Literaturgefluester

2012-12-03

Die Früchte des Wohlstands

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:12

Als ich am Muttertag zum Wortschatz ging um die Margaretner Bloggerin Evi zu treffen, die einen Teil ihrer Bücher zu verschenken hatte, habe ich Hilde Spiels „Die Früchte des Wohlstands“, gefunden und mich sehr gefreut, habe ich mich mit der 1911 geborenen berühmten Autorin und Kritikerin, die im Vorjahr ein Jubeläum hatte, sehr beschäftigt, einige Bücher über sie gelesen und warte begierig einmal „Kati auf der Brücke“ zu finden, das es jetzt übrigens als Neuauflage gibt, ich aber verabsäumte auf meine Geburtstagsliste zu setzen, Weihnachten kommt zwar noch, da könnte ich es noch anführen, wenn mich jemand fragt und jetzt als den Roman gelesen, der laut Neuer Zürcher Zeitung „Eine Liebeserklärung der Schriftstellerin an ihre Heimatstadt Wien ist.“
Das Buch wurde auch „mitten im letzten Krieg, im allnächtlich von Bomben heimgesuchten London geschrieben und führt die Leser in die siebziger Jahre des vorvorigen Jahrhunderts“, muß man jetzt schon sagen, ist die Ullsteinausgabe, die ich gelesen habe von Dezember 1990 und da hat Hilde Spiel zwar nicht mehr gelebt, aber das geht aus der Biografie, die anführt, daß sie seit 1963 wieder in ihrer Vaterstadt lebt nicht hervor. Todestag war der 30. November 1990, der sich ja gerade jährte.
Das Buch springt also in das Wien von 1873, dem Jahr der Weltausstellung, über die ich vor kurzem in einem historischen Krimi von Edith Kneifl gelesen habe, beziehungsweise beginnt es in einem Zug. Da fährt der junge Kroate Milan Tudor, von seinen Eltern in die Residenzstadt geschickt, mit einem Sack voll Geld dorthin und lernt sowohl einen sogenannten Baron, als auch einen konvertierten Juden namens Carl Benedict kennen, der am Brillantengrund in der Seidengasse ein Wollgeschäft hat. Er geht ins Finanzministerium, wo er einen Cousin besitzt, aber der hat keine Stelle für ihn und setzt ihn nur auf die Anwärterliste, wo er vielleicht in ein paar Jahren aufgenommen werden kann. Aber Milan will reich werden, so verläßt er das Amt und geht in eine jüdische Handelsschule, aber die kann er nicht lang besuchen, redet ihm der zwielichtige Baron doch ein sein Geld in die ukrainische Eisenbahn zu investieren, das er dann verliert. So wird er ihm Prater Ringelspielbetreuer und Hutschenschleuderer und Carl Benedict nimmt ihn erst in seinen Kontor auf, als er den zwielichtigen Baron zusammenschlägt und dadurch die Aufmerksamkeit der Presse erhält.
Carl Benedict hat zwei Töchter und einen Sohn, die älteste Stephanie ist in einem Künstler namens Andreas verliebt, aber den darf ein bürgerliches Mädchen natürlich nicht heiraten, so wird sie Milans Frau, die beiden kommen aber erst zusammen, als sie einander betrogen haben und schließlich beim Ringtheaterbrand von 1881 ums Leben.
Dazwischen wird man noch in die Welt der Markatumzüge auf der Ringstraße geführt und erfährt viel vom Leben in der Monarchie und den „Früchten den Wohlstands“, die schließlich in die Katastrophe und Hilde Spiel in die Emigration nach England führte, was in dem Buch auch angedeutet wird.

