Literaturgefluester

2013-05-20

Pfingstwochenende

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:27

Pfingsten hat für mich, für die die Strukturen zum Festhalten und Anklammern zunehmend wichtig werden, eine schöne Tadition. Als Studentin habe ich 1977 mein Dissertantengespräch bei Professor Guttmann absolviert und bin dann mit Herrn Lembacher vom Klub der logischen Denker das erste Mal zum Pfingsttreffen nach St. Gallen in die Steiermark gefahren. Seit eingen Jahren ist das Pfingstfest in Nussdorf an der Traisen für uns Tradition. Wenn wir in Harland sind, fahren wir mit dem Rad hin, essen dort ein Fleischknödel oder ein halbes Hendl und verkosten Wein.
Da der Alfred zu dieser Zeit aber manchmal in Harland ist, habe ich Pfingsten zu dieser Zeit auch schon allein in Wien verbracht. 2006 gab es, glaube ich, ein Bachmannsymposium mit einer Stadtführung und dann bin ich ein bißchen im Wienerwald herumgewandert. 2011 lud Batya Horn zur Zwanzigjahrfeier der Edition Splitter und 2012 habe ich mich auf einen ganz speziellen Lesemarathon begeben weil der Alfred mit dem Karli in Australien war.
Da habe ich in drei Tagen sechs Bücher gelesen, was angesichts meiner endlos langen Bücherliste jetzt auch ganz gut wäre, aber heuer sind wir wieder nach Harland gefahren, bzw vorher zu den Internationalen Barocktagen in Stift Melk, weil ich da bei Berhard Trebuch wieder Karten bekommen habe. 2007 war ich, glaube ich, am Pfingstsamstag um 15. 30 schon einmal dort. Damals hatte ich nur eine Karte, so ist der Alfred, während ich im Kolomanisaal gewesen ist, im Gastgarten gesessen, diesmal hatten zwei Karten und es wurde mit dem Gambe di Legno, das wir schon zu Ostern in der Kartause Mauerbach hörten Carlo Gesualdos vierhunderterstem Todestag gedacht. Barbara Coudenhove-Kalergi, die ich schon beiLiteratur und Wein hörte, hielt die Eröffnungsrede, erinnerte daran was Heimat ist, wies auf Pfingsten und die schönen Deckenfresken im Stift hin und kam dann zu ihrer Prager Heimat, bevor sie sie Nationen aufzählten, die die Musiker haben, die an den Barocktagen beteiligt sind.
Es war ein tolles Konzert, vorher gab es einem Spaziergang durch den Stiftpark, nachher Wein und Käse- bzw. Speckweckerln und jetzt ein langes Wochenende.
Fritz Habecks „Tanz der sieben Teufel“ steht auf der Leseliste und aus Wien habe ich mir eine im Bücherschrank gefundene Gesamtausgabe von Sigrid Undsets „Kristin Lavranstochter“ mitgenommen, die zwar schon auf meiner Harlander Leseliste steht und nach dem Habeck Reihe kommt, aber da habe ich bei den Büchergilde Gutenberg Ausgaben meiner Eltern nur den ersten und zweiten Band. In der gefundenen Donaulandausgabe sind das erste zweite und dritte Buch „Der Kranz“, „Die Frau“ und „Das Kreuz“ enthalten. Die Bücher scheinen aber nicht ganz übereinzustimmen, so daß ich die beiden Harlandbücher nicht zurücktragen kann, wie ich das ursprünglich wollte, sondern erst herausfinden muß, ob es wirklich dieselben Bücher sind und wo sie sich überschneiden.
Am Samstag bin ich nicht mit dem Rad nach St. Pölten gefahren, um mit dem Alfred am Markt ein Achterl zu trinken und eine Kümmelbratensemmel zu essen, sondern habe, weil er den Bus seiner Mutter verkaufen mußte, Fische gebraten, dann in Richtung Wilhelmsburg gefahren und den Rest des Nachmittags mit dem Laptop auf den Knien auf der Terrasse verbracht, um zuerst das „Nanowirimo-Novel“ durchzuschauen, da gibt es immer noch ein paar Fehler, obwohl es ja schon am 8.Juni fertig sein soll. Als Idee für die Schreibgruppe am 7. Juni werde ich das heurige Volksstimmefestthema „Ausverkauf“ einbringen und dort den Text schreiben, der mit „Jetzt hat sich Elena in Folge der prekären Arbeitsverhältnissen umgebracht, liebe Schwester“ oder so beginnen wird. Die Fahnen für die vorjährige Volksstimmeanthologie waren auch zu korrigieren, da konnte ich dann gleich an Christoph Kepplinger mailen und ihn nach Doris Nussbaumers Adresse frage, denn ich habe von Barbara Neuwirth ein Mail bekommen, daß die „Femal Schiene Facton-Anthologie“ vom Lise Meitner Preis, in der ich ja einen Text habe, wegen nicht gerechtfertigter Lagerkosten verramscht werden soll, wenn man will kann man die Bücher um einen Euro fünfzig kaufen. Das will ich wegen meiner Bücherbeschränkungspläne und meiner Leselisten über die sich ja schon die Leute, bei denen ich Rezensionsexemplare anfrage, mokieren, nicht, sondern habe schon ernsthafte Pläne, wie der Abbau bis 2025 gelingen kann. Dann habe ich noch am Literaturgeflüsterbuch weiter korrigiert, beim Surfen erfahren, das Martina Gerckes „Holunderküßchen“ jetzt wieder bei Amazon erhältlich ist und bin mit den „Sieben Teufeln“ mit denen ich mich ein bißchen quälte, in die Badewanne gegangen. Das Pfingstfeuerwerk habe ich dann nur noch akustisch aus dem Bett verfolgt.
Am Sonntag sind wir dann mit den Rädern nach Nußdorf an der Traisen gefahren, was nicht ganz so einfach war, weil beim Alfred ständig die Luft ausging, so daß er eine große Pumpe mitnehmen mußte und ich hatte beim Treten etwas Schwierigkeiten. Das Wetter war aber schön, nur bei der Heimfahrt fuhren wir knapp an einem Gewitter und einigen Regentropfen vorbei, das Fleischknödel und das Grillhendel gut, die Weinverkostung im Keller gab es nicht mehr, dafür „befoffene Marille“ und Erdbeerbowle und einen Studienkollegen hat der Alfred auch getroffen. Und da Alfred Mutter nicht zum Pfingstfest will werden wir am Pfingstmontag wahrscheinlich einen Ausflug auf die Rudolfshöhe machen.

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