Jetzt kommt ein Buch, das ich vor einem Jahr aus der „Morawa“-Abverkaufskiste zog und um zwei Euro kaufte, nämlich Elisabeth Reicharts vorletzter Roman „Die unsichtbare Fotografin, 2008 bei Otto Müller erschienen und es ist ein Buch für das man ein wenig Geduld braucht, weil sich die Zusammenhänge erst weiter hinten verstehen lassen.
Das ist Alice, eine etwa vierzigjährige Fotografin, mit Kindheit in Gmunden und Eltern in Wien, die jetzt aber keine Wohnung mehr hat, sondern durch die Welt fliegt, in Hotelzimmern wohnt, sich an den Flughäfen von ihren Assistenten, Dolmetschern, Agenten abholen läßt, mal dortwo eine Vorlesung hat und hier zu einer Buchpräsentationen kommen soll.
Sie ist eine, die die Schönheit liebt und sich auf Gewalt nie einlassen würde, und trotzdem wird sie schon im zweiten Kapitel, jedes trägt einen Ortsnamen, im Titel, der erste ist Shanghai, der zweite Tokio von ihrer Assistentin mit Fotos konfrontiert, die sie in Shanghai gemacht haben soll.
Folterfotos mit Hunden, Gefangenen und Flaggen im Hintergrund.
„Bist du wahnsinnig?“, schreit die Agentin, aber Alice hat doch nur Hunde fotografiert und im nächsten Teil, in „New York“, trifft sie ihren Dolmetscher Li wieder, in den sie sich verliebte und der sie offenbar bzw. ihre Fotos mißbraucht hat, um in den USA Asyl zu bekommen.
Dann gibt es noch Bob, Alices Bruder, ein egomanischer Schriftsteller, der in Chicago lebt, an Flugangst und einer Schreibkrise leidet, mit Alice aber offenbar so verbunden ist, daß sie ständig miteinander telefonieren und er ihr auch nachreist, obwohl er business class buchen muß, weil er die Flüge nur am Boden liegend übersteht.
Alice reist weiter zu ihrer Freundin Lilly nach Ohio, das ist eine Physikerin, die beste Freundin ihrer Kindertage, aber jetzt hat sie sich schrecklich verändert, außer Coca-Cola, das sie schon vorher gerne trank, ist sie jetzt auch noch fernsehsüchtig, ihr Haus ist vermüllt, so daß Alice im Hotel schlafen muß und David ihr Mann, der Alice nachts besucht, deutet an, daß Lillys Verrücktheit von ihrer Kinderlosigkeit kommen kann.
Die Reise geht vorerst nach Wien, denn da hat der Vater einen Schlaganfall erlitten und läßt sich von seiner Tochter stundenlang seine alten Tagebücher vorlesen, in denen nichts anderes steht, als wann er Brot mit Marmelade gefrühstückt und Schweinsbraten mit Knödel gegessen hat, was Alice sehr verstört, so daß sie froh über Sebastians Anruf ist, der sie nach Mexiko holt, dort soll sie zwar auf keiner Ausstellung fotografieren, aber der Enthüllungsjournalist hat Mist gebaut, sich von einer Indigenen namens Frieda, die Alices einstens fotografierte und die nun Leiterin einer Putzabteilung ist, sich in einen Pharmakonzern einschmuggeln lassen. Jetzt wurde Frieda entführt und scheint darüber den Verstand verloren zu haben, so daß Bob und Sebastian sie nach Mailand in die Klinik von Sebastians Vater bringen, aber vorher hat Alice noch in der mexikanischen Klinik Visionen, sieht sie doch einen Schatten im Zimmer, der sich später als der Schamane Josef entpuppt und als sie den später fotografiert, sind auf dem Foto Schatten, ähnlich geheimnisvoll, wie die Tatsache, daß die Gmundner-Kinder Bob und Alice heißen, während die Indigenen Frieda und Josef und ein Syrier Maximillian, aber vielleicht ist das genauso geschickt gewählt, wie der Titel des Buches.
Denn die Fotografin ist ja nicht wirklich unsichtbar, sie kann sich nur nicht festlegen, ob sie jetzt politisch ist oder nicht, rettet aber Straßenkinder, in dem sie sie fotografiert und als sie am Flughafen von Chicago mit David telefoniert, gerät sie in Terrorverdacht und darf nun wohl auch nicht mehr in die USA einreisen, die China-Aufträge hat sie schon abgesagt.
Jetzt ist aber ein Angebot nach Ruanda gekommen, wo sie starke Parlamentarierinnen fotografien soll, vorher muß sie noch ein bißchen nach Paris, um Modefotos zu machen, ja das Chatleben einer unabhängigen Fotografin ist sehr teuer und die Flüge ihres Bruders muß sie auch bezahlen, obwohl der, wie der Schluß, aus der Schreibkrise gekommen scheint und einen zweiten Roman über seine schöne Schwester schreiben wird..
Interessant, der vorletzte Roman, der am 19. November 1953 in OÖ geborenen Elisabeth Reichart, die damit genau zehn Tage jünger als ich, ist und die ich durch verschiedene Veranstaltungen kenne. In Salzburg bei dem Symposium von Christine Haidegger sind wir sogar gemeinsam aufgetreten.
Das Buch „Februarschatten“, mit dem sie, glaube ich, bekannt geworden ist, habe ich gelesen.
Aus dem „Haus der sterbenden Männer“, habe ich sie bei „Rund um die Burg“ gehört. Beim Bachmannpreis hat sie, glaube ich, zweimal gelesen. Einmal habe ich sie im Literaturhaus bei einer „Roth“-Veranstaltung gehört und im vorigen Jahr bei der Wendelin-Schmid-Dengler-Veranstaltung in der Nationalbibliothek. Da habe ich ihr auch erzählt, daß ich ein Buch von ihr gekauft habe und sie hat sich gewundert, daß es nicht die „Voest-Kinder“, waren.
Den Wildganspreis und einige andere Auszeichnungen hat sie auch bekommen und der Roman der Historikerin, der natürlich auch wieder Anspielungen an die Nazi-Zeit und die Erlebnisse des Großvaters hat, ist sprachlich schön gearbeitet, trotzdem vielleicht ein bißchen beliebig, zumindest habe ich mir bei den ersten zweihundert Seiten gedacht, daß die Handlung fehlt und eigentlich nur Szene an Szene gereiht wird und, daß man das bei mir sicher ankreiden würden.
Einige Rezensenten, wie Werner Schandor haben auch nicht so viel damit anfangen können.
Thomas Bernhard blitzt manchmal ein bißchen durch die Zeilen, wie an der Stelle auf den Seiten 248- 249, wo Bob über die Schriftsteller schimpft und ich habe vor kurzem auch über eine Fotografin geschrieben, so daß der, der will unsere Stile miteinander vergleichen kann.
2013-05-11
Die unsichtbare Fotografin
2013-05-10
Schlafes Bruder
Nun kommt ein weiteres Fundstück aus dem offenen Bücherschrank, in dem man ja wahre Schätze findet, die sonst an mir vorbeigegangen wären, nämlich „Schlafes Bruder“, des 1961 in Bregenz geborenen Robert Scheiders, Erstling, das von dreiundzwanzig Verlagen abgelehnt wurde, bevor es „Reclam“ entdeckte und zu einem Bestseller machte, der in vierundzwanzig Sprachen übersetzt, verfilmt und vertonte wurde, etc.