2012-12-02

Lesemonat

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:27

Die Buch-Wien ist zu Ende und die Leseliste dieses Jahres ist noch sehr lang, zwar habe ich mir diesmal nur sehr ausgewählte Bücher von der Messe nach Hause geschleppt, aber ich schreibe es ja immer, die offenen Bücherschränke, die es es jetzt ja, wie die Schwammerln gibt, haben meine Leseverhalten eindeutig gesteigert, obwohl ich immer schon so etwas wie eine Leserättin oder Bücherjunkin, wenn das nicht so blöde Wörter wären, war.
Fünfzig Bücher habe ich vor der kastenlosen Zeit gedacht, sollte ich im Jahr lesen, dann waren es 2010 schon neunzig, 2011 hundertvierzehn und da haben mich diverse Blogs und Challenges ja auf die Idee gebracht mir eine hundert Bücherliste, der Vorläufer für die, die jetzt auf meinem Blogroll steht, anzulegen und 2010 gab es glaube ich den Vorschlag für eine Herbst-und Winterleseliste da hatte ich schon Bücherschrankvorräte und keinen Platz mehr in den Regalen, habe mir ein neues Bücherregal gekauft und die Bücher die auf der Herbstleseliste standen, nach Lust und Laune abgeändert, das heißt immer wieder was dazu genommen, was ich vorher lesen wollte.
Dann kam die Hundertbücherliste und ab da bin ich genau geworden und nur mehr Rezensionsexemplare vorgezogen, was zur Folge hat, daß so schöne Bücher, wie die die ich damals auf dem Augustin Flohmarkt gefunden habe, bis 2015 warten müssen, was ein bißchen schade ist, Vorfreude erweckt aber auch zu Gedankenspielereien und zur Frage führt, was man lesen soll?
War man auf der Buch-Wien oder liest man Bücherblogs, ist die Beantwortung dieser Frage eindeutig, das Neueste natürlich, das was diesen Herbst oder höchstens vielleicht im Frühling erschienen ist, bzw. die Neuauflagen, da hat Alexander Nizberg ja den „Meister und Margarita“ neu übersetzt, das darf man natürlich lesen, was ist aber, wenn man das alte Buch aus dem Bücherschrank gezogen hat, soll man das dann noch lesen?
Ich habe Alexander Nizberg am Donnerstag, glaube ich, diese Frage am Stand der Russen gestellt und ihn damit leicht verunsichert und ich werde natürlich das Buch, das ich im Schrank gefunden habe, lesen, habe den neuen Kanon der Zwischenkriegsliteratur nicht von der Messe mitgenommen, aber inzwischen sowohl „Die Rabengasse“, als auch „Stud. Chem. Helene Willfuer“, beide uralte Ausgaben, gelesen und war mit meiner 2012 Liste sehr lange gut unterwegs.
Da habe ich mir ja im vorigen Jahr, als ich im September, die Hundertbücherliste in den Blogroll stellte und mit Nummer 101 erweiterte, ein vielleicht ganz gutes System ausgedacht, nämlich einmal sechzig Bücher darauf stellen, ab September 2011, das waren dann auch die Rezensionsexemplare des Herbstes, die Weihnachts-und Geburtstagsbücher und ab dem 1.1.2012 je ein Buch pro Woche, das ich finde oder sonst wie zu mir kommt.
Eine gute Idee, die aber nur bis Mai klappte, denn da hatte ich die hundertfünfzehn Bücher von denen ich dachte, daß ich sie in einem Jahr schaffen werde, denn zehn Bücher im Monat sind ja kein Problem. Ich habe in diesem Jahr, verführt durch meinen Bücherreichtum ja wirklich flott und schnell gelesen und als der Alfred im Mai in Australien war und ich infolge an den Wochenende in Wien, da auch einen Lesemonat mit einem eigenen Pfingstlesemarathon eingelegt, den ich als kleines literarisches Event gefeiert habe.
Also gut unterwegs, als ich dann schon die Listen für 2014 und 2015 hatte, die Harland Bücher für die Sommermonate mußten natürlich auch darauf und da gibt es ja die Büchergilde Gutenberg Ausgaben aus dem Bücherkasten meiner Eltern und da ich ja immer nachrechnen konnte, wie gut ich unterwegs war, bin ich dann im Herbst, als ich dachte, das schaffe ich jetzt leicht, übermütig geworden und habe die Liste mit Vergessenen wie zum Beispiel dem Buch von Peter Campa, das ich ja auch lesen sollte, weil er ein ählich Schreibbesessener, wie ich sein dürfte, daraufgesetzt, obwohl ja zu ahnen war, das noch Rezensionsexemplare kommen und ich im November Geburtstag habe.
