Literaturgefluester

2013-07-25

Schreibklausur

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:29

Mit meinen Sommerfrischen-Stadtschreiberplänen bin ich jetzt etwas durcheinandergekommen bzw. habe ich sie abgeändert, denn ich bin ja eine Schnelle und schon fest an der Romanarbeit, so daß ein Spaziergang durch die Stadt bishin zum Residenz-Verlag nicht ganz passte und es mich eher in Richtung Schreibklausur drängte. Zwar habe ich darauf fast ein dreiviertel Jahr gewartet, aber jetzt habe ich mit dem „13-Kapitel-Projekt“ begonnen und es geht rasant dahin.
Ein bißchen habe ich schon darüber berichtet, daß mich das die vierte Woche begleiten wird und jetzt denke ich, es ist besser zu schreiben und zu schreiben und dazwischen eine eher kurze Runde Rad zu fahren, bzw. in der Früh und am Abend jeweils eine Stunde meine Sommerbücher lesen. Wie gehabt also und die drei Wochen Stadtschreiberzeit, die ich mir gegeben habe, sind auch recht intensiv gewesen, so hat sich mein Stadtschreiberalphabet gefüllt und zu einer kleinen Stadtschreibergeschichte wurde ich am Samstag am Markt bzw. in der Eduscho-afebar auch inspiriert, ich bin in den St. Pöltner Buchhandlungen gewesen, habe mich ein bißchen in meine St. Pöltner Literaturgeschichte vertieft, aber jetzt brennt es weiter zu schreiben, das zweiunddreißigste Indie-Buch, das ich dann ja auch einmal probeweise bei Amazon einstellen kann, um nicht restlos jenseitig und weg vom Fenster zu sein.
Denn ich schreibe und schreibe und eigentlich geht das ja ganz gut. Sehr gut geht das soar. Bis jetzt habe ich, vier Kapitelentwürfe, siebenundzwanzig Seiten und zehntausendneunhunderteinundsiebzig Wörter und den Handlungsrahmen eigentlich auch ganz gut skizziert. So habe ich, glaube ich, auch die zwölf Protagonisten oder Handlungsträger und einen ungefähren Plan wohin das Ganze gehen soll. Ein Problem, wenn man so will, könnte darin bestehen, daß ich wieder sehr schnell bin bzw. wieder kürzer als geplant werde. Die dreizehn Kapitel werden kürzere Geschichten und nicht wie geplant Kurzromane werden. Das ist wohl mein Problem, bzw. meine Eigenschaft und Stärke, um nicht so negativ zu formulieren. Man könnte ja auch sagen, daß das Ganze damit dichter ist. Zwar ist zu befürchten, daß ich mit dem Rohentwurf vielleicht schon Ende der Sommerfrische fertig bin, aber na und und macht ja nicht, weil es außer mir erstens sowieso niemanden zu interessieren scheint und vielleicht auch weil es mein Stil sein könnte. Und ich glaube, es ist, dichter, flüßiger und fließt auch mehr oder weniger problemlos aus mir heraus. Natürlich denkt es manchmal immer noch, das ist nicht gut genug! Das muß auch so sein, wenn ich mir die mangelnden Reaktionen um mich herum, bzw. das ist das schlechteste, was ich je gelesen habe, so ansehe, aber dann denke ich, daß ich natürlich schreiben kann und das auch sehr flott und intensiv betreibe und vielleicht hilft mir auch die Schreibklausur, wo ich mich mich möglichst nicht verzettle, dichter zu werden. Denn man kann ja auch die Sommerfrische zu einem Nanowrimo machen und dadurch weiterkommen. Dann müßte mir noch gelingen, daß das auch die anderen bemerken, aber das ist eine andere Geschichte und kann ich im Augenblick nur durch meine Schreiberichte zu beeinflußen suchen.
