Literaturgefluester

2012-12-06

Auftritte mit Hund

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:36

Das Literaturhaus hat im Vorjahr eine Reihe gestartet, wo es auf seiner Website eine Reihe von jungen Autoren mit einer Fotoreihe, einem Video, einer Vorstellung und einem Text präsentieren will und die solcherart ausgewählten auch im Literaturhaus lesen läßt.
2011 war ich bei den Auftritten I dabei, bei den zweiten, dann beim „Tag der Freiheit des Wortes“ auf der Uni und jetzt wurde für die Auftritte III, die Mitte Dezember dann Online gehen werden, Susanne Gregor und Cordula Simon ausgewählt.
Christia Stippinger, die Verlegerin der Edition Exil, wo Susanne Gregors Debutroman erschienen ist, moderierte und stellte die beiden Autorinnen vor, von denen ich eigentlich nur Susanne Gregor kannte.
Das heißt, das stimmt nicht ganz, Cornelia Travnicek hat auf ihren Blog einmal auf das Buch ihrer ehemaligen Werkstattkollegin hingewiesen, aber sonst ist „Der potemkinische Hund“ diesen Herbst, wo es ja soviele Neuerscheinungen von österreichischen Autoren unter Dreißig gibt, an mir vorbei gegangen. Das mag mag vielleicht daran liegen, daß die 1986 in Graz geborene in Odessa lebt, die eine sehr ungewöhnliche extravertiere junge Frau zu sein scheint, der ich gleich begegnet bin, als ich um dreiviertel Sieben das Literaturhaus betreten habe, das sehr leer war.
Der Laptop aber lief und da konnte man die Fotos der Beiden sehen, die ja einen Tag vom Hausfotografen begleitet wurden und der ist für Cordula Simon nach Odessa geflogen und Odessa ist eine Stadt, in der ich noch nie war, obwohl ich ein Buch darüber geschrieben habe, beziehungsweise eine meine Heldinnen, dorthin schickte.
Ich war dafür einmal einen Tag in Lemberg, habe eine vier Tage dauernde Busreise dorthin gemacht und meine Erfahrungen von dort in die Erzählung verlegt und so war es sehr interessant die Fotos anzusehen, bzw. Cordula Simon Anne Zauner erzählen zu hören, daß man am schwarzen Meer die Einheimischen von der Art, wie sie aus dem Wasser gehen, von den Touristen unterscheiden kann.
Cordula Simon hat, wie sie erzählte, das Buch von Susanne Gregor schon gelesen und das verbindet sie mit mir.
Habe ich das ja ebenfalls schon, wenn auch wahrscheinlich nur aus Zufall, da ich ja eigentlich auf der vorigen Buch Wien, das Buch der Petra Lehmkuhl von Christa Stippinger haben wollte. Sie hat mir den Debutroman der ehemaligen Exilpreisträgerin in die Hand gedrückt und ist dann gleich mit ihr zur Lesung auf die FM4 Bühne gegangen und beim heurigen Alpha Literaturpreis ist ja Susanne Gregor auch auf die Shortliste gekommen. Sie war auch schon da und hat ihren kleinen Hund, der Toni heißt mitgebracht, der sich mit dem der Bibiane nicht so ganz verstanden hat und das passt vielleicht ganz gut zu dem Simon Buch, das ja einen Hund im Titel hat.
Anne Zauner eröffnete und erklärte die „Auftritte“, Christa Stippinger stellte die beiden Autorinnen vor und erzählte ein bißćhen was über die zwei Debutroman, die eine aussichtslose Liebe zum gemeinsamen Thema haben.
Im „Kein eigener Ort“ folgt Ina Tamas nach Budapest und Susanne Gregor las die Stelle, wo Ina Tamas in Wien kennenlernt und ihn dann nach Budapest folgt und sich von ihm in seiner Wohnung in die Badewanne legen läßt, während Cordula Simons Roman, wie Christa Stippinger ausführte in der Bulgakow Nachfolge anzusiedeln ist. Es geht um eine Irina und einen Anatoli und der ist gestorben, während Irina, eine verrückte Wissenschaftler, ihn wieder zum Leben erwecken will und deshalb mit einem Lastwagen und einem komischen Gebräu in der Nacht auf den Friedhof fährt und dort ihr Erweckungsexperiment ausführt, dabei begegnet sie auch dem Hund, bzw. wirft sie mit Steinen nach ihm.
Cordula Simon hat dann noch den Text gelesen, der auch auf der Homepage erscheinen wird, in dem es um Gespenster bzw. einen Mann, der seiner Liebe nachtrauert und dabei zwei Spinnen in einem Aquarium beobachtet, geht.
Wirklich sehr ungewöhnlich Cordula Simons Schreibstil, nachher beim Buffet habe ich mich mit ihr länger unterhalten. Sie hat schon einige Stipendien und jetzt eine Prämie für ihr literarisches Debut bekommen und auch Wodka mitgebracht mit dem sie mit ihren Schwestern angestoßen hat.
Mal sehen, ob das Buch einmal zu mir findet, habe ich zu ihr gesagt, sie hat auf den Büchertisch verwiesen, aber noch habe ich ja den Bulgakow und sehr viel anderes zu lesen, ist ja schon wieder ein neues Buch auf meine Leseliste gekommen, daß ich 2012 noch unbedingt lesen will, nämlich Ullrich Bechers Briefwechsel mit seinen Eltern, es ist aber sehr interessant, wieviele junge Talente die österreichische Literaturszene zu bieten hat und daß ein Debut auch an einer Frau vorbeigehen kann, die sich fast ununderbrochen mit Literatur beschäftigt.

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