Literaturgefluester

2013-04-08

Für reife Leser

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:08

Jetzt kommt wieder ein wahres Schmankerl, bzw. ein Buch nach meiner Wahl, denn ich lese ja sehr gerne Bücher übers Lesen und bin da offensichtlich auf einen wahren Bibliopholen, bzw. Büchernarren, wie der Klappentext wirbt, gestoßen, nämlich auf Kurt Bracharz „Für reife Leser“, ein Buch, das man, wie ich den Amazon-Rezensionen entnehme, keinen Genre zuordnen kann.
Der 1947 geborene Vorarlberger Kurt Bracharz, mit dem ich 2005 in Erikas Kronabitters Text und Kritik Werkstatt war und dessen Kriminalroman „Die grüne Stunde“, ich einmal bei einem der Büchertürme der Literatur im März Veranstaltungen fand, den ich wahrscheinlich im Sommer 2004 in Harland gelesen habe, als ich dort eine Schreibwerkstatt veranstalten wollte und nicht recht wußte, wie man das macht, ist nämlich, wie er in seiner Einleitung schreibt, im November 2005, mit achtundfünfzig Jahren in eine Schreibkreise geraten. Da gibt es einen Romanbeginn, den er schon lange mit sich herumschleppt, vielleicht hat er aus ihm auf der Silvretta Höhe gelesen, ich kann mich jedenfalls an einen Text, in dem es um einen Schreibaufenthalt in Italien ging, erinnern und auch daran, daß Kurt Bracharz das Lenthos in Graz angesiedelt hatte und ich nicht recht wußte, ob das ein Fehler oder Absicht war?
Jedenfalls zweifelte Kurt Bracharz ein halbes Jahr später, wie es mit seiner Schreibkarriere weitergehen soll, da fiel ihm Alberto Manguels „Tagebuch eines Lesers“, in die Hände, in dem der offenbar beschlossen hat, in einem Jahr jedes Monat eines seiner Lieblingsbücher wieder zu lesen und Kurt Bracharz hatte einen Plan aus der Schreibkrise wieder herauszukommen.
Denn das läßt sich bei einem Bibliophilen, der Kurt Bracharz offenbar ist, ja ebenfalls so machen und so war die zwölf Bücherliste, die bis dreißigsten November 2006 gelesen sein sollte, bald aufgestellt.
Kurt Bracharz entschied sich für William S Burroughs „The nacked Lunch“, Wilhelm Buschs „Der Schmetterling“, Elias Canettis „Die Blendung“, Salvador Dalis „Verborgene Gesichter“, Don de Lillos „Mao II“, Alfred Döblins „Berlin Alexanderplatz“, Witold Gombrowiczs „Kosmos“, George Harrimans „Krazy Kat“, James Joyces „Ein Portrait des Künstlers als junger Mann“, Christine Lavants „Das Kind“, Henry Michaux „Ein gewisser Plume“ und Vladimir Nabokovs „Plin“ und hielt sich in den weiteren zweihundertachtzig Seiten nicht sehr daran. Denn das was folgt ist ein Tagebuch eines Bibliophilen, eines kritischen Menschen, der sich für Politik interessiert, nach Wien und Zürich reist, in Ausstellungen geht, Bücher kauft und sie liest und hin und wieder auch ein paar Zeilen, zu dem von ihm Gewählten schreibt, aber wenn man etwas über diese Bücher erfahren will, sollte man sie besser selber lesen oder nach ihnen googlen, wahrscheinlich war das auch die Absicht des Buchs.
Eine interessante Mischung urteilen die Rezensenten, von Busch zu Döblin, von Borroughs zu „Krazy Kats“ ist der Bogen weit und Kurt Bracharz interessiert sich auch für Kochbücher, schreibt Kolumnen und Krimis, scheint aber auch über Bücherberge zu verfüge über die er immer wieder ganz erstaunt stolpert und erstaunt ist, was sich da so alles angesammelt hat.Stammgast bei Antiquaren ist er auch. Am Schluß gibt es auch eine Bücherliste, die über die angeführten zwölf weit hinausgeht und als er im November 2006 angekommen ist und zweihundertsiebenundfünzig Seiten geschrieben hat, fügt er an, daß er davon ausgeht, daß die Leser seine zwölf Bücher alle kennen.
Da fürchte ich, überschätzt er den Durchschnittsleser und ich, die ich das ja eigentlich nicht bin, habe die „Blendung“ gleich zweimal gelesen, den „Alexanderplatz“ und nicht verstanden und sonst eigentlich nicht viel. Von De Lillo kenne ich „Falling Man“, von Nabokov „Lolita“, Borrough, die „Krazy Kats“ und auch noch einiges andere sind mir gänzlich unbekannt.
Trotzdem ist es ein Buch, das ich sehr genossen habe, der Witz und der Intellekt Kurt Bracharz, der vom Hundersten ins Tausenste kommt, hat mich sehr beeindruckt. Da geht er von Wortspielen aus. Was bedeutet „Vater sein dagegen sehr?“ Daß es die Väter schwer haben im Gastarbeierpidgin? Ich habe den Inhalt dieses Filmtitels auch sehr lange nicht verstanden. Erzählt die Geschichte, wo der FKK Gegner Johannes R. Becher eine nackte Frau am Strand entdeckt und „Schämen Sie sich nicht, nackte Sau!“, zu ihr sagt, dann Anna Segners in ihr erkennt, der er später den Nationalpreis überreichen muß. Man erfährt sehr viel in diesen Buch, wenn auch nicht unbedingt über die zwölf angeführten Bücher, aber die kann man, wenn man will, ja selber lesen.
Ich freue mich in Kurt Bracharz einen genauso, wenn vielleicht auch etwas intellektueller agierenden Bibliophilen gefunden zu haben. Von dem Buch habe ich im Jänner 20011 in den „Tonspuren“, gehört und es ein Jahr später bei Morawa in der Abverkaufskiste gefunden und ich lese ja sehr gerne Bücher übers Lesen und weil ich mir darüber auch Gedanken mache, frage ich ich mich, wer dieses Buch gelesen hat und wieweit man sich in der Literatur auskennen muß, um mitzukommen und Vergnügen daran zu haben? Denn Bracharz macht es seinen Lesern nicht so leicht, er hüpft vom Hundertsten ins Tausendste, schreibt „BA“, wenn er Berlin Alexanderplatz meint, zitiert noch viele andere Bücher, so daß ich, die ich das im Literaturgeflüster ja auch gerne mache, eigentlich bezweifelt, daß die Durchschnittsleser mitkommen, aber Bracharz spricht ja auch die „reifen“ an. Die Rezensenten sprechen auch von einer ungewöhnlichen Zusammenstellung, einem ungewöhnlichen Buch man und einem Büchernarren, Haymon hat es gedruckt und mir hat es, die ich mich ja sehr mit Büchern beschäftige, gefallen. Es ist ein Buch bei dem man sehr viel googlen muß, das macht aber nichts und wenn ich so auf die Bücherlisten der anderen Bücherblogger schaue, erlebe ich da auch oft Überraschungen, von mir völlig unbekannten Büchern, obwohl ich ja glaube mich in Sachen Buch ganz gut auszukennen und ein weiteres Werk eines möglichen Büchernarren habe ich auch noch auf meiner Leseliste, nämlich Nick Hornbys „all you can read“ und bin gespannt, was mich da erwartet.