„Dieser Roman wird wie eine Droge wirken“, meint so etwa der „Spiegel“, „Ein unvergeßliches Buch“, schreibt Gerard Mendal von „Liberation“, etc und einen von Rainer Moritz herausgegebenen Materalienband gibt es dazu auch.
So euphorisch würde ich den ersten Teil einer Vorarlberger Trilogie, für den Robert Schneider, der sicher ein Ausnahmetalent ist, der dafür, glaube ich, auch Stipendien bekommen hat, gar nicht bewerten, beeindruckend ist die Geschichte des Naturtalentes Johannes Elias Alder, der sich mit zweiundzwanzig Jahren aus unerfüllter Liebe durch Schlafentzug das Leben nimmt, aber allemal und auch in einem scheinbar sehr altmodischen Ton geschrireben, der den Verlagen 1992 wahrscheinlich unliterarisch erschien.
Das Buch spielt aber zu Beginn des neunzehnten Jahrhundert in einem kleinen Vorarlberger Dörfchen, wo alle untereinander durch Inzucht verbunden sind und auch alle den gleichen Namen tragen.
Eigentlich beginnt es schon lange vor Elias Alders Geburt, es endet auch viel später und Schneider kommuniziert auch, was zeitgenössischer ist, immer wieder mit dem Leser und breitet so ein sehr eindruckvolles Bild des Lebens der Vorarlberger Bauern aus, obwohl ich nicht weiß, ob die wirklich alle so behindert sind.
In Robert Schneiders eindrucksvoller Erzählung gebiert die Seffin, die Frau des Seff Alders, aber lauter Idioten, im Buch wird es noch „Mongoloide“ genannt, einer davon ist Johannes Elias, der mit gelben Augen und einer Baßstimme zur Welt kommt, dafür drei Jahre von seiner Mutter eingesperrt wird, bevor er sich selbst die Kopfstimme beibringt und zum Naturtalent wird. Er ist außerdem in seine um fünf Jahre jüngere Cousine Elsbeth unsterblich verliebt, traut sich das aber nicht zu sagen, denn „der Voralberger spricht nicht über seine Gefühle und hoffen kann er auch erst, wenn er ihre Sinnlosigkeit erkannt hat.“
So wird er von seinem Onkel, dem Lehrer Oskar Alder unterrichtet, das Orgelspielen und das Notenlesen verwehrt ihm aber dieser, so muß es sich Elias selbst beibringen und bringt die schönsten Choräle und Konzerte auch ohne Notenlesen zusammen. Sein Freund und Blutsbruder Peter quält indessen die Tiere, bringt seinen Vater um sein Amt, verheiratet seine Schwester Elsbeth mit einem Lukas Alder, der die Kühe melkt und keine Tiere quält und Elias darf die Brautmesse spielen, obwohl er aus verschmähter Liebe fast wahnsinnig wird und Gottesercheinungen hat.
Da kommt ein Organist aus Feldberg daher, hört das Genie spielen und lädt ihn zu den Feldberger Orgelwochen ein, im Nachhinein bereut er das zwar, könnte er sich dadurch ja einen Konkurrenten erschaffen. Peter und Elias erscheinen aber barfuß im Dom und Elias spielt alle in Trance, die feinen Damen stecken ihm Erdbeeren und Geldscheine zu. Er bekommt die Organistenstelle zwar nicht, dafür aber ein Stipendium, das er aber nicht in Anspruch nehmen kann, ist er zu dieser Zeit doch schon tot, ist in dem Dörfchen doch einmal ein Scharlatan und Wanderprediger aufgetreten, der den Staunenden verkündete, daß der, der schläft nicht lieben kann und Schlaf daher Sünde ist und Elisas Aufgabe bei dem Orgelfest war über den Tod des „Schlafes Bruder“ zu improvisieren.
So geht er, statt nach Hause zurückzukehren, zu einer bestimmten Stelle, vielleicht war es die, wo er sich einmal die Kopfstimme beibrachte, läßt sich von Peter festbinden und Tollkirschensaft einflößen, so daß er an dessen Wirkung nach stirbt und die Lukasin kehrt nach neun Jahren, obwohl abgezerrt von vielen Schwangerschaften, noch immer ein sehr schönes Weib, mit ihren sechs Kindern an diese Stelle, um ihnen von dem seltsamen Naturtalent, der an der Liebe starb, zu erzählen.
Man kann es wahrscheinlich auch als Parodie auffassen, mich hat der Ton an Stifter erinnert und habe daher bisher wahrscheinlich das Lesen vermieden, weil ich es als eher „fad“ eingestuft hatte.
Es war aber spannend zu lesen und Robert Schneider sicher ein Außenseiter des Literaturbetriebs, der ja von der Kritik, als er ein paar Jahre später mit dem zweiten Teil der Trilogie, der „Luftgängerin“ aufgetreten ist, zerrissen und fallen gelassen wurde. Dieses Buch habe ich gelesen und es hat mir ganz gut gefallen, weil es ja auch in der Gegenwart spielt. Robert Schneider hat inzwischen noch einige Romane und auch Theaterstücke geschrieben und, wie ich Wikipedia entnehme, sich vom Literaturbetrieb zurückgezogen, was ich verstehen kann.
Ich habe schon über einige Beispiele anderer Autoren, die zuerst von der Kritik hochgejubelt und dann fallengelassen wurden, wie etwa Brigitte Schwaiger oder Karin Struck geschrieben und ich habe zu diesem Hochjubeln und Fallenlassen, wie auch zum Ignoriertwerden, das ich ja bei mir orten würde, sowieso ein sehr distanziertes Verhältnis, freue mich aber über die offenen Bücherschränke, die mich meine Bildungslücken schließen lassen und habe auch noch einige andere Gustostückerln auf meinen Listen, bzw. schon gelesen.
2013-05-09
Vorschau auf „Beim Sterben sollte man zu Hause sein“
Der vorliegende Text ist im Rahmen des National Writing Months, einem kreativen Schreibprojekt aus
Amerika, das 1977 von Chris Baty ins Leben gerufen wurde, entstanden, bei dem sich inzwischen weltweit tausende Schreiber und Schreiberinnen vor ihren Laptop setzen, um vom ersten bis zum dreißigs-
ten November, einen Roman von fünfzigtausend Worten zu verfassen:
Die fünfundneuzigjährige Lea Weißensteiner, gewesene Ghostwriterin und Volkshochschuldozentin hat
ein Problem mit ihrem Leben, bzw. mit dem Sterben, das sie nicht zu schaffen scheint, obwohl sie sich das
sehr wünscht.
Während der achtzig- oder vielleicht doch schon hundertjährige Medienzar Kasimir Konstantin sich in sei-
ner Nobel-Seniorenresidenz „Zum ewigen Leben“,auf ein solches mit grünem Tee, gesunden Lebensstil,
Nordic Walking, Vitaminen und Mineralstoffcocktails einzustellen beginnt.
So jetzt kann ich endlich die Vorschau auf mein dreißigstes selbstgemachtes, sogenanntes Indie–Buch präsentieren, nach dessen Erscheinen, das hoffentlich bald erfolgen wird, es ein großes Gewinnspiel mit dreißig Fragen zu den dreißig Büchern geben wird. Eine wird sicher das neue Buch betreffen, damit es mit den Antworten leichter geht, hier die Schreibberichte 1 2 3 4 5 6.