Also vier Kapiteln habe ich schon. Vorige Woche habe ich den Beginn, die erste Szene mit der Laura Augustin geschrieben und mehrmals umgearbeitet, bis ich damit zufrieden war. Am Montag folgte das Ernst Schwarz Kapitel, die Geschichte jenes Sinologen, der das „Gesprengte Grab“ herausgegeben hat. Dann habe ich mich am Dienstag mit der Uschy Bischof nach Teheran begeben und am Mittwoch die Weihnachtsfrau Nika Horvath vorgestellt, die werde ich vielleicht auch im Dezember für einen eventuellen Adventkalender verwenden.
Wies weitergeht weiß ich wieder nicht so ganz genau, habe aber einiges aufgeschrieben, da gibt es ja das lesbische Paar Ruth Horvath und Vera Mosebach, deren Klienten Jakob Pröchtl, einem ehemaligen Plagiatsautor der jetzt den Erich Fried-Preis bekommt und seine Geschichte der Bloggerin Vera erzählt, die darunter leidet, daß sich niemand für ihren Blog interessiert, den Alzheimerpatienten Laurenz Wolkner und dessen Psychiater Stephan Horetzky u.u.u.
Ein wenig krankt es noch daran, daß ich mir ein bißchen schwer tue, an die Ernsthaftigkeit eines Romans zu glauben, irgendwie bin ich ja immer noch zu schnell unterwegs, obwohl ich andererseits konzentriert arbeite und auch damit zufrieden bin. Daß ich schreiben kann, glaube ich inzwischen und ich vergleiche mich ja auch permanent mit dem was ich lese und da habe ich vorhin die „Sommertöchter“ der jungen Autorin Lisa-Maria Seydlitz durchgearbeitet und war gar nicht so begeistert, obwohl die Sprache natürlich viel dichter ist und die ein Hochschulstudium in Hildesheim hinter sich hat und als nächstes kommt Martina Gerckes neues Buch „Glücksstern mit Schwips“ an die Reihe, also werde ich wiedermal ein E-Book und ein Chicklit lesen. Davor habe ich ja, glaube ich, auch immer ein bißchen Angst, daß ich dahin abgleiten könnte. Aber ich schreibe psychologisch realistisch und habe da auch einige interessante Themen, wie man meinen könnte und aus Wien habe ich mir einen Stapel Sommerbücher mitgebracht, zwei Krimis, die Sophie Kinsella und ein Buch über die Welt der „Lisbeth Salander“ aber bevorzugt will ich ja schreiben und erst wieder nach Herzogenburg oder woanders hinfahren, wenn ich mit dem Rohentwurf fertig bin.
Stimmt nicht ganz, am Samstag geht es auf den Markt, um den Alfred dort zu treffen und am Donnerstagabend gibt es auch einen Sonderthemenspaziergang mit dem Bürgermeister zu dem ich mich angemeldet habe. Da soll es erst durch das barocke St. Pölten und dann zu den Ausgrabungen am Domplatz gehen und dann mit dem Alfred auf den Rathausplatz zum Filmfestival und am Sonntag fahren wir zum Martin nach Pernitz. Aber dazwischen schreiben und das ist spannend und interessant und es tut sich auch sonst ein bißchen, die tote Sommerhosenzeit scheint derzeit vorbei zu sein, so laufen seit dem Tod von Rolf Schwendter beim Alfred die Anfragen nach Fotos an, weil offenbar nur wir die aktuellen haben und das ist ja interessant für die, die immer auf mein Bloggen schimpfen. Einen kleinen Text für das Volksstimmefest bezüglich Rolf Schwendter könnte ich auch noch schreiben. Der „Maimißbrauch“ ist ohnehin sehr kurz. Und Petra Ganglbauer hat eine Rezension der „Paula Nebel“ geschrieben.
Sonst steht die Longlist des Fm4 Preises fest, da ist Katharina Tiwald dabei, die es ja immer wieder schafft literarisch aufzufallen und sich offenbar auch unermüdlich durch den hierarchisierten Literaturdschungel kämpft. Ihre „Messe für eine“ habe ich auch auf der Leseliste, aber das wird noch etwas dauern bis ich dahin komme, derzeit bin ich ja bei den Sommerbüchern und bei meinem „13-Kapitel-Roman“, solang oder so kurz der auch werden wird.

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