2013-04-07

Wurstsalat bei Ruth Aspöck

Filed under: Uncategorized — jancak @ 22:11

Die Freitägliche Schreibgruppe war ein wenig anstrengend, zwar lauter Profis und bezüglich Schreiben fühle ich mich ja auch sehr sicher und nach Ruths Schreibimpuls ist alles aus mir herausgeflossen, die Diskussion war aber etwas schwierig, denn offensichtlich bin ich sehr sensibel und fühle mich sehr leicht angegriffen und so ganz integriert in die schreibende Zunft bin ich ja auch nicht wirklich und so ist es am Wochenende weitergegangen, wo ich ja hauptsächlich das Literaturgeflüster-Texte-Buch korrigieren wollte. In der Früh hat schon Alfreds Wecker geschrillt, der ja nach Harland fahren wollte, mein Telefon hat auch recht oft geläutet und am Wochenende gehe ich nicht so gerne ran, weil wir jetzt nur noch das Praxistelefon habe. Das erste Mal war es aber, das weiß ich jetzt, der Robert, das zweite Mal, die Ruth, die uns am Sonntag eingeladen hat. Von Bernhard Kathan ist ein weiterer Kommentare zu seiner 63.69 Aktion gekommen und Sonntagfrüh bzw. Samstagnacht ist mir eingefallen, daß ich der Ruth ja meinen korrigierten Einladungstext mitbringen könnte.
Das war dann nicht so einfach, weil sich zuerst der Computer verweigerte, dann ist er aber doch angesprungen, ich habe in der Badewanne ein Stückchen weiter in Kurt Bracharz „Für reifen Leser“, gelesen, der Alfred ist mit seinem neuen Klapprad in Richtung Rathausplatz verschwunden und ich war zunächst damit beschäftigt das Mail von Margot Koller, die sich seit langen wieder gemeldet hat, zu beantworten. Dann habe ich mir die Calamari gebraten. Rucola dazu gemacht, das Ö1-Quiz gehört, wo nach dem Titel von Matthias Senkels neuem Buch gefragt wurde und eigentlich nur sehr wenig am Literaturgeflüster-Buch weitergemacht, was eigentlich, ich bin jetzt im Februar 2012 ganz gut klappt. Im Ex Libris hat Cornelius Hell Peter Roseis „Madame Stern“, besprochen, es ein sehr gutes Buch genannt und nur ein fehlendes Lektorat dabei bemängelt und es kam dann noch ein Bericht zum Selbstpublishing, das merken ließ, die ORF-Redakteure tun sich damit noch etwas schwer, sie haben aber schon bemerkt, daß es so etwas gibt, obwohl sie noch von Book on Demand statt Amazon sprechen und nach Amerika schauen. Ich habe aber nicht gewußt, daß „Shades of Gray“ zuerst etwas Selbstbemachtes war.
Der Alfred war inzwischen mit seinem Klapprad zurückgekommen, so daß wir zur Ruth aufbrechen konnten.
Da kamen wir natürlich an zwei Bücherschränken vorbei, wo ich ganz brav, nur zwei Readers Digest-Ausgaben für die Schwiegermutter, die das gerne liest, genommen habe. Bei Ruth und Robert war es dann ganz festlich. Entgegen den Ankündigungen, gab es ein leichtes Abendessen, zwei Salate, Brot und Wein und kleine Topfenkolatschen. Die Ruth fährt ja im Mai mit Erika Brunngraber nach Frankreich, der Robert hat für sein kunstgeschichtliches Studium ein Referat vorzubereiten und uns dabei die Büsten die zwischen Bellaria und Parlament, das sogenannte Denkmal der Republik, aufgestellt sind, gezeigt. Dann kamen noch die Dias von unserer Radreise 2007 von Wien bis Bamberg, wo wir ja von Ybbs bis Regensburg mitgefahren sind, eine schöne unvergessliche Erinnerung. Wir erzählten von unseren Plänen nächste Woche das Wein und Literaturfestival in Krems und Göttweig zu besuchen, wo Anna Weidenholzer, die diese Woche in Rauris war,wieder auftreten wird und einen Spaziergang mit Vea Kaiser gibt es auch, aber den haben wir nicht gebucht, denn bei Buch und Wein ist ja nichts gratis und deshalb war ich auch noch nie dort. Ein paar Impressionen über Literatur und wieder ein Namensspiel, das diemal den Namen Gruber betraf. Denn da gibt es auch eine Vielzahl österreichische Autorinnen, die so heißen. Die Marianne Generalsekretärin oder Präsidentin der Gesellschaft für Literatur, die Kafka umgeschrieben hat und im letzten Jahr die „Erinnerungen eines Narren“ herausbrachte. Sabine Gruber länger GAV-Sekretärin, durch einige große Romane bekannt und auch eifrige Veranstaltungsbesucherin, eine Sabine M Gruber aus Klosterneuburg hat kürzlich in der „Alten Schmiede“ gelesen, Judith Gruber-Rizy, die das Rizy an ihren Namen hängte, um nicht ständig mit Judith Fischer, eine eher experimentellen GAV-Autorin oder Sabine Gruber verwechselt zu werden, deren Romane „Drift“ und „Aurach“ ich gelesen habe, die mir einmal Arthur West vorstellte und sehr engagiert in der Frauenlesegruppe des Wiener Lesetheaters ist. Dann ging es wieder und in die Badewanne, um den „Kurt Bracharz“ auszulesen, ein Mail von Ilse Kilic ist auch noch gekommen.