Mit den Rezensionsexemplaren ist das so eine Sache. Haymon hat im Sommer die Herbsterscheinungen als E-Books verschickt, das waren auch wieder an die zehn Bücher mehr, als geplant und zwei kleinere Verlage haben mich inzwischen auch entdeckt und bieten mir ihre Bücher an. Dafür kommen bei den größeren die Bücher manchmal nicht oder doppelt bis dreifach, was mich ein bißchen verwirrt und ich frage auch immer wieder an, wenn mich etwas interessiert und das tut es ja sehr oft. Dann die Geburtstagsliste, da habe ich mich heuer lang zurückgehalten und dem Alfred nicht gesagt, welche fünf Bücher ich mir wünsche, obwohl es da ja soviel gibt, das der Cornelia Travnicek, der Mariana Gaponeko u.u.und, dann kamen aber die Stephan Eibl Fans von der Arbeiterkammer und wollten eine Liste haben und die hatte ich schon im Kopf parat, daß ich vielleich doch Frido Manns „Mein Nidden“, „Stalins Kühe“ um an die Sommerreise anzuknüpfen, Tamta Meschawilis Buch, das der Olga Grjasnova und den „Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg“ haben wollte und die Lesenden von meinen Fest haben mir auch ihre Bücher gebracht und dann habe ich noch im Bücherschrank einen sehr aktuellen Petrus Makaris gefunden, den ich nicht 2016 lesen will, denn dann gibt es Griechenland vielleicht nicht mehr.
Also habe ich Ende November eine Bücherliste auf der hundertzweiundfünfzig Bücher stehen, von denen ich siebzehn noch nicht gelesen habe und zwei davon sind besonders dick und an den Wochenenden und zu Weihnachten werde ich in Harland sein und da nehme ich keine Bücher mit, will aber eigentlich alles schaffen, denn ich bin ja ein bißchen ehrgeizig.
Also nach dem das Nanowrimoschreiben und die Buch-Wien zu Ende ist einen Lesemonat Dezember einlegen, drei Weihnachtsbücher stehen ja auch auf meiner Liste und versuchen alles aufzulesen und am einundzwanzigsten, wenn wir nach Harland fahren, den Rest der Bücher mitnehmen.
Das was ich dann zu Weihnachten bekommen sollte, kommt auf die 2013 Leseliste, auf der ohnehin schon mehr als sechzig Bücher stehen und wird wahrscheinlich zuerst aufgelesen und was die Frage betrifft, soll ich jetzt das Alte oder das Neue lesen, tendiere ich vielleicht mehr zu dem Alten und den Bücherkästen, denn da finden sich ja manche Schmankerl und die Buchpreisbücher von vor fünf Jahren treffen dort auch manchmal ein und das sollte man dann auch noch lesen können, denn ein Buch hat kein Ablaufdatum ganz im Gegenteil.
Zu sehen wie Vicki Baum 1925 das Studentenleben beschrieben hat und mit dem heutigen zu vergleichen, ist ja mehr als interessant und das Buch ist für mich auch keine Ware, deshalb kaufe ich es mir nicht mehr oder nur um einen Euro aus der Abverkaufsliste, die Buchhändler wird das, ich weiß, nicht freuen, aber dafür bemühe ich mich sie zu lesen und über sie zu schreiben und was die leidige E-Book Frage betrifft, die auch auf der Buch-Wien natürlich abgehandelt wurde, da denkt die so altmodische Eva, ein bißchen moderner, als man derzeit vom Mainstream so hört. Zwar kaufe ich mir keinen Kindle und habe wahrscheinlich genug Gedrucktes aufzulesen, aber ich rieche nicht an Büchern, betaste sie vor dem Lesen nicht und obwohl ich hauptsächlich in der Badewanne lese, habe ich mit E-Books am Computer, sofern ich sie darauf bekomme, kein Problem und habe in diesem Herbst und Sommer ja auch einige gelesen, wo ich höchstens ein bißchen Schwierigkeiten habe, ist die Frage, wie es nun mit einem Bücher- oder Litblog steht, der den „Radetzkymarsch“ bespricht, Ulrich Bechers „Nachtigallenzyklus“, „Den Engel mit der Posaune“, „Die Rabengasse“ u.u.u, ist man damit aktuell oder hoffnungslos jenseitig?
Aber diese Bücher werden ja manchmal neu aufgelegt und da war ich auch schon Vorreiter und es gibt auch Bücher zu kaufen, in denen drin steht, welche Oldies man lesen soll und natürlich möchte ich am liebsten alles lesen, bin, wie meine Leselisten eindeutig beweisen, ein bißchen unersättlich und so auf in den Lesemonat Dezember, mal sehen, was ich von der Liste schaffe und was in diesem Monat vielleicht noch zu mir kommt?
Einen neuen Plagiatsskandal scheint es inzwischen auch zu geben, so berichtet Wolfgang Tischer vom Literaturcafe, daß Martina Gercke, von der er im Sommer beigeistert ihren E-Publischer Erfolg erwähnte, sowohl ihr „Holunderküsschen“ als auch den nachfolgenden Champagnerkuß, nach Werken von Ildiko von Kürthy, Sophie Kinsella etc, geschrieben haben soll.
Ich verfolge ja diese Plagiatsskandale immer sehr interessiert und denke, daß sie nichts mit dem Selbstpublishing zu tun haben, weil die, die ich kenne, alle in Verlagswerken passiert sind und irgendwie finde ich es auch schade, daß man über Bücher schreibt, die man nicht gelesen hat, weil man das bei Chick lits ja nicht soll, igitt, igitt, das tun nur die „dummen Leserinnen, die dann die Plagiate auch entdecken!“
Ich bin eine Vielleserin, die manchmal auch ganz gern nach einem Cick lit greift und das dann genauso, wie die anderen Bücher, die ich lese, beschreibt und dazu auch steht.