Eine Leseprobe wirds dann auf der Homepage geben und das sind auch die Stellen, die ich am 8. 6. bei der von Christl Greller organisierten „Die Zeit und Wir“ – GAV-Veranstaltung lesen werde.
Viel Spaß beim Schmökern und vielleicht ein bißchen Freude auf das neue Buch!
Rezensionsanfragen sind willkommen. Bitte kommentieren oder mir ein Mail schicken.
2013-05-08
Sendungsaufnahme mit Wally Rettenbacher
Manchmal fühle ich mich ja auf meinen Blog sehr alleine und verborgen und habe das Gefühl, daß ich da ganz unbemerkt im Worldwide Web unterwegs bin, weil oft tagelang keine Reaktionen kommen. Einmal kam eine scharfe Rüge einer GAV-Kollegin, daß ich nicht über sie schreiben soll, einmal habe ich mich mit dem Wort „schwierig“ ein wenig vergriffen, obwohl ich ohnehin sehr aufpasse neutral und wertfrei zu schreiben, um niemanden zu verärgern.
In letzter Zeit kommen manchmal ein paar liebe „Gefällt mir“-Grüße von Buzzaldrin, Lesewelle und Diana und als ich den „Residenz“-Verlag gesucht habe, hat sich am nächsten tag Herwig Bitsche bei mir gemeldet und mich zu einem weiteren Besuch eingeladen und der „Becher“-Neuherausgeber hat geheimnisvolle Briefe bei mir vermutet, obwohl, die, über die ich geschrieben habe, schon längst veröffentlicht waren.
Robert Eglhofer hat mich im Jänner 2010 für das Etcetera interviewt, E.A. Richter hat mich gefunden und zu seinen Veranstaltungen eingeladen, der Holzbaum-Verlag bietet mir seine Bücher an und Ingrid Führer, inzwischen Pressesprecherin des Hauptverbands des Buchhandels hat mich gestern zu einer Buchparty eingeladen, alles aufregende Lebenszeichen zwischen oft tagelangen Schweigen und derzeit mehr oder minder intensives Trödeln am „Literaturgeflüster-Texte-Buch“, das ich, glaube ich, am liebsten einer Sekretärin oder einem Lektorat überantworten würde, damit ich weiter schreiben kann und vor circa einem Monat hat sich auch noch Wally Rettenbacher von der „Redaktion Summerau, 96“, bei mir gemeldet, die auf „Literaturgeflüster“ gestoßen ist und mit mir ein Interview bei Radio Fro, dem Linzer freien Radio machen wollte. Da hätten wir einen Tag vor dem „Literatur und Wein Festival“ nach Linz zur Aufnahme fahren sollen, was sich, wenn wir dann nach Harland gefahren wären, auch ausgegangen wäre. Wally Rettenbacher hatte aber noch einen anderen Vorschlag, hat sie ja gestern zum „Tag der Freiheit des Wortes“ gelesen und ist daher heute um elf zu mir in meine Praxis/Wohnung gekommen.
Das Literaturgeflüster ist ja schon öffentlich vorgestellt worden, am 28. 5. 2010 habe ich es im Amerlinghaus bei der von Ilse Kilic organisierten Veranstaltung zum „Alltäglichen Leben“ vorgestellt und jetzt will Wally Rettenbacher am 12. Juni eine Sendung über mich und das „Literaturgeflüster“ machen und so habe ich heute fünf Texte daraus vorgelesen.
Drei Texte zu je zehn Minuten wünschte Wally Rettenbacher sich.
„Das ist leicht!“, habe ich zuerst gedacht, habe ich ja sehr lange Texte, dann war ich länger uneinig, welche ich dafür nehmen soll und mich dann für sehr unterschiedliche Textsorten, wie den „Wunderschönen Tintentraum“, den „Langen Brief an den Herrn Kurz“, alles meine Lieblingstexte und dann noch den „Sommer am Wasser“, entschieden und das gestern abgestoppt.
Acht, sieben und fünf Minuten, habe ich dazu gebraucht. Da ist mir dann noch „Die Zahl dreizehn“, eingefallen, für das ich auch fünf Minuten brauchte.
Wally Rettenbacher, die seit der vorigen GV-GAV Mitglied ist, aus Salzburg kommt und von der ich gestern hörte, daß sie lange Reisen durch Indien machte, hatte auch einige Fragen zum Selbstpublishing und zu meinem Schreiben, so daß ich dann auch den Artikel „Ins Jubiläumsjahr“ dazu nahm, der sehr genau von meinen Schreibjubiläums berichtet, die dieses Jahr auf mich zukommen werden.
Das „Literaturgeflüster-Texte-Buch“ ist ja noch ziemlich unfertig, obwohl ja alle diesbezügliche Texte schon fast seit einem Jahr feststehen, das „Nanowrimonovel“ liegt aber schon mit Umschlag und dem Nanowrimologo, neben mir am Küchentisch, der Alfred muß nur noch die Korrekturen einarbeiten, obwohl ich ja nicht glaube, daß es schon bis zur Lesung am 8. Juni fertig ist.
Also die Artikel gelesen, Wally Rettenbachers Frage beantwortet und dann noch lange über ihre Projekte und den Literaturbetrieb geplaudert, auch über meine Bücher und mein Leseverhalten. Denn ich habe meine Bücherregale umgeräumt, so ziemlich alles Ungelesene zusammengestellt und auf meine Leseliste gesetzt, die jetzt schon bis 2022, eine gigantische und wahrscheinlich auch abschreckende Zahl, geht und noch einmal meinen Vorsatz bekräftigt, darauf zu schauen, daß jetzt wirklich nicht mehr viel Neues dazukommt.
Was ich natürlich nicht gehalten habe, sondern vorige Woche wieder drei Rezensionsexemplare anfragte.
Marlen Schachingers neues Buch über ein abgeschriebenes bzw. gestohlenes Manuskript, ein Thema das mich ja sehr interessiert, ist inzwischen auch gekommen.
Susanne Rössler von Zsolny Verlag, die ich um den neuen Rene Freund, auf den ich bei Buzaldrin aufmerksam wurde, fragte, hat mich freundlich darauf aufmerksam gemacht, daß ich doch schon so viele Bücher habe und dieses daher verschmerzen kann. Natürlich und vielen Dank, schade ist es aber trotzdem etwas, aber vielleicht kommt das Buch noch einmal zu mir, für ein neues pro Woche habe ich ja auf meiner Bücherliste Platz und sonst bin ich ja auch sehr gut und schnell im Lesen und wenn man viele Bücher liest, kann man auch gut verlinken und sich ein Bild von der Autorin, dem Autor machen, die beispielsweise bei den Grundbüchern oder auch anderswo vorgestellt werden.
Am 12. Juni um 19 Uhr wird jedenfalls die Sendung mit Musik und meinen Texten im Radio Fro erscheinen und wer das vielleicht nicht hören kann, es wird einen Link dazu geben und die Lesung am 8. Juni in der Klimt-Villa, wo ich den Beginn des Nanowrimo-Novels lesen werde, gibt es auch.
Jetzt werde ich noch ein paar Stunden machen und dann vielleicht am Heldenplatz zum „Fest der Freude“, anläßlich der Kapitulation der Nazis am 8. Mai 1945 gehen oder mich mit dem neuen Buch in die Badewanne legen und am morgendlichen Feiertag habe ich ganz ernsthaft vor fleißig zu korrigieren, so daß es das „Literaturgeflüster“ auch bald in Buchform geben kann.