2013-04-06

Anleitung zum Fest

Filed under: Uncategorized — jancak @ 10:49

Der 1988 in Wien geborene Lukas Meschik, ist eine junge Stimme, die mir fast entgangen wäre, zumindest habe, ich sie, bei meinen „Klagenfurt-Getratsche“ nicht erwähnt, ich war auch noch nie auf einer Lesung, den Namen des vorigen Luftschacht- und jetzigen Jung und Jung Autors habe ich aber schon gehört, so habe ich im Jänner 2012 als es die „Anleitung zum Fest“, in der Morawa-Abverkaufskiste gab, danach gegriffen, das Buch brav auf die Leseliste gesetzt und erst jetzt mitbekommen, daß es sich dabei um einen Erzählband handelt und, daß es sich, wie am Klappentext steht, bei Lukas Meschik um einen „jungen Erzähler mit hohen stilistischen und formalen Können“ handelt, lassen die Verlage bzw. die Nominierung zum letzten „Alpha“ mit wahrscheinlich dem Jung und Jung Roman „Luzidin oder die Stille“, vermuten. Dann gibt es noch den Debutroman „Jetzt die Sirenen“, mit dem er mit Steffen Popp verglichen wurde und dem Netz entnehme ich, daß der mir Unbekannte, kanpp vor der Matura, die Schule geschmissen hat, um sich ganz der Literatur und der Musik zu widmen, womit er offenbar sehr erfolgreich war, während er in seinen Erzählungen, die Tristesse der jungen Leute und die Schwierigkeiten des Lebens zwischen Matura und Studienbeginn schildert und tut das mit einer wahrhaft präzisen Sprache und einem frischen knappen Stil.
„Ein ortloser Ort“, ist den „Nachtrouten Wiens“ gewidmet und beginnt mit der allgemeinen Betrachtung der Frage, ob „vier Uhr früh ein Zeitpunkt zum Sterben ist?“
Lukas Meschik behauptet jedenfalls, daß in dieser Zeit in den Altersheimen, Spitälern, etc, am meisten gestorben wird.
„Todesursache Altersschwäche, sagen die Schwestern und Pfleger und Ärzte gelassen und nicken, als wüssten sie von anderen, denen es ähnlich erging“ und zieht dann in einem atemberaubenden Tempo durch das nächtliche Wiens, wo die Nachtbusse fahren oder zu spät kommen, man sich die Namen für die Kinder ausdenkt, die Liebste küsst, aber auch von Messerstechern, die den Angstschweiß spüren, überfallen wird, zischt in die Casinos ab, findet in „bröckelnden Mauernumschalung kleine Pakete zurückgelassener Kleidung“ und denkt „an die Sommerresidenz einiger Obdachloser“. Am Schluß kommt er wieder zu der vierten Morgenstunde zurück und fängt zu kochen an „Prost und guten Appetit“.
Im „Tag der Trägheit“, „Glück“, lautet der Untertitel, den es bei jeder Geschichte gibt, verbringen zwei, die Zeit zwischen Matura und Studienbeginn im Badezimmer, das heißt „Joe verbringt manchmal Tage einfach nur damit im Badezimmer das Licht anzulassen“, um die Mutter zu ärgern, die brav arbeiten geht, Joe und der oder die Erzählerin, so genau habe ich das nicht herausgefunden, rauchen Gras und bezweifeln, daß die Mütter den Geruch erkennen, ernähren sich von Fertigpizza, trinken Bier, der die ErzählerIn bereitet sich auf das Philosophiestudium vor, Joe hat, wie er sie meint einfach Angst, davor seine Chancen auszunützen oder, daß es ihm gefallen könnte und entschwindet dann auch irgendwohin draußen „und es geht ihm nicht schlecht“, lautet der letzte Satz.
Dann kommt die „Neuordnung der Synapsen“ oder „Acht Gegensätze“ und bei „Was uns an Amputationen denken läßt“, geht es in die Diskothek und da wird ganz genau beschrieben, was dort passiert. Es wird geraucht und gekifft, getrunken und geliebt, die Nachtbusse rauschen vorbei, der Türhüter läßt die Dreizehnjährigen hinein, obwohl man ja zwischen sechzehn und sechsundzwanzig sein sollte und während es bei den Protagonisten an die Liebe geht, denken sie bei der „Beschreibung ihres Ausgehabends“, ständig an „Amputationen. Jeunesse doree pur, könnte man meinen oder auch an die „Krankheit der Jugend“, denken, die Lukas Meschik ganz neu zu beschreiben versteht.
In der „Kunst des Halbierens“, sitzen zwei im ersten Stock eines Restaurants, die Frau hat ein Aufnahmegerät dabei und interviewt den Mann, der ihr eine „Liebesgeschichte“ erzählt.
„Wir leben in unverbindlichen Zeiten!“, zitiert er immer wieder, beschwert sich beim Kellner, der die sechszehn Stufen über die Wendeltreppe hinaufkeuchen muß, über den unverschämt hohen Preis der Scholle, bestellt sie aber doch, streicht der Frau übers Haar und man weiß nicht recht, was hier passiert? Diktiert der Schriftsteller seiner Sekretärin oder Ghostwriterin die Beziehungsgeschichte, interwiewt die Reporterin den Erfolgsmann für das Wochenmagazin oder läuft so das Leben ab und Lukas Meschik ist mit seinen etwas über zwanzig Jahren so mutig, daß er sich das in schönen Worten auf siebzig Seiten, langsam und bedächtig zu erzählen traut, Banales aufrollt, die Geschehnisse in Einzelheiten zerfleddeert und es ist keiner da, der „Da passiert ja nichts!“ zu ihm sagt und der Titel der Geschichte rührt davon her, daß der Mann Theorien über das Halbieren aufstellt. Das Schnitzel, die Scholle kann man teilen, den Menschen nicht und am Ende gehen sie, wo doch alles so schön begonnen hat, wieder auseinander.
Dann steigern sich die Geschichten von den kiffenden Jugendlichen in einer nächtlichen Stadt zu wahren Apokalypsenfantasien.
In „Unter der Oberfläche“, wird einer, ein gelangweilter Bobo höchstwahrscheinlich, von seinem weisen Mann, der ihm destruktive Ratschläge gibt, in eine zufällige Liebesnacht nach zufälliger Bekanntschaft in seine Wohnung geleitet. In „Die Rückkehr der mißhandelten Frauen“, kommen die Models und Pornofilmdarstellerin, die sich einen halben Liter Milch einflößen lassen, damit es nachher aus ihnen heraussprudelt, sie sich zu ihren Studium was verdienen und die Männer ihre Freude haben, in das Dorf, bevor sie wieder auf ihre Plakatwände bzw. Fersehserien steigen werden.
„Gedanken in blau“, beginnt im Hörsaal, vierte Reihe hinten, steigert sich zu einer allumfassenden Weltuntergangsstimmung, um am Schluß wieder dorthin zurückzukehren.
Das scheint überhaupt Lukas Meschiks Spezialität zu sein, nach der Katastrophe mit dem ganz banalen Alltag abzuschließen und die Titelgeschichte ist auch mit „ein Ende“ bezeichnet, wir werden von Lukas Meschik, der wie viele junge Literaturtalente auch beim FM4 Preis begonnen hat, aber sicher noch einiges hören und in dem „Profil-Unter Dreißig Artikel“, das hatte ich vergessen, wurde er auch als Beispiel erwähnt, habe also durch das Abverkaufbuch eine ineressante junge Stimme kennengelernt und bin gespannt, ob ich ihr einmal beim Bachmannpreislesen, etc, begegnen werde.