2012-12-01

Stud.chem. Helene Willfüer

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:06

Jetzt kommt wieder ein Fund aus dem Bücherschrank, nämlich Vicki Baums „Stud.chem. Helene Willfüer“, deren Bücher ich ja sammle und dieser mir völlig unbekannte Titel ist ja interessant, denkt man ja sofort, um was wird es da gehen oder „Na, die, wird ihr Studium nicht zu ende führen, denn da wird schon der Professor kommen…“
Vicki Baum war ja eine sehr bekannte, wenn auch nicht unbedingt literarisch anerkannte Schriftstellerin der Weimarer Republik.
„Hotel Shanghai“ und „Marion“ gabs gleich mehrfach im Bücherkasten meiner Eltern, den Goethe-Roman „Clarinda“ habe ich einmal bei einem Flohmarkt gefunden und „Stud.chem. Helene Willfüer“ lese ich bei Wikipedia ist der Roman mit dem Vicki Baum 1928 schlagartig berühmt geworden ist und er ist ein Beispiel der neuen Sachlichkeit. Das ist beim Lesen auch sofort zu bemerken. War ich ja vor kurzem bei der Präsentation eines neuen Zwischenkriegskanons, wo Evelyn Polt Herzl darauf hinwies und dieser Roman passt sofort in das Schema des neuen Zeitromans. Beginnt der doch im Zug, in der vierten Klasse, da fährt die Stud. Chem, in einem Abteil zwischen einer Mutter mit Baby, einem alten und einem jungen zahllos Schlafenden nach Frankfurt, kommt dort in die Lichtreklamen hinein, denkt dauern „durchgesetzt, durchgesetzt“ und überlegt am Bahnhof, wo sie umsteigen muß, ob sie sich ein Würstchen kaufen soll, hat sie doch seit zwei Tagen nichts gegessen. Sie tut es nicht, trifft sie doch ihren Professor und fährt mit ihm in die Universitätsstadt erster oder zweiter Klasse, er lädt sie dazu ein, hat er doch die Karte seiner Frau, die in Heidelberg geblieben ist und die ist eine berühmte Geigenkünstlerin, möchte aber eigentlich nichts von Prof Ambrosi und zuerst passiert auch gar nichts zwischen dem Professor und der Studentin, deren Vater gestorben ist und die es nun bei der Stiefmutter durchgesetzt hat, daß sie doch zu Ende studieren darf. Für ein Jahr reicht das Geld, dann muß die Dissertation fertig sein, sie ist einundzwanzig, lebt in einer Studentenbude mit einer Arcäologiestudentin, die vor lauter Wissen mit ihrer Dis nicht fertig wird, dann gibt es noch einen Max, dem sie etwas einpaukt und den cand med Fritz Rainer, der nur ungern Medizin studiert, weil er sich über alles Gedanken macht und sich dem Leben nicht gewachsen fühlt und der am liebsten Musiker werden würde, aber das erlaubt, der Vater, ein Landarzt nicht. Helene bekommt bald ein Kind von Rainer, obwohl sie sich doch ein bißchen in den Prof verliebt hat, die Studentische Gemeinschaft der Unistadt· die vielleicht Heidelberg ist, wird sehr kollegial geschildert, wie man sich das heutzutage gar nicht mehr vorstellen kann und Vicki Baum beschreibt auch die chemischen Experimente und das Leben mit seinen Schattenseiten sehr genau, da gibt es zum Beispiel einen an Krebs leidenden Buchhändler dessen Körperteile nach und nach amputiert werden