Und hier gehts zur Sendung
2013-05-07
Freiheit des Wortes 2013
Wieder einmal „Tag der Freiheit des Wortes“, die traditionelle GAV-Veranstaltung, die von Josef Haslinger, der inzwischen deutscher PEN-Präsident geworden ist, ich glaube, in den Achtzigerjahren im Gedenken an die Bücherverbrennung der Nazis am 10. Mai 1933, eingeführt worden ist, bei der ich zweimal in Kärnten, als sie dort Gösta Meier organisierte, gelesen habe und die dann irgendwann stillschweigend unterm Tisch gefallen ist, so daß ich sie 2001 und von 2003 bis 2009 zuerst noch im NIG im Hörsaal I und dann im Literaturhaus organisierte. Aber dann wurde das mit dem Literaturhaus schwieriger, Silvia Bartl hat mir in den Ausschreibungstext hineingeschrieben, so daß ich, als die GAV beschloß, dam man nur mehr eine Veranstaltung im Jahr organisieren darf, mich für die „Mittleren“ entschied und die Veranstaltung wieder „Vorstandssache“, wurde, was bedeutete, daß sie Petra Ganglbauer in den Juni verlegte, mich das erste Mal eingeladen hat und dann nicht mehr.
Voriges Jahr war sie dann wieder im Mai und ich glaube auch wieder im Literaturhaus und heuer organisierten sie Ilse Kilic und Magdalena Knapp-Menzel im Universitäts Campus, haben vierzehn Autoren, darunter auch Wally Rettenbacher, die morgen ja zu mir kommt, eingeladen, dem Ganzen das Thema „Widerspruch und Widersprüche“ gegeben und ich habe, nachdem ich gesehen habe, daß in der Wien-Bibliothek der vergessene Dichter Alfred Grünwald, der 1942 umgekommen ist, vorgestellt wurde, eigentlich dorthin gehen wollen.
Um Wally Rettenbacher kennenzulernen, habe ich umdisponiert, lange die Aula im Universitätscampus gesucht, die Veranstaltung ist jedesmal wo anders und mit Erstaunen festgestellt, daß die GAV-Prominenz, die großen bekannten Gesichter zum Größtenteil fehlte, ich habe die Veranstaltung immer ausgeschrieben und jeden lesen lassen, der das wollte, vorher mir waren Marie Therese Kerschbaumer, Helmut Eisendle, Friederike Mayröcker etc bei den Lesenden, diesmal waren es für mich relativ viele unbekannte Gesichter, wie zum Beispiel Wally Redtenbacher und im Publikum habe ich Anton Blitzstein erkannte, dem ich erzählte, daß es Berlin demnächst eine „Ohrenschmaus“-Lesung geben wird, zu der mich die österreichische Botschaft eingeladen hat, aber Berlin ist ja weit weg.
Magdalena Knapp-Menzel moderierte und bat die ersten vier Lesenden auf das Podium und so begann Bettina Balaka, die ein Stück aus ihrem Roman „Kassiopeia“, nämlich die Stelle wo der, der Kommerizalrat wird, bei seiner Ernennung von dem toten jüdischen Kind erzählt, das er auf der Straße gefunden hat. Dann kam Wolfgang Helmhart und las aus einer Art Tagebuch, wo er sich zuerst auf den Wikipedia Eintrag über die Bücherverbrennung bezog und dann allerlei Persönliches erzählte.
Gerhard Jaschke las einen Teil eines Textes, wo er einen Strafbescheid erhielt, weil er einen oder eine Beamten nach seinem oder ihren Geschlecht fragte und das Beamtenbeleidigung ausgelegt wurde. Oh diese Transen!
Und Erika Kronabitter zeigte einen Film, wo Gesichter einen Art Strumpf übergezogen hatten, den sie dann abstreiften, sprich ihre Fassung verloren. Dann kam Margret Kreidl, die ich schon letzte Woche bei dem Veza-Projekt hörte. Jetzt las sie aus „Einfache Erklärung – Alphabet der Träume“, wo es in etwa um eine Dollfuß-Quelle ging, weil ihre Großmutter Dollfuß liebte.
Melamar, die mit einer Literaturperformance angekündigt war, las einen am Nachmittag geschriebenen Prosatext, wo sie von ihrer Zeit in einem sehr elitären Benediktinergymnasium erzählte, wo die Schüler und der Direktor den Nazis noch sehr nahestanden.
Christa Nebenführ hatte dann etwas über die Bedeutung der Privatsphäre unter dem Titel „Brauchen Sie ein Taschentuch?“ und Thomas Northoff, der bei den von mir organisierten Veranstaltungen auch oft aufgetreten, brachte etwas aus seiner Graffitisammlung zum Thema Widerspruch.
Doron Rabinovicis Text über die Kinder die gleich nach ihrer Geburt abgeschoben werden sollen, habe ich schon bei Gustav Ernsts Kolik-Louge gehört und Jörg Piringer, den ich einmal im Republikanischen Club zum Thema Urheberrecht gehört habe, setzte dem Thema Widerspruch überhaupt die Krone auf, scheint er doch zum Urheberrecht eine eher kritische Stimme zu besitzen und so montierte er Sätze dazu, las sie sehr schnell herunter und stellte sich auch noch einen Wecker, um seine Zeit nicht zu überschreiten und alle lachten, weil das mit dem Urheberrecht und seiner Aufhebung so lustig war, obwohl sich die Autoren ja meistens bezüglich seiner Aufhebung sehr besorgt zeigen und die Festplattenabgabe wollen.
Dann kam Wally Rettenbacher und hatte ihre „Gedanken zur Freiheit“. Rolf Schwendter hatte wieder seinen bewährten Text zum Thema und am Schluß kam ein mir bisher unbekannter Filmer und hatte vier Kurzfilme, die ebenfalls sehr lustig waren, aber auch einen Text Gerhard Rühms zur Aufführung brachten. Eigentlich eine sich sehr widersprechende Themenvielfalt und jetzt sehe ich gerade, ich habe auf Lisa Spalt vergessen, die vor Rolf Schwendter einen Text zur der Frage, wie eine Gemeinschaft entsteht, gelesen hat.
2013-05-06
Drei literarische Zeitreisen
Am Nachmittag gabs wieder eine Muttertagsfeier zu der ich von der Bezirksvorstehung Mariahilf nun schon zum fünften Mal eingeladen wurde. Zweimal bin ich da im Haus des Meeres herumgeklettert und habe mir je eine Szene davon mitgenommen. Einmal einen „Haus des Meeres Besuchs“ der Natalie und ihrer Mutter in der „Radiosonate“, das zweite Mal die „Taubenfütterungszene“ in der „Absturzgefahr“.
ann gabs Einladungen zu einer Jause ins Pensionistenhaus am Loquaiplatz. Vor zwei Jahren hat dort Heinz Zuber gesungen, voriges Jahr war ich mit meiner Cousine Irmi da, als Erni Mangold ihre Memoiren vorstellte und diesmal trat ein Dr. Sepp Tatzel auf, das ist ein 1925, geborener Mariahilfer, der die Turniere auf der Schallaburg gerstaltet, Kabarettprogramme und auch einige Bücher geschrieben hat und er gestaltete diese Muttertagsfeier, es gab wieder Kaffee und einen Schokowürfel mit einem Herzchen, in Gedenken an seine Mutter, hat ein paar Liedtexte vorgelesen und erzählt, daß er aus einer Offiziersfamilie stammt, mit zehn Jahre zum Familieneinkommen beitrug, weil er im Raimundtheater aufgetreten ist und eineinhalb Jahre vor Kriegsende wurde er noch eingezogen.
