Das Literaturhaus in dem es jetzt ja weniger Veranstaltungen gibt, so daß ich schon länger nicht dort war, hat wieder einen Schwerpunkt zum Thema Schreiben bzw. Schreibschulen und stellt an zwei Abenden die literarischen Erzeugnissen von Leipzig, Hildesheim und Wien vor.
In Leipzig gibts die Tippgemeinschaft, das ist eine von den Studenten selbstverwaltete Anthologie in der jährlich einmal die Texte der Studierenden, Absolventen, etc des DLL vorgestellt werden. Vor Jahren bin ich einmal durch die Literaturinstitutsseite darauf gekommen und 2008 wurde die Tippgemeinschaft auch in der Hauptbücher präsentiert, da bin ich zu spät gekommen, weil vorher ein Infoabend im Writersstudio war, habe Constantin Göttfert kennengelernt und Marlene Schachinger mit einem Mikro dort gesehen und mich darüber gewundert, inzwischen weiß ich, daß sie jetzt selbst Schreibschulen leitet und das Literaturinstitut Leipzig fast vergessen. Das heißt Constantin Göttfert habe ich in einer von Angelika Reitzer modertieren Textvorstellung in der Alten Schmiede erlebt, von Sandra Gugic erfahren, daß sie inzwischen in Leipzig studiert und habe mich inzwischen auch ein bißchen für den Hochschullehrgang für Sprachkunst den es in Wien an der Angewandten gibt, interessiert, war einmal dort am Tag der offenen Tür, dann beim Symposium und bei zwei Studentenlesungen. Jetzt scheint es das nicht mehr zugeben, dafür war die Tippgemeinschaft in Wien und das Literaturhaus voll von jungen Leuten, die sich umarmten und küßten und die ich vorher noch nicht gesehen habe, ob es Studenten aus Leipzig oder der Sprachkunst waren, habe ich nicht so ganz herausbekommen.
Sandra Gugic, die letzte Open Mike Gewinnerin, deren Veranstaltung, ich glaube im November ich leider versäumte, hat jedenfalls gelesen und dann noch vier junge Leute, die ich nicht gekannt habe.
Der alte Herr der sich immer bei Veranstaltungen meldet und ich glaube, Grillparzer und Goethe einfordert und dadurch einmal Emmi Werner sehr erzürnte, saß vor mir, ist aber nach dem zweiten Leser gegangen, vielleicht haben ihm die vielen jungen Leute abgeschreckt, ich bin da abgebrühter, eine ältere Dame habe ich auch noch gesehen, die mich nach der Veranstaltung angesprochen hat.
Barbara Zwiefelhofer hat eingeleitet und die Lesenden vorgestellt. Robert Huez scheint nicht mehr zu den Veranstaltungen zu kommen und begonnen hat Micul Dejun, alias Paul Leute, 1981 in Dresden geboren, seit 2011 am DLL, der jetzt, wie er später in der Diskussion sagte, an seinem Master schreibt, da sitzen vier bis fünf Leute zusammen und diskutieren den Roman, den sie schreiben sollen.
Jetzt las der Miniaturen, das heißt Momentaufnahmen, die in Leipzig entstanden ist, von einem Buch beispielsweise, das ihm die deutsche Post zustellte und. daß der Invalidenweg in den Veteranenweg mündet oder umgekehrt, je nachdem von welcher Seite man es betrachtet.
Der 1990 in Herrenburg geborene Lyriker Manuel Stallbaumer folgte, er ist seit 2009 am DLL und hat schon ein Gedichtbändchen und in Kolik etwas veröffentlicht, richtig Gustav Ernst war auch da und ist hinter mir gesessen.
Dann kam eine Österreicherin, nämlich Magdalena Schrefel, die eine glänzend blaue Jacke anhatte und seit 2011 am DLL ist, wie Micul Dejun ist sie auch Stipendiatin im Künstlerdorf Schöppingen, keine Ahnung wo das ist, sie hat ihren Text, in dem es sehr viel um Lebensläufe und um Musik ging, auch gemeinsam mit Micul Dejun gelesen, das heißt, er las die Namen der drei Protagonisten, sie den Titel und das Drumherum.
Dann folgte eine Pause, in der ich mich sehr intensiv mit Gustav Ernst unterhielt, ihn fragte, ob die jungen Leute aus Leipzig oder Wien wären und keine klare Antwort bekam und ihm von Ronald Greinl erzählte, der mir ja einmal ein Mail schickte und jetzt in Hildesheim studierte. Gustav Ernst meinte, das wäre das Erasmus Studium und die Auslandssemester, die offenbar viele Studenten machen. Ich fragte ihn dann auch nach Anna Weidenholzer, ob die vielleicht die nächste Priessnitz-Preisträgerin wäre, was er mir natürlich nicht verriet und nach seinem neuen Roman „Grundlsee“, von dem ich leider kein Rezensionsexemplar bekommen habe, der aber am 30. 4. vorgestellt wird und dann ging es weiter mit Christian Hoffmann, geboren 1986 in Magdeburg, seit 2011 am DLL, der hatte einen sehr starken Text namens „Teetrinken“, eine Erzählung, wo zwei Leute in einer Wohnung sitzen und Konserven essen, der Mann ist nicht geduscht und erzählt von den Schlaganfällen seiner Mutter, die Frau hat überall Narben am Körper und erzählt nicht woher sie stammen. Dann folgte Sandra Gugic, mit ihrer wie Barbara Zwiefelhofer berechnete, vierten Lesung im Literaturhaus, die Studentenlesung, der Open Mike und dann noch einmal, was ich offenbar vergessen habe, ich habe sie aber auch einmal beim Kolik Slam in der Gesellschaft für Literatur und bei Angelika Reitzer in der Alten Schmiede gehört.
Ihre Erzählung war auch sehr beeindruckend und anspruchsvoll, mit Fröschen in denen Ts hineingeschnitten wurden, fing es an, dann ließ sie sich per GPS in die Mensa leiten, wo sie einen großen Cappucino bestellte und dann gab es, glaube ich, auch noch eine Katastrophe und im Literaturhaus gab es eine Diskussion über das DLL, Sandra Gugic und Christian Hoffmann erzählten etwas über die Tippgemeinschaft, wie sie das Geld für die achthundert Exemplare auftrieben und wie der Auswahlprozeß gewesen wäre. Clemens Meyer, der ja auch einmal dort studierte, hat das Vorwort geschrieben und dann gings um das Studium im Institut und eine junge Frau im Publikum fragte, ob man auch über Inhalte diskutieren und sagen würde, wenn einem einmal ein Text nicht gefällt?
Dann gabs wieder Wein und ich habe mich mit der zweiten einsamen älteren Frau unterhalten, die mich fragte, ob ich auch schreibe, so daß ich ihr meine Bücher zeigte und in den Bücherschränken habe ich wieder soviel gefunden, so daß ich meine Vorsätze bezüglich Leseliste, das heißt, diese wenn möglich nicht auf 2050 zu erweitern, nicht so leicht einhalten werde können und wenn am 11. 4. der Wien-Hildesheim Abend ist, werde ich in Krems bei der Literatur und Wein sein und vom zweiten Teil der Schreibeschulen nichts mitbekommen
Und anläßlich des heutigen „Indiebookday“ erlaube ich mir wieder auf meine fast dreißig Indie–Bücher hinzuweisen, vielleicht will mich wer verlinken.
2013-03-23
Neues von der Tippgemeinschaft
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