Wieder einmal „Wilde Worte“, diesmal mit Erika Kronabitter, mit der ich am Samstag in der „Klimt-Villa“ gelesen habe und die ich oder deren Namen, glaube ich 2000 im Literaturhaus, bei einer Benefizveranstaltung gegen schwarz-blau oder so kennengelernt habe. Da gab es jedenfalls eine Aktion, wo man was ersteigern konnte, Wolf Haas ersteigerte einen Hut von der Elfriede Gerstl und Erika Kronabitter hatte ein Nachthemd oder ein Abendkleid gestiftet. Ich habe die 1959 in der Steiermark geborene und in Vorarlberg Lebende, dann bald kennengelernt, ihre „Friederikebriefe“, die sie mit oder für Friederike Mayröcker geschrieben hat, mit ihr getauscht, 2005 hat sie mich in die Text und Kritik-Werkstatt nach Vorarlberg eingeladen, ihr Buch „Mona Liza“ habe ich mit ihr getauscht. Nach Voralberg hat sie mich mit den „Mittleren II“ auch gebracht, nachdem ich die nicht mehr im Literaturhaus machen konnte und über ihre „Morgengesichter“ habe ich einmal einen Kurzbeitrag geschrieben. Bei einer der Podiums-Veranstaltungen, hat sie glaube ich den Folgeband „Viktor“ vorgestellt. Am Samstag hat sie aus zwei Gedichtbänden gelesen, jetzt war im „Wilde Worte-Programm“ unter „Die Entlassung aus dem Paradies“ eine Lesung aus „Viktor“, sowie aus dem neuen Lyrikband „decodierung der decaden“ angekündigt.
Als ich das Amerlinghaus betrat und Erika Kronabitter und Richard Weihs begrüßen wollte, schrie jemand Halt, denn SiSi Klocker raste gerade mit Alfreds Klapprad durch den Raum und Erika Kronabitter kündigte mir die „Freie Wildbahn“ an, die es schon länger nicht mehr gegeben hat.
Zuerst schaute ich mich am Büchertisch um und entdeckte Erika Kronabitters Kinderbuch „Sarah und die Wolke“, das sie für ein Kinderhaus gezeichnet, geschrieben und selbst herausgegeben hat und das erklärt, daß Kinder in Kinderhäusern oder Heimen manchmal gut aufgehoben sind.
Erika Kronabitter begann mit der Lesung aus „Mona Liza“, dem ersten Band ihrer Romanreihe, wo die Sicht einer Frau beschrieben wird, das „Viktor“ die Fortsetzung und die beiden miteinander verheiratet sind, habe ich nicht gewußt oder nicht mitbekommen.
Jedenfalls ist Viktor, ein Justizwachebeamter, ein Unsympathler mit der typisch männlichen Sichtweise, der mit seiner Penisgröße unzufrieden ist und auch sonst an einigem leidet.
Erika Kronabitter erzählte, daß sie für jeden ihrer Romane einen eigenen Stil wählte und las dann aus dem dritten noch unveröffentlichtem Buch, wo es um „Nora und X“, das sind Monas und Viktors Kinder geht. Nachher gab es ein angeregtes Gespräch. Richard Weihs teilte die Zettel für die Wunschgedichte aus und las die aus der letzten Runde.
Ich wünschte mir zum Thema passend, als Anfang „Eins, zwei, drei“, den Titel „Frühlingsbeginn“ und die Worte „Alfred, Fahrrad und schwarze Schuhe“.
Mal sehen, was Richard Weihs daraus macht. Bei der freien Wildbahn raste die 1967 in Vorarlberg geborene Filmemacherin und Autorin SiSI Klocker, die ich von den Widerstandslesungen der El Awadalla kenne, mit Alfreds Fahrrad durch den Raum und las aus einer Zeitung einen Text, den sie für eine Veranstaltung in Bregenz geschrieben hatte.
„Bregenz darf Bibione werden“ oder so lautete der Titel, nachher gingen wir mit Erika Kronabitter, SiSi Klocker, Gabriele Petricek und einem Stammbesucher noch ins „Nil“, aßen Humus und tauschten literarische Neuigkeiten aus.
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