Das war sehr berührend und auch beklemmend, weil ich mich ja sehr für die Zeitreisen ins Jahr Vierunddreißig oder so interessiere und da stand an diesem Montag auch noch einiges anderes am Programm.
Um achtzehn Uhr wurde nämlich die Widmungstafel vor dem Haus in der Ferdinandstraße Nummer 29 enthüllt und dazu hat mich nicht nur Konstantin Kaiser eingeladen, Petra Ganglbauer war auch am Morgen im Leporello und hat ein bißchen was zu dem „Veza lebt“-Projekt erzählt, wo ich ich ja schon vorige Woche in der Alten Schmiede war. Weil es um sieben in der Grundbuchveranstaltung Hilde Spiel vorgestellt wurde, hatte ich zwar vor dort hinzugehen, aber vorher ein bißchen in der Ferdinandstraße vorbeigeschaut, die schon sehr bevölkert war.
Batya Horn habe ich auf den Weg dorthin getroffen, Christel Fallenstein war da und viele andere und Konstantin Kaiser erzählte mir, daß der Theodor Kramer-Preis heuer erst am 4. Oktober in Niederhollabrunn, Theodor Kramers Geburtsort vergeben wird.
Ein Politiker hat dann die Veranstaltung eröffnet, erzählt, daß Erinnerungsarbeit wichtig ist, Konstantin Kaiser würdigte die Dichterin und die Projektleiterin Gertrude Moser-Wagner zählte alle Sponsoren auf.
Dann gabs im gegenüberliegenden Lokal eine Muiskperformance und auch einen Rundgang durch sämtliche Stationen, wo es im Rahmen des Projektes Installationen gibt, so wird zum Beispiel der Name „Veza“ auf eine Hausmauer projeziert.
Ich bin aber nach der Enthüllung der Tafel, wie geplant in die Alte Schmiede gegangen, denn Hilde Spiel interessiert mich sehr und ist auch zeitlich passend, da sie ja, wie Veza Canetti nach London emigrierte, allerdings nach Wien zurückkehrte, wo sie 1990 starb und ich habe im vorigen Jahr einiges von ihr und über sie gelesen.
Das vorgestellte Grundbuch „Das Haus des Dichters – literarische Essays, Interpretationen, Rezensionen“, 1992 posthum herausgegeben war mir aber völlig unbekannt, was für ein Grundbuch sehr interessant ist, es dürfte auch vergriffen sein, jedenfalls habe ich es nicht am Büchertisch liegen sehen und Kurt Neumann erwähnte in seiner Einleitung, daß Anneliese Rohrer, die bekannte Journalistin heute nicht den Titeltext lesen würde.
Der würde erst morgen in Linz vorgestellt, man könne ja hinfahren, wenn man ihn hören wolle, heute würde es eine Rezension über ein Buch von Helmut Qualtinger geben und Anneliese Rohrer meinte, daß sie den Text deshalb ausgewählt hat, weil Qualtinger nebenan im Heiligenkreuzerhof gewohnt hat und man auch die Verachtung des Österreichischen dabei gut sehe. Es wurde diskutiert, daß Hilde Spiel in dem Text fein umschrieben hat, daß Qualtinger nicht in dem Dichterolymp aufgestiegen ist, sondern sein Talent irgendwie vergeudete und nicht sehr achtsam mit sich umgegangen wäre.
Paul Jandl erzählte dann insgesamt etwas über den Band, meinte daß Hilde Spiel eher einen konventionellen Literaturbegriff gehabt hat und gerne selber die große Form des Romans geschrieben hätte.
Das hat sie an Heimito von Doderer sehr bewundert, von dessen „Strudlhofstiege“ sie so begeistert war, daß sie ihm sogar seine kurzzeitige Sympathie für den Nationalsozialismus verziehen hät, sonst hätte sie von Jandl, Mayröcker, Handke, Turrini und Wolfgang Bauer nicht viel gehalten und von der Wiener Gruppe gerade Konrad Bayer gelten lassen.
Sehr interessant über dieses mir unbekannte Grundbuch wieder viel über die Dichterin zu erfahren bzw. mein bisheriges Wissen auffrischen zu können.
Der Band von Marcel Reich Ranicki , den ich im Vorjahr gelesen habe, wurde erwähnt und auch, was mir, glaube ich, ebenfalls aufgefallen ist, wie ambivalent sich der Literaturpapst darin geäußert hat.
Kurt Neumann meinte in seiner Einleitung noch, daß man Hilde Spiel in den Neunzigerjahren zu einer Grand Dame der Literatur gemacht hat, wohl auch, um andere große Damen damit zu verhindern.
Wer damit gemeint ist, hat er nicht verraten, aber von Netzwerken und der genauen Literaturkritik gesprochen, die heute nicht mehr möglich ist und er hat auch die Erinnerungsbände erwähnt, mit denen Hilde Spiel berühmt wurde und von dem ich auch einen gelesen habe.
„Kati auf der Brücke“, das inzwischen neu aufgelegt wurde und das ich gerne lesen würde, lag am Büchertisch auf und im Publikum war Daniela Strigl, die sich auch zu Wort meldete.
Sehr interessant an einem einzigen Tag soviel über das vergangene Wien von seinen unterschiedlichen Zeiten zu erfahren, obwohl sich das Grundbuch über Hilde Spiel hauptsächlich auf die Siebzigerjahre bezog und die habe ich ja auch sehr intensiv erlebt, obwohl ich von dem damaligen Literaturbetrieb wahrscheinlich nicht sehr viel gewußt habe.
2013-05-05
Das Jahr vierundzwanzig
„Das Jahr vierundzwanzig“ von Patrik Ourednik, einem 1957 geborenen Tschechen, der 1985 nach Paris emigrierte, von Michael Stavaric übersetzt, der es auch einmal im Standard als Beispiel für nicht lineare Literatur, die man unbedingt lesen sollte, ist ein sogenanntes Erinnerungsbuch und stammt von von den Büchertürmen der „Literatur im März“. Da war mir der Name Ourednik völlig unbekannt, so ist das dünne Czernin-Bändchen erstmals in meinen Bücherregalen verschwunden. Dann war ich einmal bei einer Stavaric-Lesung im Literaturhaus, dort lag es am Büchertisch auf.
„Das muß ich lesen!“, habe ich gedacht und es dann wahrscheinlich im Februar 2012, als ich den Krisenartikel schrieb, auf die Leseliste gesetzt. Dabei hätte ich es wahrscheinlich schon 2011, als ich die „Wiedergeborenen“, schrieb und daher über Prax und die Besetzung etc recherchierte, lesen sollen, es jetzt erst getan und hatte durch den Stavaric-Artikel auch den Eindruck, daß mich etwas Experimentelles, schwer lesbares erwarten würde.
Was aber nur für die Zahlenangaben stimmt, denn das könnte man vielleicht mit Herbert J. Wimmer vergleichen. Ansonsten ist es erstaunlich realistisch, wenn uns auch das Nachwort von Vlastimil Harl belehrt, daß man nicht alles, was darinsteht glauben soll, so wären schon mindestens drei der vier Eingangszitate falsch „Brutus: Das ist nicht die Wahrheit“, Jago:“Es ist eine Lüge“, Hamlet: Was ist Wahrheit“,“So ist die historische Wahrheit Rotes Recht“.
