinem Gedicht „Kunst Oder Lebenskunst“ -“ Die Kunst ist sehr eigen doch wo fängt sie an, ein Kind malt mit Liebe zeigt das Bild dann herum, Hermann Nitsch ist ein Künstler, ich finde ihn dumm“ gewonnen hat.
Andrea Stift hielt die Laudatio und Barbara Rett folgte, die Ludwig Lahrer Laudatio auf den zwanzigjährigen deutschen Lebensberichtpreisträger Markus Engfer vortrug, der von seiner Behinderung, die man ihm gar nicht ansieht und seinen Erlebnissen damit berichtete und auch schon ein Buch darüber geschrieben hat.
Dann folgte eine Showeinlage und Tanzperformance der Duo Gruppe „Ich bin okay“ und dann kam ich mit meiner Laudatio auf den 1970 in Bruck an der Mur geborenen Martin Rausch, der mit seinem Text „Drama“ einem sehr lyrischen Text in der Kategoerie „Prosa“ gewonnen hat, obwohl ich ihn eigentlich als Lebensberichtpreisträger vorgeschlagen hätte.
„Ich habe Schnupfen gehabt.
Mir nicht gut gewesen.
Mama will mich Tropfen in Nase hineingeben.
Ich habe nicht hineingeben lassen.
Ich war böse gewesen und zornig gewesen auf Mama“.
Einen Text, den er, wie er später im Kurzinterview sagte, auf seine Mama geschrieben hat, die schon gestorben ist.
Es gab dann noch einen Sonderpreis für einen Werkzyklus, den der Südtiroler Julian Messner mit sieben Gedichten einreichte, die vor allem Barbara Rett so gut gefallen haben, daß sie ihn dafür vorschlug und eines Der Gedichte „Blumen“ ist auch auf der Zotter Schokolade, die es auch heuer wieder gab abgebildet, die Franz Joseph Huainigg, auch schon traditionell, anbiß, dann gab es das Gruppenfoto und Hinweise auf den nächsten Ohrenschmaus, den es auch 2013 wieder gegeben wird, die Urkunden und die Schokolade wurden verteilt und das Buffet eröffnet, wo ich mit Anton Blitzstein, der mit seinen Kalendern wieder herumging ins Gespräch gekommen bin.
Dann war ich mit dem Alfred noch am Spittelberg Punschtrinken und habe im Amerlingbeisl Christa Stippinger getroffen, die ja übermorgen im Literaturhaus die „Auftritte III“ moderieren wird.
Und hier zu den vorangegangenen Ohrenschmäusen
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