Zwei alte Bekannte in der Gesellschaft und zwei Buchvorstellungen der Edition Roesner in der Gesellschaft für Literatur, die auch eine alte Bekannte ist, ist doch Anita C. Schaubs „FrauenSchreiben“ dort erschienen.
Elfriede Haslehners Sohn hatte seine Kamera aufgebaut, ihr Freund Franz stellte mir ihren anderen Sohn oder Schwiegersohn mit Gattin vor, Anita C. Schaub, Hilde Langthaler, Hilde Schmölzer, die alten Arbeitskreisfrauen bzw. diese aus der Frauenlesegruppe des ersten Wiener Frauentheaters, die Anita Schaub 2002 gründete, waren erschienen und Elfriede Haslehners Haare, die heuer achtzig wird, sind weiß geworden und ihr neues Buch heißt „Krisen, Schatten und Zyklamen – Realistische, utopische und satirische Prosa, der Lyrikerin, die ich, ich glaube, um 1978 im Arbeitskreis schreibender Frauen kennenlernte, wo ich ja meine frauenspezifische Prägung fand, wie Franz Blaha für die „Schreibinteressen“ schrieb.
Lang, lang ists her, damals habe ich noch Psychologie studiert und mich mit meinen ersten Texten abgequält, jetzt geht das Schreiben, wie am Fließband, so daß derzeit etwa drei Bücher im Jahr erscheinen und drei warten derzeit auf das Fertigwerden, was Hilde Schmölzer ein müdes Lächeln entlockte, ist aber so und das ist eigentlich sehr gut.
Marianne Gruber, die mit den beiden Autorinnen aus dem sogenannten Künstlerzimmer kam, in dem die Autoren im Palais Wolzek vor den Lesungen gebeten werden, erzählte davon, daß sie beide aus dem Podium kennen würde und bei Maria Gorniekiewicz, der Journalistin und Fotografin, die lange dafür fotografierte, erst später entdeckte, daß sie auch literarisch schreiben würde, aber wenn ich mich nicht irre, haben wir alle drei einen Text in der frauenspzezifischen Anthologie „Mädchen dürfen pfeifen, Buben dürfen weinen“, gehabt und die ist, glaube ich, 1980 erschienen.
Von da kenne ich jedenfalls sowohl Marianne Gruber als auch Maria Gorniekiewicz, damals ist mir Marianne Gruber als sehr freundlich aufgefallen, die mir gleich eine Menge Adressen in die Hand drückte, wo ich es mit meinen Texten versuchen könnte, jetzt hab ich nur zweimal beim Dichterfasching in der Gesellschaft für Literatur lesen dürfen, denn Selbstgemachtes bzw. Eigenverlag,wie das früher hieß, das geht doch nicht!
Nun gut, die Edition Roesner ist auch nur ein kleiner Verlag, aber einer mit einem ambitionierten Literaturprogramm, wie Marianne Gruber in ihrer Einleitung betonte, die dann auch den Leidensweg aufzählte, die die literarisch ambitionierten Mädels dieses Landes gehen und auf der Strecke zum Olymp noch immer stecken bleiben.
Obwohl die jungen Frauen, wie beispielsweise Anna Kim, die ihre ersten Schritten in der Schreibwerkstatt des Semier Insayif machte, sehr engagiert sind, dann gibt es noch Nadine Kegele, Cornelia Travnicek, die derzeit auf Lesereise in den USA ist, Anna Weidenholzer, für den Leipziger Buchpreis nominiert, Valerie Fritsch, die zeitgleich in der Alten Schmiede las, Emily Walton, am Mittwoch im Literaturhaus u.u.u., das setze ich jetzt hinzu, die versuchen in diesem Literaturbetrieb so weit wie möglich hinaufzukommen, an dessen Spitze aber immer noch die Männer stehen, Peter Handke, Michael Köhlmeier, Robert Schindel u. u. u und die alten Schriftstellerinnen haben es schwerer als die alten Schriftsteller, ergänzte Marianne Gruber noch, weshalb sie sich über die beiden Lesenden besonders freute, wird Elfriede Haslehner, wie erwähnt ja heuer achtzig und Maria Gornikieweicz ist zehn Jahre jünger.
Das sie Elfriede Haslehner als Lyrikerin kannte, erwähnte Marianne Gruber ebenfalls und das trifft auch auf mich zu und ich habe auch alle ihre Lyrikbände und von den satirischen, utopischen und realistischen Geschichten auch schon die zwei gehört, die sie gelesen hat.
„Die Geisterfahrer“ einmal auf einem Volksstimmefest und die von dem Schnee in dem das kleine blaue Auto mit ihr und Franz stecken blieb, bis sie von einem koptischen Ägypter gerettet wurden, kannte ich ebenfalls schon, ich weiß nur nicht, ob sie sie einmal auf einem meiner Geburtstagsfeste las oder bei einer anderen Gelegenheit und Maria Gornikiewicz kenne ich, wie erwähnt, seit dem Wettbewerb zum frauenspezifischen Kinderbuch und treffe sie derzeit immer auf den Buch-Wiens, wo sie sich wundert, daß ich dort soviel herumlaufe, aber ich bin ja eine unermüdliche Chronistin des Wiener Literaturbetriebs und ihr bei Roesner erschienenes Buch hat den Titel „Die wunderbare Welt der Valerie“, ist kein Roman, wie Marianne Gruber erklärte, sondern Miniaturen aus dem Alltag einer offenbar älteren Frau, die sich über vieles ärgert, über die Staubsaugervertreter und die Zeitungskeiler, die Spendensammler und die Zeitungsaboandreher, die täglich bei ihr anrufen oder an ihrer Türe klingeln, dann über den Schmutz und Lärm, den es in Wien zu entdecken gibt, weil wir ja alle öffentlich leben und soviel Dreck hinterlassen, daß die Wast-Watcher keine Chance dagegen haben und dann noch über den Sport, den wir betreiben, um gesund zu bleiben, die Marathonläufer, die Radfahrer mit ihren Radfahrbrillen und Monturen, die Fitneßstudiobenützer, obwohl sie es so gerne bequem haben und im Gasthaus oder Konditorei ihr Stückchen Torte essen will.
Nacher gabs ein Gläschen Wein, Soletti und Gespräche und ich bin mit dem Alfred da gestanden, habe zugehört, wie Antia C. Schaub und Hilde Schmölzer über Marianne Grubers letztes Buch fachsimpelten, die Frage beantwortet, wie oft ich in der Woche zu Literaturveranstaltungen geh, ungefähr zwei bis dreimal im Durchschnitt und mir Elfriedes Buch schenken lassen und heute von Residenz auch das neue von Peter Rosei „Madame Stern“ bekommen, so daß ich wieder etwas aktueller lesen kann. Das Buch über das Alltagsleben der wunderbaren Valerie würde mich auch sehr interessieren, weil man an ihm, wie in dem anderen ja sehr gut sehen kann, daß auch die älteren Frauen in den kleineren Verlage sehr viel zu schreiben haben.
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