Dann beginnen die kurzen Absätzem die von I/2 bis XXIII/2 gehen, jeweils mit dem Satz „Ich erinnere mich..“
Vlastimil Harl erklärt, daß das Spiel mit der Erinnerung 1970 vom Amerikaner Joe Brainard in die Literatur eingeführt wurde. Der hat seine „I remember-Sätze“, sehr persönlich gehalten und wären dann wahrscheinlich als bloß experimentell bald vergessen worden. Dann kam aber George Perec, 1978 und meinte, daß diese Sätze Erinnerungen enthalten müssen, die für die ganze Gesellschaft relevant sein sollen und Patrik Oudrenik scheint das Ganze zu mischen.
„CSSR 1965 1989“, steht am Umschlag. Da hätten wir das Jahr vierundzwanzig. Was das bedeuten soll habe ich aber nicht ganz verstanden, denn das Buch wurde laut Wikipedia 1995 geschrieben und ist 2003 auf Deutsch herausgekommen.
1968 spielt natürlich eine große Rolle und Ourednnik erinnert sich auch an viel. An seine Mitschüler, daran, daß Pavel Kohout, als er 1968 nach Wien ausreistem nicht mehr einreisten konnte, an seinen ersten Sex, an seinen Vater, an die Witze, an Sprüche, an die Filme, die er sich im Fernsehen und Kino angesehen hat u.u.u.
Eine Frau hatte eine Liste mit der Höhe der Bestechungsgelder, die man auf den verschiedenen Ämtern in verschiedener Höhe geben mußte, in ihrer Wohnung hängen, daß er die Worte „unzugänglich“ mit unzulässig“ verwechselte, wie er mit seinen Vater „über die Heldenstraße und den Friedensplatz ging“, „Wie er den „Scherz“ sah und sich langweilte“, „daß er in der Musikstunde nicht die russische Hymne singen wollte und, daß das das ein Nachspiel hatte.“
„KP bedeutet klares Problem“ und das Sprichwort, daß „Wer nicht den Staat bestiehlt, bestiehlt die Familie“, habe ich erst kürzlich bei Zdenka Becker gelesen.
Er erinnert sich an die Charta 77 und die Unterzeichner, daran, daß „Sachalin die größte sowetische Insel war.“ An die „Polinnen, die sich angeblich von jeden für Strümpfe und Parfum, auch für russisches…“, daran, daß „Hrabal ins Gasthaus „Zum Tiger“ ging und wirft die Frage auf, ob „Gorbatschow seinen Fleck vom Wodka-Trinken habe“.
Der letzte Eintrag lautet „Ich erinnere mich an Scha-la-la-la-li-yea (?)
Dann gibts acht Seiten Anmerkungen und Erklärungen zum besseren Verständnis und das schon erwähnte Nachwort.
Ich muß meinen Eindruck über nicht lineare Literatur wieder einmal revidieren und kann mich nur Michael Stavarics Buchempfehlung anschließen. Lesen, falls das Buch noch zu bekommen ist, ansonsten hat Michael Stavaric noch drei weitere Bücher von Parik Ourednik übersetzt.
2013-05-04
Kinder der Dunkelheit
„Kinder der Dunkelheit“, der 2002, erschienene Erzählband, der 1936 in Fiesolo geborenen Dacia Maraini, die die Lebensgefährtin Alberto Moravias war, führt in die Niederungen Roms und einmal auch in ein Kloster an der Algerischen Grenze, wenn sie die einfühlsame Kommissarin Adele Sofia, die manchmal an Lakritzfischchen knabbert, ihre Fälle schildern läßt. Da gibt es den siebenjährigen Grammofono, von seinen Eltern Gramo genannt, der Vater trägt Ohrringe und hat lange Haare, die Mutter ist selber noch ein Kind, sie lassen ihn sehr oft allein zu Hause, wo er am Balkon steht und zum „Taubenmann“, hinuntersieht, der ihn schließlich in sein Auto lockt, vergewaltigt und ermordet. Die Kommissarin findet heraus, daß es der Sozialarbeiter, der sich um „mongoloide“ Kinder kümmern soll, gewesen war.
Vielleicht noch ein bißchen eindringlicher geht es Viollca weiter, das ist ein zwölfjähriges albanisches Mädchen, das seinen Teddybär am Arm, von Xhuvan nach Italien in ein Bordell gebracht wird, denn die Familie ist arm und so soll das Mädchen, ein bißchen was für ihre Hochzeit oder sonst verdienen.
Dann geht es in ein Kloster an der algerischen Grezne, das von Moslems überfallen wurde, Schwester Attanasia wird dabei vergewaltigt und geschwängert. Schwester Giuditta überredet die Oberin, sie das Kind gebären und weiter im Kloster arbeiten zu lassen, allein der Bischof ist dagegen. So wird sie von ihrem kleinen Mädchen getrennt, das in ein Waisenhaus kommen soll und am nächsten Morgen tot im Hühnerstall aufgefunden.
Ja, manchmal sind die grausamen Geschichten der Marraini höchst poetisch. Bei „Macaca“ geht es ins erwachsene Leben hinein und erzählt von wehrlosen Frauen, denn Macaca hat ihrem Pippo, weil er sie zum Sex mit seinen Freunden gezwungen und sie dann brutal geschlagen hat, den Pimmel „ratzekahl“ abgeschnitten und fragt die Frau Kommissarin nun, ob sie „lebenslänglich“ bekommen wird.
„Das glaube ich wirklich nicht!“, sagt die „und schiebt sich ein Lakritzfischchen in den Mund.
Alicetta ist ein behindertes Mädchen, das seine Eltern bei einem Unfall verloren hat, als der Großvater nicht mehr für sie sorgen kann, bringt er sie in ein privates Pflegeheim, wo sie vom Psychiater Dr. Farra, die Diagnose „abnorme pathologiesche Schizophrenie“ verpasst bekommt.
Die „Einfaltspinsel“ genannte Pflegerin Mirta Vallone soll sich um sie kümmern. Sie kommt auch gut mit ihr zurecht, dann hört Alicetta aber zu essen auf und liegt nur noch im Bett.
„Regression“, nennt Dr. Farra das und wird eines Tages tot aufgefunden. Der Großvater macht die Anzeige und die Kommissarin findet heraus, daß sie mit Beruhigungsmittel vollgestopft worden war, obwohl sie nur „psychiatrisch“ behandelt werden sollte und außerdem von zwei Pflegern immer nachts gebadet wurde, obwohl das eigentlich nur Frauen tun sollten.
„Nächtliche Mauern“ ist wieder eine kleine Zwischengeschichte, die von einer Erwachsenen und ihren Leiden handelt. Da hat sich ein angesehener Universiätsprofessor, ein Philosoph, in der Nacht seiner Frau, die alles für ihn tat, seine Post erledigte, die Diplomarbeiten durchsah, etc, mit einem Messer genähert. Sie schlägt ihn nieder und liest dann der Kommissarin einen Zettel vor, wo draufsteht „Das schlimmste ist, daß ich mich selbst nicht liebe. Ich bin ein kleiner Schwinderl vor Gott!“
Dann wirds wieder dramatisch, da macht nämlich ein Elfjähriger eine Anzeige, der Vater hätte ihn und einige Geschwister mißbraucht.
Im Jahr 1995 macht er das. Der Kommissar denkt an seine eigenen Kinder, die gegen ihn rebellieren, schickt die Sozialarbeiterin hin, die Mutter schützt den Vater, der ist freundlich und die Sozialarbeiterin findet nichts.