2013-04-05

Schreiben mit Robert, Ruth, Ilse und Fritz

Filed under: Uncategorized — jancak @ 23:25

Im Jänner habe ich von Robert Eglhofer ein Mail erhalten, daß er sich mit seinem schreibaffinen Freundeskreis gerne jeden ersten Freitag im Monat im Cafe Ludwig in der Westbahnstraße treffen würde, jeder schreibt zu einem vereinbarten Thema einen Text im Zeitraum von zirka dreißig Minuten, der im Anschluß besprochen werden soll.
Nun war ich schon in einigen Schreibgruppen, die erste war der Arbeitskreis schreibender Frauen, wo nicht direkt geschrieben, aber gelesen wurde, ich meine literarische Prägung erhielt und einige Autorinnen kennenlernte, mit denen ich heute noch Kontakt habe. 2000 habe ich dann eine Zeitlang bei der Schreibgruppe der Gewerkschaft teilgenommen, die von Eveline Haas geleitet wurde. Sie gab einen Schreibimpuls, dann wurde geschrieben und der Reihe nach gelesen, Kritik hat es eher keine gegeben, trotzdem habe ich dort sehr viel gelernt, bzw. Texte geschrieben, die teilweise im „Best of – Eva Jancak- Lesebuch“, enthalten sind. Dann haben die Schreibgruppen zum Boomen angefangen, vorher war man ja eher der Meinung, daß man das Schreiben nicht lernen kann, viele Autoren bieten Schreibsalons an, wo sie regelmäßige Feedbacks und Coachings geben.
Ich war noch 1987 einmal in der Schreibwerkstatt des Max von der Grün Preises in Linz, wo ich Rudi Lasselsberger und Traude Korosa kennenlernte, Ilse Kilic hat damals, glaube ich, einen Preis gewonnen und 2005 bei der Text und Kritik Werkstatt der Erika Kronabitter in Voralberg und gehe jetzt ganz gern zu den Tagen der offenen Tür Veranstaltungen des Writersstudios, wo es mit der Freewritingmethode Schnupperworkshops zu verschiedenen Themen gibt, bin dem Thema Schreibenlernen also sehr aufgeschlossen, obwohl ich nicht sehr gerne ins Kaffeehaus gehe und auch nicht konsumiere, aber Freitag ist für mich ohnehin ein eher schwieriger Termin, da wir da jede zweite Woche nach Harland fahren.
So habe ich den Februartermin, wo außer Ruth Aspöck noch Inge Reisner eingeladen haben, versäumt und habe nur erfahren, daß Ilse Kilic und Fritz Widhalm gekommen waren. Inge Reisner ist, wie mir Ruth Aspöck, bzw. sie mir, als ich sie bei der Julian Schutting Veranstaltung im Klangtheater getroffen habe, ausgestiegen und ich bin wegen der langen Hörspielnacht auch zum zweiten Termin nicht gekommen, war aber, etwas neugierig und habe mich für diesmal angemeldet und sogar Manfred Lagler-Regall, den ich vorige Woche beim Osterspaziergang getroffen habe, dazu eingeladen. Hat Robert Eglhofer ja in St. Pölten im Rahmen der LitGes auch eine solche Veranstaltung gemacht, weil er offenbar auch gerne in der Gruppe schreibt und es war auch eine lustige Erfahrung im Hinterzimmer des Cafe Ludwigs, wo sonst die Lesetheateraussendungen verschickt werden, vor sich hinzuschreiben, während draußen an der Theke ein Haufen Männer standen, Bier tranken, Dart spielten, ect.
Ruth Aspöck und Robert Eglhofer hatten Themenvorschläge, „Workshops“ und „Einladungen“, waren die von Ruth, die glaube ich etwas übers Schreibenlernen dabei erfahren wollte, Robert schlug „Bahnhof“, vor. Wir einigten uns auf „Bahnhof“ oder und „Einladungen“ und ich habe geschrieben und geschrieben.
Ich schreibe ja bei solchen Gelegenheiten immer sehr schnell und sehr viel und kann es dann nicht mehr gut lesen und so war ich diesmal, als ich es schon vorlesen sollte, auch mit dem Korrigieren noch nicht fertig. Ruth hatte schon ein bißchen was suggeriert. Man steht vorm Postkastel, bekommt viele Einladungen und weiß dann nicht, soll man zu den Veranstaltungen der Kollegen gehen? Da floß es dann aus mir heraus, ich erwähnte meine „Alpha-Traumatisierung“, dachte an Elisabeth Chovanecs Einladungen, die zu meinen nie recht Zeit hat, so daß ich da schon ein bißchen beleidigt bin. Beschlossen habe ich den Text mit „Kerstins Achterl“, das ich ja am Montag erwarte und daß ich dafür ein Gewinnspiel veranstalten möchte und, daß die Einladungen jetzt nicht mehr mit der Post, sondern meistens per Mail kommen, die Buffets eingespart werdeen, was mich, da ich ohnehin kein Nachtmahl mehr esse, aber eher freut und habe das Ganze ein bißchen hervorgestottert.
Die Texte der anderen waren kürzer, aber auch recht ähnlich. Robert Eglhofer, der vom Bahnhof schreiben wollte, ist zu seiner Lehrererfahrung zurückgekommen, wo ihm ein Kollege riet, daß er „Bahnhof“ in das Klassenbuch als Unterrichtsgegenstand eintragen sollte und Fritz Widhalm hat in seinen Text die Bahnhöfe seiner Kindheit erwähnt, wo er auf die Züge wartete, die in die Welt fuhren und inzwischen eingestellt wurden.
„Jetzt fährt man Auto, aber das Auto ist nicht die Welt“, schloß er. Ilse Kilic schrieb vom einladen ihres Kellerinhaltes, den sie morgen auf den Müllplatz transportieren muß und Ruth Aspöck erwähnte, glaube ich, auch, das sie „Bahnhof verstehen“ würde.
Im Unterschied zu anderen Schreibgruppen wurde dann sehr schnell allgemein diskutiert. Vielleicht ist das etwas GAV- Spezifisches. Es kam auch heraus, daß es weniger um das Schreiben lernen, da es sich ja um lauter Schreibprofis handelte, als um das Schreiben im Freundeskreis ging. Ich weiß zwar nicht, ob ich im Mai wiederkommen werden, im Juni ja, denn da ist am Samstag die Lesung, zu der mich Christl Greller eingeladen hat und vielleicht werden noch andere Teilnehmer kommen.
So hatte Robert Eglhofer auch Doris Kloimstein eingeladen, die fast gekommen wäre, wenn sie sich nicht mit ihrem Pferd verletzt hätte.
Ruth Aspöck sammelte die Texte ein für eine mögliche Veröffentlichung, aber ich denke, meiner müßte noch gekürzt und überarbeitet werden.
Über das Lesen und das Schreiben, Amazon, den Wert der Arbeit, den Kapitalismus und wie sich Autoren verändern, wenn sie Erfolg haben und ob sie dann noch mit den anderen reden, wurde auch sehr viel diskutiert.

