Der Hauptverband des Buchhandels lud anläßlich seines Jahreskongreßes zu einer Buchparty in die Summerstage auf der Roßauerlände ein. Nun mag ich, da ich ja nie eine Tanzschule besuchte, auf keine Bälle gehe und nicht oft in eine Disco war, Buchparties nicht so gerne und habe auch eine eher unangenehme Erfahrung bezüglich einer solchen in Leipzig, wo man zu erst warten mußte, dann von der Security abgetastet wurde, noch seine Tasche zeigen und einen Stempel auf seinen Handrücken bekam, da bin ich geflüchtet und als Cornelia Travnicek den Fm4 Preis gewonnen hat, habe ich, weil das Publikum zu jung, es auch nicht in das Phil geschafft, aber diesmal war es auf der Party zu der mich freundlicherweise Ingrid Führer von der Presse eingeladen hat, ganz angenehm. Zwar habe ich, wie erwartet nicht sehr viele Leute, außer der Prominenz des Hauptverbandes gekannt und mich deshalb, nach dem ich meinen Namen sagte, an einen Tisch zu zwei jungen Männern gestellt, mir ein Glas Sekt genommen und ein paar der noch übrigen Chips genascht.
Es gab ein paar Bildschirme, die auf den Hauptverband und die Party hinwiesen, eine offizielle Eröffnung habe ich, falls es eine solche gegeben hat, verpasst, nur Daniela Striegl den Raum betreten sehen und später Eva Rossmann, zu den beiden jungen Männern gesellten sich nacheinander zwei Damen, die letztere schien der Organisation der Frankfurter Buchmesse zu sein und Stefan Teichgräber, der mich einmal zu einer Lesung in die Szene Margareten eingeladen hat, teilte Einladungen zu einer Veranstaltung aus.
Dann kamen die Vorspeisen, Fisch, Mozarella und etwas mit Huhn und Salat, ich bestellte ein Gläschen Roten und sah mich suchend um. Ingrid Führer stand in einer der Logen, Stefan Teichgräber hatte sich in der daneben Liegenden zu ein paar Damen gesellt. Es kamen die Hauptspeisen, Zander, etwas mit Fleisch und dann noch Reis mit Champignons. D. J. Samir Köck sorgte für die musikalische Begleitung und ich dachte an den Artikel „Erhöht die Ladenpreise“, den es heute auf der Hauptverbandseite von Stefan Mödritscher zu lesen gab, der meinte, das Bücher mit 9.90 bzw. 19.90 seit Jahren gleichbleibend viel zu billig sind, weil die Leserzahl schrumpft und man daher viel weniger Leute versorgen muß und auch noch kompetente Beratung anbieten will und ein Beispiel von einer Dame nannte, die auf der Buch-Wien sieben Bücher als Weihnachtsgeschenke kaufte und sich über den teuren Preis beklagte.
„Immer noch so billig, wie ein halber Stiefel!“, meinte darauf Stefan Mödritscher, die Dame lachte und mir kann es egal sein, habe ich doch einen Großteil des heutigen Tages damit verbracht, meine Bücherliste mit noch Ungelesenen aufzufrischen. Jetzt bin ich ziemlich durch und habe Katharina Tiwalds „Messe für eine“, das ich lange suchte, gefunden und einen doppelten Kishon entdeckt, den ich morgen in den Bücherschrank legen werde, wenn ich zum klinischen Mittag gehe.
Jetzt habe ich Lesestoff für die nächsten zehn Jahre und habe auch noch ein paar Bücherwünsche, wie beispielsweise, das Buch von Anna Enquist, das von der Gruppe 47 und dann das über das jüdische Leben in Zürich, das für den Schweizer Buchpreis nominiert wurde.
Keine Ahnung, ob diese Bücher jemals zu mir kommen werden, ich habe ja genug zu lesen, keinen Zweifel und auch noch die unerfreuliche Nachricht zur Kenntnis nehmen müssen, daß Sarah Kirsch gestorben ist. Jörg Amann ist das schon vor einigen Tagen und Clemens J. Setz von dem ich vor kurzen „Die Liebe zu Zeiten des Mahlstädterkindes“ im Schrank gefunden habe, hat einen Literaturpreis gewonnen.
So weit die Nachrichten von www. buecher.at, die ich ja sehr gerne und sehr regelmäßig lese. Auf der Buchparty ging es indessen mit den Nachspeisen und einem Cafe Latte weiter. Dann bedankte ich mich bei Ingrid Führer für die Einladung und habe leider vergessen, mich nach der Informationsveranstaltung zur Buch-Wien zu erkundigen, gab Gerhard Ruiss die Hand und stampfte nach Hause, wo es in zwei Tagen eine Party geben wird, weil Alfred seine Betriebsratkollegen einlädt und morgen in der Gesellschaft für Literatur eine Präsentation eines Kafka-Buches mit Sekt und Torte. Einen Kafka-Kongreß gibt es in Klosterneuburg, glaube ich, auch und als ich heute meine Regale nach noch ungelesenen Schätzen durchforstete, bin ich ich auf Kafkas „Verwandlung“ gestoßen, die ich mir von einer der Buchmessen, wahrscheinlich war es Leipzig, mitgenommen habe.
Ich wünsche dem Hauptverband einen schönen Kongreß und habe heute im „Nanowrimo-Novel“ wieder einen Fehler gefunden, so daß mein Gewinnspiel zu dreißig Fragen zu meinen dreißig Büchern noch etwas warten muß.
Vierzig Jahre Matura mit vierzig Jahren Schreibvorsatz wird es dann am Freitag geben und ich bin damit schon mitten drin in meinem Jubiläumsjahr.
Den zweihundertsten Wagner-Geburtstag haben wir auch hinter uns gebracht.
2013-05-22
Einladung zur Buchparty
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