Im nächsten Jahr kommt er wieder, da sagt der Vater, der Sohn hätte sich am kleinen Bruder vergangen und die ältere Schwester versucht mit ihren kurzen Röckchen den Kommissar zu verführen, widerspricht sich und der Kommissar droht Tino das Gefängnis an, wenn er weiter so lügt.
Im Jahr 1998 wird der kleine Bruder tot am Tiber aufgefunden, Vater und Sohn beschuldigen sich gegenseitig, aber auch die Schwester hat den Kleinen mit dem Vater aus dem Haus gehen sehen. Am Schluß macht dann doch die Mutter, die aus Angst und aus Liebe ihren Mann deckte, eine Aussage und alles klärt sich drei Jahre zu spät auf der Kommissar und die Kommissarin essen aber ihre Lakritzfischen zusammen, so daß wenigstens hier etwas weitergeht.
Bei „Eine Nummer auf dem Arm“, geht es in die Vergangenheit zurück, da trifft Mara Garda im Urlaub in Buenos Aires in einem Souveniergeschäft Hans Kurtmann, den brutalsten SS-Mann des Lagers, in dem sie als Jugendliche war wieder.
„Heute ist heute ist heute“ und „Wer hat „Paulo Gentile ermordet“, sind eher konventionelle Kurzkrimi. Bei den letzten beiden Geschichten geht es dann wieder um Pädophilie und Kindesmißbrauch. In der einen wird der arabische schwarzarbeitende Schäfer gleich verdächtigt, die beiden kahlgeschorenen aufreizend angezogenen Mädchen, die nicht einmal einen BH trugen ermordet zu haben und in „Schatten“ begleitet die Gra0mama Agata die kleine Agatina wöchentlich zum Herrn Notar um sich ein Zubrot zu verdienen.
Das sind wohl die beeindruckensten und dichtesten Geschichten des Bandes von der berühmten italienischen Autorin, von der ich ihre Jugenderinnerungen gelesen habe und „Die stumme Herzogin“, sowie den Krimi „Stimmen“ auf der Leseliste habe.
2013-05-03
Mai-Schreiben
Fünf Tage Schreiben hat Anni Bürkl, glaube ich, im Jänner für Mai angeboten und macht morgen auch einen Schreibmarathon und das ist ja etwas was mich immer sehr fasziniert und was ich gelegentlich zur Einstimmung in neue Schreibvorhaben oder wenn der Alfred an einem langen Wochenende auf Urlaub ist, nütze.
Aber diesmal passt es bei meinen Korrigiervorhaben nicht, mich schreibend oder Materialsuchend durch die Stadt zu begeben, obwohl ich auch ein schreibintensives Wochenende haben werde und am Mittwoch hat es auch schon mit den Maifeiern angefangen.
Zwar habe ich den Tag ganz pomali in der Badewanne bei Dacia Marainis „Kinder der Dunkelheit“ angefangen und bin nicht zum Frühstück in den Rotpunkt auf die Reinprechtsdorferstraße gegangen, sondern später erst mit dem Alfred zur Albertina und dann zum Parlament und diesmal wurde die Internationale zweimal gesungen, war die Maifeier am Rathausplatz ja noch nicht vorbei, als wir angekommen sind. Dann ging es gleich am Yppenplatz beim „MayDay“ weiter, denn da marschieren ja die Prekären seit einigen Jahren von sehr viel Polizei begleitet durch die Stadt an Polizeischubgefängnissen, Asywerberstellen, etc, vorbei zum Augartenspitz, nur leider ist es erst sehr verspätet losgegangen und hat sich auch sonst sehr lang hingezogen, so daß wir uns schon am Schottentor verabschiedet haben, aber sonst gute Stimmung und ich habe auch versucht ein paar Impressionen für mein „Dreizehn Kapitel“-Projekt einzufangen und am Freitag ist es dann auch mit Roberts Schreibgruppe im Cafe Ludwig weitergegangen.
Wieder waren wir zu fünft, zwar ist die Ruth mit Erika Brunngraber in Frankreich, aber diesmal war ein jünger Mann dabei, ein Musiker, der schon einen von Roberts Text vertonte und als Thema habe ich wenig originell „Mai“ vorgeschlagen, wobei meine Assoziationen von Maibaumklettern bis zum ersten Mai gingen.
Robert hat dann noch das Thema „Mißbrauch“ eingebracht, wobei ich gleich an die beklemmenden Geschichten der Maraini denken mußte und hat eine Verbindung vorgeschlagen und Ruth hat uns sozusagen das Thema „Reisen“ hinterlassen.
Also losgeschrieben und diesmal ist es mir gelungen eine Kurzgeschichte in den dreißig Minuten entstehen zu lassen und den Mißbrauch tatsächlich auf den Rathausplatz zu bringen.
Weil da ja eine in einer der Wohnungen sitzen könnte, eine aus Minsk, zuerst hatte ich Bukarest geschrieben, die in den goldenen Westen geschleppt wurde und in einem Bordell, sprich Massagesalon landete, statt, wie versprochen in einem Kinderkrankenhaus und nun blickt sie hinunter auf den Rathausplatz, wo die Massen mit den Fahnen und den Kampfliedern vorbeimarschieren.
„Komm lieber Mai und mache“, ertönt es noch aus dem staubigen gelben Transistorradio im Hintergrund.
Der neue Teilnehmer, der in Budapest aufgewachsen ist, hat das Thema Arbeit mit der Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen verbunden, eine Forderung der Grünen, die ja am Vortag des ersten Mais ihr Fest der Arbeitslosen feiern und Robert Eglhofer dachte bei Mißbrauch an den offenen Bücherschrank, beziehungsweise verknüpfte er seinen Weg auf den Rathausplatz mit den Klagen einer der Betreuerinnen vor dem „seltsamen Möbel“, die von denen erzählte, die mit Schachteln und Säcken kämen, um die Bücher auf den Flohmarkt zutragen.
Ein Mißbrauch an den ich nicht ganz glaube und der wahrscheinlich genauso ein Vorurteil, wie das ist, daß die Nachbarn beim bedingungslosen Grundeinkommen auf der faulen Haut liegen würden, während man selber die Freizeit sinnlvoll nützen würde.
Ilse Kilic hatte wieder einen ihrer bewährten Texte mit „Tag der Arbeit, Hurrah!“ geschrieben, wobei sie überlegte, wie man Menschen gebrauchen könnte, Ruth Aspöck zum Beispiel als Begleiterin beim Schwimmen, an der sie sich erfreuen würde, Fritz Widhalm widmete sich dem Reisen, wobei er verlauten ließ, das er das gar nicht gerne täte. Spannend also wie unterschiedlich man die Themen Mai und Mißbrauch verbinden kann und ich werde den morgigen Tag dazu benützen, meine Geschichte zu überarbeiten, die ich ja am Mittwoch Wally Rettenbacher vorlesen könnte, bevor ich mich möglichst intensiv meinen „Literaturgeflüster-Texte-Buch“ im Sinne eines Korrigiermarathons widmen werde und das fällt mir im Augenblick ein wenig schwer, daran konzentriert zu arbeiten und nicht gleich „Ich will lieber etwas Neues schreiben!“, zu denken. Ich werde mich aber bemühen.