2013-04-04

Maramba

Filed under: Uncategorized — jancak @ 09:24

Der nächste Fund aus dem „Wortschatz“, wo sich ja manchmal literarische Schätze finden lassen, ist besonders interessant „Maramba“, der aus dem Nachlaß herausgegebenen Erzählband, der 2003 bei einem Bergunfall verstorbenen, 1981 in Bregenz geborenen Paula Köhlmeier.
Herausgegeben wurden die sehr poetischen Texte über Liebe, Beziehungen und andere Mißstände von ihren Eltern dem Schriftstellerpaar Michael Köhlmeier und Monika Helfer 2004, die im Vorwort schrieben, daß ihre Tochter, die das Gymnasium in Dornbirn besuchte und nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in Mexiko, in Wien an der Filmakademie studierte, bei ihrem letzten gemeinsamen Spaziergang von zwei Romanprojekten erzählte, an denen sie mit schlechten Gewissen, gleichzeitig schrieb. Sie plante auch einen Erzählband, der „Mein Talent zum Glück“, heißen sollte, die Eltern haben sich für „Maramba“, entschieden“, weil eine der Geschichten diesen Titel trägt und Maramba ein Zauberwort ist und die Beziehungsgeschichten, der neunzehn bis einundzwanzigjährigen, die jetzt auch schon über Dreißig wäre, haben wirklich einen eigenen unverwechselbaren Ton, der mich manchmal an Anna Weidenholzer erinnert, die in ihren realistischen Geschichten auch manchmal sehr skurrilen Einfälle, wie eine Kaulquappe in ein Tiefkühlfach zu legen, hat. Paula Köhlmeier läßt ihre Maramba eine Zeichnung ins Eisfach legen und Protagonisten auf Sachen aufpassen, obwohl sie eigentlich besitzlos sind und beginnen tut es im „Tagebuch einer Verrückten“, sehr alltäglich, obwohl uns allbald die Schauer des Grusel herunterrinnen wird, können wir solche Geschichten doch fast täglich in Zeitungen wie „Heute“, lesen. Paula Köhlmeier erzählt es die Geschichte von der Frau, die einmal im Monat das Türschild als Beitrag zu Ehe putzt, viel poetischer. Der Mann bringt eine Geliebte, eine Lehrerin, die die Kinder, die über den Rand hinaus zeichnen zum Psychologen schickt nach Haus, bespricht mit dem Arzt, welche Tabletten die Frau nehmen soll, bestimmt, daß sie die Wohnung behalten darf, während er zur Geliebten zieht. Dann nimmt sie das Messer, ersticht den Mann und die auf ihm liegende Geliebte und gibt das Ganze dann sehr ungerührt ins Polizeiprotokoll.
Vom einem ganz ähnlichen Alltagswahnsinn, wo die Frauen ihre Männer beim Lampenwechseln ermorden wollen oder die Lebensgefährten mit Hackbeilen umbringen, habe ich ja erst bei Zdenka Becker gelesen.
Paula Köhlmeiers Geschichten sind aber ganz kurz und gehen gleich zum nächsten Inhalt weiter, da wird dann von einer „Gräfin“, erzählt, die einmal eine berühmte Schauspielerin war, jetzt obdachlos ist und sich in dem Kaffeehaus von den zwei Studetinnen, an deren Tisch sie Platz genommen hat, ein Bier bestellen läßt, obwohl sie lieber Wein trinkt.
Es werden in den Texten überhaupt sehr viele Geschichten erzählt, die vielleicht die Filmcutterin erahnen lassen. Leo Lionni schlägt das dem Mann mit dem unbekannten Namen vor. Renata Theobaldi, die vierunddreißig ist und ihre Haare zu Zöpfen trägt, die sie jeden zweiten Mittwoch rostrot färbt, muß sie ihrer Mutter „von ihr als einer komischen Person erzählen.“
In manchen Texten treffen wir die gleichen Protagonisten, wie zum Beispiel Rutha, immer wieder, es geht um „Pyjamawelten voller Schulverkäuferinnen“, da wird eine Frau von ihrem Geliebten verlassen und zieht sich offenbar in diese Welt zurück, bzw. entwickelt sie, wie ihre Freundin sagt, eine Paranoia. Ich habe ja, viel älter, einen ähnlichen Inhalt in den „Zwillingswelten“, viel alltäglicher beschrieben.
Im „Talent zum Glück“, geht es um ein Dorf, das einen Bahnhof und ein Bordell besitzt. Der Fahrdienstleiter heißt Bruno und „übersetzt die Zugansagen ins Französische und Englische.“ Im Bordell gibt es eine Lilli,die Bruno am Tag warmes Essen bringt und mit ihm ein neues Leben riskieren will. Er tut das aber mit einer Frau, die auf französisch nach der nächsten Stadt fragt, so bleibt Lili als neue Fahrtdienstleiterin übrig, die fortan am Schalter sitzt, eine rote Mütze und die blaue Uniform trägt und den Damen vom Bordell „Kaffee, Schokolade, Kaugummi und Taschentücher, Cola und Kondome verkauft.“
Rutha begegnen wir dann auch in zwei Texten, die in Mexiko spielen, in „Der mit den schwarzen Haaren und den vielen Tätowirenen“, sitzt sie in Zipolite in einem Cafe in dem Kerzenhalter in Form von Madonnen auf den Tischen stehen und der Kaffee so viel kostet wie bei uns ein Kaugumm“ und hat ein Buch sich, in dem sie schreibt, „damit sie nicht fragen. Ich darf schreiben. Ich habe eine unausgesprochene Erlaubnis dafür ich gebe mehr Trinkgeld als nötig. Ich muß nichts reden.“ Trotzdem lernt sie Mann mit den schwarzen Haaren kennen, den sie dann in San Christobal nochmals begegnet und in „Pablo“, führt sie der, der Glasfiguren an die Touristen verkauft, weil sie Deutsch spricht zu seiner Familie, sie soll dort einen Vertrag übersetzen, den sie nicht versteht. Dafür erzählt sie Pablo dann eine Geschichte, die er nicht versteht. „Schöne Geschichte!“, sagt er trotzdem.
Dann ist Rutha Zivildienerin im Hohenemser Krankenhaus und hat den heroinabhängigen Manuel Farber zu betreuen, sie setzt ihn in den Rollstuhl und geht mit ihm in den Park und als er nicht essen will, füllt sie seinen Knödel und die Tomatensauce in einen Plastiksack und wirft ihn beim Verlassen des Krankenhauses in den Müll, skurrile Alltagsgeschichten fein erzählt und als Rutha mit Jacob, Marie und Augustin zwischen dem Amacord in der Schleifmühlgasse und dem Hotel Ananas in der rechten Wienzeile hin und her pendeln wird es vollends makaber. Jacob ist Lastkraftfahrer und arbeitet in Berlin, Marie ist seine Schwester und verbringt die Nächtee gern mit Augustin im Hotel Ananas, der sie zu allerhinand Mutproben aufstachelt.
„Ich habe dich zum Fressen gern, wollen wir uns vergiften?“
Dann bekommt Marie Krebs, AIDS oder eine andere heil bzw. unheilbare Krankheit und Rutha Jacobs neue Freundin schlägt ihm beim großen Frühstück im Cafe Amacord vor, Augustin mit einem Kissen zu ersticken, nachdem sie mit ihm geschlafen hat.
Erstaunliche längere aber auch ganz kurze Geschichten, die vom „Alter“, Nieren“, „Schlechten Zähnen“, u. u. u., einer sehr jungen Frau und Schriftstellertochter handeln, Michael Köhlmeier habe ich übrigens vor wahrscheinlich mehr als zehn Jahren ein paar Mal in der Nähe der rechten Wienzeile und der Kettenbrückengasse getroffen, das zu einem möglichen Autobiografiebezug und interessant ist auch, daß das 2005, bei Zsolnay erschienene Buch offenbar noch immer gelesen wird. So hörte ich beim letzten Leipzigsurfen eine junge Frau, die bei der Leipziger-Lesenacht aufspielte „Maramaba“, sagen, als sie nach dem Buch das sie gerade liest, befragt wurde.

