Das ist eine Lesereihe, die Christl Greller im Rahmen der GAV veranstaltet und diesmal hat sie mich mit Gerhard Jaschke, Manfred Ach und Erika Kronabitter eingeladen, mitzulesen.
„Die Zeit und wir“, da fällt einer natürlich der „Rosenkavalier“ und die Marschallin ein und das passt ganz vortrefflich zu dem Ort, den Christl Greller für die Lesung wählte. Sie wollte nämlich die sogenannte Klimt-Villa, die seit einigen Jahren reneoviuert und öffentlicht zugängig ist, dafür haben und das ist für die Grazer Autorenversammlung vielleicht ein ungewöhnlicher und neuer Leseort, die Lesung war aber trotzdem sehr schön und sehr gut besucht.
Hundert Leute faßt der Raum, der über dem ehemaligen Atelier von Gustav Klimt liegt und die sind, glaube ich, in etwa auch gekommen. Ich schaffe das ja nicht, wenn ich jemanden zu einer Lesung einlade, bedeutet das eher das Gegenteil, aber Christl Greller hat einen großen Verteiler und das hat sie mir auch gesagt, als sie sich einmal bei mir für die „Mittleren II“ angemeldet hat.
Das war die Zeit, wo mich das Literaturhaus hinausgeschmissen hat und die „Mittleren II“, dann unter Erika Kronabitters freundlicher Vermittlung in einem ähnlich feudalen Rahmen in Vorarlberg stattgefunden haben.
Christl Greller hat bei den „Mittleren III“ im Amerlinghaus gelesen und ich habe sie, glaube ich, im Rahmen der Gewerkschaft einmal kennengelernt. Hat sie doch bei einer Werbeagentur gearbeitet und ist dann in Pension gegangen, hat zu schreiben angefangen und in die GAV ist sie auch einmal gekommen.
Als ich, glaube ich, 2002 mit Uwe Bolius vor fast keinen Leuten in der „Alten Schmiede Werkstatt“ um siebzehn Uhr in den Energieferien gelesen habe, ist sie im Publikum gewesen.
Dann hat sie mit ihrer „Zeitreihe“ begonnen, beim ersten Mal hat es nicht geklappt, aber jetzt hat sie mich eingeladen und Christl Greller hat auf den feudalen Ort, der sogenannte Klimt-Villa in Hietzing bestanden, wo Gustav Klimt, der große Maler des Jugendstils und des Fin de siècle sein letztes Atelier gehabt hat.
Das war damals ein Gartenhäuschen, 1918 ist der Meister gestorben, die sogenannte Villa wurde erst später erbaut und wäre dann fast verfallen, bevor sie die Stadt Wien renovierte und einem Verein übergeben hat.
So fand im ersten Stock die Lesung statt und vorher gab es Führungen durch das Atelier. Sehr interessant in den nachgebauten Räumen herumzugehen und zu hören, daß vor allem die Japaner von dem großen Meister sehr begeistert sind. Die Amerikaner sind das, glaube ich, auch und ich war sehr begeistert vor einem vollen Haus zu lesen. Passiert mir das ja leider nicht sehr oft und ich habe außer Christel Fallenstein, Ruth Aspöck und Anton Blitzstein auch nicht sehr viele Leute gekannt und habe als erste gelesen.
„Die Zeit und wir“ lautete das Thema, als ich mich bei Christl Greller angemeldet habe, habe ich wahrscheinlich an ein anderes Buch gedacht.
Diesmal dachte ich an „Zum Sterben sollte man zu Hause sein“ und das hat einen doppelten Zeitbezug. Erst einmal ist es ja als „Nanowrimo“ vom 1. bis 30. November entstanden und zweitens geht es um das Sterben bzw. um das Vermeiden desselben in einer sogenannten „Anti-Aging Senioren Residenz“ und ich habe aus den Fahnen, dem sogenannten Dummie gelesen, habe am Mittwoch doch immer noch Fehler gefunden und Donnerstag und Freitag war das „Archiv-Symposium“ im Literaturhaus und die Zusteller schmeißen die Sendungen neuerdings ja irgendwo hin und da ich nach den Büchern nicht suchen wollte, war ich froh, daß sie erst am Montag ausgeliefert werden.
Macht ja nichts, habe ich ja noch viele andere Bücher für den Büchertisch und verkaufe meistens ohnehin nicht sehr viel. Ich habe jedenfalls die erste Szene gelesen, zwölf Minuten war mein Zeitlimit, das ich ein bißchen überzogen habe. Dann kam der GAV-Kollege Manfred Ach, der mir bisher unbekannt gewesen ist und las Aphorismen zum Thema Zeit. Gerhard Jaschke folgte mit einem Text zum Thema „Vierzig“, den ich, glaube ich, schon einmal gehört habe und Erika Kronabitter, die liebe Kollegin aus Vorarlberg hatte Gedichte aus zwei Gedichtbänden, die bei der Edition Art Science erschienen sind, deren Lyrikreihe sie seit einiger Zeit betreut.
Eines ging um den Tod einer Mutter und zählt auf, was sie alles nicht mehr machen kann, nie mehr ins Badezimmer gehen, nie mehr bügeln, etc.
Christl Greller brachte einen Romanausschnitt und las die Stellen mit Zeitbezug vor. Da gibt es ein älteres Ehepaar und der Mann bekommt plötzlich eine jüngere Vorgesetzte, was ihn in eine große Krise stürzt.
Nachher sind wir noch lange auf der Terrasse gestanden und haben Sekt getrunken. Anton Blitzstein, der jetzt auch bei der GAV um Aufnahme ansuchen wird, war da, und ich erhielt ein bißchen positives Feedback, habe ein Buch verkauft und bin mit dem Alfred dann noch einige Zeit bei einem Heurigen gesessen, den es auch in der Feldmühlgasse gibt.
Es war eine wirklich schöne Lesung und wenn ich will kann ich Erika Kronabitter bald wieder begegnen, da sie am Montag bei den „Wilden Worten liest, Da gibt es allerdings auch eine „Gedichtkonferenz in der Alten Schmiede“ und da würde Stephan Eibel-Erzberg lesen. Aber sein „Licht aus“ habe ich schon gehört und auch sein Buch gelesen.
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