2013-05-02
Umgeräumt und aufgeschrieben
Die die sich an meine Bücherbeschränkungspläne erinnern, werden sich vielleicht über meine übers Wochenende angewachsene Leseliste wundern, aber ich nehme die Idee, meine Bücher möglichst alle möglichst schnell aufzulesen, ernst und habe da einmal Inventur gemacht, hat sich ja in den letzten Jahren sehr viel angesammelt und wenn wenn man da die Übersicht verliert, hat man vielleicht einiges vergessen.
Also nachgeschaut, was es noch alles zu lesen gibt und da einmal aufgeschrieben, da bin ich jetzt zwar schon bei 2022 angelangt, habe es jetzt aber schwarz auf weiß und wenn ich es lesen will, kann ich es bis dahin tun.
Andererseits bleibe ich dabei mit meinen Vorauslisten etwa 2023, wo ich siebzig werde, fertig zu sein, das ist dann nur zu schaffen, wenn ich die zwei höchstens drei neuen Wochenbücher auf eines reduziere und möglichst nichts mehr auf die Vorauslisten schreibe.
Daß ich das ganz schaffe, bin ich zwar etwas skeptisch, denn wenn ich die „Englischen Jahre“ und die „Vermessung der Welt“ finde, lasse ich sie besser nicht liegen, aber ich muß ja nicht jedes ChickLit und jeden Krimi einsammeln, wenn ich noch ungelesene in den Regalen habe.
Andererseits gibt es soviel, was mich interessiert. Aber jetzt weiß ich wenigstens, wie es ausschaut und finde ich einmal einen der „Rabbit-Bände“, nehme ich ihn, auch wenn ich dann erst 2025 mit dem Vorauslesen fertig bin. Andererseits habe ich auch schon sehr viele meiner etwa siebentausend Bücher gelesen. Also schauen, wie es geht und mir das Ein-Wochenbuch angewöhnen, dafür habe ich ja auf jeder meiner Jahresleseliste Platz.
Hundertfünfzig Bücher müßte ich im Jahr lesen, dann geht es sich aus. Mal sehen, wie meine Luxusprobleme funktionieren, ich denke ja auch, daß es in fünf, sechs Jahren, wenn alle ihre Bestände ausgeräumt und auf den Kindle umgestellt haben, keine offenen Bücherschränke mehr gibt.
Ich bin für die, die es wissen wollen, in den letzten Wochen auch sehr konsequent gewesen und habe nur ein paar Mal mein Limit überschritten und ein Buch, nämlich Lisa-Maria Seydlitz „Sommertöchter“, habe ich mir auch um einen Euro gekauft, obwohl ich das auch nicht wollte.
Aber die kleine verstaubte Buchhandlung in der Lerchenfelderstraße hat da oft was ganz Tolles auf ihrem Abverkaufstisch liegen.
Ganz aufgearbeitet habe ich meinen SUB immer noch nicht, ein bißchen wirds schon noch zu finden geben, die Übersicht ist aber da und bei einigen Büchern bin ich mir auch nicht sicher, ob ich sie schon gelesen habe oder nicht, was aber jetzt auch nicht mehr passieren kann, weil ich mir alles anstreiche und es daher gleich sehe.
Lesen ist also eine schöne Kompetenz, die ich beherrsche. Ansonsten habe ich am Wochenende zwar sehr langsam, aber doch an meinem „Texte-Buch“ korrigiert, kämpfe immer noch mit den Anführungszeichen, die ich möglichst konsequent und einheitlich setzten will und habe mich ansonsten bei den Blogs ein bißchen umgesehen und da auch einiges interessantes gefunden. So hat Petra van Cronenburg auf ein tolles neues Buch hingewiesen, das das gleiche Thema, wie Martin Pollacks „Anklage Vatermord“, das ich gelesen habe, weil es vor Jahren einmal bei den Literatur im März-Büchertürme warn, behandelte und ich habe von einem amerikanischen Autor namens Austin Ratner, der dasselbe Thema anders aufgearbeitet hat, noch nie etwas gehört.
Dann hat es mich auch interessiert, daß Martina Gercke wieder schreibt, auf ihrer Facebookseite und auf ihre Blog, kleine Einblicke in ihre neue Arbeit gibt und anmerken läßt, daß sie sich mit jemanden anderen zusammentut, was ich auch sehr spannend finde, denn wenn sie beispielsweise Emily Bold oder sonst einen bekannten Namen, auf ihrer Seite hat, kann das ihrem Comeback dienlich sein und ich finde es sehr spannend, daß sie weitermacht, mal sehen, wie sich das noch entwickeln wird.
Jan Drees hat auf seinen Blog eine Serie über den Zusammenhang von Schreibeschulen und Druckkostenverlage gestartet, was ich auch sehr spannend finde und sehr logisch ist. Ich denke ja, daß man heutzutage bei keinem Druckkostenverlag, der ein paar tausend Euro von einem haben will, abschließen muß, wenn man sich seine Bücher relativ einfach schnell und billig bei Amazon oder der nächsten Druckerei selber machen kann. Aber schreiben muß man erst lernen und da gibt es das Literaturinstitut in Leipzig, das Sprachstudium in Hildesheim und das in Wien, die suchen sich unter ihren hunderten Bewerbern, die zehn bis zwanzig aus, die ihnen am geeignetsten erscheinen, die anderen gehen zu den Fernkursen, wie die „Cornelia von Goethe“ oder anderen Akademien, die sich dafür was zahlen lassen Bastei- Lübbe, hat, lernte ich beim Literaturcafe, jetzt auch eine solche Akademie fürs spannende Schreiben, wählt aus und läßt sich zahlen und, ich glaube, ja auch, daß man das Schreiben irgendwo lernen muß und das sich auch sicher viele Autoren als Lehrer zur Verfügung stellen. Dann will man aber auch veröffentlichen und da ist es sicher spannend zu erfassen, wo gehen die Absolventen dann hin? Zu Book on Demand und den kleineren oder größeren Verlagen, die sich mehr oder weniger dafür was zahlen lassen, hat Jan Drees aufgelistet. Ich würde ja Amazon oder das Druckenlassen empfehlen und finde es ja spannend, daß sehr viele Leute schreiben. Vielleicht müßten sie auch lesen und sich für das der anderen interessieren, da hapert es, wie ich öfter höre, vielleicht.Ich versuche es aber und habe im Literaturcafe auch wieder einen interessanten Artikel zum Selberpublishing gefunden. Tom Liehr meint, daß die, die es professionell machen wollen, bei einem Verlag versuchen sollen.
Natürlich, wer bei Suhrkamp abschließen kann, soll und wird es wahrscheinlich auch tun, bevor ich sonst viel zahle, ist Amazon vielleicht die bessere Lösung, daß ich dort wirklich sehr reich werde, habe ich nie geglaubt, es gibt aber einige Autoren, die das behaupten und durchaus zufrieden damit sind.
Man sieht auch die Literaturlandschaft ist ein weites Land und eines das mich sehr interessiert und für mich selber versuche ich möglichst viel Selbstsicherheit aus dem, wie ich es mache, zu schöpfen. Ganz einfach ist das zwar nicht, wenn ich sehe, daß sich niemand für meine Gewinnspiele interessiert, finde meine fast dreißig selbstgemachten Bücher aber trotzdem schön und hoffe nur bald mit dem „Texte-Buch“, fertig zu werden, damit ich wieder etwas Neues machen kann, lesen sollte ich natürlich auch und möglichst viele Bücher in den Schränken stehen lassen, damit sich meine Listen langsam abbauen lassen.