2013-04-03

Der größte Fall meines Vater

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:13

Wie schreibt man einen Kriminalroman, wenn man nicht wirklich Morde oder andere Grausigkeiten erfinden will? Daß ist eine Frage, mit der ich mich ja öfters beschäftige. Zdenka Becker tut es, beziehungsweise hat sie sich in ihrem neuen Roman mit einem realen Mordfall, der 1964 in der Slowakei geschehen ist, beschäftigt, dabei die Geschichte des Lebens im Kommunismus mit allen seinen Auswüchsen und noch dazu eine Familiengeschichte erzählt, die das Aufwachsen eines pubertierenden Mädchens in der Beatles-Zeit genauso, wie die sechzigjährige Tochter schildert, die ihren neunzigjährigen Vater, jede Woche in den Rollstuhl setzt und ihn in seiner Gardeuniform im Park spazieren führt und mir haben diese sehr genauen Schilderungen fast ein bißchen besser, wie „Taubenflug“, gefallen, den ich ja ein bißchen übertrieben fand.
Im Jahr 1964 zu Nikolaus wurde in der Slowakei auf der Toilette eines Zuges ein männlicher Kopf in einer Jutetasche gefunden, das ist so passiert und Zdenka Becker, die Tochter eines Polizisten, wie sie auf der Lesung im „Thalia“, sagte, erfindet eine Familiengeschichte und verknüpft das Ganze auch noch in einigen Ebenen. So gibt es auch noch die Schriftstellerin, die einen Roman darüber schreibt, beziehungsweise den Vater, der der Tochter Lara, die so, wie die Heldin aus dem Doktor Schiwago heißt, den Auftrag dazu gibt, denn ein paar Monate vor seinem neunzigsten Geburtstag, der Polizeipräsident a. D. will hunderteins werden und seinen Vater damit um zwei Jahre überholen, begegnen sie im Eissalon, wo ihre Spaziergänge im Sommer enden, einer Frau mit kornblumenblauen Augen und da sind wir schon in der Zeit, als Teo Mudroch Oberleutnant war und im Winter wollende Unterhosen trug, die er nur einmal in der Woche wechselte. Das Baden war 1964 im sozialistischen Plattenbau offenbar ein Problem und die Familie, der Vater Polizist, die Mutter aufstiegsorientierte Journalistin, die Chefredakteurin werden wollte und ihre Kinder Lara und Fedor teilten sich ein Wannenladung und im Kästchen des Wohnzimmers lagen Polizeizeitschriften, die sich die Dreizehnjährige begierig ansieht. Dann wird der Kopf gefunden, Teo Mudroch mit dem Fall betraut und verbringt die nächsten Wochen mit der Aufklärung, bzw. mit der schönen Mörderin, die kornblumenblaue Augen und sieben Kinder von zwei Männern hat, im Krieg Zwangsarbeiterin war, dann in einer Kolchose schuftete und mit ihrem versoffenen Lebensgefährten sehr unglücklich war. Verlassen will sie ihn aber nicht, das wäre eine Schande, so hackt sie ihm den Kopf ab, verbrennt den Körper im Holzofen. Den Kopf setzt sie aber im Zug aus, damit sie nicht ihre Ehre verliert und vorher marschiert sie, einen kleinen Hang zur Übertreibung scheint Zdenka Becker doch zu haben, damit auf die Polizeistation um die Abgängigkeitsanzeige zu machen.
Der Fall ist eigentlich ganz einfach, es gibt, wie in den Krimis üblich, keine Verwicklungen und Komplikationen, nur Teo Modrich wechselt seine Unterhosen etwas öfter, während er recherieren geht. Die Mama ist auf Schulung in Moskau, die Nachbarin erscheint mit dem selbstgemachten Schnaps und wartet vergeblich auf den schönen Teo und die Tochter ist stolz darauf, daß der Papa sie in alle Geheimnisse einweiht, er tut es aber nicht, denn er steht ja unter Schweigepflicht.Jetzt will er seinen größten Fall aber aufgeklärt sehen und so soll Lara, darüber schreiben. Sie wehrt sich zuerst, geht dann aber in ihre Kindheit zurück und man erfährt vieles über die damalige Tschechoslowakei, die den neuen Menschen schaffen wollte und als Teo noch nicht seinen Fall zu klären hatte, war er mit den Schmugglern beschäftigt, die den Prager Schinken abzweigten und als er einige Beatles Platten, im Westen sehr begehrt, im Osten verboten, konfiszierte und nach Hause brachte, war die Tochter selig, gab es ja im Kommunismus offenbar das Sprichwort „Wer nicht stiehlt, bestiehlt seine Familie“, so hatte die Familie gelegentlich Schinken zu essen und die Mutter brachte von ihren Russlandreisen den besten Vodka mit, fachte dort wohl auch ein Pantscherl an, versuchte ihren Gatten wirklich oder nur in Laras Fantasie beim Lampenwechseln umzubringen. Der alte Präsident in seiner Gardeuniform besucht die Mama aber sooft, wie möglich am Friedhof und Lara bekommt er auch herum, den Roman über ihn zu schreiben. Als es dann soweit ist, will er ihn erst nach seinem Tod veröffentlicht haben und als ihn seine Pflegerin Frau Gabi verlassen will, bedroht er Lara mit einer Spielzeugpistole.
Am Ende klärt sich aber alles auf, Frau Gabi zieht zu ihm und gemeinsam mit seinem ehemaligen Assistentin Laco Jahoda ziehen die drei in den Park, um einen neuen Mordfall aufzuklären, hat man doch im fernen Wien, das jetzt nicht mehr durch den eisernen Vorhang getrennt ist, zerstückelte Leichen im Keller eines Eissalons gefunden, man sieht Zdenka Becker hat Humor und spielt virtuos in allen Lagen. Ein spannendes Buch, das sehr genau recherchiert, viel erzählt und dabei auch noch ein wunderschönes Cover hat, mit einem zwar viel jüngeren Mädchen im weißen Kleid und einer Soldatenmütze, das grinsend vor einer schäbigen Mauer steht, das, wie Zedenka Becker auf der Lesung ebenfalls verriet, ihr sehr gut gefallen hat.

2013-04-02

Korrigier- und andere Probleme

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:27

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Nachdem am Mittwoch meine Schilderungen einer Kassentherapeutin und der vergebliche Kampf, um einen Gesamtverband verbunden mit den Entwicklungen der Psychologie und Psychotherapie seit Beginn meines Studiums, keinen Anklang gefunden haben, bin ich etwas niedergeschlagen nach Harland gekommen und habe den Donnerstag mit dem Korrigieren am „Literaturgeflüster-Texte-Buch“, verbracht, vor dem ich mich ein wenig gefürchtet habe. Denn es ist ja nicht ganz leicht aus den inzwischen 1380 vorhandenen Artikel von fast fünf Jahren, die besten auszuwählen und von der Tagesaktuallität wegzubringen. Obwohl ich die Textauswahl im vorigen Mai bzw. Juli sehr schnell getroffen habe. Inzwischen habe ich noch ein paar Mal ergänzt und die Zusammenstellung der ersten zwei Drittel erschien dann auch ganz spannend. Die Idee war ja aus den Texten die literarischen Miniaturen und die Reiseberichte, etc, auszuwählen und so einen Einblick in das literarische Literaturgeflüster zu geben. Es kamen dann auch die Essays über das Lesen und das Schreiben hinzu und die finde ich auch ganz interessant. So war das nochmalige Durchgehen auch sehr spannend. Am Schluß sind dann die Artikel übers Lesen immer länger geworden und haben sich auch wiederholt. Da habe ich ja im März und im Feburar ausgehend von Blogaufrufen von Writeaboutsomething einen über die „Lesegewohnheiten“ und einen über die „Ware Buch“, geschrieben, die zu lang waren und überarbeitet gehören. Fürs Literaturgeflüster werde ich das noch machen, mahnen mich ja meine Leser manchmal, daß ich zu lang und zu unverständlich schreibe, das trifft für die beiden Texte wahrscheinlich zu. Aus dem Buch habe ich die Texte gestrichen, weil es schon genügend Texte übers Lesen gibt.