und auch Helene, die eine sehr energische selbstbewußte Dame ist, Odyssee von einem Abtreiber und einer Hebamme zu nächsten wird sehr eindrucksvoll beschrieben. Sie läuft allen davon und beschließt mit dem elegischen Fritz Selbstmord zu betreiben, denn dessen Vater ist zu ihm gekommen, hat sich von ihm seine Krebsdiagnose stellen lassen und ihn dann damit erpreßt, daß er er fertigwerden und für die schwache Mutter und die drei jüngeren Geschwister sorgen muß, was dieser sich nicht zutraut, so besorgt er das Morphium, Helene die Punmpe und schreibt auch einen Abschiedsbrief, als es dann aber soweit ist, schlägt bei ihr die Lebenslust durch und sie steigt aus dem Fenster, während Rainer ernst macht. So kommt sie in Polizeigewahrsam, da Rainer aber Linkshändler war, klärt sich alles auf, Helene wechselt die Universität und hat nun die Wahl zu entscheiden, ob sie sechs Wochen vor der Geburt in ein Krankenhaus und sich dort den Medizinstudenten als Versuchskaninchen zur Verfügung stellen soll oder sich von einem Maler nackt als schwangere Madonna malen zu lassen, sie entscheidet sich für das letztere, schlägt sich mit dem kleinen Tintin als Laborantin durch, die Dissertation ist nach der Geburt fertig geworden, bis ihr Prof Ambrosius, den seine Frau verlassen hat und der und auch das ist knallhart erzählt, bei der Polizei den Suizid mit Zyankali als beste empfehlenswerte Methode preist und dann nach Hause geht, den Revolver nimmt und sich damit so zu erschoießen versucht, daß er blind überbleibt, eine Stelle als Assistentin bei einem Professor vermittelt, mit dem sie dann mittels Tierversuche ein Verjüngungspräparat entwickelt, mit dem sie berühmt und erfolgreich wird und am Schluß heiratet sie den Professor und alles wird vorläufig gut, zumindest ist der Roman hier zu Ende, die echte Helene, hätte ja dann bald wahrscheinlich emgrieren müssen und mir hat der Roman, das schreibe ich gleich sehr gut gefallen, weil ich mir ein realistisches Bild von dem Leben der Studenten der Zwanzigerjahre machen kann. Das Happyend stört mich nicht sehr, konnte das aber in einigen Rezensionen so lesen, die es gibt, weil es das Buch auch noch immer zu geben scheint und die Schilderungen des lebensmüden Rainers warum er nicht Arzt werden will, weil er die Menschen lieber in Ruhe sterben, als zu Tode operieren will, haben mich auch sehr beeindruckt, obwohl ich mir schon dachte, warum hat Helene nicht ihren Rainer geheiratet und hat versucht ihm das Leben als Landarzt ein bißchen zu erleichtern, aber das wäre das traditionelle Frauenbild und auch, daß sie bei dem versuchten Doppelselbst mord auskneift, weil sie ihre Lebenslust dabei entdeckit, habe ich als stark erzählt bekommen.
Ich habe ja noch einige unbekanntere Baum Romane stehen, die ich vielleicht lesen sollte, denn ich kann „Stud Chem Helene Willfüer“ wirklich allen nur empfehlen, auch wenn sich das studentische Leben inzwischen sehr geändert hat.

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