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„Ungelesen“ und „Bücherbeschränkung“, der noch hinzugekommen ist, werde ich aber wahrscheinlich drinnen lassen. Beziehungsweise, wenn ich mir in Wien die zweihundertvierundvierzig Rohseiten bzw. 82 441 Worte, die ich jetzt habe, ausdrucke, das Ganze darauf durchsehen, wie es in der Zusammenstellung wirkt, bevors ans im Detail korrigieren geht.
Denn die Textproben sollen ja einen Einblick in das Literaturgeflüster geben und den Leser nicht langweilen und da ist das Interesse auf die Ansichten einer eher erfolglosen Schreiberin, die auch ihre Mißerfolge schildert, vielleicht nicht sehr groß. Trotzdem denke ich, daß die Auswahl vielleicht schon stimmt. Der Artikel „Kehrtwende“, den ich im Sommer geschrieben habe, ist nicht dabei, da bin ich mir nicht ganz sicher, ob er nicht vielleicht doch hinein soll.

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Vielleicht geben mir meine Leser ein paar Empfehlungen, da man sich die Artikel ja anschauen kann. Es ist zwar einiges schon gekürzt und akutalisiert, für Tips bin ich aber dankbar, ob noch was fehlt und sich zu oft wiederholt wird, da sich in den letzten fünf Jahren ja nicht soviel verändert hat. Das Selbstpublishing ist salonfähiger geworden und bei mir sind ein paar Bücher hinzugekommen, ich bin durch ein paar Krisen gegangen, habe resigniert, es gibt aber auch kleine Erfolge, die man nicht übersehen sollte. So hat mir, als ich am Donnerstag meine Mailbox öffnete, Christl Greller geschrieben, daß die Veranstaltung „Die Zeit und wir“, zu der sie vor ein paar Jahren in den GAV-Mitteilungen aufgerufen hat und zu der ich mich gemeldet habe, am 8. Juni in der Klimt-Villa in Wien Hietzing stattfinden wird. Damals habe ich ihr einen Text dazu geschickt. Welchen weiß ich nicht mehr, weil sie mir schrieb, daß in der ersten Runde nur Männer lesen würden. Jetzt habe ich gedacht, daß der Beginn von „Zum Sterben sollte man zu Hause sein“, dem zweiten „Nanowrimonovel“, ganz gut passt, denn es geht ums Sterben wollen oder nicht wollen, versucht man ja in der Antiaging-Residenz hundertzwanzig oder älter zu werden, bzw. ist der Nanowrimo mit dem Schreibemonat November auch ein interessanter Zeitaspekt, einen Roman in dreißig Tagen mit fünfzigtausend Worte zu schreiben. Da wäre es natürlich schön, wenn es bis dahin das Buch, das ja mein dreißigstes Selbstgemachtes sein wird, schon gibt und ich es in die Klimt-Villa mitnehmen könnte. Ansonsten rechne ich am „Literaturgeflüster-Texte-Buch“, sehr lang zu korrigieren. Es kommen wahrscheinlich auch immer wieder Texte dazu und da mir ja schon bei den zwei letzten, viel kürzeren Texten, das Fertigwerden schwer gefallen ist, stelle ich mich auf ein langes Korrigieren ein. Eigentlich wollte ich es schon zum Fünfjahresjubiläum haben, aber bis dahin, denke ich, werde ich noch nicht fertig sein, fange ich ja jetzt erst so richtig an.

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Kommentare habe ich in den Ostertagen auch ein paar sehr nette bekommen und das bekümmert mich ja auch ein bißchen, daß sich da bei mir nicht sehr viel tut und bei Dietmar Füssels Gewinnspiel, bei dem ich seit langem wieder einmal mitgemacht habe, habe ich seinen neuen Roman gewonnen, auf den er mich per Mail aufmerksam machte. Das korrumpiert zwar wieder etwas meine Buchbeschränkungspäne, aber daß das nicht so leicht sein wird, habe ich mir schon gedacht.
Als auf in einen schönen Korrigiersommer mit viel Geduld und Frustrationstoleranz, wenn die Aufmerksamkeit der anderen auf das, was man macht und einer wichtig ist, doch nicht so groß ist, wie sie es gerne hätte. Vielleicht bringe ich doch eine nicht allzu ausufernde Textsammlung zusammen, die Einblick in das Schreiben abseits vom Mainstraim gibt.
Ansonsten ist der große Schnee am Ostersonntag wiedergekommen, da waren wir mit der Schwiegermutter im Donaugasthaus in Traismauer essen und als ich zurückgekommen bin, hatte ich ein paar liebe Kommentare von Manfred Lagler-Regall und Bernhard Kathan und Robert Englhofer hat mich am Samstag auch in seine Schreibgruppe eingeladen, die am nächsten Freitag zum dritten Mal stattfindet. Diesmal werde ich es auch schaffen hinzugehen, da wir beim ersten Mal nach Harland gefahren sind und das zweite Mal die lange oder kurze Hörspielnacht gewesen ist.
Die Fotos, die das verschneite Ostern zeigen, wurden vom Alfred am Ostermontag auf unserem üblichen Spaziergang auf die Rudolfshöhe gemacht.

2013-04-01

Rot und Schwarz

Filed under: Uncategorized — jancak @ 08:59

Jetzt kommt wieder ein Buch aus dem Bücherschrank meiner Eltern, nämlich Stendhals „Rot und Schwarz“, Zeitbild von 1830, einundvierzigig Jahre nach der französischen Revolution, neun Jahre nach Napoleons Tod, Frankreich ist wieder Monarchie, das in dem kleinen französischen Städtchen Verrieres beginnt, mit dem der 1783 in Gerenoble geborene, 1842 in Paris verstorbene Dichter, der eigentlich Marie-Henri Beyle hieß, berühmt geworden ist.
Es gibt inzwischen andere Übersetzungen, ich habe die von Arthur Schrurig gelesen, von dem es auch ein mit 1921 datiertes Nachwort gibt und der von einem realen Anlaßfall bericht, hat doch an einem Sonntag im Juli 1826 in einer Kirche Grenoble ein junger Klosterschüler, während eines Hochamts eine Frau Michoud erschossen, in deren Familie er als Zwanzigjähriger Erzieher war und ein Verhältnis mit ihr hatte, er wurde zum Tod verurteilt und 1828 hingerichtet.
Stendhal hat ein Sittenbild der Gesellschaft und einen Roman, den Goethe sich vorlesen ließ und der heute noch gelesen wird, so gibt es, glaube ich, ein Hörbuch oder ein Hörspiel davon, das ich einmal im Radio hörte, daraus gemacht.
Wie war nun die Gesellschaft vierzig Jahre nach der französischen Revolution? In dem kleinen Städtchen geht die Frau Bürgermeister am Sonntag mit ihrem Mann spazieren, sie ist dreißig, hat drei Söhne zwischen sechs und elf Jahre alt und der patriarche Ehemann bestimmt, um seinen Rivalen eines auszuwischen, den Sohn eines Müllers, als Hauslehrer für sie zu nehmen und dieser Julian Sorel, wie es in der Übersetzung heißt, in den neueren, wird er, glaube ich, Julien genannt, ein schöner,mädchenhafter Jüngling von neunzehn Jahren, der von seinem Vater und seinen stärkeren Brüdern verprügelt wird, wenn er lesend neben der Mühle liegt, hat große Pläne, er will hoch hinaus, ist ein Verehrer Napoleons und trägt sein Bild in der Hosentasche und weil man damals offenbar nicht anders weiterkommen konnte, hat er sich beim Pfarrer eingeschleimt und verwirrt seinen künftigen Brotherrn, daß er die Bibel auswendig auf Latein hinunterleiern kann.
Sonst kann er wahrscheinlich nicht viel, aber das merkt die feine Gesellschaft nicht und er verachtet diese, dingt sich aber aus, daß er bei der Familie am Tisch und nicht in der Küche essen darf und weiß, schüchtern wie er ist, am Antrittstag auch nicht recht, in das feine Haus hineinzukommen. Die dreißigjährige Hausherrin, die ihm im Garten erwischt, hat aber andere Sorgen, hat sie doch noch nie ohne ihre Kinder geschlafen und fürchtet auch, daß der strenge Lehrer sie schlagen könnte.
Es kommt, wie es kommen muß, die unerfahrene Dreißigjährige aus gutem Haus, verliebt sich in den schönen Jüngling, ihre Kammerzofe tut das gleichfalls und will ihn sogar heiraten, er spielt mit allen und beginnt ein Verhältnis mit ihr, da schildert Stendhal lang und breit, wie er ihre Hand nimmt, sie sie ihm wieder entzieht, sich zu einem Kuß entfrecht und dan nächtens in ihr Zimmer schleicht und auch, daß sie glaubt, er hätte eine Geliebte, als er, um nicht als freisinnig entlarvt zu werden, das Bildnis Napoleons, das man damals offenbar nicht mehr haben durfte, verbrennt.
Er will aber weiter hinaus und reitet so auch in der Uniform, als der König Karl X das Städtchen besucht, in der Garde mit, rot ist die Farbe des Krieges, schwarz, die der Kirche, auch der Hauslehrer trägt einen schwarzen Rock und dem jungen Bischof, der nur ein paar Jahre älter ist, bringt er auch die Mitra, während sich die Gesellschaft darüber erregt, daß ein Bauernsohn in der Garde reitet und Madame Renal sich in Schuldgefühlen windet und ihrem Mann gleich alles verraten will, als der kleine Sohn erkrankt.
Bald beginnen die Intrigen, Renards Widersacher, der Armenamtvorsteher Valenod schreibt einen anonymen Brief, der Bürgermeister traut sich zwar nicht darauf zu reagieren, da greift Frau Renard selber zur Intrige und Julian entschwindet ins Priesterseminar, vorher kommt es aber zu einer köstlichen Szene, als er im bürgerlichen Gewand in ein Cafehaus geht, offenbar ein Sündenbabel, wo man Billard spielt und sich das Fräulein vom Buffet des armen Julian erbarmen muß, sie gibt ihn als ihren Vetter aus und eine Visitenkarte, die ihm später im Seminar, einem weiteren Sündenbabel in große Verlegenheit bringt, denn dort sind meistens die armen Bauernsöhne, die sich ein kalorienreiches Leben ohne Arbeit in einer guten Pfarre mit viel Autorität wünschen, so wird sein Koffer untersucht, er sucht sich auch den falschen Beichtbater aus und wird als er Horaz zitiert auf den Platz 187 degradiert, obwohl er doch einer der besten Schüler ist, außerdem ist Madame Renard sehr fromm geworden und will von ihrem früheren Sündenfall nichts mehr wissen.
Der Prior wird dann hinausintrigiert, geht zu einem Marquis de Mole, dem er Julian als Sekretär empfiehlt, so kommt der Provinzjüngling nach Paris, nicht ohne vorher mit einer Leiter in Verrieres einzudringen und die Nacht den darauffolgenden Tag unter und im Bett von Frau Renard zu verbringen, in Paris hat er dann Schwierigkeiten in die feine Gesellschaft einzudringen, schreibt er doch dieses mit zwei „ss“ und fällt auch gleich vom Pferd als er mit Norbert, dem Sohn des Marquis, ausreiten soll. Julian wird dann in ein Duell verwickelt, bekommt einen natürlichen adeligen Vater angedichtet und wird in die feine Gesellschaft eingeführt. Die Tochter des Marquis, ein etwas überspanntes neunzehnjähriges Mädchen, das am 30. April wegen irgendwelcher Hinrichtungen im Sechzehntenjahrhundert Trauer trägt, von Jakobinern schwärmt, Voltaire liest, aber täglich in die Messe geht, verliebt sich in ihm, schreibt ihm, trotz Erwartung einer Ehe mit einem Herzog, tollkühne Briefe, die ihn, der alles hasst und trotz Priesterseminar an nichts glaubt, in eine Paranoia bringen und zu sadomasochistischen Liebesspielen führen, nach drei Tagen läßt sie ihn fallen, er wird von ihren Vater auf große Mission geschickt und erhält von einem russischen Brief Liebesbriefe und den Rat, diese an eine Freundin Mathildes abzuschreiben, um sie eifersüchtig zu machen, der Plan gelingt, so daß die schwangere Mathilde, den Müllerssohn schließlich heiraten will und der Vater auch seine Zustimmung gibt. Dann kommt ein vom Beichtvater der Frau Renard erzwungener Brief, in dem sie ihm denunziert, er eilt nach Verrieres, läßt sich dort die Pistolen laden und schießt in der Kirche auf sie, trifft nicht, hält sich aber trotzdem für einen Mörder und proviert bei der Gerichtsverhandlung die Geschworenen ihn zum Tod zu verurteilen, obwohl doch beide Frauen sich bis zum Äuersten sich für ihn einsetzten und sich Frau Renard sogar dem König vor die Füße werfen wollte. Mathilde läßt den Marmor für die Grotte, in der er begraben liegt mit italienischen Marmor auslegen. Frau Renard stirbt drei Tage später in den Armen ihrer Söhne und ich habe einen Roman gelesen, der wahrlich in die Osterzeit passt, den ich schon einmal begonnen habe und in den ich auch nicht ganz leicht hineingekommen bin. Sind die Romane aus den vorigen Jahrhunderten ja viel umständlicher und weitschweifender geschrieben, als unsere Konzentrationsfähigkeit zuläßt, dieser ist auch noch sehr widersprüchig. Die Charaktere widersprechen sich ständig, obwohl er auf der anderen Seite wieder sehr modern klingt, erstaunliche Sätze in ihm zu finden sind und man ein durchaus spannendes, wenn wahrscheinlich übersteigertes Sittenbild von 1830 vorfindet.

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